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Elite Acoustics GigMix 4-1 Test

Auf der einen Seite gibt es digitale Mischpulte, die gefühlt bis zum Horizont reichen. Imposante Erscheinungen mit mehr Knöpfen und Reglern als in einem imperialen Sternenzerstörer, verpackt in meist noch imposanteren Flightcases, die einem zur Not auch als Zweitwohnsitz ein Dach über dem Kopf liefern könnten und die dem geneigten Konzertbesucher bei jedem Event den Eindruck vermitteln: Hier wird gemischt! Auf der anderen Seite gibt es den neuen digitalen 4-Kanal-Mischer der Firma Elite Acoustics.


Bei diesem Mixer war die Prämisse, auf möglichst wenig Raum so viel Mischpult unterzubringen wie irgend möglich. Das Kompaktmischpult besitzt für seine Größe unglaublich viele Features und das zu einem Preis, der für das Gebotene voll im Rahmen liegt. Ob es der Firma Elite Acoustics gelungen ist, bei dieser kompakten Bauform auch noch eine benutzerfreundliche Bedienung zu gewährleisten und wie der kleine GigMix klingt, erfahrt ihr im folgenden Praxistest. 

Details

Elite Acoustics GigMix 4-1
Gerade einmal 454 g bringt der 11 x 92 x 41 mm (B x T x H) kleine 4-Kanal Mixer GigMix 4-1, der in den USA gefertigt wird, auf die Waage. Insgesamt verfügt der Elite Acoustics Minimischer über vier Eingangskanäle. Der erste Kanal kann wahlweise Mikrofonsignale via XLR oder aber Line-Signale via 6,3 mm Klinke verarbeiten. Bei den Ausgängen verfügt der GigMix über zwei Main-Outs, wählbar zwischen einer 3,5 mm Stereoklinke oder einem Paar 6,3 mm Monoklinken. Der Mixer bietet pro Kanal ein Noise-Gate, einen Compressor, einen EQ, ein Reverb und einen Aux-Send. Das Delay kann leider nur einem der Kanäle zugewiesen werden. Diese sind Pre- oder Post-Fader abgreifbar.
Optisches Feedback erhält man über das 1,5 Zoll Farbdisplay. Der GigMix 4-1 ist in der Lage, bis zu zehn individuelle Mixer-Szenen zu speichern und per A/B-Schalter abzurufen. Mittels ¼ Zoll Gewinde kann der Mixer auf herkömmliche Mikrofonstative montiert werden. Die Stromversorgung erfolgt über einen im Lieferumfang enthaltenen 12 V DC, 400 mA Netzadapter.
Lieferumfang
Verpackt in umweltfreundlicher Recyclingkartonage kommt der Elite Acoustics GigMix 4-1 beim Endkunden an. Im Inneren sorgt Styropor für ausreichend Schutz beim Transport. Neben dem Netzteil, das mit diversen Steckeradaptern für aller Herren Länder geliefert wird, ist dem GigMix 4-1 noch ein Aufkleber ein Tütchen mit vier selbstklebenden Gummifüßen beigelegt. Ansonsten kommt der Mischer ohne weiteres Zubehör aus.

Fotostrecke: 2 Bilder Der GigMix kommt im schlichten Karton gut geschützt beim Kunden an

