Mit den Modellen Gibson Custom/Murphy Lab Back to the Future “1955” ES-345 Collector’s Edition in Cherry Red und der Epiphone Back to the Future ES-345 in Cherry Red gedenkt der Hersteller aus Nashville einem Instrument, das 1985 seinen Auftritt im Blockbuster Zurück in die Zukunft hatte. Es handelt sich um Nachbauten jener Gitarre, auf der Marty McFly (Michael J. Fox) „Johnny B. Goode“ spielte, nachdem er in das Jahr 1955 zurückgereist war – ein kleiner Fauxpas, denn die ES-345 wurde tatsächlich erst 1959 vorgestellt. Das kirschrote Original mit Bigsby-Vibrato und Varitone-Elektronik wurde einst zum Filmdreh bei Norman’s Rare Guitars entliehen und weist ein durchgehendes Parallelogramm-Inlay im zwölften Bund auf.

Gibson Custom Back to the Future “1955” ES-345 Collector’s Edition
Die Gibson-Reissue aus dem Custom Shop mit Murphy Lab Aging ist weltweit auf 88 Exemplare limitiert – jene Geschwindigkeit in Meilen pro Stunde, die der ebenso legendäre DeLorean von Dr. Emmett Brown (Christopher Lloyd) im Film erreichen musste, um den Zeitsprung zurück in die Gegenwart zu schaffen.
Ihren Starauftritt hat die Gitarre auf der Bühne einer Highschool-Party, bei der Marty McFly eine Soloeinlage absolviert. Das Instrument hatte er sich von der eigentlichen Band Marvin Berry and The Starlighters geborgt. Während das Publikum verdutzt dreinschaute, erkannte der Bandleader das Potenzial des verzerrten Sounds und rief im Film seinen Cousin Chuck Berry an, um ihm vom „Rock ’n’ Roll“ zu berichten.
Obwohl Marvin Berry eine Kunstfigur ist, wird die Gitarre in einem passenden Lifton-Koffer mit entsprechendem Bandlogo ausgeliefert.

Konstruktion
Bei der Gibson Custom Back to the Future “1955” ES-345 Collector’s Edition handelt es sich laut Hersteller um ein handgefertigtes Instrument aus dem Custom Shop, das die Spezifikationen des Originalinstruments exakt im Blick hat. Bei der semiakustischen Thinline-Gitarre kommt ein dreilagiger Ahornkorpus mit einem Centerblock aus Mahagoni zum Einsatz. Der verleimte Hals mit schlankem D-Profil von 1961 besteht ebenfalls aus Mahagoni und trägt ein Palisandergriffbrett mit 22 Medium-Jumbo-Bünden. Es ist mit Split-Parallelogrammen aus Zelluloid verziert, wobei das Inlay im zwölften Bund durchgängig ausgeführt wurde. Weiter verschönert wird das Instrument durch ein doppeltes Korpus- und ein einfaches Hals-Binding sowie ein schwarzes Schlagbrett. Vor allem aber soll das dezente Aging aus dem Murphy Lab für einen authentischen Eindruck sorgen.
Die vergoldete und ebenfalls gealterte Hardware besteht aus Kluson-Mechaniken und einem Bigsby ’59 B7 Vibratosystem mit ABR-1-No-Wire-Brücke. Die Elektronik wiederum besteht aus zwei ungewachsten Gibson Custombucker-Tonabnehmern mit Alnico-3-Magneten. Sie werden über einen 3-Wege-Schalter ausgewählt und über eigene Lautstärke- und Tonregler mit schwarzen Gold-Reflector-Kappen justiert. Als Besonderheit kommt noch ein sechsstufiger Varitone-Schalter hinzu, der für zusätzliche Klangflexibilität sorgen soll.

Epiphone Back to the Future ES-345
Die deutlich preisgünstigere Epiphone Back to the Future ES-345 in Cherry Red ist weltweit auf 1985 Exemplare limitiert. Auch hier steht die Nähe zum Original im Vordergrund. Der Korpus des semiakustischen Instruments besteht aus fünflagigem Ahorn und einem Centerblock aus demselben Holz, der für verbessertes Sustain und eine verringerte Empfindlichkeit gegenüber Rückkopplungen sorgen soll. Wieder wurde ein Mahagonihals mit einer Mensur von 24,75″ verleimt. Der Hals weist jedoch ein gerundetes C-Profil auf. Das Griffbrett besteht aus Palisander, trägt ebenfalls 22 Medium-Jumbo-Bünde sowie die typischen Split-Parallelogramme mit der durchgehenden Variante im zwölften Bund. Die Einlagen bestehen in diesem Fall aus Pearloid. Bindings finden sich in doppelter Form am Korpus und konventionell am Griffbrett. An der 60s-Kalamazoo-Kopfplatte finden sich hauseigene Deluxe-Mechaniken mit cremefarbenen Reglerkappen. Die Logoeinlagen bestehen aus Perlmutt.
Auch das Epiphone-Modell setzt auf vergoldete Hardware in Form einer Epiphone LockTone Tune-o-Matic-Brücke und einem Bigsby B70 Vibrato-Tailpiece. Die Pfosten der ehemaligen Stop-Bar sind – wie in der Reissue aus dem Custom Shop – weiterhin vorhanden.
Bei der Elektronik greift der Hersteller zu zwei Epiphone Classic Pro Humbuckern mit Alnico-Magneten. 3-Wege-Schalter, individuelle Pegel- und Tonregler sowie ein Varitone-Schalter komplettieren die Ausstattung.

Was kosten die Back-to-the-Future-Gitarren?
Es eilt! Die Gibson Custom Back to the Future “1955” ES-345 Collector’s Edition ist in Deutschland nur in wenigen Exemplaren zu haben. Das Musikhaus Thomann hat die exklusive Gitarre für 19.990 Euro im Angebot. Die ebenfalls limitierte Epiphone Back to the Future ES-345 ist zu einem Preis von 999 Euro erhältlich. In beiden Fällen gehört der Koffer mit „Marvin Berry and the Starlighters“-Grafik zum Lieferumfang.
Apropos: Über den Verbleib des Originals ist nichts bekannt. Gibson hat in diesem Jahr bereits eine Suche unter dem Namen „Lost to the Future“ gestartet.




Weitere Informationen unter: https://www.gibson.com/de-eu/collections/gibson-back-to-the-future-collection
https://losttothefuture.com/