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PRS 57/08 Pickups Test

Mit den PRS 57/08 Tonabnehmern hat der amerikanische Hersteller seine eigenen Vintage-Style-Pickups im Angebot, die sich klar an den beliebten PAFs orientieren, die 1957 das Licht der Welt erblickten. Die 57/08 Pickups wurden zuerst in diversen PRS-Gitarren verbaut, und nach der großen positiven Resonanz entschloss man sich, sie auch als Replacement anzubieten.

PRS_5708_Pickup_Treble_Bass_TEST


Paul Reed Smith hatte zudem die Möglichkeit, bei der Herstellung der Drähte auf die Maschine zurückgreifen zu können, mit denen schon in den 1950er Jahren die für die PAFs gefertigt wurden.

Details

Der 57/08 kommt im klassischen Outfit mit Nickel-Kappen und Alnico II Magneten. Rahmen werden keine mitgeliefert, die kann man aber passend in diversen Farben zusätzlich erhalten. Unsere Testmodelle kommen mit dreiadrigen Anschlusskabeln plus Abschirmung, dadurch hat man neben der klassischen Anschlussvariante auch die Möglichkeit, Split-Schaltungen und ähnliches auf der Gitarre zu realisieren.

Fotostrecke: 8 Bilder Noch stecken unsere beiden Testkandidaten in Schaumstoff gebettet in ihrer Klarsichtverpackung,…

Der Widerstand liegt klassisch im einstelligen Bereich, beim Hals-Pickup wurden 8,44 kΩ und beim Steg-Pickup 9,11 kΩ gemessen. Der Einbau lief problemlos, die Tonabnehmer haben ausreichend lange Anschlusskabel und sind mit 12 mm langen Anschlusswinkeln bestückt. Das Pole-Piece-Spacing entspricht mit 49 mm den Maßen des Vorbilds.

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Praxis

Der 57/08 verfügt eindeutig über die typischen Charakteristiken der legendären PAF-Pickups. Der Output ist für einen Humbucker nicht sonderlich stark, aber verglichen mit dem Gibson Classic 57 hat der PRS-Tonabnehmer einen etwas kräftigeren Ton, der die Amp-Vorstufe bei härterem Anschlag eine Nuance früher zum Übersteuern bewegen kann als der Gibson-Pickup. Das hört man vor allem im zweiten Beispiel, in dem ein harter Anschlag einen saftigen Crunch-Sound generiert. Die Übertragung der Anschlagsdynamik funktioniert bei beiden Pickups hervorragend, jede Nuance – egal, ob Position, Pickhaltung oder Anschlagstärke, wird mit der entsprechend veränderten Klangfarbe an den Amp weitergeleitet. Je nach Zerrgrad und Anschlag kippt der Ton recht schnell in die Obertöne und auch bei Pinch-Harmonics zeigen sich die Tonabnehmer sehr wohlwollend: Quietsch-Töne mit Leadsound für expressives Spiel lassen sich problemlos realisieren. 

Mit dem PRS 57/08 sind die typischen Blues- und Classic-Rock-Sounds sehr gut realisierbar.
Mit dem PRS 57/08 sind die typischen Blues- und Classic-Rock-Sounds sehr gut realisierbar.

Mit unserer Test-Les Paul ließ sich der Klang auch recht gut über das Volume-Poti an der Gitarre entzerren, es sind also alle Spielereien möglich, die man von den typischen Vintage-Style-Pickups erwartet. Klanglich liefert der Hals-Pickup einen recht warmen Ton, der aber – wieder verglichen mit dem Gibson Classic 57 – etwas mehr Höhen bietet und dadurch einen klareren Klang im Angebot hat, der sich mitunter bei Cleansounds auch noch eine Ecke besser durchsetzen kann. Der Hals-Pickup kommt mit einem etwas kräftigeren Tiefmittenbereich, der vor allem bei den Mid- und High Gain Sounds für ein sattes Fundament sorgt, das aber immer noch im Frequenzkeller aufgeräumt klingt. Darüber hinaus liefern beide Pickups ordentliches Sustain und punkten mit einer akkuraten Saitentrennung. In Beispiel 7 ist das gut zu hören, wo am Ende im Zerrgewitter jeder einzelne Saitenanschlag klar zu erkennen ist.

