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Gibson Les Paul Traditional 2015 Test

Praxis

Die Holzkonzeption und Konstruktion macht sich bereits beim trockenen Anspielen des Instruments klar bemerkbar. Man bekommt einen satten Ton mit kräftigen Bässen und langem Sustain zu hören. Ein schneller Antritt ist nicht unbedingt ihre Stärke, dafür klingt sie deutlich länger. Nun geht es an den Amp, und der ist wie immer zu Beginn des Tests auf unverzerrte Klänge eingestellt, was eine nüchterne Bestandsaufnahme der einzelnen Pickup-Kombinationen ermöglicht.

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Clean Sound – Hals-PU, beide PU, Steg-PU

Der Halspickup schickt einen recht bassigen Ton aus den Speakern. Mir persönlich ist das etwas zu viel des Guten, weil es innerhalb der Band im Frequenzkeller schnell undefiniert wird. Klar kann man immer noch den Bassregler am Amp zurücknehmen, aber falls man mit unterschiedlichen Gitarren arbeitet, wird es schnell kompliziert.
Der warme Ton des Halspickups eignet sich gut für weiche Jazz-Sounds, aber auch hier macht sich das leichte Wummern auf den tiefen Saiten bemerkbar.

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Jazz Sound – Halspickup

Jetzt geht es mit den dreckigen Klängen weiter, und wenn man dafür den Bassbereich am Amp etwas zähmt, kommt unsere Test-Paula ganz gut in Fahrt. Der Steg-Pickup hat etwas mehr Gas als der Hals-Pickup, sodass sich der Zerrgrad per Pickup-Wechsel auf den Steg etwas erhöhen lässt. Die Tonabnehmer liefern zudem eine gute Dynamik-Performance. Ein leichter Anschlag bei mittlerem Zerrgrad am Amp nimmt die Verzerrung recht weit zurück, sodass der Gitarrist seinen Klang komplett in der Hand hat. Das macht natürlich Spaß. Hier ein Beispiel, bei dem ich zuerst den Hals-Pickup mit leichtem Anschlag bedient habe, dann geht es auf den Steg-Tonabnehmer mit etwas mehr Druck. Die Volume-Regler an der Gitarre waren immer komplett aufgedreht.

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Dynamic Picking – Halspickup
Fotostrecke: 2 Bilder Die Gitarre wird in einem hochwertigen Koffer ausgeliefert

Das Regeln des Zerrgrades mit dem Volume-Regler an der Gitarre klappt sehr gut. Vor allem hat das Volume-Poti einen sehr angenehmen Regelweg, der Klang wird nicht stark beeinflusst und es klingt sehr homogen, wenn man es zurücknimmt. Ihr hört das in der Mitte des nächsten Beispiels, da habe ich den Regler beim ausklingenden Akkord von 10 auf 5 zurückgedreht.
Auch für bluesige Sounds ist die Gitarre gut geeignet. Der Halspickup liefert den warmen Ton, und wenn es richtig böse und giftig werden soll, dann hat man mit dem Steg-Tonabnehmer ein weiteres As in der Hinterhand. Zusätzlich kann man mit den Tone-Potis ins Klanggeschehen eingreifen. Die sind auch in der ersten Hälfte recht feinfühlig und senken die Höhen nicht zu stark ab, zum Schluss des Regelweges wird es dann extremer und man erhält mit beiden Pickups einen recht muffigen Ton. Auf jeden Fall lässt es sich so sehr gut arbeiten und die Grundsounds entsprechend anpassen. Genau das habe ich getan, und beim nächsten Beispiel kommt zuerst der Hals-Pickup mit Tone Poti auf 3, danach der Steg-Pickup auf 10. Die Volumes waren wieder bei beiden voll aufgedreht.

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Blues Sound unter Einsatz des Tonereglers

Bei höheren Zerrgraden hat mir das Instrument nicht so gut gefallen, der Klang ist etwas zu bassig und bei High Gain Sounds fehlt sofort die Definition in den tieferen Frequenzen.

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High Gain Sound – Stegpickup

Auch Metal-Einsätze sind nicht die Stärke der schweren Paula. Die Pickups haben zwar Dampf, aber auch hier könnte es etwas schlanker untenrum sein und ein schneller Antritt wäre für knackiges Riffing ebenfalls nicht verkehrt.

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Metal Sound – Stegpickup
Die Traditional 2015 ist ein echtes Schwergewicht
Die Traditional 2015 ist ein echtes Schwergewicht
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