Anzeige

JBL LSR-305 und LSR-308 Test

JBL schickt mit der LSR305 und LSR308 zwei neue Nahfeld-Modelle für den kleinen Geldbeutel ins Rennen! Das Besondere an der LSR3-Serie ist, dass JBL hier offensichtlich einige Technologien ihres Flaggschiffs M2 verbaut haben: Mit dem verheißungsvollen Namen „Image Control Waveguide“ soll ein ausgewogenes Klangbild auch außerhalb des Sweet-Spots erreicht werden! 

JBL_LSR305_LSR308_01_Aufmacher
Mit der LSR3-Serie möchte JBL vor allem Anwender aus Heim- und Projektstudios sowie dem Multimedia-Bereich ansprechen. Und das schauen wir uns doch gerne mal genauer an!

Details

Die JBL LSR305 und JBL LSR308 sind aktive 2-Wege Nahfeldmonitore, die im unteren Preissegment und einzeln gehandelt werden. Die LSR305 ist dabei mit einem 5 Zoll Tieftöner ausgestattet und – wer hätte es gedacht – die LSR308 mit einem 8 Zoll Woofer. Alle Treiber stammen dabei aus eigener JBL-Fertigung, getrennt wird bei 1675 Hz (LSR308) bzw. 1800 Hz (LSR308).
Fotostrecke: 2 Bilder Der Hochtonbereich der “kleinen” JBL LSR305 …

Die beiden bis auf ihr Volumen identischen Varianten haben einen äußerst auffälligen Waveguide zu bieten, der in alter JBL-Tradition eher an ein Horn erinnert, sich aber nun „Image Control Waveguide“ nennt. In der Mitte wurde der Hochtöner platziert, was in beiden Fällen ein durchaus üblicher 1-Zoll Soft-Dome Tweeter ist. 

Der Waveguide ist fester Bestandteil des Front-Baffels aus ABS-Kunststoff, der sich nahtlos an das PVC-folierte 15mm MDF-Gehäuse anschließt – beide sind in schicker Matt-Schwarz-Optik gehalten. Ein paar beigelegte Pad-Aufkleber können zur Materialschonung und minimalen Entkoppelung von unten selbst angeklebt werden.

Wie es mittlerweile Usus ist, werden Hoch- und Tieftöner getrennt und somit von zwei unabhängigen Endstufen versorgt, was sich neudeutsch Bi-Amping nennt. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass vor der Verstärkung „lastfrei“ getrennt werden kann. Es kommen Class-D Endstufen zum Einsatz, was den Verdacht nahelegt, dass ein digitales Crossover zum Einsatz kommt. 

Der Basstreiber der JBL LSR305.
Der Basstreiber der JBL LSR305.

Bei der LSR305 stehen jedem Treiber jedenfalls 41 Watt RMS zur Verfügung, bei der großen Schwester LSR308 sind es immerhin ganze 56 Watt RMS. Die Bassreflexöffnung auf der Rückseite sorgt mit dem üppigen Gehäusevolumen zusammen für eine untere Grenzfrequenz von 43 Hz bei der LSR305 und 37 Hz bei der LSR308 bei -10 dB. Die – 3 dB Werte sollten in etwa 10 Hz darüber liegen.
Die Betriebsbereitschaft wird dabei durch eine weiße LED im Frontpanel signalisiert, welche sich zwischen Tief- und Hochton-Bereich befindet. Ein kleines schickes Alu Front-Logo kann man an der Unterseite bestaunen. Pro Stück wiegt die LSR308 8,6 kg, die LSR305 hingegen 4,6 kg. Angesichts ihrer üppigen Maße von 298 x 238 x 251 mm (LSR308) und 298 x 187 x 238 mm (LSR305) sind beide also relative Leichtgewichte.

Fotostrecke: 4 Bilder Beide Boxen von hinten.

Die Membran des Konus-Tieftöners mit der Staubschutzkalotte ist aus einem nicht weiter definierten Kunststoffgewebe gefertigt. Der „nicht sichtbare“ Teil des Korbes wurde mit dem Ring aus Hochglanz-Kunststoff übrigens nicht nur verschönert, sondern auch strömungstechnisch optimiert. An den zu harten Kanten hätten nämlich sonst unter Umständen Turbulenzen entstehen können. 

