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Harley Benton Fusion-HSH Roasted Maple Test

Die Harley Benton Fusion-HSH Roasted Maple ist eine E-Gitarre aus der Fusion-Reihe, mit der die Thomann-Hausmarke ganz deutlich auf die Virtuosen-Community zielt. Mit ihr präsentiert sich ein Produkt, das sowohl optisch als auch bezüglich seiner Features starke Anleihen an Suhr, Ibanez AZ oder Guthrie Govans Charvel-Modelle macht. Wer die Player dieses Gitarrentypus jedoch kennt, der weiß, dass sich solche Instrumente nicht nur zum Shredden eignen.

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Sie sind idealen Arbeitspferde, die als moderne Strat eine breite stilistische Vielfalt abdecken können. Das Testexemplar erlaubt durch die Fertigung in Fernost einen erstaunlich niedrigen Thekenpreis, und das, obwohl ein gerösteter Ahornhals, Edelstahlbünde und ein sehr ansprechendes Design das Auge erfreuen. Ob sich die Fusion den hohen Ansprüchen der Originale annähern kann, wird in den folgenden Zeilen zu lesen sein.

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Details

Korpus

Die Fusion zeigt mit ihrem rötlichen Mahagonikorpus und dem aufgeleimten “Ultra Flame” Deckenfurnier aus Riegelahorn optisch erstaunliche Reminiszenzen an das Guthrie Govan Modell. Der stratförmige Korpus schmiegt sich durch sein Shaping sehr elegant an den Spielerkörper an und das cremefarbene Naturholzbinding verleiht ihm ein besonders exquisites Flair. Die Pickups sind direkt in den Korpus montiert und die Elektrik befindet sich an der üblichen Position unterhalb von Steg-Humbucker und Tremolo.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Harley Benton Fusion-HSH Roasted Maple gehört optisch zu den modernen Strat-Modellen.

Bei Letzterem handelt es sich um ein Wilkinson 50IIK Zweipunkt-Tremolo, das schwebend aufgehängt ist. Der Tremoloarm wird gesteckt und kann durch eine kleine Inbusschraube in seiner Festigkeit eingestellt werden. Die Klinkenbuchse ist am unteren Zargenende positioniert, während die Gurtpins an den gewohnten Stellen der Zargen zu finden sind. Die Rückseite beheimatet die beiden schwarzen Kunststoffabdeckungen, die zur Elektrik und zu den drei Tremolofedern führen.

Fotostrecke: 4 Bilder Beim Tremolosystem fiel die Wahl auf ein Wilkinson 50IIK Zweipunkt-Tremolo, das schwebend aufgehängt ist.

Hals

Der Hals der Fusion ist vierfach geschraubt und besteht aus thermobehandeltem (roasted) kanadischen Riegelahorn mitsamt aufgeleimtem Ahorngriffbrett in gleicher Machart. Bei diesem Verfahren wird das Holz besonders stark erhitzt, was den Hals hinsichtlich akustischer und qualitativer Eigenschaften optimiert.
Das Halsprofil ist ein Modern-C und liegt extrem bequem und sportlich in der Hand, zumal das Finish ein unbehandeltes Gefühl vermittelt. Betrachtet man den Preis der Gitarre, darf man über diese Eigenschaften mehr als nur erstaunt sein.
Die Sattelbreite beträgt 42 mm, der Griffbrettradius 305 mm und die Mensur 648 mm.
Die 24 Edelstahlbünde werden durch Clay Dot Griffbretteinlagen an den üblichen Stellen markiert. Die Bünde des Testmodells sind perfekt abgerichtet, poliert und ohne scharfe Kanten. Der Halsstab kann mithilfe eines im Lieferumfang enthaltenen Metallstiftes auf Höhe des Hals-Korpusübergangs eingestellt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals besteht aus thermobehandeltem (roasted) Riegelahorn aus Kanada und ist mit vier Schrauben am Korpus befestigt.

