Anzeige

Harley Benton HB-40MFX Test

Beim Harley Benton HB 40MFX Combo handelt es sich um einen kompakten und preiswerten Modeling-Combo, der mit insgesamt fünf Kanälen oder Amp-Voicings sowie einer ganzen Reihe von Effekten ausgestattet ist und sich dabei einfach bedienen lässt.
Der kompakte Gitarrenverstärker geizt trotz attraktivem Preis nicht mit Ausstattung, zu der neben den digitalen Effekten und anderen Features auch ein Bluetooth-Empfänger gehört, über den Audios eingespielt werden können, oder ein digitales Stimmgerät

Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH

mit LED-Anzeige. Bleibt die Frage, wie gut und authentisch der HB 40MFX klingt. Finden wir es heraus.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Das aus Holz gefertigte geschlossene Combo-Gehäuse ist mit schwarzem Kunststoff bezogen und bringt mit seinen Abmessungen von (BxHxT) 400 x 405 x 210 mm schlanke 9 kg auf die Waage. Der Amp steht sicher auf vier Gummifüßen und lässt sich dank des Griffs auf der Oberseite komfortabel transportieren, was bei dem recht geringen Gewicht ohnehin kein Problem darstellt.
Sein Klang wird im Modeling-Verfahren generiert und die insgesamt 40-Watt-Leistung der Class AB-Endstufe von einem 10“ Speaker in Schall gewandelt. Wem die 40 Watt zu viel sind, kann den Amp auch in einer 20-Watt-Variante erstehen, für die Schallwandlung sorgt dann ein 8“ Speaker.
Geschützt wird der Lautsprecher durch eine silber/schwarze Bespannung (Grillcloth), die dem Combo ein klassisches Äußeres beschert. Wo wir gerade bei den Speakern sind: An der Rückseite lässt sich auch eine externe Lautsprecherbox anschließen, die Beschriftung oberhalb der Klinkenbuchse weist darauf hin, dass es sich dabei um einen 4-Ohm-Ausgang handelt.

Fotostrecke: 5 Bilder Auch im Einsteiger-Bereich ist das Thema Modeling zu finden und so kommt der Harley Benton HB-40MFX mit üppiger Ausstattung.

Schauen wir uns nun die Bedienoberfläche einmal etwas genauer an.
Los geht es auf der linken Seite mit dem Instrumenteneingang, direkt daneben befindet sich ein Stimmgerät, das mit einem eigenen Schalter aktiviert wird. Fünf LEDs weisen den Weg zur richtigen Stimmung, mehr braucht man nicht – sehr gut! Allerdings wird das Signal beim aktivierten Tuner nicht stummgeschaltet.
Insgesamt sieben Regler mit weißem Skalenstrich lassen ein Regulieren von Gain, Volume, Treble, Middle, Bass, Param und Master zu.
Die Funktionen der allermeisten Potis erklären sich quasi von selbst, allerdings fällt der mit “Param“ beschriftete Regler aus der Reihe. Mit ihm werden die Effektparameter verändert, auf die ich gleich noch näher eingehen werde.
Zunächst sind aber die fünf Kanäle bzw. Amp Voicings an der Reihe.
Der Combo stellt dabei Clean (CLN), Crunch (CRH), Lead, OD1 und OD 2 bereit, die sich mithilfe des Voice-Tasters anwählen lassen und mit Gain- und Volume-Regler sowie dem Dreiband-EQ im Klang verfeinert und dem persönlichen Geschmack angepasst werden können.
Weiter rechts befindet sich die Effektsektion, die insgesamt fünf Effekte bereitstellt, die sich ebenfalls mit einem Taster anwählen lassen. Zur Auswahl stehen ein Reverb, Delay, Chorus, Tremolo und ein Phaser, womit die “Brot & Butter“-Effekte abgedeckt sein dürften.

Fotostrecke: 4 Bilder Herz des Harley Benton HB-40MFX ist das Bedien-Panel auf der Vorderseite.

