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Electro Harmonix 95000 Performance Looper Test

Der Electro Harmonix 95000 Performance Looper bietet sechs Mono-Spuren sowie eine Stereo-Mixdown-Spur pro Loop und zählt damit zweifelsohne zu den aufwendigsten Looper-Pedalen, die sich momentan auf dem Markt tummeln. Aufgenommen wird das Material dabei auf einer Micro-SD-Karte, was bei den 16 GB des mitgelieferten Speichers einer Aufnahmezeit von 375 Minuten entspricht.

Electro_Harmonix_95000_Performance_Looper_TEST


Ein erster Blick auf die Anschluss- und Kontrollmöglichkeiten des 95000 Performance Loopers verspricht ebenfalls einige Optionen. Der Preis für dieses Exemplar ist allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Wir haben uns das Looper-Flaggschiff der New Yorker für euch genauer angeschaut.

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Details

Design/Zubehör:

Electro Harmonix hat seinem Pedal eine mehrseitige, ausführliche und detailliert gestaltete Bedienungsanleitung im DIN-A4-Format beigelegt, in die es sich angesichts der vielen angebotenen Optionen definitiv lohnt, einen Blick zu werfen. Wie von EHX gewohnt, ist außerdem ein Netzteil im Lieferumfang enthalten. Die Stromaufnahme des Geräts liegt bei 400 mA. Der 95000 Performance Looper fällt bei seinem Funktionsumfang verständlicherweise etwas ausladender aus und kommt mit den Maßen von 320 x 150 x 65 mm. Dank seines Metallgehäuses macht das Gerät dabei einen stabilen und gut verarbeiteten Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Die New Yorker Effektpedalschmiede Electro Harmonix präsentiert mit dem 95000 Performance ein aufwendiges Looper-Flagschiff.

Anschlüsse:

Sämtliche Anschlüsse des Pedals sind an der Stirnseite untergebracht. Hier findet sich neben dem Netzteileingang auch der Micro-SD-Kartenslot, in dem bereits die mitgelieferte 16-GB-Karte steckt. Verbunden werden kann das Pedal außerdem auch per USB mit einem Rechner. Weiterhin können fast alle Funktionen des Pedals per MIDI gesteuert werden, was ohne Frage eine Besonderheit darstellt. Aber auch ein Expression-Pedalanschluss hat EHX diesem Looper spendiert.
Ausgegeben werden die Signale über einen Monitor und einen Kopfhörerausgang, sowie über zwei Ausgänge für Stereoanwendungen. Neben einem Aux In finden sich die beiden Kombibuchsen, die mit Mikrofonen, Line- und Instrumentensignalen bestückt werden können. Auch Kondensatormikrofone sind dank verfügbarer Phantomspeisung ebenfalls willkommen.

Fotostrecke: 4 Bilder Auch anschlussseitig ist das 95000 Performance Looper-Pedal gut aufgestellt.

Bedienelemente und Funktionen:

Die Fußschalterleiste auf der Oberseite des Pedals wurde erfreulicherweise angewinkelt, sodass der Anwender nicht so schnell Gefahr läuft, mit dem Fuß versehentlich die weiteren Kontrolleinheiten zu berühren. Mit sechs Fußschaltern kann die jeweilige Spur angewählt (Track), eine Aufnahme rückgängig gemacht (Undo), die Aufnahme aktiviert und das Material gestoppt oder abgespielt werden. Außerdem lassen sich hier die gespeicherten Loop-Bänke abrufen. Und das übrigens auch beim Abspielen, was einen nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Loop-Szenarien ermöglicht.
Der komplette Loop wird auf einer Bank gelöscht, wenn man Undo- und Track-Button gemeinsam gedrückt hält. Hält man dagegen nur den Track-Button länger gedrückt, wird die jeweils aktivierte Mono-Spur gelöscht. Es ist dabei übrigens auch möglich, über beide Inputs eine Stereoaufnahme zu aktivieren. Außerdem lassen sich, wie bei einem einfachen Looper auch, mehrere Aufnahmen auf einem Track erstellen. Wie sich die Lautstärkeverhältnisse im aufgenommenen Material verhalten, kann ebenfalls konfiguriert werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Sechs Fussschalter, vierzehn Drehpotis und 10 Schieberegler sowie mehrere LEDs laden zum Loopen und Sound verbiegen ein.

Für die Eingangssignale, die einzelnen Spuren und auch für den Mixdown-Kanal steht je ein Volume-Fader zur Verfügung. Das direkte Ausgangssignal sowie die einzelnen sechs Mono-Tracks können außerdem mit einem Panning-Poti im Stereopanorama links und rechts verteilt werden. Die beiden Eingänge lassen sich zudem vorab in ihrer Eingangsempfindlichkeit justieren.
Auf Höhe des kleinen Displays zur Anzeige verschiedener Parameter wurden diverse Potis untergebracht, mit denen die Lautstärken des Metronoms, des Kopfhörers und Master-Levels gesteuert werden. Weiterhin lassen sich über ein Value-Poti Parameter anpassen, die mit dem Page-Button zuvor angewählt werden. Weitere Optionen, die das Pedal über diverse Buttons bietet, sind eine Reverse- und eine Quantisierungsfunktion, die das aufgenommene Material mit dem angewählten Clicktrack synchronisiert. Außerdem kann die Abspielgeschwindigkeit inklusive einer Tonhöhen-Range über zwei Oktaven eingestellt werden und Tap-Tempo sowie eine Punch-In/Out-Recordingfunktion stehen ebenfalls bereit. Hält man den Page-Schalter zudem länger gedrückt, lassen sich weitere Parameter in einem zweiten Untermenü anwählen. Hierzu zählen beispielsweise Optionen zum Clicktrack oder zur Abstimmung einer zusätzlichen Fade-Out-Funktion.

