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Fishman Platinum Pro EQ Test

Mit dem Fishman Platinum Pro EQ präsentiert der amerikanische Hersteller einen Class A DI-Preamp im Bodenpedalformat, der auf akustische Instrumente zugeschnitten wurde und neben einem 5-Band-EQ auch einen Kompressor, eine Boost-Funktion und ein Stimmgerät mitbringt. Damit hat dieses Pedal also die wichtigsten Funktionen an Bord, die der Akustikspieler im Bühnenalltag braucht, um den Grundklang seines Instruments sauber abstimmen zu können.

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Fishman ist mit seinen Tonabnehmersystemen einer der erfahrensten Hersteller in diesem Bereich und mit den Bedürfnissen von Akustikgitarristen sehr vertraut. Ich bin gespannt, was das Platinum Pro EQ-Pedal zu leisten vermag.

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Details

Ins Haus geschneit kommt der Platinum Pro EQ in einem schick designten Pappkarton, der neben dem Gerät eine Bedienungsanleitung bereithält, die sehr anschaulich die Funktionen des Pedals erläutert. Die Potis am Gerät liegen gut in der Hand, laufen absolut geschmeidig und rasten bei vier Bändern des EQs auch sinnvollerweise in der 12 Uhr Einstellung ein. Für seine Größe ist das Pedal relativ leicht, was der Außenhülle geschuldet ist, die, abgesehen von der Oberseite, zu großen Teilen aus Plastik besteht. Die Unterseite wurde gummiert, sodass es im Bühnenalltag sicher an seinem Platz stehen sollte. Insgesamt wirkt der Platinum Pro EQ sauber verarbeitet. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Fishman Platinum Pro EQ ist auf akustische Instrumente zugeschnitten…

Betrieben werden kann der Preamp wahlweise mit einem externen 9V-Netzteil oder einer 9V-Batterie, für die an der Unterseite eine Batteriefach zur Verfügung steht. Die Laufzeit der Batterie wird vom Hersteller mit 30 Stunden angegeben.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Spannungsversorgun erfolgt wahlweise mit einem externen 9V-Netzteil…

An der rechten Seite findet der Anwender den Eingang und zwei Trimmrädchen, mit denen der Eingangspegel und die Stärke der Boost-Funktion justiert werden. Die linke Seite hält einen Effekt-Send und -Return und den Signalausgang bereit. An der Stirnseite wird das Netzteil angeschlossen, außerdem warten hier der DI-Out im XLR-Format inklusive zweier Schalter für einen Ground-Lift und eine Pre/Post-EQ-Option.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Anschlüsse sind auf die Gehäuse- und Stirnseite verteilt.

Das Bedienpaneel auf der Oberseite offenbart einen 5-Band-EQ, bei dem die Frequenz des Mittenbandes erfreulicherweise separat abgestimmt werden kann. Außerdem lässt sich vorab mit einem kleinen Schalter einstellen, ob der EQ auf ein Gitarren- oder ein Basssignal zugeschnitten sein soll. Im Fall von Feedback-Problemen hat das Gerät sowohl einen steuerbaren Notch-Filter als auch eine Phasenumkehr parat. Die Lautstärke des Line-Ausgangs kann über ein Volume-Poti geregelt werden. Eine LED informiert dabei über die Stärke des Eingangspegels, um eventuellen Übersteuerungen vorzubeugen. Der Kompressor des Gerätes ist in seiner Attack und Release vorkonfiguriert und kommt mit einem einzigen Poti aus. Hier informiert ebenfalls eine kleine Leuchte, ob er aktiv ist. Mittig thront ein Display für die Tuner-Anzeige. Beim Stimmgerät hat man sich ebenfalls Gedanken gemacht, sodass hier über zwei kleine Schalter mehrere Modi für diverse Instrumente und die Tonhöhe des Kammertons abgestimmt werden kann. Sehr schön! Der Tuner wird über einen Fußschalter aktiviert und schaltet das Gerät gleichzeitig stumm. Ein weiterer Fußschalter steht für die Aktivierung der schon erwähnten Boost-Funktion bereit.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Oberseite des Fishman Platinum Pro ist mit reichlich Regelmöglichkeiten ausgestattet.

