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Friedman Buffer Bay Test

Die Friedman Buffer Bay soll nicht nur als klassischer Buffer dem Gitarrensignal auf die Sprünge helfen, sondern auch für Ordnung auf dem Pedalboard sorgen. Fragt man nach den bedeutendsten Amps, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, darf ein Name nicht fehlen: Dave Friedman. In Insiderkreisen war er schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr, doch erst seine eigenen Ampmodelle wie der Brown Eye BE-100 verhalfen ihm zum internationalen Durchbruch. Ursprünglich modifizierte und wartete er Amps, auch die einer Vielzahl nicht ganz unbekannter Gitarristen wie Eddie Van Halen oder Steve Stevens und musste sich dabei mit den technischen Problemen auseinandersetzen, die die großen Bühnen mit sich bringen.

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Ein Grund, warum mittlerweile einige sehr interessante Tools und “Helper” im Portfolio der aus Detroit stammenden Firma zu finden sind. Eine der Neuheiten trägt den Namen “Buffer Bay”, obwohl sie weit mehr ist als nur ein Buffer. Sie kombiniert nämlich die Möglichkeiten einer Fünffach-Stereo-Patchbay mit einem sehr hochwertigen Buffer, alles zusammen in einem sehr handlichen Gehäuse!

Details

Optik/Gehäuse

Die Buffer Bay erscheint in einem rechteckigen, schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 12,2 x 4,3 x 8,9 cm und besitzt damit in etwa die Größe eines regulären Bodenpedals. Die Front sowie die Rückseite verziert eine goldfarbene Aluminiumblende, die als Heimat für sechs Stereo-Klinkenbuchsen sowie den MIDI-Anschluss, den Knopf zum Aktivieren des Buffers und den Netzteileingang dient. Alle Buchsen und Knöpfe wirken sehr solide und sind versenkt eingebaut, was ihnen einen gewissen Schutz vor Beschädigungen gibt. Links- und rechtsseitig wurde das sehr robust wirkende Gehäuse verschraubt und auf der Oberseite befinden sich ebenfalls vier Kreuzschrauben, die ein Arretieren der Bay im Friedman Pedalboard ermöglichen. Dort wurden nämlich zwei mögliche Befestigungsloch-Paare angedacht, einmal für die bündige und einmal für die versenkte Unterbringung. Zum Lieferumfang gehört lediglich ein kleines Manual, das optionale 9V-Netzteil muss gesondert erworben werden, wobei über den Stromverbrauch keine Angaben gemacht werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das vordere Anschlussfeld der Buffer Bay…

Bedienung

Prinzipiell ist die Friedman Buffer Bay als zentrale Patch-Stelle innerhalb eines Pedalboards konzipiert. Hier können alle Kabel an einem Ort zusammenlaufen und dann aus der Bay z.B. als Kabelschlauch oder kleines Multicore zu einem Amp geschickt werden. Damit spart man sich überflüssiges Kabelgewirr und vermeidet, dass diverse Kabelstränge z.B. für Kanalumschaltung am Amp oder für den Return der Endstufe, MIDI oder Eingangskabel an verschiedenen Stellen euer Board verlassen.
Die Einsatzmöglichkeiten des Buffer Bays sind vielfältig:
Zum einen haben wir einen schaltbaren Buffer zur Verfügung, der den typischen “Roll-Off” der Höhen bei längeren Kabelstrecken eliminiert, indem er aus dem hochohmigen Gitarrensignal ein wesentlich stabileres niederohmiges macht. Möchte man lieber den eigenen Buffer verwenden, deaktiviert man den Friedman Buffer und ist im True-Bypass-Modus. Die fünf Thru-Buchsen leiten das Signal einfach durch die Bay, wobei wir hier jedoch fünf Stereobuchsen in bewährter Neutrik-Qualität zur Verfügung haben. Das ist sehr sinnvoll, da beispielsweise die meisten Kanalschaltbefehle am Amp über Stereokabel realisiert werden und wir so diese auch durch die Bay schicken können. An eine MIDI-Buchse wurde auch gedacht, falls auf dem Board ein midifähiges Pedal untergebracht ist, die Kanalumschaltung am Amp midifähig ist oder man über ein Racksystem spielt, das per Midi angesteuert wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Ru00fcckseite der Buffer Bay sieht fast genau so aus wie die Front.

Das Manual beschreibt drei verschiedene Schaltszenarien:
Das erste betrifft den Kabelfluss, wenn einige Effekte vor dem Preamp und einige im Einschleifweg sitzen sollen. In diesem Fall hätten wir einige Kabel, die zwischen Amp und Pedalboard laufen müssten, wobei dieser Weg schon definitiv zu lang wäre, um ohne Buffer auszukommen. Dazu soll auch die Kanalumschaltung am Amp über einen Fußschalter realisiert werden. Falls ihr übrigens in diesem Setup auch mal direkt in den Eingang eines cleanen Amps ohne Einschleifweg spielen wollt, müsst ihr mit einem Patchkabel lediglich den Weg zwischen Pre- und Postpath brücken und schon funktioniert auch das andere Setting!

