Die Neuauflage der Jackson Surfcaster steht bei der beim Fender-Konzern beheimateten Marke im 2025er-Pflichtenheft, und ein Exemplar der Jackson X Series Surfcaster HT6 hat es zum Test ins bonedo-Studio geschafft. Wer allerdings beim Namen Surfcaster an die Charvel/Jackson-Instrumente mit Lipstick-Pickups denkt und entspannte Surf- und Retro-Sounds im Ohr hat, liegt bei den neuen Modellen komplett daneben. Hier ist die härtere Gangart im Fokus, denn die Instrumente mit Offset-Body-Shaping sind mit heißen Humbuckern bestückt. Was man mit der Jackson X Series Surfcaster HT6 anstellen und ob man auch eine Runde mit ihr surfen kann, das erfahrt ihr hier.



Jackson Surfcaster 2025 – zwei Serien und ein Signature-Modell
Die 2025er-Surfcaster-Modelle gibt es zum einen in der JS-Serie, die etwas preisgünstiger ist und Gitarren bereits für weniger als 300 Euro anbietet. Unser Testinstrument stammt aus der X-Serie, in der ein sechssaitiges Modell (HT6) und eine 7-Saiter-Gitarre (HT7) zu Hause sind. Preislich liegen diese beiden bei knapp 700 Euro (HT6) und etwas über 800 Euro (HT7). Dazu eine Signature-Gitarre für Lee Malia (Bring Me The Horizon), die man für rund 850 Euro erwerben kann. Dieses Modell wird mit Gigbag ausgeliefert, bei unserer Testgitarre sind lediglich drei Inbusschlüssel zum Einstellen im Lieferumfang.
Pappel-Korpus in Metallic-Black
Die Jackson X Series Surfcaster HT6 kommt im Offset-Body-Shaping der klassischen Surfcaster-Modelle, die in den 1990er-Jahren unter dem Charvel-Label auf den Markt kamen. Allerdings wurden einige Details an die Bedürfnisse des modernen (Metal-)Players angepasst. So gibt es zum Beispiel außer der oberen Fräsung an der Korpus-Rückseite eine schräge Fräsung an der Halstasche, über die man die höheren Lagen bequemer erreicht. Das Korpusholz ist Pappel und beim Finish ist ein schlichter Schwarzton (Metallic Black) angesagt – ohne Binding und sonstige Korpusverzierungen. Die Gitarre besitzt eine schwarze Jackson-Hardtail-Bridge, die Elektronik ist auf dem dreilagigen, schwarz-weiß-schwarzen Schlagbrett montiert. Sie besteht aus den beiden Humbuckern, einem Dreifach-Kippschalter und zwei Reglern mit schwarzen, geriffelten Potiknöpfen.
Ahornhals und Lorbeergriffbrett mit Compound-Radius
Der Hals ist aus Ahorn gefertigt, inklusive Graphitverstärkung, damit er auch bei widrigen äußeren Bedingungen schön in der Form bleibt. Die Rückseite ist naturbelassen, was dem Hals ein angenehmes Spielgefühl verleiht. Beim Griffbrett hat man sich für Lorbeer entschieden, in das 24 Medium-Jumbo-Frets sauber eingearbeitet, poliert und abgerichtet sind. Der Orientierung dienen Perloid-Sharkfin-Einlagen auf dem Griffbrett und schwarze Punktmarkierungen auf dem weißen Binding an der Halskante. Das Griffbrett hat einen 12“ bis 16“ Compound-Radius mit stärkerer Wölbung am Sattel, die im weiteren Verlauf zum Korpus hin flacher wird. Die Saiten laufen über einen schwarzen Kunststoffsattel zu den Stimmmechaniken, die sich an beiden Seiten der Kopfplatte mit dem großen Jackson-Logo befinden. Logisch, auch die Mechaniken – hier sorgen Jackson Sealed Die-Cast-Tuner für einen korrekten Stimmvorgang – sind in Schwarz. Am Übergang zum Hals befindet sich die dreieckige Abdeckplatte zum Halsstellstab.

Zwei Jackson High-Output-Humbucker
Das Gegenteil zu den traditionellen Surfcaster-Lipstick-Pickups ist bei der Jackson X Series Surfcaster HT6 im Einsatz: Hier sorgen zwei Jackson High-Output-Humbucker für ordentlich Dampf vor der Amp-Vorstufe oder den Zerrgeneratoren. Die Pickups kommen ohne Kappen und Rahmen und werden mit Master-Volume und Master-Tone geregelt. Über den Dreifachkippschalter sind die Tonabnehmerkombinationen Hals, Hals und Steg, und Steg möglich. Die Gitarre ist solide gebaut und verarbeitet, lediglich der Kippschalter ist etwas locker.