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Praxis

Zunächst möchte ich den 95000 Looper auf seine Klangqualität überprüfen. Dafür spiele ich zunächst ein Riff direkt in den Amp, der einen leichten Crunchsound erzeugt. Nun verbinde ich meine Gitarre mit dem Looper. Da die Kombi-Eingänge sowohl für Mikrofone als auch für Instrumente vorgesehen sind, muss das Signal zunächst eingepegelt werden. Der Hersteller empfiehlt dabei, es so einzustellen, dass die Clip-Anzeige nur bei den härtesten Anschlägen aufleuchtet. Das ist im Fall meiner Telecaster genau auf 12 Uhr der Fall.
Geht das Signal mono direkt an einen Amp, ist es ratsam, den Monitor-Out zu nutzen. Wie sich zeigt, ist dieser aber sowohl vom Pegel des Headphone-Potis als auch vom Pegel des Master-Potis abhängig, was ich etwas umständlich finde. Stehen diese beide Potis ebenfalls auf 12 Uhr, erhalte ich aber dennoch ein Signal, das in etwa auf Unity Gain mit dem Direktsignal liegt.
Wir hören erst das Signal direkt in den Amp. Im zweiten Audiofile nehme ich über den 95000 Looper auf und spiele danach die Aufnahme ab.

Audio Samples
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Signal direkt in den Amp Aufnahme und Wiedergabe über den 95000 Looper

Das über den Monitor Out ausgegebene Signal macht im Vergleich zum Signal direkt in den Amp einen guten Eindruck. Beim ganz genauen Hinhören gibt es sich nicht ganz rauschfrei, was aber in der Praxis nicht weiter stören sollte. Wie wir später noch hören werden, sind die Stereoausgänge dagegen in ihren Rauschwerten gänzlich unauffällig. Zwischen dem Aufnahme- und Wiedergabesignal des Loopers lässt sich ansonsten kein Unterschied feststellen.
Ich lasse auch im heutigen Test wieder die Kamera mitlaufen. Da die folgenden Aufnahmen etwas länger ausfallen, ist es zu empfehlen, für einen besseren Überblick auch das Video zu schauen.
Als nächstes schnalle ich ein paar Effektpedale vor den Looper und probiere auch gleich die Funktion aus, auf mehreren Tracks aufzunehmen, was auch bestens funktioniert. Auch gestaltet sich dabei die grundlegende Bedienung beim Erstellen von Loops recht einfach.
Wirklich nett finde ich das Feature, die Aufnahme on the fly um die Hälfte zu verlangsamen. Nimmt man anschließend einen weiteren Track über das langsamere Tempo auf und wechselt danach ins Originaltempo zurück, wird der zuletzt aufgenommene Track natürlich ebenfalls in seiner Geschwindigkeit verdoppelt und nach oben oktaviert. Ansonsten kann die Oktaver-Funktion und auch die Reverse-Funktion aber leider nur auf allen Spuren gleichzeitig angewendet werden.

Audio Samples
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Aufnahme mit verschiedenen Effektpedalen/Octaver-Funktion
Der Electro Harmonix 95000 Performance Looper bietet eine gute Klangqualität und überzeugt mit einer fast rauschfreien Signalführung.
Der Electro Harmonix 95000 Performance Looper bietet eine gute Klangqualität und überzeugt mit einer fast rauschfreien Signalführung.

Wie sich zeigt, lassen sich die Spuren weder per Fußbefehl noch über einen der Buttons am Gerät einzeln auch wieder deaktivieren. Hier würde ich mir noch einen weiteren Fußschalter wünschen, um diese Funktion direkt parat zu haben. Bei den vielen Einstellmöglichkeiten könnte es meines Erachtens aber generell sinnvoll sein, im Livekontext das Pedal auf einer erhöhten Ablage zu haben, da man sich für Einstellungsänderungen sonst ständig herunterbeugen muss, um beispielsweise die Fader zu betätigen.
Wie bereits erwähnt, stellt der 95000 Looper dem Anwender auch eine umfangreiche MIDI-Steuerung zur Verfügung. Dazu zählt auch die Aktivierung und Deaktivierung einzelner Spuren. Wer also das Pedal im Livekontext möglich umfangreich in einem klassischen Bodenpedal-Setup nutzen möchte, sollte wohl auch zusätzliche MIDI-Controller ins Auge fassen.
EHX hat dem Pedal ab Werk 20 Drumgrooves spendiert, die gut klingen und zum Jammen einladen. Zu finden sind die Loops jeweils auf der Stereo-Mix-Down-Spur der ersten zwanzig Speicherplätzen des Pedals. Löscht man einen der Speicherplätze, können die Loops erfreulicherweise auch nachträglich noch einmal von der Website des Herstellers heruntergeladen werden.
Die Anbindung per USB an meinen iMac funktioniert tadellos. Hier kann dann nicht nur eine Sicherungskopie des aufgenommenen Materials gespeichert, sondern auch der Looper mit externem Audiomaterial bespielt werden.
Es folgt ein Audiobeispiel mit mehreren Bassspuren, auch hier habe ich auf der letzten Spur wieder den “Octaver-Trick” angewendet.