Audio Samples
0:00
Clean: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) Crunch: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) mit unterschiedlich hartem Anschlag Mid Gain: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 5), dann Steg-Pickup (Vol.10) Mid Gain: Steg-Pickup Volume von 10 auf 2 Mid Gain: Steg-Pickup Tone-Regler Aktion (0-5-10) High Gain: Lead Sound (Hals-Pickup, Steg-Pickup) High Gain: Stoner Riff (Hals-Pickup) HIgh Gain: Heavy Riff (Steg-Pickup)
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Fazit

Der PRS 57/08 liefert das, was man von einem Pickup im PAF-Style erwartet. Er punktet mit einer sehr guten Klangübertragung, alle Nuancen des Anschlags werden entsprechend an den Amp weitergeleitet. Wer auf dynamische Spielereien steht und gerne auch mal mit dem Volume-Regler an der Gitarre arbeitet, hat hier einen zuverlässigen Partner. Die typischen Blues- und Classic-Rock-Sounds in Richtung Green, Page, Clapton, etc. sind sehr gut realisierbar. Verglichen mit dem Gibson Classic 57 hat der 57/08 einen Hauch mehr Output und einen etwas brillanteren Ton. Für die moderne Metal-Keule ist der Pickup nicht unbedingt geeignet, aber bei eher traditionellen High-Gain-Sounds kann er auch mithalten. Der Tonabnehmer ist nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber auf jeden Fall seinen Preis wert.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • typische PAF-Klangübertragung
  • gute Saitentrennung
  • amtliche Blues- und Classic-Rock-Sounds
  • Anschlagsdynamik
  • Schaltungsmöglichkeiten durch dreiadrige Anschlüsse
  • Reaktion auf das Volume-Poti an der Gitarre
Contra
  • keins
Artikelbild
PRS 57/08 Pickups Test
Für 199,00€ bei
Für die moderne Metal-Keule eignet sich der PRS 57/08 weniger, seine Stärken liegen bei amtlichen Blues- und Classic-Rock-Sounds.
Für die moderne Metal-Keule eignet sich der PRS 57/08 weniger, seine Stärken liegen bei amtlichen Blues- und Classic-Rock-Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: PRS
  • Modell: 57/08
  • Typ: Humbucker Pickup
  • Widerstand Bass: 8,44 kΩ
  • Widerstand Treble: 9,11 kΩ
  • Magnet: Alnico II
  • Kabel: dreiadrig mit Abschirmung
  • Polepiece-Spacing: 49 mm (beide Pickups)
  • Cover: Nickel
  • Farbe: Nickel
  • Abmessungen: 70 x 38 x 15 mm (B x T x H)
  • Länge Montage-Winkel: 12 mm (zur Grundplatte)
  • Länge Anschluss-Kabel: 320 mm (Bass), 240 mm (Treble)
  • Lieferumfang: Schrauben, Federn
  • Preis: 199,00 Euro (Januar 2019)
Hot or Not
?
…aber gleich darauf liegt das PRS 57/08 Pickup-Paar in seiner ganzen Pracht auf dem bonedo-Labortisch.

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Profilbild von Shane McGill

Shane McGill sagt:

#1 - 10.03.2019 um 11:00 Uhr

0

"Der Tonabnehmer ist nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber auf jeden Fall seinen Preis wert." ---- 200 Euronen fuer eine weitere Kopie...?

    Profilbild von Volker Lohweg

    Volker Lohweg sagt:

    #1.1 - 15.10.2019 um 21:45 Uhr

    0

    Sehe ich auch so. Für 250 EUR bekomme ich ein 'The Mule'-Set von Bare Knuckle und für 350 EUR ein PAF-Set von Monty's. Beides großartige PAF-Repliken. Und dann 398 EUR für PRS PAF???

    Antwort auf #1 von Shane McGill

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