Fostex HP-A4 Test

Fostex HP-A4 im bonedo.de-Test. Ein neuer Kopfhörerverstärker mit D/A-Wandler und der Fähigkeit, auch im DSD-Format vorliegende Signale verarbeiten zu können, erweckt bei allen, die den japanischen Hersteller näher kennen, doch unweigerlich eine positive Erwartungshaltung. Mit knapp 90000 Mitarbeitern weltweit gehört das 1948 gegründete Elektronikunternehmen sicher zu den ganz Großen, wobei eher die Qualität als die Quantität den guten Ruf in der Audiobranche begründet hat. Dort schätzt man seit über vier Jahrzenten Aufnahmetechnik von Bandmaschinen bis Digitalrecordern. Aber auch mit professionellen Studiomonitoren, wie die unlängst neu erschienene PX-Serie, bringt man den Namen des Herstellers Fostex in Verbindung.  

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Gerade mit Lautsprechern aber auch Kopfhörern hat man jedoch auch im Consumer-Bereich, sprich bei der HiFi/High-End-Fraktion ein Bein in der Tür. Dieser Spagat ist schon ein bisschen tricky. Schließlich ist man von letzteren doch eine gewisse Mystifizierung gewohnt, die einerseits die, sagen wir mal, hinterfragenswerten Preis/Leistungs-Verhältnisse verschleiern, andererseits die jährlich neu erscheinenden Produkte an den Mann bringen sollen. Auf der anderen Seite zählen für professionelle Nutzer doch eher Langlebigkeit und kompromisslose, belegbare Qualität. Neben dem hier zu testenden Exemplar bietet Fostex eine ganze Armada Kopfhörerverstärker, die beide Kundenbereiche ansprechen sollen. Dabei sind solche Exoten wie der Akku-betriebene Röhrenverstärker HP-V1 genauso wie der auf Apfel-kompatible HP-P1, der sich, wie auch schon derHP-A3, bei bonedo beweisen konnte. Welchem Lager der neue Spross nun mehr Freude bereiten kann, soll der nun folgende Test klären.   

Details

Wie auch schon der HP-A3 weist das vorliegende Testobjekt mit einem handlichen, schwarzen Ganzmetallgehäuse eine kompakte und zugleich robuste Erscheinung auf. Dabei übertrifft er die Ausmaße seines Bruders mit 11,3 Zentimetern Breite und 15,5 Zentimetern in der Länge nur minimal. In der Bauhöhe von circa 3,5 Zentimetern (ohne Gummi-Füßchen) unterscheidet sich der    
HP-A4 ebenso wenig von seinem Kollegen wie im prinzipiellen Aufbau. So sind alle Bedienelemente auf der Frontseite und, mit Ausnahme der 6,3-Millimeter-Kopfhörerbuchse, alle Anschlüsse auf der Rückseite verbaut. Die optische Anmutung des Gehäuses ist jedoch eher an den sündhaft teuren, großen Bruder HP-A8 angelehnt. Mit seiner hochglanzpolierten Frontplatte und den längs-gebürsteten Seitenteilen, die schon ein wenig an eine Holzmaserung erinnern, sieht der HP-A4 schon ein bisschen edler aus als der da eher pragmatisch daherkommende HP-A3.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf Gefälligkeit getrimmt

Die Schaltzentrale zwischen der vergoldeten Stereo-Klinkenbuchse auf der linken und dem Volumen-Potentiometer auf der rechten Seite des Bedienpanels beherbergt vier Druckschalter, von denen die äußeren die gleichen Funktionen erfüllen wie beim HP-A3. Ein Druck auf das erste Knöpfchen bewirkt den USB-Betrieb, wohingegen im nicht gedrückten Zustand der optische Digitaleingang ausgewählt wird. Das Ausgangs-Routing bestimmt der Schalter, der dem Lautstärkeregler zur Seite steht. Hier wählt man zwischen Kopfhörer- und Cinch-Ausgang aus. Zwischen diesen beiden Stellwerken sind zwei neue Gesellen: Auf den linken, mit „Filter“ betitelten, komme ich im Praxisteil näher zu sprechen. Der rechte, mit „Gain“ beschriftete, gibt dem Kopfhörersignal 10 dB mehr Schubkraft. Alle Metallknöpfchen und die Volume-Potikappe glänzen hellmetallisch an ihrer vorderen Kante, sind ansonsten aber in schwarz gehalten. Auch hier lässt die Design-Sprache des Topmodells grüßen. Verzichten muss man lediglich auf die lustige Nase, die beim HP-A3 den Blick auf die Lautstärke-Skalierung freigibt.  

Schaltwerk und Statusanzeige
Schaltwerk und Statusanzeige

Auch das mehrzeilige, organische Leuchtdioden-Display des teuren Schwestermodells gibt es hier freilich nicht. Stattdessen geben acht LEDs oberhalb der ”Drückeberger” Auskunft über die am USB-Eingang anliegende Betriebsspannung und die verwendete Abtastrate. Das Anschlussfeld auf der Rückseite ähnelt dann doch wieder sehr dem des HP-A3. Ganz links gibt`s ein vergoldetes Cinchbuchsen-Duo, an das man prima ein Paar Aktivmonitore anschließen kann, so einem denn die nominalen zwei Vrms Ausgangsspannung reichen. In den meisten Fällen wird das schon so sein. Auch ist hier denkbar, den Computer mit der heimischen Stereoanlage zu verbinden. Es folgen weiter rechts zwei Toslink-Schnittstellen im S/PDIF-Format für den digitalen In- und Output. Der HP-A4 ist ein reines Ausgangs-Interface, also nicht für das Recording gedacht. Der optische Eingang macht trotzdem Sinn, um zum Beispiel  einem CD-Spieler den hochwertigen Wandler der kleinen Kiste zugänglich zu machen. Mit dem optischen Ausgang hingegen hat man eine verlustfreie Möglichkeit, den Rechner mit anderen digitalen Gerätschaften, zum Beispiel einem weiteren Audio-Interface des Home-Studios zu vernetzen. Nicht auf einen koaxialen Anschluss zu setzen, sondern auf die Toslink-Kunststoffverbindungen, erfreut mich persönlich, da man so hässlichen Brummschleifen aus dem Weg geht, die auf unterschiedlichen Masse-Potentialen beruhen. Wo keine Masseverbindung ist, brummt auch nix. Neben dem USB-Anschluss Typ B, über den der Testkandidat auch seinen Strom erhält, ist ein Micro SD-Schacht die einzige Neuerung der Geräterückseite im Vergleich zum ”Dreier”. Er ist jedoch nicht dazu bestimmt, musikalische Inhalte dem Wandler zu übergeben, sondern dient ausschließlich dazu, Firmware-Updates aufzuspielen. Ein letztes Detail soll auch noch erwähnt werden: Made in Japan!

Fotostrecke: 3 Bilder Rein und raus
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darksoul sagt:

#1 - 13.01.2019 um 14:09 Uhr

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Danke für den ausgiebigen Test.
Macht es nochmal ein unterschied zum Hp3 ?
Für meine Anwendung zbs an Playstation 4 pro zum gamen und Pc würde mir der Hp 3 zusagen.Da sich nicht viel schenkt Preislich würde mich interessieren ob Hp 3 oder Hp4 die bessere Wahl wäre?
Headset wäre ein Beyerdynamic Custom Game,was bichts anderes wäre wie der Custom Pro soweit ich weiss.

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