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Traynor K1 Test

Details

Die bei uns weniger bekannte kanadische Firma Traynor hat vor allem Bass- und Gitarrenverstärker in ihrem Portfolio. Mit K1, K2 und K4 bietet sie außerdem eine Verstärkerserie für Keyboards an, der man ihre Herkunft ansieht: solide Mehrschichtholz-Gehäuse mit Metallecken, wuchtige Metallgitter vor den Speakern und ebenfalls sehr robust wirkende, schicke Potis auf der Front. Der K1 stellt die kleinste Variante in dieser Reihe dar und ist mit einer Nominalleistung von 120 Watt ausgestattet. Eingebaut sind ein 10″ Bass/Mitten-Speaker sowie ein Hochtöner, bei dem sich Traynor offenbar selbst nicht sicher ist, welche Größe er besitzt. Auf der Website des Herstellers ist abwechselnd von 2,5″ und 4,75″ die Rede, im Manual nur von 2,5″. Da ich vom Gitterabschrauben und Selber-Nachmessen abgesehen habe, entscheiden wir hier nach Mehrheitsverhältnissen und sagen: 2,5″. Jedenfalls werden die Speaker von zwei separaten Endstufen angetrieben.
Der Combo verfügt über Gummifüße für die vertikale oder horizontale Aufstellung, eine angeschrägte Ecke für die Verwendung als Wedge sowie ein Flansch für Boxenstative. Erfreulich auch der solide, versenkte Stahlgriff, den wir den bei Keyboard-Amps sonst üblichen Gummigriffchen absolut vorziehen. Insgesamt gefällt mir das Powerpaket K1 optisch sehr gut. Mit dem kompakten Gehäuse, dem schicken, leicht nach vorne gewölbten Gitter vor den Speakern und dem schön gestalteten Bedienungspanel bewirbt er sich geradezu um eine prominente Platzierung auf der Bühne.

Die äußeren Werte des K1 sind also vorbildlich, er sieht solide, wertig und kraftvoll aus und gibt sich beim Thema Bühnenpositionierung nicht den Hauch einer Blöße.
Auch mit Eingängen geizt der kleine Kanadier nicht: Insgesamt vier stehen zur Verfügung, wobei sie unterschiedliche Funktionen und auch jeweils differierende Ausstattungen haben. Kanal 1 präsentiert sich mit zwei 6,3mm Klinkenbuchsen als der Eingang der Wahl für Stereo-Keys. Gain, Pan sowie Bass und Höhen sind regelbar. Kanal 2 ist ein Mono-Eingang, bietet aber neben einem Standard-Klinkeneingang auch XLR. Auch hier sind Gain, Bässe und Höhen regelbar. Die Bedienungsanleitung enthüllt zudem ein kleines Schmankerl: Die beiden Inputs von Kanal 2 können auch gleichzeitig benutzt werden, sodass sich theoretisch sogar eine fünfte Klangquelle anschließen lässt. Kanal 3 ist mit einem Standard-Klinkeneingang und lediglich einem Gainregler eher spärlich besetzt. Das aber macht Sinn, denn er soll als Monitor-Input genutzt werden. Folgerichtig wird sein Signal zwar an die Speaker geschickt, nicht aber an die Ausgänge des Amps – zum etwas verwirrenden Thema Routing kommen wir später. Schließlich bietet uns der K1 noch zwei Cinchbuchsen, die als Stereo-Aux-Eingang dienen und nicht regelbar sind.

Auf der Ausgangsseite werden die Möglichkeiten schon etwas schmaler: Ein Line-Out und ein Stereo-Kopfhörerausgang sind im großen Klinkenformat im Angebot. Dass der Line-Out nur mono ist, gehört zu den großen Mysterien des Konzepts. Damit schafft es das Stereosignal von Kanal 1 lediglich unbeschadet zum Kopfhörerausgang (der allerdings bei Benutzung die Lautsprecher deaktiviert), ansonsten wird er zu einem Mono-Signal gemischt. Leider ein klarer und leicht vermeidbarer Minuspunkt.
Zwei mit “Link” überschriebene Klinkenbuchsen runden die Abteilung Konnektivität ab. Sie dienen dazu, zwei K1-Amps zu einer kleinen Stereo-PA zusammenfügen. Da die Box für eine solche Verwendung durchaus konzipiert ist (Stativ-Flansch), ist das ein sehr schönes Feature, auch wenn es in Sachen Routing in diesem Fall vermutlich besonders unübersichtlich wird.

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