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Friedman Golden Pearl Test

Das Friedman Golden Pearl Overdrive-Pedal ist laut Hersteller Dave Friedman für die eher gezähmten Overdrive-Sounds zuständig. Es soll einen recht transparenten Low-Gain-Overdrive-Sound erzeugen, der einen bereits angezerrten Amp in eine angenehme Sättigung fahren kann. Außerdem kann man den beliebten Breakup-Sound, der bei hartem Anschlag in eine leichte Verzerrung geht, in Verbindung mit einem unverzerrten Amp erzeugen.

Friedman_Gold_Pearl_TEST


Neben der berühmten Overdrive-Regler-Dreierkette mit Volume, Drive und Tone stehen beim Golden Pearl Overdrive mit Voice und Hi Cut zusätzlich zwei Schalter zur Verfügung, mit denen man den Grundsound und das Zerrverhalten besser auf den angeschlossenen Amp abstimmen kann. Das klingt alles recht vielversprechend und wir haben das Klangkästchen, für das deutlich unter 200 Euro aufgerufen werden, selbstverständlich in verschiedenen Situationen mit unterschiedlichen Amps getestet. Was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr hier.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Golden Pearl Overdrive kommt im soliden Druckguss-Gehäuse im Standard Hochformat mit den Maßen 65 x 120 x 59 mm (B x Tx H) und bringt entspannte 273 Gramm auf die Waage. Das Pedal ist schwarz lackiert und hat, dem Namen entsprechend, eine goldfarbene Oberseite.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Friedman Golden Pearl Overdrive geht die Sache zahm an,…

Die drei Regler Drive, Tone und Volume sind im Dreieck angeordnet und haben schwarze Knöpfe mit gut sichtbaren weißen Markierungen. Unterhalb findet man rechts und links die beiden Dreifach-Kippschalter. Diese sind nicht sehr hoch, was für den einen oder anderen etwas zu klein sein mag, was aber den klaren Vorteil hat, dass sie auch bei wilden Tritten im Eifer des Gefechtes einigermaßen geschützt sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente auf der Oberseite teilen sich in drei Potis, zwei Mini-Switches und einen Fußschalter auf.

In der unteren Hälfte ist der Fußschalter angebracht, flankiert von der Status-LED, die rot leuchtet, wenn das Pedal eingeschaltet ist. Der Golden Pearl ist mit einer True-Bypass-Schaltung ausgestattet, das Eingangssignal wird direkt an den Ausgang geschickt, wenn der Overdrive nicht aktiviert ist.

Die Anschlüsse sind auf drei Seiten verteilt: Rechts ist der Input für die Gitarre und auf der linken Seite geht es wieder raus in Richtung Amp. Der Anschluss für ein optionales Netzteil befindet sich an der Stirnseite. Das Pedal kann mit Spannungen zwischen 9 und 18 Volt gefüttert werden (Center Negativ), allerdings ist ein Batteriebetrieb nicht vorgesehen. Vom Verbrauch her wäre das allerdings unproblematisch, denn der Golden Pearl benötigt im Betrieb gerade einmal 6 mA Strom (5 mA Bypass). Der Boden des Pedals ist komplett glatt, kann also für den Einsatz im Pedalboard ausreichend mit Klettband beklebt werden, alternativ dazu können aber auch an den Gehäuseschrauben Mounting Plates bequem befestigt werden. Wer das Pedal ohne Board benutzen möchte, für den hat der Hersteller vier aufklebbare Gummifüße beigelegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Anschlüsse zur Verbindung mit anderen Effektgeräten oder dem Amp…

Bedienung

Zum Einstellen stehen die bereits erwähnten drei Regler Drive für den Zerrgrad, Volume für die Gesamtlautstärke und Tone für die Klangfarbe (Höhenblende) zur Verfügung. Der Grundsound kann zusätzlich noch mit den beiden Schaltern beeinflusst werden. Mit dem Hi Cut werden die hohen Frequenzen in drei Stufen eingestellt: In der mittleren Position sind die Höhen am stärksten (keine Absenkung), bewegt man den Schalter nach unten oder oben, dann wird unterschiedlich stark abgesenkt. Mit dem rechten Schalter (Voice) erreicht man bestimmte Clipping-Stufen. Neutral ist der Sound in der mittleren Einstellung, in der oberen Position ist LED-Clipping angesagt, und bewegt man den Schalter nach unten, dann ist Dioden-Clipping eingestellt. Welche klanglichen Auswirkungen das alles hat, erfahrt ihr im folgenden Praxisteil.

