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Genelec 7060 BPM Test

Genelec 7060 B im bonedo-Test – Ganz klar: Wer sich den eindrucksvollen Sound aus dem Kino oder Club nach Hause holen will, der braucht Bass. Aber auch wer schon ein (Surround-)Sound-System besitzt und dieses weiter benutzen möchte, greift am besten zu einem Subwoofer. Der aktive 7060B mit integriertem Bass-Management ist der mittlere von fünf für diese Zwecke prädestinierte Subwoofern von Genelec. 

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Mit dem 7040A haben vor kurzem übrigens auch einen für Genelec-Verhältnisse äußerst kompakten Subwoofer getestet, der als ideale Ergänzung für die kleineren Monitorsysteme 8010, 8020 und M030 dienen soll. Unser heutiger Testkandidat hingegen bietet sich für Speakergrößen ab der Genelec 8030 an.

Details

Allgemeines

Der Genelec 7060 B ist ein aktiver Subwoofer mit integrierten Bassmanagement für Surround-Setups und klassische Stereosysteme. Dabei wird von Genelec insbesondere der Einsatz in Kombination mit den 8030A Monitoren empfohlen, deren Klangeigenschaften ideal durch den 7060 ergänzt werden sollen. 

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“Donnerkiste” – der aktive Subwoofer Genelec 7060 BPM im bonedo-Test

Integriertes Bass-Management

Das umfangreiche Bass-Manegement auf der rechten Seite des Subs ermöglicht problemlose Einbindung in bestehende Systeme, sodass man nicht unbedingt einen Kanal am Interface oder Monitorcontroller dem Subwoofer opfern muss. Das Ganze wird von der Tatsache unterstrichen, dass auch ein Remote-Anschluss (6,3 mm TR) für den Bypass des Subs verbaut wurde.
Die Anschlusssektion bietet ferner sechs XLR I/Os, um die Bassinformationen von diesen Anschlüssen zu summieren und das restliche Signal an die Satelliten weiterzuleiten, sowie einen zusätzlichen LFE/SUM-Input und -Output für vorgefilterte Singale (oder zur seriellen Verschaltung mehrerer Subwoofer), ebenfalls auf XLR. 

An der rechten Seite finden wir die Anschlüsse.
An der rechten Seite finden wir die Anschlüsse.

Äußerlichkeiten

Der 7060B mit Maßen von 527 x 462 x 363 mm (HxBxT) und einem Gewicht von 28 kg ist eine deutlich größere Version des ebenfalls von uns getesteten Genelec 7040B. Hier wie dort kommen stabilisierende Tragegriffe an der Oberseite zum Einsatz. Das Gehäuse wird ferner aus einer Vorder- und Hinterwand sowie einem dazwischen befindlichem runden Herzstück gebildet.

Die Haltegriffe machen den Transport einfach!
Die Haltegriffe machen den Transport einfach!

Schneckenhaus

Bei allen Genelec-Subwoofern wurde die herkömmliche Bassreflexbauweise etwas modifiziert zum Einsatz gebracht: Das sogenannte Laminar Spiral Enclosure (kurz LSE) bringt dabei das Bassreflexrohr in Spiralform in der Rundung des Gehäuses unter. Das soll Verwirbelungen in der strömenden Luft vermeiden und damit Portturbulenzen verringern. Die Vorderseite des 7060 beheimatet dabei einen 10“-Basstreiber, der hinter einem groben Gitter Schutz findet. Das sieht nicht nur gut aus, sondern bietet dem Treiber auch genügend Luft zum Atmen. Festen Stand findet der Subwoofer hingegen auf den Unterseiten der Vorder- und Hinterwand – auf besondere Füße oder andere isolierende Standmöglichkeiten wurde hingegen verzichtet.

Schalldruck, Übertragungsbereich und Filterung

Im Inneren des Subwoofers befindet sich laut Handbuch eine 120Watt-Endstufe, die ausreichen soll, um 108 dB Schalldruckpegel im Freifeld zwischen 19 Hz und 120 Hz bei (+/- 3dB) erzeugen zu können. Die 85Hz-Marke überschreitet der 7060A aber nur bei Signalen am LFE-Eingang, da nur hier keine Filterung stattfindet. Das integrierte Bass-Management für die anderen Anschlüsse hingegen filtert bei 85 Hz und lässt somit die darüber hinausgehenden Frequenzen an die Monitore durch. Besonders nachgeschaltete Monitore ohne Low-Cut-Filter werden dies zu schätzen wissen.