Damit einem nicht versehentlich das Gerät im Praxisalltag ausgeht, informiert ein weiteres Lämpchen auf der Oberseite über den Batteriestatus.

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Praxis

Für einen ersten Check verbinde ich meine Akustikgitarre, die mit einem Piezo-Pickup bestückt ist, mit dem Preamp und schicke das Signal über den Line-Out weiter an meinen AER-Amp. Eingepegelt wird das Signal vorab über das in die Gehäuseseite eingelassene Trimmpoti. Bevor es aber losgeht, muss die Gitarre gestimmt werden. Mit dem bordeigenen Tuner, der auch gleichzeitig das Signal stummschaltet, geht dies völlig problemlos.

Wie schon beim zuvor von mir getesteten Stage DI-Preamp aus demselben Haus kann auch dieses Exemplar mit einem EQ dienen, der bei Bedarf ordentlich ins Geschehen eingreift. Dabei hat das Gerät neben einer semiparametrischen Steuerung der Mitten gleich zwei Potis für die oberen Frequenzen parat. Steht der Wahlschalter des EQs auf Gitarre, setzt das Treble-Poti hier bei 6 kHz an. Der “Sparkle”-Anteil der Höhen lässt sich zusätzlich mit dem Brilliance-Poti regeln, das bei 10 kHz seine Arbeit verrichtet.
So bekommt man in dieser Hinsicht also noch etwas mehr Gestaltungsraum. Allerdings fällt das Gerät beim Anheben der Höhen auch mit einem gewissen Rauschen auf, das für mein Empfinden stärker ausfällt als beim Stage DI-Preamp. Gleichzeitig sorgen die ausgeprägten Möglichkeiten im jeweiligen Frequenzspektrum auch unter Umständen dafür, dass es etwas zu viel des Guten werden kann. Im Höhenspektrum wirkt das Signal meiner Steelstring beispielsweise in der Tendenz schnell etwas harsch. Je nach Pickupsystem ist hier also ein etwas behutsamerer Einsatz empfehlenswert.

Für aufkommendes Feedback hat das Gerät neben einer Phasenumkehr auch einen Notchfilter parat, mit dem sich die “Stressfrequenz” schnell finden und recht unauffällig eliminieren lässt. Für einen genauen Eindruck verbinde ich nun den DI-Out mit meinem Audio-Interface.
Das Pre-Signal ohne Einfluss der Klangreglung ist dabei etwas zurückhaltender im Output und zeigt sich neutral und stabil. Der Unterschied zum DI-Signal mit neutral eingestellter Klangreglung fällt ansonsten absolut marginal aus. In den ersten beiden Soundbeispielen bekommt ihr einen Eindruck von beiden Varianten.
Ich habe die Signale im Nachhinein im Pegel angeglichen.

Audio Samples
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D.I. Pre Signal -> Akustikgitarre D.I. Post Signal -> Akustikgitarre
Der EQ kann ordentlich zupacken, arbeitet dabei aber weniger gutmütig, sondern eher analytisch und funktional.
Der EQ kann ordentlich zupacken, arbeitet dabei aber weniger gutmütig, sondern eher analytisch und funktional.

