Anzeige

Gibson Flying V B-2 & Gibson Explorer B-2 Test

Eine Gibson Flying V B-2 und eine Explorer B-2 haben sich frisch aus der Gibson USA Modern Collection zu einem ausführlichen Test eingefunden. Die beiden ewigen Exoten haben in der 2019er Ausführung einige Neuerungen zu bieten, die ich mir heute etwas genauer anschauen möchte, und natürlich, wo die Unterschiede zwischen ihnen liegen.

Gibson_Explorer_B_2_Satin_Ebony__Flying_V_B2_GROUP
Ganz schön auf Zack, die Flying V B-2 & Explorer B-2 aus dem Hause Gibson, wobei die Explorer agiler und frischer klingt und die Flying V eher in Richtung Vintage tendiert.


Kaum zu glauben, dass die beiden extravaganten Instrumente schon seit Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrtausends an Gitarristenhälsen hängen und sich bis heute vor allem bei der härter rockenden Zunft großer Beliebtheit erfreuen. Über all die Jahre ist es Gibson letztendlich gelungen, den ganz speziellen Charme der beiden Gitarren zu bewahren, und das ist auch der Anspruch er beiden aktuellen Modelle.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Kaum verwunderlich, dass die beiden Instrumente schon in ihren Geburtsjahren mit ihrem Auftreten polarisierten, aber mit Aufkommen des Rock- und Metal-Genres in der Szene dankend angenommen wurden. Legendäre Musikern wie beispielsweise die Schenker-Brüdern und viele mehr machten sie zu ihren Haupt-Arbeitsgeräten. Aber auch andere Hersteller griffen die zackigen Designs auf und brachten ihre Versionen der Klassiker auf den Markt.

Beide Gitarren werden in gut gepolsterten Gigbags geliefert, in denen sich auch ein Gurt und ein Gibson Accessory Kit befinden, das jeweils ein Reinigungstuch, ein Werkzeug zum Einstellen des Trussrods (Halsspannstabs) sowie einen Inbusschlüssel zum Justieren der Tune-o-matic-Brücke enthält. Hinzu kommen eine Bedienungsanleitung, ein Garantieschreiben und ein Foto der Gitarre aus der Fertigungsstätte.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Gibson Flying V B-2 & Gibson Explorer B-2 werden jeweils mit gepolsterten GigBags geliefert,…

Korpus:

Die Bodys beider Gitarren bestehen aus Mahagoni und wurden deckend schwarz lackiert. Beim Finish handelt es sich auch hier um die traditionelle Nitrocellulose, die so dünn aufgetragen ist, dass sich die Holzmaserung darunter ertasten lässt. Die Explorer bringt satte 3708 Gramm auf die Waage, die Flying V hingegen lediglich 3123 Gramm und ist somit deutlich leichter, was sich bei längerem Spiel am Gurt natürlich positiv bemerkbar macht. Beide Instrumente sind nur in dieser Farbgebung und bisher auch nur für Rechtshänder erhältlich.

Fotostrecke: 6 Bilder Der zackige Korpus der Explorer besteht aus Mahagoni…

Identisch ist auch die Tonabnehmerbestückung beider Gitarren mit Dirty Fingers+ Humbucker in Hals- und Stegposition, die in schwarze Kunststoffrähmchen geschraubt sind und sich in der Höhe justieren lassen. Bei den Pickups handelt es sich, wie Gibson schreibt, um akkurate Reissues des 1970 verbauten Humbuckers, die wie das Original mit drei Keramikmagneten bestückt sind. Angewählt werden beide über einen Dreiwegschalter und über einen Tone- und einen Volume-Regler mit schwarzen Top-Hat-Knöpfen eingestellt. Die gesamte Elektrik der Flying V befindet sich unter dem Schlagbrett, somit zeigt sich die Rückseite der Gitarre komplett frei von Fräsungen. Lediglich ein Gurtpin wurde in den Halsfuß und den oberen Schenkel geschraubt, allerdings nicht mit einem Filz- oder Kunststoffring unterlegt. Bei der Explorer sieht es auf der Rückseite etwas anders aus, hier befindet sich die Elektrik unter einer schwarzen Abdeckung.

