Heute geht’s wieder um einen Cajon-Bausatz, und zwar um einen weiteren aus dem Hause Sela. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir bereits Selas Schnellbausatz getestet. Im Vergleich zu diesem ist das SE 001 Snare Cajon Kit günstiger, erfordert aber dafür etwas mehr Zeit und handwerkliches Geschick beim Zusammenbau.
Der größte Kritikpunkt bei Selas Schnellbausatz war der Preis von knapp einhundert Euro. Dieser fällt beim Snare Cajon Kit um einiges niedriger aus und bewegt sich in einem ähnlichen Bereich wie die Bausätze anderer Hersteller. Hier kann also wirklich gespart werden, wenn man bereit ist, dafür beim Zusammenbau selbst Hand anzulegen. Wie sich die beiden Bausätze voneinander unterscheiden, und wie sich der SE 001 im Vergleich zur Konkurrenz von Schlagwerk und Co. schlägt, erfahrt Ihr bei uns im Test.
Details
Alles dabei, was es zum Zusammenbau des Cajons braucht
Im Karton des Sela SE 001 Snare Cajon Kits finden sich die vier Wände des Cajon- Rahmens, eine Schlagplatte, eine Rückplatte, der Snare-Mechanismus und die vier Kunststofffüße. Des weiteren liegen die verschiedenen Hilfsmittel zur Montage bei, von Abstandhaltern über Schrauben und Bits bis hin zu Schleifpapier, Spanngurten und Holzleim. Im Gegensatz zum Schnellbausatz aus eigenem Hause sind Schlagfläche und Rückwand nicht abgerundet, und es fehlen die vier Eckstücke, die beim Schnellbausatz als Steckverbindungen zwischen den Wänden des Instrumentes dienten. Stattdessen wird beim SE 001 das Cajon ganz traditionell verleimt.
Außerdem gibt es noch ein Anleitungsheft zum Zusammenbau und eine kleine Cajon-Schule auf CD-ROM. Alternativ findet sich auf Selas YouTube Channel ein 30-minütiges Video zum Mitbauen. Es ist ratsam, für den Zusammenbau noch einen Akkuschrauber zur Hand zu haben, mit dem sich die Montage um einiges leichter gestaltet. Ein individuelles Finish aus Öl, Wachs oder Lack muss hinzu gekauft werden. Auf geht’s in den Zusammenbau.
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Praxis
Zuerst wird der Rahmen des Cajons verleimt…
Der erste Arbeitsschritt ist das Verleimen des Rahmens. Dafür werden die angeschrägten Seiten der Holzplatten mit Leim bestrichen, zusammengesetzt und dann mit den beiliegenden Spanngurten eingespannt … und das ist gar nicht so einfach, wenn man nicht zu zweit ist. Im Gegensatz zum Schnellbausatz ist hier einiges mehr an handwerklichem Geschick gefragt und durchaus Raum für Fehler. Die Holzplatten haben nämlich die Neigung, zu verrutschen, und am Ende soll schließlich sowohl der Winkel stimmen als auch Vorder- und Hinterseite für die Montage der entsprechenden Flächen ebenmäßig sein.
Glücklicherweise liegt dem Paket eine zweite Tube Leim bei, so dass einem, auch nach eventuellen Korrekturen, nicht der Klebstoff ausgeht. Nachdem dieser Arbeitsschritt erfolgreich vollbracht ist, muss der Rahmen einige Stunden trocknen. Diese Trockenzeit kann man gut nutzen, um sich schon mal anderen Arbeiten zu widmen.
Mit dem Leimen der Außenwände geht’s los.
… dann wird geschliffen.
Nun müssen Vorder- und Rückplatte geschliffen und die Ecken und Kanten abgerundet werden. Dafür liegen dem Paket Schleifpapier und ein Schleifschwamm bei.
Die Schleifarbeit geht recht schnell und unkompliziert von der Hand, und auch der nächste Schritt, das Verschrauben der Schienen für den Snare-Mechanismus innen im Korpus, ist kein Problem. Als Hilfsmittel liegt dem Paket ein kleiner Abstandhalter bei, mit dem die Schienen im richtigen Abstand zur Vorderseite innen im Rahmen verschraubt werden. Bevor ich weitermachen kann, muss ich noch abwarten, bis der Leim getrocknet ist. In der Anleitung werden dafür drei Stunden angesetzt. Ich schlage neugierig ein paar Mal auf‘s Instrument – klingt schon nach Cajon – und mache mir dann erst mal einen Kaffee.
