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Fender Switchboard Effects Operator Test

Mit dem Fender Switchboard Effects Operator bringt der amerikanische Gitarrenkonzern einen Loop-Switcher für die Verwaltung von Effektpedalen auf den Markt. Der in Zusammenarbeit mit dem Switching-Experten Ron Menelli entworfene Effektmanager umfasst 5 True-Bypass-Loops und kann beliebige Kombinationen dieser Loops auf insgesamt 500 Presets speichern. Das Switchboard verfügt über ein Farb-Display mit integriertem Stimmgerät und kann per MIDI- und Fußschalter-Output auch externe Geräte steuern. Ob das Fender Switchboard die ideale Schaltzentrale für Pedalboards ist, zeigt unser Test.

Fender Switchboard Effects Operator Test

Fender Switchboard Effects Operator – das Wichtigste in Kürze

  • 5 True-Bypass-Loops (Loop 5 wahlweise in Stereo)
  • insgesamt 500 Preset-Speicher
  • MIDI- und Fußschalter-Outputs
  • integriertes Stimmgerät
  • schaltbare In- und Output-Buffer

Aufbau und Bedienelemente des Fender Switchboard Effektmanagers

Das Switchboard sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 240 x 68 x 115 mm und bringt stolze 1300 g auf die Waage. Die 5 Effekt-Loops (Send/Return), die Ein- und Ausgangs-Buchsen, die MIDI-Out-Buchse und der Anschluss für das mitgelieferte Standard-9V-Netzteil (500 mA) sind an der Stirnseite des Gehäuses zu finden, genauso wie ein USB-C-Anschluss für Firmware-Updates. Sowohl der Output als auch die Return-Buchse von Loop 5 lassen sich dabei per TRS-Split-Kabel in Stereo betreiben, während die Loops 1-4 ausschließlich mono ausgelegt sind. Die Bedienung des Switchboards erfolgt über einen Encoder-Button, der durch Drehen (Auswahl), Drücken (Anwahl) und Halten (Speichern/Zurück) durch das gesamte Menü führt und bei Bedarf durch Sekundärfunktionen der Fußschalter ergänzt werden kann (Select, Back, Edit, Save). Die Primärfunktionen der sechs Fußschalter hängen davon ab, in welchem der beiden Betriebs-Modi man sich befinden.

Fender Switchboard Effects Operator Gehäuse
Fotostrecke: 4 Bilder Fender Fender Switchboard Effects Operator sitzt in einem stabilen Metallgehäuse, misst 240 x 68 x 115 mm (BxHxT)…

Das Fender Switchboard verfügt über zwei Betriebs-Modi zur Verwaltung der Loops

Im Loop-Modus schalten die Fußschalter 1-5 die jeweiligen Effektschleifen an und aus, während Fußschalter 6 externe Schaltbefehle (z. B. für Amp-Kanäle) ausgeben kann. Im Preset-Modus dienen die Fußschalter 5 und 6 zur Anwahl der insgesamt 100 Bänke, während die Fußschalter 1-4 das jeweilige Preset pro Bank aktivieren (in beiden Modi aktiviert Fußschalter 6 nach längerem Halten den Tuner). Neben den 400 Preset-Speicherplätzen ist es möglich, 100 „Favoriten“ separat zu speichern, um sie als globale Voreinstellung in jede beliebige Bank zu übernehmen. Über die globalen Settings lassen sich Parameter wie der Momentary-Modus, die LED-Farben oder der Display-Modus verwalten. Zum Lieferumfang des Fender Switchboards gehört ein übersichtlicher Schnellstart-Guide und auf der Herstellerseite steht eine ausführliche deutschsprachige Bedienungsanleitung zum Download bereitsteht.

Fender Switchboard Effects Operator Display
Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienung erfolgt über einen Encoder-Button.
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Das Fender Switchboard in der Praxis

Das Switchboard überzeugt beim ersten Antesten mit seiner äußerst stabilen Verarbeitung und den kompakten Maßen von etwa drei nebeneinander verkabelten Standardpedalen. Im sogenannten Loop-Mode funktioniert der Switcher nach dem Einschalten quasi selbsterklärend und verwaltet alle fünf Effektschleifen über die zugehörigen Fußschalter. Hat man sich mithilfe des Loop-Mode-Editors für eine Effektkombination entschieden, lässt sich diese dann als Preset auf einer der 100 Bänke speichern und nachträglich über den Preset-Editor bearbeiten.