Weiße Aufdrucke auf der linken und rechten Seite des Bedienpanels weisen auf die tiefer gehenden Effektparameter hin, was beim Verfeinern des Sounds eine große Hilfe sein kann und den Blick in das mitgelieferte Handbuch quasi überflüssig macht. Kleines Beispiel: Ganz rechts und links sind die einstellbaren Parameter von Chorus, Tremolo und Phaser aufgedruckt, genauer gesagt sieht das Ganze so aus:
CRS
Depth
Speed
Level
TRM
Interval
Shift up/down
Level
PHR
Depth
Rate
Level
Diese Parameter lassen sich bei angewähltem Effekt mithilfe des EFX-Tasters und Param-Reglers anwählen und verändern. Der jeweils zu veränderte Parameter wird mithilfe einer im Param-Regler versenkten LED angezeigt, die beim Drücken des EFX-Tasters ihre Farbe wechselt. Beim Chorus beispielsweise wird rot angezeigt, dass sich der Depth-Parameter mit dem Param-Regler verändert lässt. Bei Grün lässt sich Speed regulieren und bei Blau Level.
Der Blick wandert weiter nach rechts, womit wir auch schon in der Bluetooth-Abteilung angelangt wären. Mithilfe des Pair-Tasters verbindet sich der Amp mit einem Smartphone, Laptop oder Ähnlichem, sofern es über Bluetooth verfügt und erlaubt das Abspielen über den Combo.
Am ausspielenden Gerät muss im Bluetooth-Menu lediglich “HB-40MFX GIT Amp“ angewählt werden, schon kann es losgehen, denn das Verbinden erfolgt vollkommen problemlos.
Wer lieber den klassischen kabelgebundenen Weg bestreiten möchte, kann seinen Player auch mit einer 3,5 mm Miniklinke mit dem “AUX In“ verbinden. Rechts daneben steht ein Kopfhörerausgang bereit, der ebenfalls eine 3,5 mm Mini-Klinkenbuchse bereitstellt. Oberhalb der beiden Buchsen befindet sich ein USB-Anschluss, der digitale Streams empfangen kann. Sobald ein Computer angeschlossen wird, kann dort “MRX High Audio“ als Audio-Ausgabegerät angewählt werden und schon wird das Signal über den Amp ausgespielt.
Insgesamt vier Presets lassen sich auf vier Tastern abspeichern, die entsprechend mit Ch1 – Ch4 beschriftet sind und über die man die gespeicherten Sounds auch wieder direkt abrufen kann.
Einziger Kritikpunkt des tadellos in China gefertigten Combos ist das zu kurz geratene Netzkabel, außer man parkt den Amp direkt vor einer Steckdose und stellt den Verstärker dabei auf den Boden. Ach ja, und per Fuß umschalten lässt sich der Amp leider auch nicht – sehr schade, aber beim aufgerufenen Preis sicherlich keine Tragödie.

Anzeige

Praxis

Beim Anspielen des Amps ist mir aufgefallen, dass das Umschalten der Kanäle einige Zeit beansprucht, das gilt auch für das Verändern der Effektparameter.
Ansonsten gibt es seitens der Verarbeitung nichts zu bemängeln, daher geht es auch direkt los mit dem Praxisteil.
Die folgenden Aufnahmen habe ich mit einem Shure SM57 in Verbindung mit einem Tube-Tech MP2a durchgeführt, dabei spiele ich alle Kanäle sowie Effekte an. Natürlich wurden die Aufnahmen nicht weiter im Klang bearbeitet, aber in der Lautstärke angeglichen.
Los geht es mit dem Clean-Channel und einer Stratocaster. Im ersten Beispiel stehen alle Regler in der Mittelposition, im zweiten drehe ich den Mittenregler auf 9 Uhr.

Audio Samples
0:00
Clean All Mid Clean Mid 9 Uhr

Der 40 MFX liefert einen recht klinischen, aber runden Cleansound, der im zweiten Beispiel trotz der Mittenabsenkung immer noch genügend Durchsetzungsvermögen besitzt. Die Attacks werden zackig übertragen – was will man mehr! Der Kanal zeigt sich darüber hinaus recht übersteuerungsfest und lässt sich auch mit einer Humbucker-Gitarre und aufgerissenem Gain-Regler nicht so recht zum Zerren bringen.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal. Auch hier kommt die Strat zum Einsatz und auch hier sind alle Regler auf 12 Uhr gestellt, im zweiten Beispiel dann wieder mit der Mittenabsenkung wie im cleanen Kanal zuvor.