Test_Friedman_BufferBay_1 Bild

Die nächste Grafik zeigt den Einsatz der Buffer Bay in einem Stereosetting bei allen Effekten vor dem Amp, wobei das letzte Pedal als Stereopedal zum Splitten des Signals verwendet wird:

Test_Friedman_BufferBay_2 Bild

Die folgende Illustrierung geht von der Verwendung eines midifähigen Racksystems aus, bei dem ein Volume- und ein Wah-Pedal hinter dem Buffer liegen und die Presets am Rack per MIDI-Leiste vom Pedalboard aus geschalten werden:

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Praxis

Zu Beginn möchte ich mich von der Klangneutralität des Buffer Bays überzeugen. Ihr hört zuerst mein Signal direkt in den Amp und anschließend durch die nicht aktive Buffer Bay:

Audio Samples
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Amp direkt – dann durch die Buffer Bay (Buffer nicht aktiv).

Für mich ist hier kein Klangunterschied zu erkennen – die Buffer Bay schleift mein Signal unverfälscht durch. Demzufolge würde die Buffer Bay als reine Patchbay auch funktionieren, falls das Netzteil versagen sollte.
Nun geht es durch die Buffer Bay mit deaktiviertem Buffer, anschließend wird er angeworfen. Ich verwende hier einen sehr kurzen Kabelweg und dennoch hört man ganz klar, wie der Buffer die Höhen leicht transparenter und offener gestaltet, ohne das eigentliche Signal zu färben:

Audio Samples
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Buffer bypass – dann aktiviert (kurzer Kabelweg)
Die Friedman Buffer Bay sorgt mit zentralen Anschlussmöglichkeiten für bessere Ordnung auf dem Board.
Die Friedman Buffer Bay sorgt mit zentralen Anschlussmöglichkeiten für bessere Ordnung auf dem Board.

Im folgenden Beispiel wird das Signal über einen 12 m Kabelweg geschickt, zuerst ohne, dann mit Buffer. Bei solchen Strecken wird der Höhen-Rolloff im ersten Riff ganz deutlich, wohingegen das zweite, gebufferte Signal angenehme Präsenzen mitbringt:

Audio Samples
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Buffer bypass – dann aktiviert (12 m Kabelweg)

Nun hört ihr zuerst einen Boss Blues Driver direkt in den Amp und anschließend über folgenden Signalweg: Gitarre-> Buffer In -> Buffer Out -> Blues Driver In-> Blues Driver Out -> Thru 1 (Rückseite -> Thru 1 (Front) – > Amp In, wobei ich den Buffer aktiviere. Die Kabellängen bestehen aus 2 x 6 Meter und 2 x 3 Meter. Beide Riffs klingen identisch, weshalb es für mich an der Klangneutralität der Buffer Bay nichts auszusetzen gibt.

Audio Samples
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Effektpedal (Boss Blues Driver) zuerst direkt verschaltet, dann über die Buffer Bay (Buffer aktiviert).
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Fazit

Die Friedman Buffer Bay überzeugt durch ein cleveres Konzept, Handlichkeit und eine sehr gute Qualität hinsichtlich der Bauteile, aber auch der Signaltreue. Die Möglichkeit, alle Verkabelungen zwischen Pedalboard und Amp von einer zentralen Stelle aus zu bewerkstelligen, ist sehr durchdacht und die perfekte Integration in das Friedman Pedalboard ist ein zusätzliches Plus. Wer ein Setup mit mehreren Pedalen und Einbindung des FX-Loops besitzt, findet hier ein hervorragendes Tool, das seinen Preis wert, mit runden 200 Euro aber nicht gerade ein Schnäppchen ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • robust und tadellos verarbeitet
  • sehr gute Buffer Soundqualität
  • clevere Konzeption
Contra
  • keins
Artikelbild
Friedman Buffer Bay Test
Die Rückseite der Buffer Bay sieht fast genau so aus wie die Front.
Die Rückseite der Buffer Bay sieht fast genau so aus wie die Front.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Friedman
  • Modell: Buffer Bay
  • Typ: Buffer, Pedalboard-Patchbay
  • Herkunftsland: USA
  • Bauart: Analog
  • Anschlüsse: Thru 1- 5, Buff on, Buff out, MIDI, Netzteil
  • Schaler: Buffer on/off
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannung
  • Abmessungen B x H x T (cm): 12,2 x 4,3 x 8,9
  • Gewicht: 900 Gramm
  • Ladenpreis: 199,90 Euro (Juli 2017)
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