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Praxis

Der Golden Pearl Overdrive wird zuerst einmal mit einem unverzerrten Amp konfrontiert. Hierfür steht der Sovtek MIG-50H bereit, dessen Signal über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) läuft und die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Das Pedal hat ordentlich Pegel, denn bei mittlerem Gain muss das Volume etwas zurückgenommen werden, um eine gleiche Lautstärke zum Cleansound zu erhalten. Das ist für den vorgesehenen Verwendungszweck des Pedals auf jeden Fall sinnvoll, denn dann hat man noch etwas mehr Spielraum, um einen angezerrten Amp mit höherem Pegel anzufahren. Hier ist ein Beispiel mit Drive und Tone in der 12-Uhr-Position, Hi Cut und Voice sind neutral eingestellt.

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Clean Amp: Zuerst Bypass, dann mit Drive und Tone in 12 Uhr Position (Stratocaster)

Als nächstes widmen wir uns den klanglichen Auswirkungen der Schalter Hi Cut und Voice. Beim Hi Cut werden die Höhen in zwei Stufen abgesenkt, wenn der Schalter nach oben gelegt wird, ist die stärkere Absenkung am Start, in der Mitte findet keine Absenkung statt. Diese Funktion ist sehr gut geeignet, um das Pedal an etwas schärfer klingende Amps anzupassen. Der Frequenzbereich liegt hierbei über dem Bereich des Tone-Reglers, man kann also durchaus auch mal ausprobieren, letzteren weiter aufzudrehen und mit dem Hi Cut die oberen Frequenzen abzusenken. Mehr dazu später. Mit dem Voice-Schalter wird der Charakter der Übersteuerung beeinflusst. Im LED-Mode (Schalter nach oben) werden die tiefen Mitten etwas zurückgenommen, der Sound wirkt aufgeräumter. Der Diode-Mode ist etwas reduzierter im Pegel, hat einen Hauch mehr Kompression und die oberen Mitten/Höhen sind kräftiger. Generell sind die klanglichen Unterschiede eher im feinen Bereich zu finden und auch mit dem Voice-Schalter kann man den Ton sehr gut auf den Grundsound des benutzten Amps abstimmen.

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Clean Amp: Hi Cut Check – neutral, unten, oben (Stratocaster) Clean Amp: Voice Check – neutral, LED, Diode (Stratocaster)

Der LED-Mode wird auch von Dave Friedman empfohlen, um einen unverzerrten Amp zu einem bestimmten Breakup-Sound zu bewegen, dessen Zerrgrad dann ausgezeichnet über die Anschlagstärke an der Gitarre gesteuert werden kann. Das funktioniert auch bei maximaler Einstellung des Drive-Reglers sehr gut, mit Singlecoil- und mit Humbucker-Gitarren. Hier sind zwei Beispiele mit maximalem Zerrgrad am Pedal, jeweils mit unterschiedlicher Anschlagsdynamik (leicht mit den Fingern und hart mit dem Pick)

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Clean Amp: Max Gain & Anschlagsdynamik (Stratocaster) Clean Amp: Max Gain & Anschlagsdynamik (Les Paul)
Der mittenbetonte Grundsound lässt sich mit Hi Cut und Voice effektiv an den jeweiligen Amp anpassen.
Der mittenbetonte Grundsound lässt sich mit Hi Cut und Voice effektiv an den jeweiligen Amp anpassen.