Fotostrecke: 5 Bilder Sowohl die Gibson Explorer B-2 als auch die Flying V B-2 kommen mit identischen Pickups…

Die komplette Hardware kommt natürlich in Schwarz und verschmilzt aus der Entfernung mit der jeweiligen Gitarre. Die aufgezogenen 010 – 046 Saiten werden durch ein Stop-Tailpiece gefädelt und laufen über eine Nashville Tune-o-matic Brücke in Richtung Kopfplatte.
Bis auf die Form und das damit verbundene Gewicht gibt es, was den Korpus anbelangt, in puncto Materialien keine Unterschiede zwischen Flying V und Explorer.

Fotostrecke: 5 Bilder Ebenso ein Klassiker wie die Gitarrentypen ist die verwendete Tune-o-matic Brückenkonstruktion.

Hals:

Die Hälse bestehen ebenfalls aus Mahagoni mit einem Griffbrett aus Palisander. Wie von Gibson gewohnt, sind sie mit dem Korpus verleimt und bei unseren Testinstrumenten passend zum Body mattschwarz eingefärbt. Sie besitzen einen Radius von 12″ (304,8 mm) und die 22 Medium-Jumbo-Bünde sind tadellos in das Griffbrett eingearbeitet und an den Kanten abgerundet – sehr gut! Weiße Acryl-Punkteinlagen im Griffbrett und an der Halskante sorgen für die Orientierung auf der Gibson-typischen Mensur von 628 mm.

Fotostrecke: 5 Bilder Mahagoni kommt auch beim Hals zum Einsatz, bei der Explorer gibt es noch ein Cutaway,…

Bevor die Drähte auf die bei beiden Gitarren angewinkelte Kopfplatte treffen, laufen sie über einen 43 mm breiten, weißen GraphTech-Sattel, hinter dem der Zugang zum Halsspannstab zu finden ist. Will man an diesen herankommen, muss die mit zwei Schrauben befestigte glockenförmige Abdeckung entfernt werden. Das passende Werkzeug zum Einstellen des Halsspannstabs befindet sich, wie bereits erwähnt, im Gigbag und ist Teil des Accessory-Kits.

Bei den auf beiden Seiten der Kopfplatte angeordneten Mechaniken handelt es sich um Grover Rotomatics mit Kidney-Stimmflügeln, die einen geschmeidigen Stimmvorgang ermöglichen. Die Mechaniken der Explorer kommen ebenfalls von Gotoh, dabei handelt es sich jedoch um Mini Rotomatics, die in einer Reihe angeordnet sind. Die Kopfplatte zeigt außerdem das Gibson-Logo und auf ihrer Rückseite Seriennummer und Herstellungsland. Beide Instrumente stammen aus US-amerikanischer Fertigung und präsentieren sich ohne Fehl und Tadel.

Fotostrecke: 4 Bilder Die spitz zulaufende Kopfplatter der Gibson Explorer B-2…
Anzeige