Kommen wir zur Rückseite: Hier gibt es einen XLR- und einen 6,35mm Klinken-Eingang, beide selbstverständlich symmetrisch, die mit den entsprechenden Adaptern versehen aber auch durchaus unsymmetrisch können. Ein Besonderheit stellt der kleine „Input Sensitivity“-Schalter dar, der die Eingangs-Buchsen auf -10dBV oder +4dBu umschaltet. Er findet sich etwas versenkt auf der Rückseite oberhalb des zusätzlichen 20-stufigen Volumen-Reglers, welcher neben sich zwei Filter beherbergt. Mit diesen beiden kleinen Schiebeschaltern lässt sich somit bei Bedarf der Frequenzgang bei 115Hz und 4400Hz um jeweils +/-2dB optimieren.

Anzeige

Praxis

Ihr kennt die Praxis: auf die Stative, hinter den Tisch und in etwa 1m entfernt im Stereo-Dreieck symmetrisch aufgebaut. Aufgrund des Doppeltests kommen die kleinen Boxen auf die großen oben drauf und werden mit Schaumstoffkeilen leicht nach unten zeigend angewinkelt. Kabel rein und los geht es! Dadurch, dass die Boxen ein paar Sekunden brauchen bis sie nach dem Einschalten oder Einstecken Betriebsbereit sind, kommt es auch zu keinen Knackgeräuschen – weder durch die Boxen selbst, noch durch ein angeschlossenes Audiointerface, den Rechner, etc. Sehr gut! Schade, dass das gedruckte Handbuch nur in englischer Sprache ist.
Sofort fällt mir die breite Stereo-Bühne auf, trotzdem bleibt der Sound direkt und weitestgehend analytisch, wenn auch mit leichter HiFi-Tendenz. Der Sweet-Spot ist groß bemessen, da macht sich der Waveguide also bezahlt. Die Tiefenstaffelung ist auch okay, die Höhen sind allerdings einen Ticken zu präsent, wenn auch nicht zu stressig. Die Mitten empfinde ich somit als zurückhaltend und ausreichend detailliert vorhanden. Die Bässe sind grundsätzlich stramm und nicht unnatürlich tief, dennoch aber etwas zu überbetont und leicht undifferenziert. Bei aller Kritik, wir reden auch hier mal wieder nur über Nuancen! 
Im Oberbass-Bereich fallen mir aber leichte Gehäuseresonanzen bei der großen LSR308 auf, in dieser Preisklasse ist das durchaus in Ordnung und sicherlich der verhältnismäßigen Leichtbauweise geschuldet. Ich habe daraufhin die Filter ausprobiert  und das Bassfilter in der Position „ -2 dB“ daraufhin belassen, was mir auch ein Mehr an Mitten-Details bescherte. In den Höhen hinterlässt die LSR308 aber dennoch einen leicht verwaschenen Eindruck, vielleicht ist das den digitalen Endstufen geschuldet.
Zeit für die kleinen Vertreter, die LSR305: Auch hier stellt sich eine große Bühne ein, Stimmen kommen ebenfalls sehr crisp zur Geltung, was für Pop und Urban durchaus gut ist. Die Bässe sind für die Gehäusegröße ebenfalls gut abgestimmt, besser als bei der großen Box, wie ich sogar finde, da sie deutlich resonanzärmer ausfällt. Die Filter bleiben hier bei mir logischerweise auch entsprechend aus. 
Kommen wir zum Pegeltest: Die kleinen Lautsprecher gingen laut, die großen sehr laut! Subjektiv würde ich sagen, lauter als die meisten Nahfeldmonitore in dieser Preisklasse, wobei beide bei sehr hohem Pegeln aber auch deutlich anfangen, zu pressen. Besondere Peak-Schutzschaltungen konnte ich also nicht feststellen. Bei moderaten Pegeln gab es aber keine weiteren Auffälligkeiten, auch vom Bassport gingen keine Turbulenzen aus. Von daher sollte man sich von den max. SPL-Messwerten der Hersteller nicht beeindrucken lassen. Bei normalen, „mittellauten“ Pegeln lassen sich auf beiden Systemen Impulse gut beurteilen. Allzu tiefes Material wird allerdings eliminiert, hier sollte man sich für das finale Master durchaus noch die Hilfe von Analyzern einholen.