Viele Anschlüsse und Einstellmöglichkeiten

Der Blick auf die reich ausgestattete Anschlusssektion der rechten Seite des Subwoofers offenbarte uns bereits den LFE/SUM In, welcher für den Anbindung von LFE Quellen oder – bei Nutzung mehrerer Subwoofer – von einem im Soundsystem übergeordneten Subwoofer als Quelle verantwortlich ist. Passend dazu findet man nebenan den SUM Out, welcher im Umkehrschluss andere Subwoofer mit ungefiltertem Signal versorgt. 

Reichlich Anschlüsse für Surround-Setups bis zu 6.1!
Reichlich Anschlüsse für Surround-Setups bis zu 6.1!

Die Mäuseklaviatur

An Kontrollfunktionen mangelt es dem 7060 gewiss nicht. Neben dem Remote-Anschluss befindet sich rechts zunächst das von +12 dBu bis -6 dBu einstellbare Sensitivity-Poti, was der Lautstärkeanpassung an die Monitore dient. Außerdem finden wir zwei Switch-Panels vor. Das linke der beiden hält dabei fünf Schalter bereit, von denen der erste die Obergrenze der LFE-Bandbreite auf entweder 85 Hz oder 120 Hz festlegt. Der zweite Dip-Switch hält hingegen eine „Redirect“ Funktion bereit, die ab 85 Hz LFE-Bandbreite alle darüberliegenden Frequenzen des LFE-Signals an den Front-Center-Monitor weiterleitet. 

Die kleinen Kippschalter bieten viele Einstellmöglichkeiten!
Die kleinen Kippschalter bieten viele Einstellmöglichkeiten!

Verschiedenes / Lieferumfang

Bei der korrekten Ausrichtung des Subwoofers hilft das mitgelieferte Handbuch mit seinen reichlichen Bebilderungen gut weiter, gedruckt ist es allerdings nur in englischer Sprache verfügbar. Die deutsche PDF-Variante hingegen findet ihr hier. Weiterhin ist natürlich auch noch ein Kaltgeräte-Stromkabel im Lieferumfang dabei. Eine Remote oder gar Audiokabel gibt es allerdings nicht.

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Praxis

Testaufbau und Handbuch

Dank des logischen Aufbaus des Anschlussterminals des Genelec 7060M braucht man kein Handbuch, um den Sub zu verkabeln. Zur  Platzierung des Subs gibt das Handbuch allerdings reichlich nützliche Tipps, wie etwa die zum Wandabstand passende Bass-Roll-Off-Einstellung oder gar eine auf dem Gehör und einem Testton basierende Methode zur Phasenanpassung. Aber auch das wesentlich präziseres Einmessverfahren wird vom Handbuch erläutert. Da mein Drawmer Monitorcontroller über einen Sub-Out verfügt, schließe ich den aktiven Subwoofer übrigens zunächst direkt an diesen an, um ihn umkompliziert zu meinen vorhandenen Monitoren hinzuschalten zu können. Das Bassmanagement umgehe ich in diesen Fall also explizit – und tiefe Frequenzen werden von meinen Monitoren nicht abgetrennt. 
Faktisch kommt der Sub bei mir nun mit selben Abstand wie die Hauptmonitore vom Abhörpunkt entfernt zum stehen. Er und die Monitore bilden dabei einen Halbkreis. Nun bewege ich den Sub auf diesen Halbkreis hin und her, bis sich der beste Klang im Abhörpunkt einstellt. Erfahrungsgemäß ist die Mitte zwischen den Monitoren dabei nicht unbedingt der beste Platz, sondern direkt neben einen der Monitore platziert klingt der Sub präziser. Hier heißt es: Ausprobieren!