Gehäuse und Anschlüsse Elite Acoustics GigMix 4-1

Trotz seiner kompakten Bauform bietet der GigMix 4-1 jede Menge Anschlussmöglichkeiten. Bis auf den Mikrofoneingang in Form einer XLR-Buchse sind alle Ein- und Ausgänge des Mixers auf der Rückseite untergebracht. Hier befinden sich insgesamt vier Line-Eingänge, die als 6,3 mm Klinke ausgestattet sind. Direkt über den Eingangsbuchsen der Kanäle befindet sich jeweils ein kleines Poti zur Gain-Regulierung der einzelnen Kanäle.
Zusätzlich zum Main-Ausgang, der, wie bereits erwähnt, als 6,3 mm Klinkenpaar oder Stereo-Miniklinke ausgeführt ist, und der Netzteilbuchse zum Anschluss des im Lieferumfang enthaltenen 12 V DC Netzteils bietet der GigMix 4-1 an dieser Stelle eine USB-Mini-Buchse, die zum Update der Firmware dient.
Auf der oberen Seite bilden das 1,5 Zoll LC-Farbdisplay  und vier Dreh-Encoder das Herzstück des Mixers. Durch kurzes Drücken oder längeres Gedrückthalten lassen sich hier verschiedene Parameter wie EQ, Compressor, Gate oder Kanal-Mutes realisieren.  Mit Hilfe der Page-Taste wählt man zwischen der Kanallautstärke, der Panoramaposition, des Aux-Levels und des Reverb-Send-Anteils. Ebenfalls wählt man an dieser Stelle den Kanal für das Delay aus. Hier deshalb noch mal der Hinweis, dass nur ein Kanal mit Delay ausgestattet und lediglich der Reverb als Send-Effekt von allen Kanälen genutzt werden kann. Mit Hilfe des Parameter-Schalters lassen sich die Parameter der zuvor gewählten Page justieren. Unter „System“ finden sich allgemeine Systemeinstellungen sowie das Pegelmeter der Kanäle.
Das große Poti unterhalb des Displays dient dem Mixer als Master und regelt die Gesamtlautstärke des kleinen Mischers. Die beiden frei belegbaren A/B-Schalter komplettieren das Gesamtpaket. Werkseitig ist der B-Schalter als Tap-Tempo für das Delay eingerichtet.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf der Front befindet sich die XLR-Buchse
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Praxis

Aufbau und Klang

Als Test-Setup verkabele ich beim ersten Testdurchlauf zunächst ein Shure SM58 Mikrofon. Die Ausgänge des Mixers gehen direkt in ein aktives PA-System. Mit Hilfe des Potis justiere ich kurz das Gain und schon erklingt meine Stimme aus den beiden Speakern. Der Preamp des GigMix klingt auf jeden Fall schon mal gut und auch das Rauschverhalten des Preamps ist für diese Preisklasse sehr gut. Lediglich die Feinjustierung der Gain-Potis erfordert aufgrund der Größe etwas Fingerspitzengefühl und ist nichts für Leute mit Wurstfingern.
Über „Page“ bzw. über die Parametertaste auf der linken Seite des Mixers wähle ich mich durch die einzelnen Effektmenüs. Hier wähle ich den Compressor aus und füge ein wenig Reverb hinzu. Ich muss sagen, dass sich das Ergebnis wirklich sehen bzw. hören lassen kann. Das Reverb klingt wirklich ordentlich und auch der Compressor macht genau das, was er soll. Der im Inneren agierende 32 Bit / 100 MHz DSP-Prozessor ist im Übrigen derselbe, der auch schon im StompMix der Herstellerreihe zum Einsatz kam bzw. immer noch kommt.

Elite Acoustics GigMix 4-1 alles, was man zum Mischen benötigt?

All in the box

Um mir einen weiteren Eindruck der Funktionsweise zu machen, fahre ich an dieser Stelle ein „komplexeres Setup“ in Form eines Mikrofons, einer Native Instruments Maschine, von der Drums und Bass abgespielt werden und einer E-Gitarre auf. Die E-Gitarre kann ich leider nicht mit meiner aktiven DI-Box an den Mixer schicken, weil der GigMix keine 48-V-Phantompower liefert. Somit muss ich die E-Gitarre leider direkt an den Mischer anschließen, was mich klanglich nicht überzeugen konnte, obwohl laut Hersteller der direkte Betrieb von E-Gitarren mit passiven Tonabnehmern kein Problem darstellen sollte.
Besonders gut gefällt mir, dass ich zwei verschiedene Kanal- bzw. Mixer-Presets als A/B-Vergleich abspeichern kann und diese mit Hilfe der A/B-Auswahltasten miteinander vergleichen kann. Um diese Funktion zu nutzen, muss ich mich allerdings durch einige Menüs hangeln. Praktischerweise verfügt der kleine Mischer außerdem über zwei separate Ausgänge, sodass es mir möglich ist, das zusätzliche Signal an meine Soundkarte zu leiten und das Ganze aufzunehmen. Anhand der Audiofiles könnt ihr euch einen kleinen Eindruck über die Effekte und den generellen Klang des GigMix 4-1 machen.

