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Engl Powerball EP645 Test

Praxis

Für den Praxistest wird das Powerball Pedal vor einen unverzerrten Sovtek MIG-50 gespannt. Der Amp läuft über ein Universal Audio OX und von dort geht es direkt in das Audio Interface. Beim OX sind Simulationen einer 4×12 Greenback Box und einer 4×12 Box mit V30 Speaker im Einsatz. Und wir starten direkt mit der wichtigsten Frage bei Distortion-Pedalen: Wie weit geht der Zerrgrad …? Hier ist die Antwort.

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Gain Check (SG)

Und die lautet: Da geht einiges, weil auch bei komplett zurückgenommenem Gain-Poti ein Ton zu hören ist und man die komplette Bandbreite des Reglers ausnutzen kann. Bis ca. 9 Uhr gibt es eine moderate Zerre, dann wird es schnell etwas mächtiger, aber das ist auch völlig in Ordnung, denn das Kerngeschäft unseres Testkandidaten liegt ganz klar in der härteren Gangart und Metallverarbeitung. Der Grundcharakter des Powerball bietet eine klare und weniger körnige Verzerrung als manche anderen Distortion-Pedale – so würde ich das mit Worten beschreiben. Der Equalizer hat eine Reichweite von ± 7,5 dB und klingt sehr harmonisch. Auch hier kann prinzipiell bei allen drei Reglern die komplette Bandbreite ausgeschöpft werden, denn die Werte sind sehr angenehm gewählt, sodass auch bei Extrem-Settings nichts wirklich aus dem Ruder läuft. Hier sind unterschiedliche Einstellungen der einzelnen Regler des EQs.

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Bass-Regler Check (SG) Middle-Regler Check (SG) Treble-Regler Check (SG)
Das Engl Powerball EP645 generiert amtliche High-Gain-Sounds, die auch bei hohen Gain-Settings stets transparent bleiben.
Das Engl Powerball EP645 generiert amtliche High-Gain-Sounds, die auch bei hohen Gain-Settings stets transparent bleiben.

Die dynamische Ansprache ist bei Distortion- und High-Gain-Pedalen bekanntlich eher zweitrangig, aber trotz allem sollte da noch etwas Gestaltungsmöglichkeit sein, will man zum Beispiel mit dem Volume-Regler an der Gitarre die Verzerrung ein wenig zurücknehmen oder mit leichtem Fingeranschlag etwas dezenter performen als mit kräftigem Zupacken. Und auch das funktioniert mit dem Powerball noch recht zufriedenstellend, sofern der Gain-Regler sich nicht im letzen Drittel befindet. Auch die Transparenz bei höheren Gain-Settings kann sich hören lassen, der Sound ist auch bei hohen Zerrgraden nicht matschig und die Töne auf den einzelnen Saiten werden deutlich übertragen. Das hört ihr im dritten Beispiel.

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Guitar Volume Check – zuerst auf 3, dann auf 10 (Les Paul) Anschlagsdynamik – zuerst leichter Anschlag mit den Fingern, dann hart mit dem Pick (Les Paul) Akkord Check bei maximalem Gain (Les Paul)

Stilistisch ist man mit dem Powerball in allen Rock-Richtungen sehr gut aufgehoben und durch den angenehm klingenden EQ lassen sich auch sehr unterschiedliche High-Gain-Sounds von klassisch bis modern realisieren. Und mit tiefer gestimmten Gitarren gibt es ebenfalls absolut keine Probleme – Riffs auf den tiefen Saiten werden klar und prägnant übertragen und auch das Akkordspiel in den unteren Registern wird deutlich mit der entsprechenden Würze und Schärfe weitergegeben. Hier noch ein paar Beispiele mit verschiedenen Gain-Settings und Tunings.

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Blues (Stratocaster) Rock Blues (Stratocaster) Alternative (SG) Low Riff Setting 1 (Les Paul) Low Riff Setting 2 (Les Paul) Lead (Les Paul)
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