Prog-Rock-Legenden kehren ins Studio zurück: King Crimson sind mitten in der Entstehung ihres ersten offiziellen Albums seit 2003. Das gab Sänger und Gitarrist Jakko Jakszyk in einem Interview mit Goldmine Magazine bekannt.
Nach dem Ende ihrer letzten Tour im Jahr 2021 hatten viele Fans bereits angenommen, die Zeit der Band wäre vorbei. Das letzte King Crimson-Album, The Power to Believe, erschien 2003 und Anzeichen für ein neues Studioprojekt gab es seitdem nicht. Doch nun meldet sich die Band, bestehend aus Jakko Jakszyk, Robert Fripp, Mel Collins, Tony Levin, Pat Mastelotto, Gavin Harrison und Jeremy Stacey, mit neuer Musik zurück.
Die Verluste der letzten Jahre haben die Band schwer getroffen. Mitbegründer Ian McDonald verstarb 2022 und der langjährige Texter und Synthesizer-Spieler Peter Sinfield folgte im Dezember 2024. Anfang 2025 starb zudem der ehemalige Perkussionist Jamie Muir.
Trotzdem scheint die Band momentan an neuem Material zu arbeiten. Über seine vergangene Zusammenarbeit mit der Band sagte Jakszyk: „Es war eine großartige Sache, und auf gewisse Weise ist sie noch nicht abgeschlossen. Während wir hier reden, arbeiten wir gerade an einem King-Crimson-Studioalbum.“
Über einen konkreten Veröffentlichungstermin oder das Format wollte der Musiker allerdings noch nichts sagen. „Wann das Album rauskommt, in welchem Format oder wie, das liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich. Aber ja, wir arbeiten Stück für Stück daran, und vor ein paar Monaten hat das Management gefragt: ‚Können wir?‘ Also ja, wir nehmen es auf mit dem Ziel, dass es irgendwann in irgendeiner Form veröffentlicht wird. Aber wer weiß, wann das sein wird?“
Die Produktion läuft schrittweise, und erst vor ein paar Monaten gab die Bandleitung grünes Licht, das Projekt weiter voranzutreiben. Neben neuen Studioaufnahmen für das King-Crimson-Album sind auch bisher nur live verfügbare Songs sowie „ein paar andere Sachen“ geplant.
Robert Fripps Rolle in der Band
Außerdem sprach Jakszyk über anstehende Album „The Scarcity Of Miracles“. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Robert Fripp und ihm, vor seiner Zeit bei King Crimson.
Der einzige verbliebene Gründungsmitglied und Mastermind der Band, Robert Fripp, hat schon oft betont, dass King Crimson nur so lange existieren wird, wie er aktiv ist. Bei einer Presseveranstaltung 2019 stellte er klar:
„Kann King Crimson King Crimson sein ohne Robert Fripp? – Nein.
Wenn ich aufhöre aufzutreten, ist das das Ende von King Crimson als Band? – Ja.“
Auch Bassist Tony Levin äußerte sich 2022 zurückhaltend über eine mögliche Rückkehr der Band: „Mein Eindruck von Robert war, dass es vorbei ist. Vielleicht wird King Crimson eines Tages wieder auf ihn zukommen und in irgendeiner Form neu aufleben, mit welcher Besetzung auch immer.“
Ob das neue King Crimson Album also der Auftakt für eine weitere King-Crimson-Ära ist oder ein würdiger letzter Gruß, bleibt spannend.