Das große Farb-Display des Switchboards sorgt für eine übersichtliche Bedienung

Nach einer kurzen Einarbeitung funktioniert das Erstellen und Speichern von Effektkombinationen weitestgehend intuitiv und dank des großen Farb-Displays ist es jederzeit möglich, alle Einstellungen eines Presets (inklusive Buffer-, Footswitch und MIDI-Settings) auf einmal zu überblicken. Auch die Signalqualität lässt zu keinem Zeitpunkt Wünsche offen und bleibt dank der beiden Buffer-Schaltungen auch bei längeren Kabelwegen stabil. Etwas unglücklich erweist sich in der Praxis die Momentary-Funktion der Fußschalter. Sie führt bei Bedarf dazu, dass ein Loop oder Preset nur für den Moment des Haltens eines Fußschalters anspringt und beim Loslassen wieder deaktiviert wird. Leider schalten die Fußtaster des Switchboard auch mit deaktivierter Momentary-Funktion nach wenigen Sekundenbruchteilen in eine Art „Haltezustand“, der nach dem Loslassen wieder zurückspringt. In der Praxis führt dies dazu, das etwas längere oder „träge“ ausgeführte Schaltbefehle ohne Funktion bleiben, was einer gewissen Gewöhnung bedarf. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft das integrierte Stimmgerät, das zwar optisch übersichtlich gestaltet, im Vergleich zu anderen Tunern (TC Polytune Stage– und Clip-Tuner, Line6 HX Stomp Tuner) aber etwas zu tief kalibriert ist. Sprich, eine „richtig“ gestimmte Leersaite wird beim Switchboard-Tuner immer als leicht „zu hoch“ (ca. einen Balken) angezeigt.  

Bei der Verwaltung von Effekten, Amps und MIDI-fähigen Geräten macht das Fender Switchboard eine sehr gute Figur.

Das Fender Switchboard als flexible Schaltzentrale vor dem Amp

Für den Praxistest sitzt das Fender Switchboard vor einem Victory The Deputy Amp in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und ist mit fünf Effekten bestückt:

Loop 1: Fuzz
Loop 2: Overdrive
Loop 3: Octaver
Loop 4: Chorus
Loop 5: Delay

Für einen ersten Test wurden folgende Effekt- bzw. Schaltbefehlkombinationen auf vier Presets gespeichert und nacheinander während des Spielens angewählt:

1. Loop 4 -> Loop 5
2. Loop 2 + Amp Reverb
3. Loop 3 -> Loop 1
4. Volume-Pedal (30% fixed Level) -> Loop 1 -> Loop 5

Audio Samples
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Praxisbeispiel Preset-Mode

Für das nächste Beispiel wird das interne Volume-Pedal des Switchboards per Expression-Pedal gesteuert und für einen Swell-Effekt vor Octaver und Delay geschaltet.

Audio Samples
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Praxisbeispiel Volume-Pedal

Der Input-Buffer des Fender Switchboards bietet ein starkes Signal bei langen Kabelwegen

Im letzten Praxisbeispiel hören wir den Effekt des Input-Buffers auf eine Kette aus drei (ausgeschalteten) True-Bypass-Pedalen, die mit jeweils zwei 100 cm langen Kabeln angeschlossen sind. Wir hören hierzu zunächst das ungebufferte Signal ohne aktivierte Loops, danach das ungebufferte Signal mit aktivierten Loops und letztlich das gebufferte Signal mit aktivierten Loops. Hier wird deutlich, wie effektiv und klangneutral der Buffer-Schaltkreis des Switchboards gegen den Signalverlust langer Kabelwege arbeitet.  

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Input-Buffer off, Loops off Input-Buffer off, Loops on Input-Buffer on, Loops on
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Fazit

Das Fender Switchboard zeigt sich im Test als vorbildlich verarbeiteter und kompakter Loop-Switcher für die Verwaltung von Effekten, Amps und MIDI-fähigen Geräten und punktet mit intuitiver Bedienung und großem Funktionsumfang. Wer sich den Stepptanz auf mittelgroßen Pedalboards ersparen möchte und Wert auf flexibles Routing und externe Steuerungsoptionen legt ist beim Fender Switchboard genau richtig. Als echtes Highlight entpuppt sich dabei die komfortable Bedienung über das große Farb-Display. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich beim etwas ungenau kalibrierten Stimmgerät und der nicht komplett deaktivierbaren Momentary-Funktion der Fußschalter (siehe Praxisteil). Hier könnte ein zukünftiges Software-Update für Abhilfe sorgen. 

Das Fender Switchboard ist kompakt und solide verarbeitet, bietet frei wählbares Routing und lässt sich komfortabel bedienen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • allgemeine Signalqualität
  • solide Verarbeitung, kompakte Maße
  • frei wählbares Routing
  • komfortable Bedienung (Farb-Display)
  • Buffer-Schaltung
Contra
  • ungenau kalibriertes Stimmgerät
  • Momentary-Funktion der Fußschalter nicht komplett deaktivierbar (siehe Praxisteil)
Artikelbild
Fender Switchboard Effects Operator Test
Für 419,00€ bei
  • Hersteller: Fender
  • Modell: Switchboard Effects Operator
  • Typ: Loop Switcher
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: Input, Output, Send/Return (Loops 1-5), Exp Pedal, Ftsw Out, MIDI Out, USB-C, Netzteil
  • Regler/Schalter: Encoder-Button, Loop 1-5, Select, Back, Down, Mode, Up, FS, Tuner
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 500 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 240 x 68 x 115 mm
  • Gewicht: 1300 g
  • Ladenpreis: 419,00 Euro (April 2024)
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