Audio Samples
0:00
CRH All Mid CRH Mid 9 Uhr

Heraus kommt ein dreckiger, leicht angecrunchter Sound, der mir sehr gut gefällt. Perlende Höhen vermischen sich hier mit ausgewogenen Mitten und Bassfundament, sehr schön! Erwartungsgemäß verliert der Klang mit der Mittenabsenkung ein wenig an Durchsetzungskraft, was aber durchaus gefallen kann und dem Sound einen moderneren Charakter gibt.
Was der Lead Kanal zu bieten hat, zeigen die folgenden Beispiele, bei denen eine Les Paul zum Einsatz kommt. Neben den üblichen Beispielen mit allen Reglern auf 12 und Mitten auf 9 Uhr drehe ich im dritten Durchgang den Gain-Regler ganz auf, wieder mit den verbliebenden Reglern in der Mittelstellung. Den Vorgang wiederhole ich dann auch in den folgenden Beispielen.

Audio Samples
0:00
Lead All Mid Lead Mid 9 Uhr Lead Gain Max

Auch hier gefällt mir das Resultat gut, denn der Lead-Kanal kann mit einem schönen Vintage-Sound gefallen, der den Tiefmittendruck der Les Paul ganz gut übersetzt. Auch mit den heruntergeregelten Mitten kommt der bekannte, moderne Rocksound zustande. Wird der Gain-Regler ganz aufgedreht, liefert der Amp einen schönen, singenden Rock-Leadsound.
Für die nächsten Beispiele des OD1 Kanals schultere ich eine Music Man Reflex

Audio Samples
0:00
OD 1 All Mid OD 1 Mid 9 Uhr OD 1 Gain 9 Uhr
Der Harley Benton HB-40MFX liefert einen druckvollen Sound und lässt sich einfach bedienen.
Der Harley Benton HB-40MFX liefert einen druckvollen Sound und lässt sich einfach bedienen.

Dieser Kanal zeigt sich von den bisherigen am vielseitigsten, denn neben der dichteren Zerre sind klassische wie auch moderne Rock/Metal-Sounds möglich. Die werden mit erhöhtem Gain recht breit und besitzen dank der guten Attack-Wiedergabe genügend Kontur, um nicht im Matsch zu verenden.
Fehlt nur noch der OD 2 Kanal, für den ich wieder zur Les Paul greife.

Audio Samples
0:00
OD 2 All Mid OD 2 Mid 9 Uhr OD 2 Gain Max

Mit deutlich mehr Gain geht hier der Harley Benton Combo ans Werk und zeigt sich auch dabei recht vielseitig. Mit einem ordentlich Mittenbrett liefert der Amp mit allen Reglern in der Mittelstellung einen Oldschool-Rocksound. Mit heruntergeregelten Mitten wird es breiter und moderner und mit dem Gain-Regler auf 3 Uhr kommt ein fetter Leadsound zustande, der lang anhaltende, singende Töne ermöglicht.
Es folgt die Effekt-Sektion, dazu verwende ich den Crunch-Kanal in Verbindung mit einer Les Paul.
Im ersten Durchgang spiele ich das Reverb an und zeige auf, was die drei Parameter Time, Tone und Level in unterschiedlichen Reglerstellungen liefern.

Audio Samples
0:00
REV Time Min Max REV Tone Min Max REV Level 9 Max

Die Beispiele zeigen recht deutlich, was die tiefergehenden Parameter zu leisten vermögen und laden förmlich zum Experimentieren ein. Davon abgesehen gefällt mir der Reverb-Sound recht gut, der mit seinem warmen Raumsound zu gefallen weiß.
Die nächsten Effekte spiele ich mit allen tiefergehenden Parametern in der Mittelstellung einmal an.

