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Epiphone Masterbilt Excellente Test

Mit der Epiphone Masterbilt Excellente wird eine Dreadnought-Westerngitarre des Herstellers aus den 60er Jahren neu aufgelegt. Das historische Vorbild kam erstmals 1963 auf den Markt und war zeitgleich die teuerste Flat Top im Katalog von Gibson und Epiphone. Auch wenn die Excellente von damaligen Country-Stars wie Loretta Lynn oder Ernest Tubb gespielt wurde, wurden bis zur Einstellung im Jahre 1970 gerade einmal 141 Modelle verkauft.

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Die Neuauflage der Square Shouldered Dreadnought aus der Epiphone Masterbilt Collection kommt im originalgetreuen, pompösen Design, verzichtet aber auf Palisanderholz für Boden und Zargen zugunsten von massivem Ovangkol und ist mit einem Fishman Sonitone-Pickup ausgestattet.

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Details

Historie

1957 wurde Epiphone vom Konzern Chicago Musical Instruments, zu dem auch Gibson gehörte, aufgekauft. Kurz darauf begann man in der Gibson-Fabrik Epiphone-Modelle zu fertigen, die als preisgünstigere Alternativen etabliert wurden.
Zu Beginn der 60er Jahre kamen aber auch Epiphone-Gitarren auf den Markt, die sich in etwa im selben Preissegment ansiedelten wie vergleichbare Gibson-Pendants. Die Epiphone Excellente setzte dieser Entwicklung dann die Krone auf und war teurer als jede Flat Top aus dem Hause Gibson. In der Korpusform war diese Square Shouldered Dreadnought offensichtlich von den großen Martin-Modellen inspiriert. Mit ihren Verzierungen, wie dem sehr ausladenden Schlagbrett, wirkte die Epiphone Excellente aber deutlich opulenter. Auch wenn Country-Stars der Zeit von der Excellente begeistert waren, blieben die Verkaufszahlen deutlich hinter den Erwartungen, sodass das Modell 1970 eingestellt wurde. Fast wäre die Gitarre das Signature-Modell des Country-Sängers Sonny James geworden, dessen Markenzeichen eine Martin D-28 war. Da sie im Studio aber doch hörbar anders klang als die Martin und seine Plattenfirma einen identischen Gitarrensound forderte, entschied er sich letztendlich doch dagegen. Allerdings ist Sonny James auf Plattencovern dieser Zeit mit dem Instrument immer wieder zu sehen. Epiphone hatte auf seinen Wunsch dabei das Schlagbrett deutlich verkleinert.

Fotostrecke: 5 Bilder 1963 kam das Vorbild der Epiphone Masterbilt Excellente auf den Markt und…

Lieferumfang

Die zum Test eingetroffene Epiphone Masterbilt Excellente stellt zwar das teuerste Modell der Serie dar, wird aber aktuell in Indonesien gefertigt und ist demzufolge mit einem Preis von zurzeit knapp 900 Euro noch recht erschwinglich.
Geliefert wird die Gitarre in einem Pappkarton, eine Transportmöglichkeit ist leider nicht Teil des Lieferumfangs. Optional hat der Hersteller aber zwei passende Koffer im Angebot. Mit dabei ist aber praktischerweise ein Schallloch-Einsatz aus Gummi, der bei höheren Bühnenlautstärken effektiv gegen Feedback eingesetzt werden kann. Abgesehen von einem etwas unsauber aufgeklebten Pickguard macht unser Testmodell einen ordentlich verarbeiteten Eindruck.

Fotostrecke: 4 Bilder Auffälliges Merkmal ist das ausladende Schlagbrett auf der Decke,…

Korpus

Beim Korpus werden ausschließlich massive Hölzer verbaut. Für die Decke kommt Fichte zum Einsatz, Boden und Zargen werden aus Ovangkol gefertigt, eine Holzart, die man inzwischen gern als günstigere Alternative zu Palisander verbaut. Im Design ist man den Vorgaben des damaligen Modells weitestgehend treu geblieben. So wird auch die Epiphone Masterbilt Excellente von dem typisch ausladenden Pickguard geschmückt. Ein sechslagiges Binding auf der Vorderseite und ein vierlagiges auf der Rückseite unterstreichen ebenfalls den klassischen Look des Modells. Schön anzuschauen ist das Antique Natural Aged Finish, in dem diese Gitarre ausschließlich erhältlich ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Saitenhalter ist auf die Decke geklebt und…

Eher untypisch hatte die Excellente der 60er Jahre auf dem ausladenden Steg eine höhenverstellbare Einlage, die bei Gibson und Epiphone in dieser Zeit häufiger verbaut wurde. Von dieser Eigenart hat man sich aber wieder verabschiedet. Demzufolge kommt die Epiphone Masterbilt Excellente mit einer kompensierten Stegeinlage aus Knochen.