Auf dem gematchten Headstock versammeln sich in Reih und Glied die sechs chromfarbenen Stimmmechaniken, die in Form von Locking-Tunern eine hohe Stimmstabilität gewährleisten. Von dort laufen die Saiten durch einen chromfarbenen Saiten-Niederhalter über einen Nu-Bone-Sattel, der beim Testexemplar leider etwas schlampig gefeilt war, sodass leichte Grate überstehen, die es wegzuschmirgeln galt.

Elektrik

Ganz im Stile der Rock/Fusion-Gitarrenvirtuosen weist die Harley Benton eine HSH-Bestückung auf, die per Fünfwegschalter organisiert wird. Ein zusätzlicher Zweifachschalter erlaubt das Splitten der Humbucker, sodass der Fusion insgesamt neun Sounds entlockt werden können. Steht der Schalter in der oberen Position, ist stets der Humbucker aktiviert – auch in den Zwischenpositionen. Kippt man den Schalter nach unten, so ergeben sich in Position 1, 2, 4 und 5 Singlecoil-Varianten.

Fotostrecke: 8 Bilder Mit drei Tonabnehmern ist die Harley Benton Fusion für fast alle Stilrichtungen gut gewappnet.

Die schwarzen Tonabnehmer stammen aus dem Hause Roswell und sind mit Alnico-5-Magneten bestückt. Für die Humbucker kam das HAF-Modell an Steg und Hals zum Einsatz, während ein S74-C Singlecoil in der Mittelposition zu finden ist. Beide Modelle haben einen eher mäßigen Output und rangieren auch als “Vintage Classic”-Modell unter den Roswell-Humbuckern, während der Singlecoil eher einem 70er Jahre Stratsound nachempfunden ist. Volume- und Mastertone-Regler erlauben Eingriffe in den Sound.

Zum Lieferumfang gehören der steckbare Tremoloarm, die Inbusschlüssel und der Stift zum Einstellen des Halsstabes.

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Praxis

Für die Soundbeispiele kommt die Fusion über diverse Amps zum Einsatz, die über eine 2 x 12″ Box mit Greenback-Speakern laufen und mit einem SM57 abgenommen werden.
Zunächst hört ihr alle Pickupstellungen über einen cleanen Fender. Die Fusion legt eine große Soundvielfalt aufs Parkett und die Pickups liefern passable Ergebnisse, auch wenn sie eine leichte Tendenz zur Schärfe im oberen Mittenbereich zeigen.
Im ersten File sind alle fünf Sounds ungesplittet.

Audio Samples
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Clean Picking all Pickups unsplit

Hier nun mit gesplitteten Humbuckern:

Audio Samples
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Clean Picking all Pickups Split

Funky Sounds sind durch das Coilsplitting sehr gut realisierbar und die Pickups klingen sehr spritzig und frisch.

Audio Samples
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Funky Position 2 Split

Auch crunchige Singlecoil-Sounds sind einwandfrei umsetzbar und dank der moderaten Ausgangsleistung der Pickups auch relativ authentisch. Hier kommt gut der Twang meines AC15 zur Geltung:

Audio Samples
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Crunch Vox Bridge Split
Die Harley Benton Fusion bietet eine große Soundvielfalt und zeigt, dass sich solche Instrumente nicht nur zum Shredden eignen.
Die Harley Benton Fusion bietet eine große Soundvielfalt und zeigt, dass sich solche Instrumente nicht nur zum Shredden eignen.

Auch das Marshall-Klirren wird gut transportiert und man erhält am Halstonabnehmer typische 70s Classic-Rocksounds.

Audio Samples
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Crunch Plexi Neck Split

Nun folgt ein dynamisches Picking, was sehr gut umgesetzt wird. Einzig das Zurückdrehen der Tonabnehmer schneidet die Höhen etwas weg. Hier wäre das Nachrüsten eines Kondensators eventuell eine sinnvolle Investition.

