Fostex PM641 Test

Der 3-Wege Studio-Monitor Fostex PM641 im Test: Normalerweise findet man bei günstigen Studiomonitoren fast ausschließlich 2-Wege-Systeme vor, da diese doch mit deutlich weniger Fertigungsaufwand und -toleranzen zu realisieren sind. Die klanglichen Vorteile eines 3-Wege-Systems überwiegen die Mehrkosten meiner Einschätzung nach aber oftmals deutlich, was allerdings wiederum nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass zwei Wege generell schlechter sind.

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Rein theoretisch hat man bei 2-Wege-Systemen ja sogar weniger Übergangseffekte zwischen den Treibern zu befürchten, was sich vor allem bei Stereo-Darstellungen im direkten Nahfeld deutlich positiv bemerkbar macht. Warum dann also doch drei Wege wählen? Nun, erstens kann so jeder Frequenzbereich von einem (hoffentlich) ideal angepassten Treiber reproduziert werden, und zweitens sinkt auch die Teilbelastung eines jeden Treibers. Und Volllast klingt nur selten wirklich gut. Ob das auch für die äußerst günstigen Fostex-Monitore gilt und sie ihren Preis „wert“ sind, erfahrt ihr nun hier!

Details

Der Fostex PM641 ist ein aktiver 3-Wege-Studiomonitor, dessen Name auch die ungefähren Maße der Treiber – ähnlich wie bei dem etwas größeren PM841- mit sich trägt. Konkret bedeutet dies, dass der Tieftontreiber 6,5 Zoll (165 mm), der Mitteltöner 4 Zoll (100 mm) und der Soft-Dome Hochtöner ¾ Zoll (19 mm) im Durchmesser einnehmen. Die Membranen der Mittel- und Hochtöner bestehen dabei aus einem verwindungssteifen Kevlar/Papier-Gemisch, das Hochton-Diaphragma hingegen aus einem Urethan-laminierten Textil. Gut zu wissen, dass sich Fostex ja auch als Hersteller von Treibern einen Namen gemacht hat.

Die Fostex PM 641 wird in einer "L" und "R" Version gehandelt.
Die Fostex PM 641 wird in einer “L” und “R” Version gehandelt.
Wie es sich für einen aktiven Monitor standesgemäß gehört, wird vor der Leistungsverstärkung Frequenz-selektiv getrennt, und zwar analog bei 400 Hz und 6 kHz. Dazu gibt es natürlich auch drei unabhängige Endstufen, wobei deren Leistungsentfaltung mit jeweils 50 Watt, 18 Watt und 18 Watt beziffert werden. Der Freifeldübertragungsverlauf ist laut Hersteller mit 55 Hz bis 25 kHz im +/- 3dB-Band angegeben. 
Das solide, 376x249x290 mm (HxBxT) große Gehäuse besteht aus schnörkellosem MDF und wurde matt-schwarz foliert, was dem Boxen-Paar ein professionell-dezentes Erscheinungsbild und ein Gesamtgewicht von 23 kg beschert. Hoch- und Mitteltöner haben intern ein eigenes, geschlossenes Volumen spendiert bekommen, was Interferenzen mit dem Tieftöner vermeiden soll. Auf der Vorderseite befinden sich diese außerdem auf einer Horizontalen, der Tieftöner darunter und die Bassreflexöffnungen wiederum darunter. 
Neben dem kleinen, dezenten Fostex-Logo findet man auf der Vorderseite auch noch eine etwas weniger dezente blaue Status-LED. Der Front-Baffel besitzt außerdem abgeschrägte und abgerundete Gehäusekanten, um Strömungsgeräusche zu vermeiden, sowie eine Schaumstoffumrandung des Hochtöners, um auch dort Reflexionen zu vermeiden.  
Der Mitteltontreiber kommt bei korrekter Stereo-Aufstellung übrigens nach innen, wodurch der wichtige Mittelbereich nicht vom Hochtöner „überstrahlt“ wird. Somit gibt es zwei verschiedene Varianten im Warenangebot, die korrekte Produktbezeichnung trägt also auch immer ein Left oder ein Right im Namen.
Fotostrecke: 2 Bilder Die beiden “oberen” Wege inklusive Schaumstoffring.

Kommen wir zur Rückseite: Hier finden sich der Stromanschluss nebst Power-Schalter, die eingebauten Filter und das leicht gerasterte Volume-Poti sowie natürlich auch die Audioanschlüsse. Die Filter umfassen dabei ein High- und ein Low-Shelf, die mittels eines gerasterten Schiebeschalters auf drei Positionen gebracht werden können. So kann der Höhenbereich um +/- 1dB ab etwa 10 kHz und der Bassbereich bei 60Hz um +/-3 dB angepasst werden. 
Die Audioanschlüsse umfassen einen XLR-Anschluss auf +4dBu-Niveau und eine TRS-Eingangsbuchse auf -10dBV-Niveau („große Stereo-Klinke“), der selbstverständlich auch unsymmetrische Signale verdaut. Wer also gern mit  Cinch und Miniklinke arbeitet, sollte entweder die passenden Adapter oder besser gleich ein Cinch bzw. Miniklinke auf TS-Kabel („große Mono-Klinke“) in der richtigen Länge kaufen und dieses am Ende mit den Klinkensteckern entsprechend „auseinander reißen“. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlusssektion mit den Schiebeschaltern für die Filter und das Lautstärke-Poti.
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