Hals

Auch das Ebenholz-Griffbrett unterstreicht mit seinen Wölkchen-Blockeinlagen den Western-Look des Instruments und ist mit 20 Medium Jumbo Bünden bestückt. Der Hals der Masterbilt Excellente besteht zum großen Teil aus Ahorn, ist zusätzlich mit Walnuss-Streifen versehen und weist ein C-Profil auf. Die Mensur beträgt 643 mm. Die Saiten laufen über einen Graph Tech NuBone-Sattel zu den Stimmmechaniken. In Stimmung gebracht werden sie von vergoldeten “Waffleback” Vintage-Tunern, zu deren Herkunft der Hersteller keine weiteren Angaben macht.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Ebenholz-Griffbrett kommt mit Wölkchen-Blockeinlagen und 20 Medium Jumbo Bünden.

Pickupsystem

Die Gitarre ist bereit für den Einsatz auf der Bühne und kommt dafür mit einem Fishman Sonitone Piezo-Pickup, der an der Schalloch-Oberseite mit zwei Reglern für Volume und Tone justiert werden kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Epiphone Masterbilt Excellente wird mit integriertem Pickup-System geliefert.
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Praxis

Die Epiphone Masterbilt Excellente ist nicht nur reichhaltig verziert, sondern fühlt sich typischerweise auf dem Schoß auch sehr üppig an. Der erste Leersaitenakkord zaubert mir dann sofort ein Lächeln ins Gesicht. Da ist er, der voluminöse, bollernde und warme Sound, der für diese Modelle so typisch ist.
Strumming-Spielweisen machen hier wirklich Spaß und werden gutmütig und weich vom großen Korpus getragen. Die Gitarre offenbart dabei ein gutes Setup und spielt sich demzufolge angenehm. Die Bünde könnten allerdings etwas sauberer poliert sein. Ansonsten wurden sie an den Kanten schön abgerundet, wobei hier die Grenze erreicht ist: Die hohe E-Saite tendiert im Melodiespiel stellenweise schon dazu, wegzurutschen. Außerdem ist der Sattel an den Seiten etwas scharfkantig, was sich bei manchen Griffkombinationen unter Umständen bemerkbar machen kann. Die Gibson Phosphor Bronze Saiten in den Stärken .012 – .053 könnten etwas geschmeidiger sein, passen aber klanglich sehr gut zur Gitarre. Das ist natürlich sehr subjektiv. Besonders auf Akustikgitarren ist es generell empfehlenswert, in der Anfangszeit mit verschiedenen Saiten zu experimentieren, um das klangliche Potential des Instrumentes und das optimale individuelle Spielgefühl voll auszuschöpfen.

Für die Aufnahmen steht ein Neumann TLM 103 Großmembranmikrofon auf Höhe des 12. Bunds. Außerdem zeichne ich natürlich auch das Signal des Tonabnehmers auf. Für die Verstärkung der beiden Quellen sorgt ein Focusrite ISA Two Preamp.
Wir starten gleich mit der Disziplin, die diesen Gitarrentyp besonders auszeichnet: dem Strumming. Im ersten Beispiel spiele ich die Gitarre im Standard-Tuning. Anschließend stimme ich sie auf Drop D und befestige einen Kapodaster am zweiten Bund.

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Strumming Beispiel 1 (Mikrofon) Strumming Beispiel 2 (Mikrofon)

Mein erster Eindruck wird beim Hören der ersten Aufnahmen absolut bestätigt. Für Spielweisen in klassischer Country-Manier ist diese Gitarre wie geschaffen und wirkt sehr authentisch. Auch bei gedämpften und härter angeschlagenen Powerchords, wie im folgenden Beispiel, wird der Klang absolut rund und gutmütig wiedergegeben. Aber hört selbst:

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Blues Picking (Mikrofon)
Die Epiphone Masterbilt Excellente orientiert sich nicht nur im Erscheinungsbild sondern auch im Klang sehr authentisch an ihren Vorfahren.
Die Epiphone Masterbilt Excellente orientiert sich nicht nur im Erscheinungsbild sondern auch im Klang sehr authentisch an ihren Vorfahren.