Praxis

Wer mit einer Flying V liebäugelt, weiß natürlich, dass sich diese Gitarre im Sitzen nicht ganz so komfortabel spielen lässt wie beispielsweise Les Pauls, Strat-Style-Gitarren – oder auch einer Explorer. Für Abhilfe sorgt ein Gurt, oder man klemmt sich die Gitarre zwischen die Beine.
Wie unterschiedlich das von Gibson “Slim Taper” genannte Halsprofil ausfallen kann, wird beim direkten Vergleich der beiden Instrumente deutlich. Der Hals der Flying V fällt definitiv massiger und dicker aus als der der Explorer, deren Hals im Vergleich einen modernen und somit schmaleren Zuschnitt hat.
Trocken angespielt liefert die Flying V ein durchschnittlich lang anhaltendes, ausgewogenes Klangbild und sie lässt sich – vorausgesetzt, man hat die für sich richtige Position gefunden – recht komfortabel bespielen. Die Explorer besitzt etwas mehr “Fleisch” im Ton, dieser wirkt insgesamt dicker und auch mittiger.
Für die folgenden Audiofiles verwende ich einen Marshall JVM 410, der eine Universal Audio OX Box füttert, bei der ich wiederum eine Vintage 30 Box angewählt habe. Weitere Klangveränderungen vor oder nach den Aufnahmen habe ich natürlich nicht vorgenommen!
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Marshalls und allen drei Positionen des Dreiwegschalters, beginnend mit dem Hals-Pickup. Bei allen folgenden Beispielen ist erst die Flying V zu hören, dann im direkten Vergleich die Explorer.

Audio Samples
0:00
Gibson B2 FlyingV 01 Clean Gibson B2 Explorer 02 Clean Gibson B2 FlyingV 03 Clean Gibson B2 Explorer 04 Clean

Der Klangeindruck, den ich ohne Amp gewonnen habe, bestätigt sich auch verstärkt. Die Explorer liefert einen leicht mittigeren, direkteren Sound in der Hals- und Stegposition, wohingegen die Flying V sich etwas zurücknimmt. Beide entlocken dem clean eingestellten Amp leichte Verzerrungen und fokussieren klanglich den Mittenbereich.
Ich schalte nun in den nächsthöheren Kanal des Marshalls und beginne wieder mit der Flying V.

Audio Samples
0:00
Gibson B2 FlyingV 05 Crunch Gibson B2 Explorer 06 Crunch Gibson B2 FlyingV 07 Crunch Gibson B2 Explorer 08 Crunch

Hier ist der Unterschied deutlicher zu vernehmen. Die Explorer geht aggressiver ans Werk und liefert in allen drei Positionen gute Rocksounds, die mit schönen Attacks fast schon frech erscheinen – sehr schön! Die Flying V zeigt sich hier wie schon bei den Beispielen zuvor etwas zahmer, gefällt mir aber auch gut, da sie einen schönen Vintage-Crunchsound erzeugt. Auch hier dominiert bei beiden Gitarren das Mittenbild, was natürlich für ordentlich Durchsetzung im Bandgefüge sorgt.
Wie sich die beiden mit dem High-Gain-Kanal verstehen, zeigen die folgenden Beispiele:

Audio Samples
0:00
Gibson B2 FlyingV 09 Heavy Gibson B2 Explorer 10 Heavy
Trotz überwiegend identischer Merkmale liefern beide Gitarren unterschiedliche, aber charakteristische Sounds.
Trotz überwiegend identischer Merkmale liefern beide Gitarren unterschiedliche, aber charakteristische Sounds.

Hier wird der Unterschied deutlich dargestellt, denn die Explorer geht klanglich wesentlich forscher nach vorn und klingt im Vergleich zur Flying V frischer. Natürlich verdichtet sich das Klangbild, sobald der Steg-Hubmucker aktiviert wird, der jeden Attack des Plektrums mit einem satten Schmatzen quittiert. Die Flying V liefert prinzipiell ein sehr ähnliches Bild, nur eben etwas verhaltener.
Ich bleibe im selben Kanal des Amps, spiele jetzt aber ein Single-Note-Riff auf den tiefen Saiten.

Audio Samples
0:00
Gibson B2 FlyingV 11 Heavy Gibson B2 Explorer 12 Heavy

Hier fällt es mir schwerer zu entscheiden, welche der beiden Kandidatinnen ihr Näschen vorn hat, zu unterschiedlich ist der Sound im Vergleich. Soll es ein eher ein vintage angehauchter Metal-Sound sein, dann würde ich zur Flying V greifen. Wenn es etwas moderner und forscher klingen soll, dann definitiv zur Explorer, die insgesamt mehr Agilität besitzt.
Natürlich darf ein Beispiel im Lead-Kanal des Marshalls auch nicht fehlen.