Wir verlassen nun den unverzerrten Ampsound und als nächster Basissound steht ein leicht übersteuerter Vox AC15 bereit. Der Grundklang ist höhenbetonter als beim Sovtek und hier kann man sehr gut mit der Gegenwirkung von Hi Cut und Tone-Regler arbeiten. Der etwas spitze Charakter des Amps wird mit dem Hi Cut in oberer Position entschärft und das Tone-Poti auf 14 Uhr liefert noch eine Portion obere Mitten hinzu. Den Zerrgrad habe ich beim ersten Beispiel sehr weit zurückgenommen (9 Uhr), um das Pedal mit einer hohen Volume-Einstellung als “Booster mit Klangregelung” einzusetzen. Beim zweiten Beispiel legt es noch eine Schippe Verzerrung obendrauf, auch hier ist die dynamische Ansprache und Reaktion auf das Volume-Poti der Gitarre auch bei hohem Zerrgrad sehr gut. Zu Beginn des ersten Beispiels hört ihr den Grundsound des Amps ohne Pedal.

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Overdrive Amp: Boost (Melody Maker) Overdrive Amp: Boost & Verzerrung (Les Paul)

Weiter geht es mit einem Marshall Plexi im Mid-Gain-Bereich. Hier ist das Golden Pearl als Boost mit leichter Verzerrung und höherem Setting des Tone-Reglers im Einsatz. Beim Tone kann man tatsächlich in Verbindung mit einem angezerrten Amp gerne etwas beherzter zugreifen. Der Regelweg ist sehr gut abgestimmt und kann auch in einer hohen Bandbreite genutzt werden. Auch hier gibt es am Anfang zuerst wieder den puren Ampsound.

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Overdrive Amp: Boost (Melody Maker)

Zum Abschluss wird das Golden Pearl noch vor ein Overdrive-Pedal geschaltet, wo es zeigt, dass es auch bei der Anfeuerung des Zerrgrades eine gute Figur macht. Dabei handelt es sich um ein Himmelstrutz Fetto Nord, der einen angenehmen, leicht übersteuerten Ton liefert, der mithilfe des Golden Pearl einen aggressiveren Zerrgrad erhält. Dabei wurde ein typisches Boost-Setting benutzt, also ein niedriger Zerrgrad und eine hohe Volume-Einstellung am Pedal.

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Overdrive Pedal: Boost (Les Paul)
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Fazit

Der Friedman Golden Pearl Overdrive-Pedal bietet als Boost und Low-Gain-Overdrive eine sehr gute Performance. Es ist sehr vielseitig einsetzbar und funktioniert sowohl vor einem unverzerrten als auch in Verbindung mit einem bereits angezerrten Amp. Sein mittenbetonter Grundsound kann mit den beiden Schaltern Hi Cut und Voice effektiv und bedienerfreundlich (wenige Möglichkeiten, aber gut voreingestellt) an den jeweiligen Amp angepasst werden. Cleane Amps lassen sich mit dem Golden Pearl Overdrive in den Breakup-Sound fahren, und in diesem Modus eignet er sich auch sehr gut als “Always-on-Pedal”. Aus angezerrten Amps kitzelt es bei Bedarf noch das Extra Quäntchen Gain.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • flexibler, anpassbarer Sound
  • drei Clipping Modes
  • dynamische Ansprache (auch bei hohem Zerrgrad)
  • Reaktion auf das Volume-Poti an der Gitarre
  • Anpassen des Höhenbereichs mit dem Hi Cut
Contra
  • keins
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Friedman Golden Pearl Test
Für 159,00€ bei
Sein flexibler Sound, die drei Clipping Modes und die gute dynamische Ansprache sprechen für das Friedman Golden Pearl Pedal.
Sein flexibler Sound, die drei Clipping Modes und die gute dynamische Ansprache sprechen für das Friedman Golden Pearl Pedal.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Friedman
  • Bezeichnung: Golden Pearl
  • Typ: Boost/Overdrive-Pedal
  • Regler: Volume, Drive, Tone
  • Schalter: Hi Cut, Voice
  • Bypass: True Bypass
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Center Negative)
  • Stromaufnahme: 6 mA
  • Spannung: 9V – 18V
  • Maße: 65 x 120 x 59 (B x Tx H)
  • Gewicht: 273 Gramm
  • Ladenpreis: 185,00 Euro (April 2019)
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