Audio Samples
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Dynapick 800 Bridge und Neck unsplit

Höhere Gainwerte können die Pickups ohne Nebengeräusche und Feedbacktendenz umsetzen, allerdings neigt die Fusion leicht zu Undifferenziertheit im Bassbereich, wenn man Metalsounds fahren will. Das ist jedoch ein kalkulierter Kompromiss, möchte man ein vielseitiges Instrument haben, dessen Tonabnehmer eben auch Blues und Funk abdecken sollen.

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HiGain 5150

Nun folgen ein paar Sololicks mit Hals- und Stegtonabnehmer. Das Bespielen des Halses ist wirklich ein Traum und spottet dem Preis des Instruments. Auch bei wesentlich teureren Gitarren habe ich selten so ein angenehmes Spielgefühl erlebt. Das Arbeiten mit dem Volume-Poti zeigt auch in diesem Setting den leichten Höhenklau.

Audio Samples
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Solo
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Fazit

Die Harley Benton Fusion zeigt ein erstaunlich hohes Qualitätsniveau für den aufgerufenen Preis. Der Hals lässt sich traumhaft bespielen, Verarbeitung und viele Bauelemente sind überwiegend tadellos, und auch wenn die Optik Geschmackssache bleibt, macht die Gitarre einen sehr wertigen Eindruck. Leichte Abstriche, um die man bei einer solchen Preisgestaltung nicht herumkommt, muss man bei der Wahl des Tremolos machen, das mit den hochwertigeren Modellen von Wilkinson nicht ganz mithalten kann. Die Pickups liefern ordentliche Resultate, neigen jedoch zu einem leicht harschen Charakter, auch wenn die Vielfalt der möglichen Sounds immens ist. Wer über diese Punkte hinwegsieht, bekommt jedoch ein überraschend gutes Instrument, dessen Preis-Leistungsverhältnis nur in Staunen versetzen kann.
Für Freunde moderner Strats herrscht Antestpflicht!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung (mit Einschränkungen)
  • große Soundvielfalt
  • attraktive Optik
  • hervorragendes Spielgefühl (Hals)
  • sehr guter Preis
Contra
  • Verarbeitungsmängel am Sattel
  • Pickups neigen zur Schärfe
  • Volume-Poti klaut Höhen beim Zurückdrehen
Artikelbild
Harley Benton Fusion-HSH Roasted Maple Test
Für 399,00€ bei
Die Harley Benton Fusion-HSH Roasted Maple sieht edel aus, deckt ein stilistisch breites Feld ab und der Hals lässt sich traumhaft bespielen.
Die Harley Benton Fusion-HSH Roasted Maple sieht edel aus, deckt ein stilistisch breites Feld ab und der Hals lässt sich traumhaft bespielen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Harley Benton
  • Name: Fusion HSH Roasted Maple
  • Typ: 6-saitige E-Gitarre
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Farbe: Natur Hochglanz
  • Korpus: Mahagoni mit “Ultra Flame“- Riegelahorn-Deckenfurnier
  • Hals: kanadischer Riegelahorn mit Ahorngriffbrett, beides „roasted“
  • Halsprofil: Modern C
  • Bünde 24 Medium Jumbo aus Edelstahl
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Griffbrettradius: 305 mm
  • Binding aus Naturholz
  • Tonabnehmer: 2 Roswell HAF-B Alnico-5 Humbucker (Steg und Hals), 1 S74-C BK Alnico-5 Singlecoil (Mitte)
  • Potis: Lautstärke- und Tonregler
  • Schalter: Singlecoil/Humbucker, 5-Wege-Schalter
  • Tremolo: Wilkinson 50IIK 2-Point
  • Hardware: Chrom
  • Mechaniken: WSC Locking DieCast
  • Saiten: Daddario EXL110 .010 – .046
  • Gewicht: 3,1kg
  • Ladenpreis: 399,00 Euro (August 2018)
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Dem Korpus aus Mahagoni wurde ein optisch sehr schönes Deckenfurnier aus Riegelahorn mitgegeben.

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