Audio Samples
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Mehrere Bassspuren und Drumloop

Für das letzte Beispiel möchte ich die Möglichkeit nutzen, das Pedal mit einem Mikrofonsignal anzusteuern. Dafür platziere ich ein Neumann TLM 102 vor meiner Akustikgitarre und aktiviere die Phantomspeisung. Trotz des recht empfindlichen Kondensatormikrofons muss ich am Looper die Vorverstärkung recht hoch einstellen, um es anständig auf Pegel zu bringen. Für sensibel gespieltes Material wäre es daher hilfreich, wenn die Preamps des Pedals etwas potenter wären, was ich bei dieser Preiskategorie auch erwartet hätte. Strumming-Spielweisen wie im letzten Beispiel oder auch Gesänge direkt ins Mikrofon lassen sich aber problemlos verstärken.
Absolut punkten kann das Pedal auch mit seiner Steuerung der Aufnahmegeschwindigkeit, bei der “Tape-typisch” auch die Tonhöhe verändert wird. Hier zeigt das Gerät auch bei schnelleren oder langsameren Tempi eine gute Audioqualität. Der kreative Faktor, der sich daraus beim Live-Looping ergibt, dürfte vielen Anwendern Freude bereiten.

Audio Samples
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Aufnahme mit zwei Akustikgitarren über Kondensatormikrofon + drei Bassspuren/Tempo edit
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Fazit

Der 95000 Performance Looper von Electro Harmonix präsentiert sich als XXL Schleifen-Recorder mit vielen Optionen und Anschlüssen und ist so sicherlich nicht nur für Gitarristen und Bassisten, sondern auch für Tastenspieler, Multiinstrumentalisten und Sänger interessant. Nutzt man dabei die Stereoausgänge des Pedals, lassen sich die sechs Loop-Spuren nicht nur in der Lautstärke kontrollieren, sondern auch im Stereopanorama verteilen.
Eine weitere Besonderheit stellt die MIDI-Anbindung dar, über die sich fast alle Parameter des Pedals steuern lassen. Ohne Frage hat dieser Looper also einiges zu bieten, was sich auch im recht hohen Preis niederschlägt. Dennoch hätte ich mir die Möglichkeit gewünscht, wie bei Loopern anderer Hersteller auch, die einzelnen Spuren per Fußbefehl direkt am Gerät deaktivieren zu können.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • stabile Verarbeitung
  • viele Anschlussmöglichkeiten, großer Funktionsumfang
  • sechs Spuren plus Mixdown-Stereospur
  • recht einfache Bedienung
  • gute Klangqualität
  • Pitch-Funktion
  • Drum-Loops an Bord
  • ausführliche Bedienungsanleitung
Contra
  • Reverse- und Oktaver-Effekt nur für Gesamtsignal
  • Start und Stopp einzelner Spuren nur per MIDI
  • hoher Preis
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Electro Harmonix 95000 Performance Looper Test
Für 533,00€ bei
Viele Anschlussmöglichkeiten, ein großer Funktionsumfang bei recht einfacher Bedienung und eine gute Klangqualität zeichnen den Electro Harmonix 95000 Performance Looper aus.
Viele Anschlussmöglichkeiten, ein großer Funktionsumfang bei recht einfacher Bedienung und eine gute Klangqualität zeichnen den Electro Harmonix 95000 Performance Looper aus.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Electro Harmonix
  • Modell: 95000 Performance Loop Laboratory
  • Typ: Looper Pedal
  • Herkunftsland: USA
  • Regler: 8 Panning Potis, 10 Volume-Fader, Input-Volume L/R, Click-Level, Head-phone-Level, Master-Level, Value
  • Schalter: Track, Undo, Record, Start/Stop, Loop Up/Down, 48V-Phantomspeisung, diverse weitere
  • Anschlüsse: Input L/R (Kombibuchsen), Output L/R, Monitor Out, Headphone Out, Netzteil, Expression-Pedal, Midi In/Out, USB, Micro SD-Slot
  • Aufnahmequalität: 16 Bit/44,1 kHz
  • Stromaufnahme: 400 mA
  • Stromversorgung: 9,6V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Maße: 320 x 150 x 65 mm
  • Gewicht: 1490 g
  • Ladenpreis: 599,00 Euro (August 2018)
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