JBL_LSR305_LSR308_01_Aufmacher
Anzeige

Fazit

Die JBL LSR308 und LSR305 sind pragmatisch verarbeitete, günstige und relativ lineare Aktivboxen für das Nahfeld. Die nüchterne Abstimmung der Boxen zeigt ihre Stärke beim Mischen und das für einen äußerst attraktiven Preis. Weil die kleinere Version knapp die Hälfe kostet und mich klanglich noch etwas mehr überzeugen konnten, bekommt sie 4,5 Sterne verliehen. Die große LSR308 hingegen erhält gute durchschnittliche 3,5 Sterne.

JBL_LSR305_LSR308_01_Aufmacher
PRO:
  • Neutraler Klang
  • Weite Klangbühne
  • umfangreiche Ausstattung
  • zwei Filter
CONTRA:
  • Gehäuseresonanzen im oberen Leistungsbereich der LSR308
JBL_LSR305_LSR308_01_Aufmacher
Features LSR305:
  • 5″ (127mm) Tieftöner (magnetisch abgeschirmt)
  • 1″ (25mm) Hochtöner (Soft-Dome-Kalotte)
  • Hochanpassung ab 4.400 Hz: +2, 0, – 2 dB
  • Tieftonanpassung ab 115 Hz: +2, 0, – 2 dB
  • Eingangsempfindlichkeit -10 oder +4 dB
  • 41 Watt Class-D Verstärker für Tieftöner, 41 Watt Class-D Verstärker für Hochtöner
  • Übertragungsbereich: 
43Hz – 24 kHz (-10 dB)
  • 108 dB max. SPL
  • Abmaße: 298 x 187 x 238 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 4,6 kg
Preis:
  • Stückpreis: EUR 299,- UVP
Features LSR308:
  • 8″ (127mm) Tieftöner
  • 1″ (25mm) Hochtöner
  • Hochanpassung ab 4.400 Hz: +2, 0, – 2 dB
  • Tieftonanpassung ab 115 Hz: +2, 0, – 2 dB
  • Eingangsempfindlichkeit -10 oder +4 dB
  • 56 Watt Class-D Verstärker für Tieftöner, 56 Watt Class-D Verstärker für Hochtöner
  • Übertragungsbereich: 
37 Hz – 24 kHz (-10 dB)
  • 112 dB max. SPL
  • Abmaße: 298 x 238 x 251 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 8,6 kg
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Neutraler Klang
  • Weite Klangbühne
  • umfangreiche Ausstattung
  • zwei Filter
Contra
  • Gehäuseresonanzen im oberen Leistungsbereich der LSR308
Artikelbild
JBL LSR-305 und LSR-308 Test
Für 111,00€ bei
Hot or Not
?
JBL_LSR305_LSR308_01_Aufmacher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von terminatorchen

terminatorchen sagt:

#1 - 01.01.2014 um 21:01 Uhr

0

Hallo.tendiere zwischen den adam f5 und und den jbl lsr 305..welche würdest du/ihr mir empfehlen?ich würde sie zum producen in einem 18qm zimmer verwenden mit laptop und keyboard.negativ: ich lese öfters, dass die basswiedergabe der f5 ihr schwachpunkt sei.
bei jbl hingegen soll es ein eher nerviges grundrauschen geben und sie sind wohl etwas hifi-lastiger (?)mir würde auch die abschaltautomatik der adam gut passen!also ich würde heute zu den adam f5 tendieren......von den jbl liest man aber besonders auf englisch seiten nur gutes und jetzt komme ich ins wan(c)kn!fragen über fragen, danke für hilfe! :) lg t

Profilbild von Ash

Ash sagt:

#2 - 04.08.2014 um 14:17 Uhr

0

How do LSR308 compare with Behringer 1031A and 2031A ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • How to Get Legendary U47 Audio Quality Without Spending $10,000 on a #microphone
  • The Ultimate Guide to Record Professional Audio at Home in 15 Minutes!
  • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)