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Ibanez AZES31 Test

Die Ibanez AZES31 ist ein Instrument aus der seit 2018 gebauten AZ-Serie, die das Strat-Design in eine moderne Richtung bewegt. Das Schwestermodell der von uns schon getesteten AZES40 ist ebenfalls für schlanke Geldbeutel zu einem Preis von rund 300 Euro zu haben und kommt im schlichten Double-Cut-Design mit drei Singlecoils und fester Brücke. Dazu eine Schaltung, die einige Variationen auf Lager hat. Was man alles mit der AZES31 anstellen kann, erfahrt ihr gleich.

Ibanez AZES31 Test

Ibanez AZES31 – das Wichtigste in Kürze

  • S-Style-Design
  • Pappelkorpus, Ahornhals, Jatoba-Griffbrett
  • 3 Singlecoil-Pickups
  • feste Brücke
  • Alter-Switch für drei zusätzliche Pickup-Kombinationen

Die Ibanez AZES31 kommt ohne zusätzliches Zubehör

Bei Gitarren um 300 Euro ist das Zubehör verständlicherweise sehr gering dosiert, und das ist auch bei der Ibanez AZES31 der Fall. Das Instrument kommt im Karton, aber die notwendigen Inbusschlüssel sind beigefügt. Passendes Zubehör in Form von Koffer oder Gigbag wird auf der Ibanez-Website empfohlen.

Die Ibanez AZES31 mit Pappel-Body im Arctic Ocean Metallic Finish

Was die Optik anbelangt, macht unser Testmodell schon mal keinen Budget-Eindruck. Der Pappelkorpus ist in Blau-Metallic lackiert – bei Ibanez wird das als Arctic Blue Metallic gelistet. Dazu kommt ein dreilagiges mintweißes Schlagbrett, auf dem alle elektronischen Bauteile montiert sind: Drei Singlecoil-Pickups, zwei Regler, Pickup-Schalter und ein Mini-Switch. Potiknöpfe und Pickups sind in Weiß. Als Brücke dient eine Ibanez F106 Bridge mit Saitenreitern aus Stahl (Comfort Round Steel Saddles), die einzeln in Höhe und Position verstellbar sind. Die Saiten werden von der Korpusrückseite durch sechs einzelne Hülsen aufgezogen. Der Korpus hat eine leicht abgewandelte Strat-Form, im Vergleich zu den typischen Ibanez S-Style-Instrumenten sind die Hörner etwas abgerundeter, aber nicht so stark wie beim Original aus den USA. Die Ausfräsungen zur besseren Anpassung an den Körper des Spielers sind an Vorder- und Rückseite vorhanden und an der Zarge findet man die Anschlussbuchse in einem schwarzen Rahmen montiert.

Der Hals der Ibanez AZES31 ist aus Ahorn gefertigt

Standesgemäß wird die Hals-Korpus-Verbindung mit vier Schrauben realisiert und am Übergang ist der Halsfuß etwas abgerundet, damit man die hohen Lagen besser erreichen kann. Auf den Ahornhals ist ein Jatoba-Griffbrett aufgeleimt, in das 22 Medium Frets eingearbeitet sind. Der Griffbrettradius beträgt 250 mm und der Hals hat eine Mensur von 635 mm (25“), hier ist man vom Standard-Strat-Design etwas abgewichen. Zur Orientierung auf dem Griffbrett befinden sich weiße Punkteinlagen sowie kleine weiße Punkte an der Halsleiste. Das Halsprofil wird als AZES bezeichnet, ein Standard-C-Profil, gut spielbar und nicht zu dick, aber auch kein Flachbrett – man hat schon etwas Holz in der Hand. Die Saiten laufen über einen weißen Kunststoffsattel zu den einseitig angeordneten Mechaniken, bei der B&E-Saite und der G&D-Saite sind Niedrighalter im Einsatz. Die Stimmmechaniken sind geschlossene Ibanez-Machineheads mit Split-Shaft und verrichten ihre Arbeit ohne Wackeln oder tote Punkte. Am Übergang zum Hals findet man den Zugang zum Halsstellstab ohne Abdeckung.