So sieht die Schiene für die Snare-Vorrichtung aus.
Nach meiner Mittagspause kann ich die Rückwand und die Schlagfläche mit den beiliegenden Schrauben am Cajon-Rahmen verschrauben und die Kunststofffüße unten am Instrument befestigen. Danach nehme ich die Spanngurte ab. Das Ganze hat gut geklappt, und das Instrument erscheint mir schon recht stabil.
3/5 Die überstehenden Kanten werden später abgeschliffen.
4/5 So sieht es von vorne aus.
5/5 Jetzt müssen noch die vier Füße angeschraubt werden.
Das Schleifpapier wird knapp…
Die Vorder- und Rückplatten des Cajons sind so dimensioniert, dass sie an den Seiten ein paar Millimeter überstehen. Diese Überstände sollen nun abgeschliffen werden. Insgesamt ist das schon eine ganze Menge Schleifarbeit, und leider reißt nach kurzer Zeit schon das Schleifpapier. Hier hätte ich mir ein paar zusätzliche Blätter gewünscht, beim Leim ist ja schließlich auch nicht gespart worden. So lässt sich die Arbeit, mit dem zum Schluss ziemlich zerfetztem Hilfsmittel, so gerade eben zu Ende bringen.
Die Schlagfläche hat Selas „Clap Corners“ Feature, und über die Spannung der Schrauben lässt sich der Klang beeinflussen. Zum Schluss wird der Snare-Mechanismus eingeklemmt, und fertig ist das Instrument. Um das Cajon optisch weiter zu veredeln, kann man auf ein optional erhältliches Lack-, Öl-, oder Wachsfinish aus dem Hause Sela zurückgreifen oder sich mit handelsüblichen Utensilien aus dem Baumarkt behelfen. Ich gehe jetzt allerdings direkt in den Spieltest.
2/5 Über die Spannung der Schrauben lässt sich der Klang beeinflussen.
3/5 Die fertig geschliffene Rückwand im Detail.
4/5 Die Snare …
5/5 … wird von innen an die Spielfläche geklemmt.
Ab in den Soundcheck mit dem Cajon-Bausatz
Ich bin schon sehr gespannt, wie das Ganze klingt, also schnell ein paar Mikros aufgestellt, drauf gesetzt und losgespielt. Das erste Eindruck ist erfreulich. Nichts rappelt oder klappert, der Sound ist angenehm kompakt. Der Spielkomfort des kürzlich getesteten Schnellbausatzes aus eigenem Hause wird aufgrund der nicht abgerundeten Kanten zwar nicht ganz erreicht, aber dafür ist das Snare Cajon Kit ja auch um einiges günstiger. Alles in allem fühlt sich das Instrument an wie ein gutes, solides Einsteiger-Cajon und klingt dabei durchaus überzeugend. Sehr gut gefällt mir der Snare-Mechanismus. Der klingt wirklich toll, ist unkompliziert und gewährleistet eine gute Kontrolle über den Klang. Das gefällt mir sogar noch etwas besser als bei den Bausätzen, die ich von anderen Herstellern getestet habe.
Audio
Samples
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Sela 001 Bausatz – EinzelsoundsSela 001 Bausatz – BuleriaSela 001 Bausatz – Funk GrooveSela 001 Bausatz – Groove mit ungedämpfter SnareSela 001 Bausatz – Ganz ohne Snares gespieltSela 001 Bausatz – Besen Groove
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Fazit
Ich mag das Instrument, das ich in den letzten Stunden zusammengebaut habe. Durch die Handarbeit habe ich gleich einen persönlichen Bezug dazu, und klanglich gefällt es mir besser als die meisten Einsteiger-Cajons. Das Verleimen und Schleifen erfordert ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick, aber wenn man sich einen Helfer dazu holt, lässt es sich auch für in dieser Hinsicht weniger begabte Menschen gut bewältigen. Oder aber man geht das Ganze im Rahmen eines Workshops an. Hier gibt es mittlerweile viele Gelegenheiten, das Bauen des eigenen Instrumentes mit dem Erlernen des Spielens zu verbinden. Und obwohl man mit Bausätzen anderer Hersteller durchaus noch mehr sparen kann, kann Selas Gesamtpaket mit gutem Snare-System und schöner Spielfläche den Aufpreis für den etwas anspruchsvolleren Perkussionisten durchaus rechtfertigen.
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