"Donnerkiste" – der aktive Subwoofer Genelec 7060 BPM im bonedo-Test
“Donnerkiste” – der aktive Subwoofer Genelec 7060 BPM im bonedo-Test

Klang

Nachdem ich anschließend Phase und Pegel festgelegt habe, kann ich mich nun endlich auch dem Klang widmen. Der 7060 liefert erwartungsgemäß eine Menge Druck und Tiefe, sodass sich ein deutlich kräftigeres Klangbild einstellt. Im Vergleich zu dem von uns ebenfalls getesteten Dynaudio Subwoofer BM14Sgeht der Genelec tiefer und lauter, klingt allerdings auch leider etwas „Subwoofer-mäßiger“ und ist damit nicht ganz so punchy und schnell wie der geschlossen Woofer aus dem Hause Dynaudio. Mit Turbulenzen, Resonanzen oder Übersteuerungen hat man auf Grund der hohen Steiffigkeit des Gehäuses und der reichlichen Leistungsreserven allerdings hier wirklich keine Probleme. 
Die Pflichtkür ist nun vorbei, nun noch etwas Spaß! Dazu baue ich den Sub in meinem Heimkino auf und schließe alle fünf meiner Satelliten an. Als Frontsystem kommen dabei drei 8030 zum Einsatz, die von dem Sub deutlich entlastet werden, da ich nun auch die I/Os des Bassmanagements verwende und der Bassanteil nur noch vom Sub dargestellt wird. Dadurch spielen die 8030 deutlich lauter und mit merklich weniger Verzerrungen im oberen Leistungsbereich auf. Da man den Sub auch halbwegs unauffällig im Wohnraum platzieren kann, ist der Effekt des lauten Sounds bei kleinen Speakern nochmals eindrucksvoller. Ferner hab ich in meinem Wohnzimmer auch weniger raumakustische Maßnahmen getroffen als dies in meinem Studio der Fall ist, weshalb es sich hier lohnte, den 6dB Roll-Off zu nutzen, um den Gesamtsound weniger dröhnend zu gestalten. 
Wie bei allen Subwoofern gilt natürlich auch hier: Ein um ein Subwoofer erweitertes Sound-System bereitet beim Hören bassreicher Musik immer mehr Freude, jedoch muss man fast immer mit Defiziten in Sachen Neutralität und Präzision rechnen. Deutlich größere Monitore zu nutzen halte ich deshalb immer noch für die bessere Idee, zumal ich eine Basserweiterung möglichst in Stereo vornehmen würde – jeder Monitor im Stereo-Setup also seinen eigenen Sub verpasst bekommt. In einem Surround-Setup ist das meiner Einschätzung nach allerdings wiederum nicht so wichtig. 

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Fazit

Mit dem Genelec 7060 BPM erhält man einen umfangreich ausgestatteten Subwoofer, der auch in komplexeren Surround-Setups sein Plätzchen finden sollte. Ferner kann man mit ihm aber auch Stereo-Setups um reichlich Tiefbass erweitern, wobei der Sub sehr tief und laut spielt und vor allem kleinere Monitore deutlich von im profitieren sollten. Der Bass klingt immer druckvoll und satt, allerdings mangelt es Subwoofer-Systemen prinzipbedingt ein wenig an Präzision, was im Surround-Bereich allerdings vollkommen zu vernachlässigen ist. Der 7060 ist gewisse kein Schnäppchen, aber in Anbetracht seiner üppigen Ausstattung, seiner hervorragende Verarbeitung, dem dezenten Design und der reichlichen Power dennoch eine echte Empfehlung.

Pro:
  • umfangreiches Bassmanagement
  • druckvolle, warme Bässe
  • tiefer, lauter Klang
  • schlichtes Design
Contra:
  • Bypass nur mit Fernbedienung
Genelec_7060_02_Front
FEATURES:
  • Aktiver Subwoofer
  • 10″ Tieftöner mit magnetischem Schutzgitter
  • 120 W Verstärker
  • Frequenzgang 19 Hz – 85 Hz (-6dB), 19 Hz – 85 Hz (+/- 3dB), LFE bis zu 120Hz
  • Maximaler Schalldruck 108 dB
  • Bass Management mit Frequenzweiche bei 85 Hz
  • 6x XLR Eingänge 6x XLR Ausgang, Summen/LFE-Eingang, Summen-Ausgang
  • Abmaße (H x B x T): 527 x 462 x 363 mm
  • Gewicht: 26 kg
Preis
  • EUR 1936,- (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • umfangreiches Bassmanagement
  • druckvolle, warme Bässe
  • tiefer, lauter Klang
  • schlichtes Design
Contra
  • Bypass nur mit Fernbedienung
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Genelec 7060 BPM Test
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