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Emma OMP-1 OnoMATOpoeia Test

Praxis

Zu Beginn verschaffen wir uns einen groben ersten Eindruck über den Grundsound unseres Testkandidaten, damit wir den Einsatzbereich abgrenzen können, den er am besten abdeckt. Und so klingt der graue Kasten mit allen Reglern auf 12 Uhr über einen clean eingestellten Verstärker.

GitarreLevelToneSaturationGain
Les Paul12121212
Audio Samples
0:00
Flat

Das ähnelt recht deutlich einem übersteuerten Röhrenamp, der Sound ist relativ warm, die Höhen sind nicht sehr präsent und auch die Gainstufe ist nicht unangenehm hart. Schon zu Beginn wird deutlich, dass die Verzerrung sich locker mit dem Anschlag steuern lässt, auch auf die Einstellung des Volume-Potis reagiert der dänische Zerrkasten sehr gut. Den Klang würde ich tatsächlich Richtung Oldschool einordnen, er erinnert mich etwas an die klassischen Overdrive-Sounds der Endsechziger, etwas muffig – der zweite Eingangskanal der alten Marshall-Amps hat einen ähnlichen Charakter.
Und damit sind wir auch schon beim Kernthema, nämlich der Frage, wo man die Kiste einordnen soll und was man alles damit anstellen kann. Was den Zerrgrad anbelangt, ist der OMP-1 OnoMATOpoeia nicht der Flexibelste, denn hier geht es primär um Boost/Overdrive-Sounds. Wer einen Zerrer mit flexibler Gainstruktur sucht, der sollte sich die anderen Pedale der Serie einmal ansehen und anhören. In Sachen Klangfarbe kann mit den Reglern Tone und Saturation aber so einiges angestellt werden, wobei Letzterer die Art der Verzerrung vorgibt. Viele Gitarristen haben früher zur Leistungsreduzierung zwei Röhren ihres 100-Watt-Amps entfernt, und ihr Verstärker war damit nicht nur leiser, sondern klang auch anders. Diesen Charakter erhält man bei einer niedrigen Saturation-Einstellung. Der Sound erinnert dabei auch etwas an alte Röhren, die längst mal getauscht werden müssten, ein kratziger Zerrsound, der mehr in Richtung Fuzz geht. Wenn man den Regler weiter aufdreht, klingt es etwas frischer. Ihr hört in den folgenden Beispielen die beiden Extremeinstellungen des Saturation-Reglers.

GitarreLevelToneSaturationGain
Les Paul12127-1713
Audio Samples
0:00
Saturation 7 Saturation 17

Mit dem Tone-Regler greift man bei Bedarf ebenfalls recht stark ins Geschehen ein, denn sein Wirkungsgrad ist sehr hoch. Zurückgenommen sorgt er für ein gutes Bassfundament mit ausgeprägten tiefen Mitten und wenig Höhen. Dreht man ihn weit auf, werden die tiefen Frequenzen knallhart herausgefiltert und Ergebnis ist eine sehr höhenbetonte Zerre. Das klingt in Verbindung mit einem unverzerrten Amp recht hart und drastisch, aber vor einem angezerrten Amp ist dieser Filter Gold wert, denn er passt sich sehr gut dem Ampsound an. Doch dazu kommen wir gleich, hier erst einmal drei Einstellungen des Tone-Reglers mit unverzerrtem Verstärker und maximalem Gain.

GitarreLevelToneSaturationGain
SG127-12-171017
Audio Samples
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Tone 7 Tone 12 Tone 17

Als Nächstes soll sich der OnoMATOpoeia vor dem angezerrten Marshall Amp beweisen. Hier liefert er als Booster und Anfeuermaschine einen sehr guten Job, denn er macht den Ton des Amps nicht platt, sondern erzeugt einen Overdrivesound mit dichterer Gainstruktur. Gut geeignet als Doping für Gitarren mit schwachem Output. Sehr gut gefällt mir dabei, dass trotz doppelter Verzerrung (Pedal & Amp) der Klang nicht plattkomprimiert ist, auch jetzt ist ein dynamisches Spielen noch möglich. Im folgenden Beispiel hört ihr zuerst den Marshall eine Runde allein, dann mit dem OnoMATOpoeia und zum Schluss mit leichtem Anschlag bei aktiviertem Pedal. Wie man hören kann, funktioniert auch der Schalter ohne Knacken und Signalaussetzer.

GitarreLevelToneSaturationGain
Tele15131116
Audio Samples
0:00
Booster
Emma OnoMATOpoeia OMP-1: Boost und Overdrive
Emma OnoMATOpoeia OMP-1: Boost und Overdrive
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