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Harley Benton Guitar Max Fusion Signature Test

Mit der Harley Benton Guitar Max Fusion Signature widmet die Thomann-Hausmarke dem YouTuber Maxxxwell McHugh Carlisle, besser bekannt als Guitar MAX, eine Signature-Gitarre. Basis ist die Harley Benton Fusion, eine Modern-Strat-Style-Gitarre, die mit zwei Humbuckern und Floyd Rose Tremolo für härtere Einsätze gerüstet ist. Wie das Ergebnis der Zusammenarbeit aussieht und wie sich die Gitarre in der Praxis behauptet, soll dieser Test beantworten.

Harley Benton Guitar Max Fusion Signature – das Wichtigste in Kürze

  • Guitar MAX Signature-Modell
  • zwei Tesla Plasma Humbucker
  • Floyd Rose 1000 Tremolo
  • Nyatoh Body, Hals aus geröstetem kanadischem Riegelahorn
  • 24 Bünde

Der Korpus der Harley Benton Guitar Max Fusion Signature ist aus Nyatoh gefertigt

Die Gitarre kommt ohne zusätzliches Zubehör wie Koffer, Gurt oder Gigbag, was bei der Preiskalkulation auch verständlich ist. Werkzeug in Form von passenden Inbusschlüsseln ist natürlich im Paket enthalten.
Die Max Fusion Signature besitzt einen Korpus mit versetztem Double Cut Shaping im Modern Strat-Style mit den entsprechenden Fräsungen zur besseren Anpassung an den Körper. Die Decke aus „Ultra Flame“-Riegelahornfurnier ist in Emerald Green transparent und zum Rand hin in ein deckendes Schwarz auslaufend lackiert. Dazu ein Binding aus Holz, das die Decke von den Zargen abgrenzt. Diese und die Rückseite der Gitarre sind ebenfalls transparent lackiert, bleiben aber in einem rötlich-braunen Naturton. Insgesamt wirkt das Instrument recht wertig. Zum edlen Look trägt auch die komplett vergoldete Hardware bei. Die Harley Benton Guitar MAX Fusion Signature ist mit einem Floyd Rose 1000 Tremolosystem ausgestattet, inklusive Klemmsattel und Finetuner. Diese verfügen auch nach dem Festklemmen der Saiten über ausreichend Reichweite. Der Hebel wird eingesteckt und per Überwurfmutter befestigt. Dabei sitzt er nach der Montage spielfrei und ohne Wackeln. Allerdings löste sich bei der Testgitarre nach einiger Spielzeit die Mutter ein wenig und musste nachgezogen werden.

Harley Benton Guitar Max Fusion Signature E-Gitarre
Fotostrecke: 4 Bilder Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature besitzt einen Korpus mit versetztem Double Cut Shaping im Modern Strat-Style.

Der Hals der Harley Benton Guitar Max Fusion Signature ist aus geröstetem kanadischen Riegelahorn

Der Hals kommt im Modern-C-Shape, also kein Flachbrett, sondern schon etwas Holz für die Greifhand. Vier Schrauben verbinden ihn mit dem Korpus, wobei der leicht angeschrägte Halsfuß relativ bequemen Zugang zu den hohen Lagen erlaubt. Das ist auch sinnvoll, denn das ebenfalls aus geröstetem Riegelahorn bestehende Griffbrett ist mit 24 Jumbo Blacksmith-Edelstahlbünden bestückt. Punktmarkierungen gibt es lediglich an der Halsleiste, das Griffbrett ist sozusagen clean. Die Halsneigung kann am Korpusübergang verstellt werden, an der gegenüberliegenden Seite sitzt der Klemmsattel, bei dem die Saiten paarweise per Inbusschraube festgeklemmt werden. Hinter dem Sattel bringt ein Niedrighalter die Saiten auf die richtige Höhe, bevor sie geradlinig zu den sechs Stimmmechaniken laufen. Die Jinho J03 Mini Rotomatic Style-Mechaniken sind einseitig auf dem Reversed-Headstock platziert.

Harley Benton Guitar Max Fusion Signature Cutaway
Fotostrecke: 4 Bilder Der Hals kommt im Modern-C-Shape.

Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature ist mit zwei Humbuckern bestückt

Bei den beiden Tonabnehmern der Max Fusion Signature handelt es sich um einen Tesla Plasma-X1 Doppelspuler an der Stegposition und einen Tesla Plasma-RS2 im Singlecoil-Format am Halsende. Die beiden schwarzen Pickups ohne Kappen werden über einen Dreiweg-Klingenschalter und einen Mini-Kippschalter verwaltet. Per Coil-Split lässt sich beim Humbucker der Singlecoil-Modus aktivieren, was in einem etwas dünneren Sound resultiert. Geregelt werden die Tonabnehmer per Master-Volume und Master-Tone.

Harley Benton Guitar Max Fusion Signature Humbucker Single Coil Format
Fotostrecke: 4 Bilder Bei den beiden Pickups handelt es sich im Detail um einen Tesla Plasma-RS2 im Singlecoil-Format am Halsende…
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Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature in der Praxis

Die Gitarre ist ab Werk in puncto Halsneigung und Saitenlage recht ordentlich eingestellt. Eine ultraflache Saitenlage ist hier nicht angesagt, auch bei härterer Betätigung können die Saiten ausreichend schwingen, ohne dass es direkt schnarrt. Was positiv auffällt, sind die gut polierten Bünde, die auch am Rand sorgfältig bearbeitet wurden – hier steht nichts ab. Für ein Instrument dieser Preisklasse ist das nicht selbstverständlich. Trocken angespielt zeigt sich die Gitarre recht ausgewogen. Nun geht es an den Amp, einen Sovtek MIG-50, der an eine 4×12 Marshall Box angeschlossen ist. Das Cab wird mit einem Shure SM-57 und einem Royer R-10 abgenommen.

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Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature mit Clean Sounds

Wir starten mit den unverzerrten Sounds und in den ersten beiden Beispielen hört ihr die drei Pickup-Kombinationen (Neck – Neck & Bridge – Bridge) einmal im Humbucker- und dann im Split-Mode. Die beiden Tesla-Tonabnehmer liefern einen recht stattlichen Pegel, bei dem man den Gain- oder Volume-Regler des Clean-Channels ziemlich weit zurückdrehen muss, will man einen unverzerrten Sound erhalten. In dieser Kategorie kann man den Hals-Pickup für Jazz-ähnliche Sounds einsetzen (Bsp. 3). Die Kombination beider Pickups im Split-Mode zeigt sich recht schlank und auch drahtigere Sounds für perkussive Rhythm-Grooves sind machbar (Bsp. 4).

Audio Samples
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1. Clean: PU Kombinationen Humbucker Mode 2. Clean: PU Kombinationen Split Mode 3. Clean: Neck PU – Jazz Style 4. Neck & Bridge PU – Reggae Style

Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature mit Overdrive-Sounds

Nun geht es weiter mit den Overdrive-Sounds, wofür ein Walrus Ages Overdrive-Pedal zum Einsatz kommt. Die Tonabnehmer sorgen in dieser Disziplin aufgrund ihrer Ausgangsleistung schon bei niedrigen Gain-Settings für eine stramme Zerre, die je nach Zerrgrad per Anschlag dosierbar ist. Das Zurückdrehen des Volume-Reglers funktioniert im Humbucker-Modus nicht so gut, der Sound bleibt noch recht lange verzerrt. Im Singlecoil-Modus lässt es sich feinfühliger regeln. Dazu sei angemerkt, dass die Gitarre eher für singende und sustainreiche verzerrte Sounds konzipiert ist und weniger im Vintage-Metier spielt. Was die Klangübertragung anbetrifft, ist allerdings noch Luft nach oben. Beim Akkordspiel in höheren Zerr-Regionen wird es mitunter matschig und die Anschläge einzelner Saiten sind weniger definiert als bei Gitarren im höheren Preissegment und mit höherwertigeren Pickups. Aber natürlich darf man keine Customshop-Qualität erwarten, auch wenn die Gitarre in einem vergleichsweise höheren Harley-Benton-Preissegment angesiedelt ist.

Audio Samples
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5. Overdrive: Neck PU Split (Walrus Ages) 6. Overdrive: Bridge PU – HB -> Split -> Volume zurück (Walrus Ages) 7. Overdrive: Neck PU – Tone min -> Tone max (Walrus Ages) 8. Overdrive: PU Kombinationen Humbucker Mode (Walrus Ages) 9. Overdrive: PU Kombinationen Split Mode (Walrus Ages)
Die beiden Tesla-Pickups machen ordentlich Dampf und fühlen sich bei hohen Zerrgraden am wohlsten.

Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature mit High-Gain-Sounds

Nun kommen wir zu den Sounds mit höheren Zerrgraden, der Schokoladenseite des Instruments. Hier liefern die Pickups einen satten Zerrsound mit ordentlich Sustain in Verbindung mit den unterschiedlichen Zerrgeneratoren. Die Bässe sind recht straff und die Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag funktioniert besser als mit dem Volume-Poti (Bsp. 10). Was ein wenig stört, sind die mitschwingenden Tremolofedern, die immer mal wieder zu hören sind. Vor allem bei intensiverer Zerre treten sie stärker in Erscheinung.

Audio Samples
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10. High Gain: Bridge PU – Anschlagsdynamik (Himmelstrutz Fetto) 11. High Gain: Bridge PU Lead (Friedman BE-OD) 12. High Gain: Mid Scoop (Emma PisdiYAUwot)

Die Harley Benton Guitar Max Fusion Signature im Band-Arrangement

Zum Abschluss hört ihr die Harley Benton Guitar MAX Signature im Band-Kontext mit unterschiedlichen Clean- und Zerrsounds.

Audio Samples
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13. Harley Benton Guitar MAX Fusion im Band Arrangement
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Fazit

Dass die Harley Benton Guitar MAX Signature mit knapp unter 500 Euro für Harley-Benton-Verhältnisse in einer höheren Preisklasse spielt, macht sich auch im positiven Sinne bemerkbar. Die Gitarre sieht gut aus und ist auch entsprechend verarbeitet. Die Bünde sind sauber poliert und auch die werkseitige Einstellung passt. Das Floyd Rose 1000 Tremolosystem sorgt für stabile Stimmung, die beiden Tesla-Pickups machen ordentlich Dampf und fühlen sich bei hohen Zerrgraden am wohlsten. Klangwunder darf man von den beiden allerdings keine erwarten, denn Saitentrennung und Transparenz könnten besser sein, wenn man das Instrument mit anderen (auch höherpreisigen) Gitarren vergleicht. Schwachstellen sind außerdem die leicht schwingenden Tremolofedern und die sich lockernde Überwurfmutter des Tremolos. Aber dabei handelt es sich um Kleinigkeiten, die schnell behoben sind.

Die Harley Benton Guitar MAX Signature punktet mit Pickups die ordentlich Dampf machen und sich dementsprechend bei hohen Zerrgraden am wohlsten fühlen. Saitentrennung und Transparenz könnten allerdings besser sein.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • attraktive Optik
  • stimmstabiles Tremolo
  • gute Einstellung von Hals-& Saitenlage, Bünde sauber abgerichtet
  • High-Gain-Sounds
Contra
  • Tremolofedern schwingen mit
  • Überwurfmutter lockert sich leicht
  • Pickups etwas schwammig (Saitentrennung)
Artikelbild
Harley Benton Guitar Max Fusion Signature Test
Für 499,00€ bei
  • Hersteller: Harley Benton
  • Model: Guitar MAX Fusion Signature
  • Typ: 6-str. E-Gitarre
  • Finish: Emerald Green
  • Korpus: Nyatoh
  • Hals: geröstetes kanadisches Riegelahorn
  • Profil: Modern C
  • Griffbrett: geröstetes Riegelahorn
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Bünde: 24 Jumbo Blacksmith Edelstahlbünde
  • Mechaniken: Jinho J03 Mini Rotomatic Style (vergoldet)
  • Pickups: Tesla Plasma-X1 (Steg) Tesla Plasma-RS2 (Hals) Humbucker
  • Regler: Master Volume, Master Tone
  • Schalter: Mini-Toggle für Coil-Split, 3-Wege PU-Schalter
  • Tremolo: Floyd Rose 1000
  • Gewicht: 3,7 kg
  • Verkaufspreis: 499,00 Euro (März 2024)
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Profilbild von brin

brin sagt:

#1 - 12.04.2024 um 02:29 Uhr

2

es gibt wirklich noch Leute, die nicht zwischen Tremolo und Vibrato unterscheiden können? uff.

Profilbild von Siegmar Lange

Siegmar Lange sagt:

#2 - 15.04.2024 um 12:22 Uhr

1

@brin Und es gibt Leute, die nicht nur aussehen wie ein Sack Reis, sondern deren Meinung auch genau so wichtig ist, wie wenn selbiger umfällt!

Profilbild von Fred Basset

Fred Basset sagt:

#3 - 23.04.2024 um 19:23 Uhr

2

Vibrato ist das Ding was meine Freundin benutzt, wenn ich mal nicht zu Hause bin. Ob sie auch ein Tremolo hat, weiß ich nicht.

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