Audio Samples
0:00
Gibson B2 FlyingV 13 Lead Gibson B2 Explorer 14 Lead

Mir gefällt die Explorer allein schon aufgrund des für meinen Geschmack komfortableren Halsprofils und der damit einhergehenden leichteren Bespielbarkeit besser. Klanglich ist der Unterschied beim Abhören der Beispiele marginal, während des Einspielens machte es mir die Explorer aufgrund ihres etwas agileren Klanges leichter.

Anzeige

Fazit

Gibson hat mit der Gibson Flying V B-2 und der Explorer B-2 zwei heiße Eisen im Feuer, die neben einer guten Verarbeitung und einer sehr guten Werkseinstellung auch mit einem attraktiven Preis punkten können. Obwohl sie bis auf die Korpusform überwiegend identisch aufgebaut sind, liefert die Explorer für meinen Geschmack agilere, frischere Klänge, die vor allen am zerrenden Amp überzeugen können. Die Flying V hingegen bedient für mein Empfinden klanglich eher das Vintage-Segment und zeigt sich im Vergleich etwas verhaltener. Obwohl beide Gitarren laut Hersteller ein Slim-Taper-Halsprofil besitzen, lässt sich die Explorer deutlich komfortabler bespielen, da ihr Hals moderner ausfällt als der recht dicke der Flying V. Ansonsten gibt es eigentlich nur Positives zu berichten. Gut gemacht, Gibson!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Werkseinstellung
  • unterschiedliche, aber charakteristische Sounds
  • Gig Bag im Lieferumfang
  • angemessener Preis
Contra
  • keins
Artikelbild
Gibson Flying V B-2 & Gibson Explorer B-2 Test
Ganz schön auf Zack, die Flying V B-2 & Explorer B-2 aus dem Hause Gibson, wobei die Explorer agiler und frischer klingt und die Flying V eher in Richtung Vintage tendiert.
Ganz schön auf Zack, die Flying V B-2 & Explorer B-2 aus dem Hause Gibson, wobei die Explorer agiler und frischer klingt und die Flying V eher in Richtung Vintage tendiert.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Gibson
  • Bezeichnung: Flying V B-2, Explorer B-2
  • Typ: E-Gitarre, 6-str.
  • Herstellungsland: USA
  • Korpus: Mahagoni
  • Finish: Mattschwarz Satin Nitro
  • Hals: Mahagoni, eingeleimt
  • Halsprofil: Slim Taper, 12“ (304,8 mm)
  • Griffbrett: Palisander
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Inlays: Acryl Punkte
  • Mensur: 628 mm
  • Sattel: 43 mm GraphTech
  • Bridge: Nashville Tune-o-matic
  • Tailpiece: Stopbar
  • Tuner: Grover Rotomatics mit Kidney Buttons
  • Pickups: Dirty Fingers + (Hals + Steg)
  • Gewicht Flying V: 3123 Gramm
  • Gewicht Explorer: 3708 Gramm
  • Gig Bag: Ja
  • Saiten ab Werk: 010-046
  • Besonderheiten: Gibson Accessory Kit, Gurt
  • Ladenpreis: Gibson Explorer B-2: 999,00 Euro (Januar 2020)
  • Ladenpreis Gibson Flying V B-2. 1.299,00 Euro (Januar 2020)
Hot or Not
?
Ganz schön auf Zack, die Flying V B-2 & Explorer B-2 aus dem Hause Gibson, wobei die Explorer agiler und frischer klingt und die Flying V eher in Richtung Vintage tendiert.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo
  • Sweet Chords on the Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC!
  • The Cornerstone Imperium V2 – Sweet Overdrive Magic!