Der EQ kann, wie schon erwähnt, ordentlich zupacken, arbeitet dabei aber weniger gutmütig, sondern analytisch und funktional. Abgesehen von dem EQ-Wahlschalter für Gitarre oder Bass sucht man hier verschiedene Modi zum Vorkonfigurieren des Grundsounds, wie sie bei Acoustic-Preamps anderer Hersteller des Öfteren zu finden sind, allerdings vergebens. Schade, denn im Hinblick auf die oft etwas steifen und kühlen Signale von Piezo-Pickups ist so eine Option eigentlich immer recht sinnvoll.
Im ersten der folgenden Beispiele habe ich dem Piezo-Signal etwas von seinem “knarzenden” Charakter genommen und versucht, den Sound insgesamt etwas gedeckter, runder und wärmer darzustellen.
Der Kompressor schränkt unauffällig die Dynamik ein und glättet einfach ein wenig das Signal, was bei akustischen Instrumenten, für die der Preamp ja auch in erster Linie konzipiert wurde, absolut Sinn ergibt. Färbende, knackige oder gar pumpende Kompressor-Sounds wird man diesem Exemplar dagegen nicht entlocken können.
Der Boost liegt idealerweise am Ende der Signalkette, hat damit keinen Einfluss auf das Verhalten des Kompressors und macht ansonsten genau das, was er soll. Boosten lässt sich das Ausgangssignal dabei bis zu 12 dB. Im dritten Beispiel booste ich das Signal nach dem ersten Durchlauf um 6 dB. Das Treble-Poti steht dabei neutral auf 12 Uhr. Das Brilliance-Poti ist etwas angehoben, woraus ein frischer Sound resultiert.

Audio Samples
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EQ Off/On – > Akustikgitarre EQ + Kompression – > Akustikgitarre Boost Off/On – > Akustikgitarre

Fishman hat diesem Preamp einen Einschleifweg mitgegeben, was sehr praktisch ist, wenn man beispielsweise Effekte für den FOH nicht mit ausgeben will. Im folgenden Beispiel habe ich ein Delay-Pedal eingeschleift und nehme meine Square-Neck-Dobro zur Hand, die ebenfalls mit einem Piezo-Pickup ausgestattet ist.

Audio Samples
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Delay im Einschleifweg -> Square Neck Dobro

Auch wenn das Pedal in erster Linie für akustische Instrumente beworben wird, schließe ich für das letzte Beispiel meinen Jazz Bass an. Der EQ-Modus steht jetzt auf Bass. Auch hier lässt sich der Sound einfach und effektiv abstimmen. Nur das Rauschen des EQs bei Hinzunahme der Höhen fällt wieder etwas auf.

Audio Samples
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EQ + Kompression – > E-Bass
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Fazit

Der Fishman Platinum Pro EQ wurde in erster Linie für akustische Spieler konzipiert und erweist sich im Test als praktischer Helfer für den Bühnenalltag. Der flexibel agierende EQ, ein einfach zu bedienender und unauffällig arbeitender Kompressor und ein Boost von bis zu 12 dB sorgen für eine durchdachte Ausstattung, die von dem Stimmgerät und den Routingmöglichkeiten abgerundet wird. Einen kleinen Minuspunkt gibt es nur für die zum Rauschen neigende Klangreglung. Ansonsten ist man mit diesem Exemplar gut aufgestellt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • praxisgerechte Ausstattung
  • zwei EQ-Modi für Gitarre oder Bass
  • Stimmgerät an Bord
  • vielfältige Anschlussmöglichkeiten
Contra
  • Klangreglung neigt zum Rauschen
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Fishman Platinum Pro EQ Test
Für 299,00€ bei
Der Fishman Platinum Pro EQ überzeugt mit guter Verarbeitung und praxisgerechter Ausstattung, jedoch neigt die Klangreglung zum Rauschen.
Der Fishman Platinum Pro EQ überzeugt mit guter Verarbeitung und praxisgerechter Ausstattung, jedoch neigt die Klangreglung zum Rauschen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fishman
  • Modell: Platinum Pro EQ
  • Typ: DI-Analog Preamp
  • Herkunft: China
  • Ausstattung: EQ, Kompressor, Boost und Stimmgerät
  • Anschlüsse: Input, Amp Out, Effect Send und Return, Symmetrischer DI-Out, Netzteil
  • Regler: 5-Band EQ, Kompressor, Volume-Boost, Notch, Boost Level, Input Trim
  • Schalter: Tuner, Boost, Phase, Notch in/out, EQ-Mode, Tune Mode, Tune Ref, Ground Lift, DI Pre/Post
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (nicht im Lieferumfang) oder 9V Batterie (30 Stunden Laufzeit)
  • Abmessungen: 158 x 143 x 54 mm
  • Gewicht: 618 g (ohne Batterie)
  • Ladenpreis: 222,00 Euro (November 2018)
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