Gibson L-00 Special: Eindruck zu Bespielbarkeit & Sound
„Die ist ja schnuckelig“, geht es mir durch den Kopf, als ich die L-00 Special das erste Mal zur Hand nehme. Gibsons Klassiker fällt mit seinem kleinen Korpus und seiner kurzen Mensur sehr kompakt aus, was durch die schmalere Zarge noch einmal betont wird. Auch wenn unsere Testgitarre absolut solide verarbeitet ist, macht sich der günstigere Preis gegenüber den Gibson-Standardmodellen zumindest haptisch bemerkbar, was aber nicht weiter verwundert. Auf jeden Fall ist die Gitarre ab Werk gut eingestellt und spielt sich mit ihrem SlimTaper-Halsprofil unkompliziert. Klanglich präsentiert sie sich mit einer sehr direkten Ansprache, einem holzigen, trockenen Grundton und gedeckten Höhen sowie einem naturgemäß schlanken Bass. Typischerweise agiert sie dabei dynamisch spürbar eingeschränkter als größere Bauweisen.

Kein Allrounder
Für mein Empfinden wirkt die L-00 Special mit den beschriebenen klanglichen Eigenschaften schon direkt beim Anspielen der ersten Akkorde durchaus charmant, zielt aber auch ganz klar in eine Richtung. Wir haben es hier also keinesfalls mit einem Allrounder zu tun, sondern mit einem Instrument, dessen Charakter stets sehr präsent ist. Meiner Ansicht nach fühlt sich die kleine Gitarre dabei besonders bei Fingerpickings und soft gespielten Spielweisen mit dem Plektrum wohl.
Aufnahmen mit der Gibson L-00 Special
Abschließend gibt es, wie gewohnt, noch ein paar Beispiele mit unterschiedlichen Spielweisen vor einem Neumann TLM 103 zu hören. Im letzten Beispiel demonstriere ich außerdem den eingebauten Pickup, der einen anständigen Job macht, allerdings recht dunkel und voluminös abgestimmt ist. Mit einem EQ lässt sich das Signal aber ganz problemlos nachjustieren.