Die Ibanez AZES31 ist mit drei Singlecoil-Pickups bestückt

Die drei Pickups sind Ibanez Essentials Singlecoils mit Keramikmagneten. Sie werden geschaltet von einem 5-Wege Blade-Switch, der die üblichen Strat-Kombinationen anwählt: Hals PU (5), Hals & Mitte PU (4), Mitte PU (3), Mitte & Steg PU (2) , Steg-PU (1). Wird der Alter-Switch aktiviert, sind drei weitere Kombinationen möglich: Pos 1: Mitte & Steg PU seriell verschaltet, Pos. 5: Hals und Mitte PU seriell, Pos. 3: Hals und Bridge Pickup parallel. Die Tonabnehmer können mit Master-Volume und Master-Tone eingestellt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Ibanez AZES31 aus der AZ Essential-Serie kommt zu einem günstigen Preis ins Haus geschneit.
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Praxis

Die Ibanez AZES31 kommt spielbereit mit guter Voreinstellung

Beim gegebenen Preis zeigt die werkseitige Voreinstellung einige Einschränkungen, aber das sind, ehrlich gesagt, nicht sehr viele, und keine dramatischen. Die Halsrückseite hat einige minimale Unebenheiten, bei denen etwas weniger poliert wurde. Die Bünde sind sauber eingefasst, an den Seiten steht nichts ab. Abrichten und Polieren ist absolut in Ordnung für den Preis, noch drei Extrarunden, dann wäre es perfekt. Auch an der Halsneigung gibt es nichts zu kritisieren, die Saitenlage ist etwas höher, für eine komplett entspannte flache Saitenlage müsste man wahrscheinlich die Sattelkerben noch einen Hauch tiefer legen. Aber das ist bekanntlich Geschmacksache. Die Gitarre ist auf jeden Fall aus dem Karton spielbereit. Der Hals ist gut bespielbar und auch mit der 635er Mensur bringt sie noch ausreichend Strat-Feeling mit schnellem Antritt und knackigem Attack ans Tageslicht.

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Mehr Informationen

Die Ibanez AZES31 mit Cleansounds

Wir starten unseren Rundgang mit den unverzerrten Sounds und dafür steht ein Sovtek MIG-50H bereit, der an ein Marshall 4×12 Cab angeschlossen ist. Das Cab wird mit einer Kombination aus Shure SM-57 und Royer R-10 abgenommen. Die Auswahl der Pickups findet ihr in den Audiobeschreibungen, und dafür gelten folgende Abkürzungen:

5: Hals-Pickup
4: Hals- & Mittlerer Pickup
3: Mittlerer Pickup
2: Mittlerer- & Steg-Pickup
1: Steg-Pickup

1A (3A, 5A) Kombination 1 (3, 5) mit aktiviertem Alter-Switch.

In der Off-Stellung des Alter-Switches (Schalter nach unten) erhält man die typischen Strat-Pickup-Kombinationen und in dieser Kategorie macht die AZES31 auch eine recht gute Figur. Es gibt den etwas schneidigen Ton an der Stegposition und angenehm glockige Zwischenpositionen mit zwei benachbarten Tonabnehmern. Mit dem aktivierten Alter-Switch erhält man drei weitere Sounds obendrauf, von denen mir besonders die Position 3 mit Hals- und Steg-Pickup im knackigen Tele-Style (Bsp. 3) gut gefällt. Generell hat die Gitarre einen etwas crispen Grundsound, den man mit dem Tone-Regler aber auch angenehm in den Höhen zähmen kann (Bsp.4).

Audio Samples
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Clean: Alle PU Kombinationen 5 bis 1 Clean: PU Kombination 5 – 3 – 1 mit Alter Switch Clean: PU 3A Clean: PU 5 – Tone 5
Die Bespielbarkeit der AZES31 ist sehr gut und auch mit der 635-mm-Mensur kommt Strat-Feeling auf.