Audio Samples
0:00
Delay Chorus Tremolo Phaser

Auch diese Effekte klingen erfreulicherweise recht warm und liefert genau den Klang, den man von ihnen erwartet. Einzig der Phaser fällt für meinen Geschmack etwas zu indirekt aus, was sich aber sicherlich mit ein paar Handgriffen nachbessern lässt.
Abschließend interessiert mich natürlich der Klang des Kopfhörerausgangs, den ich dem mikrofonierten Signal gegenüberstelle, das zuerst zu hören ist. Sobald die Kopfhörerbuchse belegt wird, schaltet sich der Speaker ab.

Audio Samples
0:00
OD1 Microphone OD 1 Phones Out

Ich denke, hier kann man es kurz halten: Der Sound ist schlicht unbrauchbar.

Anzeige

Fazit

Auch mit dem Harley Benton HB 40MFX hat Thomanns Hausmarke wieder einmal eine echte Überraschung parat, denn neben dem günstigen Preis erhält man fünf gut klingende Kanäle mit insgesamt fünf Effekten, die sich auf vier Presets abspeichern und entsprechend abrufen lassen.
Die Bedienung fällt dabei erfreulich einfach aus, denn die grundlegenden Einstellungen lassen sich direkt anwählen, ohne dass man sich im Parameter-Dschungel verirrt, denn genau auf den wurde verzichtet. Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte. So ist das Netzkabel für meinen Geschmack zu kurz und der Sound des Kopfhörerausgangs völlig unbrauchbar. Außerdem braucht der Amp beim Umschalten der Kanäle ein wenig Zeit. Allerdings relativieren sich die Mängel beim Blick auf das Preisschild, denn von ihnen abgesehen hinterlässt der Verstärker einen durch und durch positiven Eindruck.

Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Harley Benton
  • Bezeichnung: HB 40MFX
  • Typ: Modeling-Gitarrencombo
  • Herstellungsland: China
  • Kanäle: 5
  • Leistung: 40 Watt
  • Endstufe: Class AB
  • Lautsprecher: 1x 10“
  • Speicherplätze:4
  • Regler: Gain, Volume, Treble, Middle, Bass, FX, Master
  • Effekte: Reverb, Delay, Chorus, Tremolo, Phaser
  • USB: ja
  • Bluetooth: Ja
  • Aux In: Mini-Klinke
  • Kopfhöreranschluss: ja, Miniklinke
  • Besonderheiten: integriertes Stimmgerät, Speaker Out
  • Abmessungen: (BxHxT) 400 x 405 x 210 mm
  • Gewicht: 9 kg
  • Ladenpreis: 119,00 Euro (Februar 2022)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • druckvoller Sound
  • einfach zu bedienen
  • tadellose Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • zu kurz geratenes Stromkabel
  • kein Tuner-Mute
  • Zeitverzögerung beim Umschalten der Kanäle
  • unbrauchbarer Kopfhörersound
Artikelbild
Harley Benton HB-40MFX Test
Für 129,00€ bei
Hot or Not
?
Die Elektronik sitzt in einem 400 x 405 x 210 mm großen Holzgehäuse, das mit schwarzem Kunststoff bezogen ist.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Uwe

Uwe sagt:

#1 - 15.03.2022 um 19:20 Uhr

0

Der AMP erinnert mich etwas an den Blackstar ID60TVP. Besonderst vom Design der Regler und der Knöpfe her, wie auch deren Belegung.......Als modelling AMP würde ich den aber NICHT Bezeichnen, da er ja KEINE verschiedenen Verstärkertypen simuliert sondern, seinen Grundsound in verschiedenen Voices rausgibt, die man mit verschiedenen Effekten unterlegen kann. Ein Modelling AMP ist doch ehr ein AMP der verschiedene Verstärkertypen generiert, die dann auch verschiedene Grundsounds haben. (Line6 Spider V30 ff.) Dennoch, oder besser deshalb, weil er eben KEINE anderen Amps simuliert, würde ich den HB 40MFX bzw. 20 MFX, jedem echten Modelling AMP, wie dem erwähnten Spider V, jeder Zeit vorziehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?