Wie schon angesprochen, verfügt der verbaute Fishman-Preamp neben einer Lautstärkekontrolle auch über eine einfache Tonblende. Letztere habe ich zunächst halb zugedreht, was den Piezo-Sound etwas weicher erscheinen lässt. Im folgenden Beispiel hört ihr noch einmal die Gitarre über das Mikrofon, anschließend zeichne ich dieselbe Phrase mit dem Pickupsystem auf.

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Soundcheck: Mikrofon -> PU

Nicht überraschend ist, dass der Tonabnehmer den typischen Piezocharakter offenbart und damit im Vergleich zum Naturklang des Instruments natürlich hörbar abfällt. Dennoch sorgt der Pickup auf allen Saiten für eine sehr gleichmäßige Wiedergabe und ist absolut bühnentauglich.
Wie sich die angesprochene Tonblende verhält, könnt ihr im nächsten Beispiel hören.
Dabei ist die Blende zunächst halb offen. Anschließend drehe ich sie auf und am Ende komplett zu.

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Soundcheck: Tonblende des Pickups in drei Einstellungen

Die Option einer einfachen Blende für den Höhenanteil empfinde ich zur Anpassung an Spielweisen mit Fingern oder dem Plektrum als praktisch.
Wie sich abschließend zeigt, eignet sich der Pickup auch sehr gut als zweite Quelle, um den Sound bei einer Aufnahme etwas zu unterfüttern. Gerade bei Fingerpickings kann dies meiner Erfahrung nach Sinn machen. Für solistische Ausflüge ist auch diese Dreadnought ansonsten typischerweise etwas träge im Sound, was aber beispielsweise bei klassischen Bluegrass-Flatpickings auch für den typischen Charme sorgt. Hier kommen noch zwei Fingerpicking-Beispiele.

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Fingerpicking Beispiel 1 (PU + Mikrofon) Fingerpicking Beispiel 2 (PU + Mikrofon)
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Fazit

Die Epiphone Masterbilt Excellente entpuppt sich im Test als gut bespielbare Dreadnought, die sich nicht nur im Erscheinungsbild sondern auch im Klang sehr authentisch an ihren Vorfahren aus dem Hause Gibson/Epiphone orientiert. Typischerweise überzeugt die Gitarre vor allen Dingen bei Strumming- und Flatpicking-Spielweisen und hat mir in diesen Disziplinen beim Testen viel Freude bereitet. Das unauffällig designte Pickup-System gibt sich zudem absolut praxistauglich und kann zusätzlich mit der vorhandenen Tonblende an verschiedene Spielweisen angepasst werden. Fans des klassischen Country-Looks und -Sounds bekommen hier für knapp 900 Euro ein attraktives Instrument geboten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • klassisches Design
  • authentischer Sound
  • gute Bespielbarkeit
  • gut abgestimmtes Tonabnehmersystem
Contra
  • Bünde nicht poliert
  • Sattel etwas scharfkantig
Artikelbild
Epiphone Masterbilt Excellente Test
Für 1.169,00€ bei
Die Epiphone Masterbilt Excellente überzeugt vor allen Dingen bei Strumming- und Flatpicking-Spielweisen und besitzt ein gut abgestimmtes Tonabnehmersystem.
Die Epiphone Masterbilt Excellente überzeugt vor allen Dingen bei Strumming- und Flatpicking-Spielweisen und besitzt ein gut abgestimmtes Tonabnehmersystem.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Epiphone
  • Modell: Masterbilt Excellente
  • Typ: Dreadnought-Akustikgitarre
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Finish: Aged Gloss
  • Decke: Fichte
  • Zargen: Ovangkol
  • Boden: Ovangkol
  • Stegeinlage: Knochen
  • Hals: Ahorn mit Walnussstreifen
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Sattel: Graph Tech NuBone
  • Halsprofil: C
  • Bünde: 20 Medium Jumbo Bünde
  • Mensur: 25.31″ / 643 mm
  • Tonabnehmer: Fishman Sonitone
  • Bedienung: 1 Volume, 1 Tone
  • Hardware: vergoldet
  • Gewicht: 2,3 kg
  • Zubehör: Schallloch-Einsatz (liegt bei)
  • Ladenpreis: 899,00 Euro (April 2020)
Hot or Not
?
…auch das heutige Testmodell gibt sich mit dem klassischen, pompösen Design zu erkennen.

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