Die Ibanez AZES31 mit Overdrive-Sounds

Jetzt geht es an die Overdrive-Sounds, für die der Carl Martin PlexiRanger vor den Amp geschnallt wird. Auch dabei bietet die AZES31 eine gute Performance mit den Strat-typischen Sounds bei mittlerer Verzerrung. Die Übertragung der Pickups in puncto Anschlagsdynamik klappt ebenfalls gut. Klar, bei höherpreisigen Gitarren ist das etwas besser aufgelöst, bei besserer Saitentrennung und transparenterem Klang. Aber für ein Instrument, das im Handel ca. 300 Euro kostet, ist das aller Ehren wert. Die Aktionen mit dem Volume-Poti zum Entzerren des Sounds hört ihr in den Beispielen 7 und 8. Auch damit lässt sich vernünftig arbeiten und die Gitarre von clean (Volume ca. 5) auf verzerrt (Volume 10) drehen.

Audio Samples
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Overdrive: Alle PU Kombinationen 5 bis 1 (Carl Martin PlexiRanger) Overdrive: PU Kombination 5 – 3 – 1 mit Alter Switch (Carl Martin PlexiRanger) Overdrive: Volume Poti (Carl Martin PlexiRanger) Overdrive: PU 1A Vol 5 – PU1 Vol 10 (Carl Martin PlexiRanger)

Die Ibanez AZES31 mit höheren Zerrgraden und Fuzz-Sounds

Höhere Zerrgrade sind, wie bei Singlecoil-Gitarren üblich, auch mit einem erhöhten Nebengeräuschaufkommen verbunden. Aber da macht sich die Bestückung mit dem Alter-Switch sehr positiv bemerkbar. Es brummt nichts und bei serieller Verschaltung der Pickups kommt ein noch etwas kräftigerer Zerrsound aus den Speakern. Das ist zwar nicht vergleichbar mit einem saftigen Humbucker-Sound, aber schon etwas mehr als nur mit einem Singlecoil.

Audio Samples
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Overdrive: Lead Sound PU 1A (Nobels ODR-1) Fuzz: PU 1A (VS Audio Pandora)

Die Ibanez AZES31 im Band-Arrangement

Zum Abschluss hört ihr die AZES31 in einem Band Arrangement mit mehreren Pickup-Kombinationen.

Audio Samples
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Ibanez AZES31 im Band Arrangement
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Fazit

Wer Strat-Gene bevorzugt und eine Einsteigergitarre sucht, die um 300 Euro kosten darf, sollte die Ibanez AZES31 auf jeden Fall in die engere Wahl nehmen. Das Instrument ist für diesen Preis ordentlich verarbeitet und überzeugt mit einer guten werkseitigen Voreinstellung von Halsneigung und Saitenlage. Die Bespielbarkeit ist sehr gut und auch mit der 635-mm-Mensur kommt Strat-Feeling auf. Klanglich überzeugt die Gitarre mit Standard-Strat-Sounds sowie einem eher crispen Klangcharakter. Per Alter-Switch und drei zusätzlichen Pickup-Schaltoptionen hat sie auch noch etwas mehr zu bieten als Modelle mit Standard-Strat-Schaltung.

Wer Strat-Gene bevorzugt und eine Einsteigergitarre sucht, sollte die Ibanez AZES31 ausprobieren.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • werkseitige Einstellung von Halsneigung und Saitenlage
  • liefert die typischen Strat-Sounds
  • Alter-Switch mit drei zusätzlichen PU-Kombinationen
  • geringes Gewicht
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Ibanez AZES31 Test
Für 299,00€ bei
  • Hersteller: Ibanez
  • Model: AZES31-AOC
  • Typ: S-Style E-Gitarre
  • Herkunft:
  • Finish: Arctic Ocen Metallic
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn (geschraubt)
  • Profil: AZES
  • Griffbrett: Jatoba
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Mensur: 635 mm (25“)
  • Bünde: 22 Medium Frets
  • Mechaniken: Ibanez
  • Pickups: 3 Essentials Singlecoils
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: F106 Bridge (Comfort Round Steel Saddles)
  • Gewicht: 3,0 kg
  • Verkaufspreis: 299,00 Euro (Juni 2024)
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