Fotostrecke: 5 Bilder Mithilfe der drei Buttons gelangt man in diverse Menüs
Audio Samples
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Drums Compressor Drums diverse Reverb Parameter Drums, Bass, Gitarre direkt mit Echo

Zielgruppe

Der ideale Einsatzbereich für den GigMix 4-1 der Firma Elite Acoustics liegt vor allem bei Solokünstlern oder Duos, die regelmäßig zwischen Proberaum und Event-Location unterwegs sind. Aufgrund der kompakten Maße ist der GigMix schnell und einfach ab- und auch wieder aufgebaut. Eine einfache Bedienung und die Möglichkeit, Presets abzuspeichern, garantieren einen soliden Grundsound und Monitormix auch ohne eigenen Tontechniker.
Hier habe ich besonders das typische Hochzeits-Duo, bestehend aus Keyboard, Akustikgitarre und Gesang vor Augen, das durch den Einsatz von Compressor, EQ, Reverb und Delay die eigene Performance deutlich aufwerten kann. Durch den geringen Stromverbrauch empfiehlt sich der GigMix 4-1 auch für Straßenmusiker, die mit kleinem Aggregat „on the road“ sind.   

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Fazit

Als ich im Kindesalter die erste Berührung mit einem Mischpult hatte, handelte es sich ebenso wie beim GigMix um einen 4-Kanal-Mixer gleicher Größenordnung. Allerdings verfügte dieses 80er-Jahre Technikwunderwerk lediglich über vier Lautstärkepotis und einen Master-Volume-Regler. Im Vergleich dazu ist der Elite Acoustics GigMix 4-1 die Brücke der U.S.S. Enterprise. Es ist beachtlich, wie viel Mischpult hier auf engstem Raum untergebracht wurde. Die internen Effekte Delay und Reverb klingen absolut brauchbar und auch die Dynamiksektion macht eine gute Figur. Die Bedienung ist indes ein wenig umständlich, was dann letztlich doch der Größe geschuldet ist. Allerdings ist das in der Praxis wohl verschmerzbar, da man sich einfach für seine persönlichen Belange ein Preset erstellen kann, von dem aus man jeden neuen Gig startet. Einzig die Tatsache, dass der GigMix 4-1 ohne Phantom-Versorgung ausgestattet ist, trübt das ansonsten positive Gesamtbild. Doch auch das ist in der Praxis kein Beinbruch, da man sich auch hier mittels externer Phantomstrom-Versorgung behelfen kann. Für Solokünstler oder Duos ist der Elite Acoustics GigMix 4-1 auf jeden Fall sehr interessant und definitiv eine Empfehlung, daher souveräne vier Sterne.

Technische Spezifikationen
  • Modell: Elite Acoustics GigMix 4-1
  • 4-Kanal-Digitalmixer
  • 4 Monoeingänge: 1x Mic (XLR), 4x Line (6,3 mm Klinke)
  • 2x Main-Out (wählbar zwischen einer 3,5 mm Klinke oder 2x 6,3 mm Klinken)
  • Effekte pro Kanal: Noise-Gate, Compressor, EQ, Reverb, Delay
  • Steuerung über 1,5″ LC-Farbdisplay
  • bis zu 10 individuelle Mixer-Szenen speicherbar, per A/B Schalter abrufbar
  • Aux-Sends pro Kanal (Pre oder Post abgreifbar)
  • geschirmt gegen HF-Einstreuungen
  • 1/4″ Gewinde zur Stativmontage
  • Stromaufnahme: 400 mA
  • Stromversorgung mit einem 12 V DC Netzadapter (im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen: (B x T x H): 111 x 92 x 41 mm
  • Gewicht: 454 g
  • made in USA
  • Preis: 249,- Euro
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Größe
  • Funktionsumfang
  • Preis
  • Idee
  • Klang
Contra
  • Bedienung etwas umständlich
  • keine 48 V Phantomspeisung
  • Delay nur auf maximal einem Kanal
Artikelbild
Elite Acoustics GigMix 4-1 Test
Für 269,00€ bei
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