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the box PA 12 DSP Test

Die Thomann-Marke the box hat mit der PA 12 DSP einen Allrounder für kleine Budgets an den Start gebracht. Das kompakte Aktiv-Zweiwege-System mit 12-Zoll-Woofer dient nicht nur als potente PA mit Zweikanal-Mixer und Digitalprozessor, sondern auch als Monitorbox und kostet nicht einmal 200 Euro. Wie sich der Neueinsteiger gegen die etablierte Konkurrenz bewährt, erfahrt ihr hier.

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Details

Die Box hat ein funktionales, doch schickes Bassreflex-Gehäuse aus schlagfestem Kunststoff mit integriertem Aufsatz für das 1-Zoll-Horn. Ein mit Schaumstoff unterfütterter Metallgrill schützt den zwölfzölligen Basstreiber vor Beschädigungen. Damit soll die PA 12 DSP einen Schalldruck von maximal 128 dB auf einem Frequenzgang zwischen 50 Hz – 20 kHz erreichen. Fünf M10-Flugpunkte sind ins Gehäuse eingelassen, je zwei an den Seiten und auf dem Deckel, einer auf dem Boden. Der obligatorische 35-Millimeter-Flansch ist arretierbar; vier große, verschraubte Gummifüße sorgen für vibrationsfreien Stand. Die drei massiven Handgriffe für die 17 Kilogramm leichte Box befinden an den Seiten und auf dem Deckel. Das Gehäuse besitzt hinten eine 45-Grad-Schräge, so dass die PA 12 DSP als Floorwedge ausgerichtet werden kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Glänzende Gestalt trifft schönes Design.

Der Verstärker ist samt der Bedienelemente versenkt auf der Rückseite angebracht. Die Schmelzsicherung befindet sich in einem Fach über der Netzbuchse und ist fix gewechselt. Die beiden Eingangskanäle sind mit einer Kombo-Buchse nebst Gain-Regler bestückt, Kanal 2 besitzt zusätzlich einen Miniklinken-Input. Ein XLR-Ausgang schleift die Eingangskanäle vor der DSP-Bearbeitung an eine weitere Box durch.
Über der Eingangsmatrix befindet sich das beleuchtete Display mit Encoder für die Bedienung des DSPs. Das Startbild zeigt Lautstärke, Limiting oder Clipping beider Eingangskanäle getrennt an. Via Encoder kann die Lautstärke zwischen -60 bis +10 Dezibel geregelt werden. Per Knopfdruck kommen wir ins Submenü, die Struktur ist in der Bildstrecke zu sehen. Es umfasst zum Beispiel die Wahl zwischen PA oder Monitor, einen Dreiband-EQ (±12 Dezibel), Lowcut-Filter für den Betrieb mit externem Subwoofer und ein Delay (bis 16 Millisekunden) für den Daisy-Chain-Betrieb.

Fotostrecke: 7 Bilder Das Hauptmenü mit Lautstärke und Level-Meter inklusive Limiting.
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Praxis

Die Boxen sind mit 17 Kilogramm recht leicht und dank der schlanken Maße von 630 x 390 x 360 Millimetern gut zu transportieren und einfach aufzubauen. Beim Einschalten macht sich ein Leerrauschen bemerkbar. Es bleibt erhalten, auch wenn ich die Eingänge herunter regle. Liegt laute Musik an, geht das Rauschen unter, fahre ich leise Signale bei 20 Prozent Lautstärke, ist das Rauschen vernehmbar. Damit lässt sich leben.
Die Eingänge verwalten Line-, Mikrofon- und DI-Signale, die Lautstärke-Empfehlungen sind am Gain-Regler verzeichnet: Line-Signale werden auf 20, Mikrofone auf 80 Prozent gefahren. Überschreite ich den letzten Wert, rauscht der Preamp, doch solche extremen Einstellungen waren im Test allerdings auch nicht nötig.
Bei Musik muss ich zügig auf die gerasterte Null (50 Prozent Regelweg) gehen, um die volle Power zu nutzen. Dann kann ich die Lautstärke bequem über einen externen Mixer kontrollieren. Bei vernünftiger Aussteuerung liefert die PA 12 satte Lautstärke mit gutem Headroom, bevor die Limiter anspringen. Da diese zunächst leicht auf das Signal einwirken, lohnt es sich, den Grenzbereich sorgfältig im Soundcheck auszuloten.
Nebenbei: Der Aux-Eingang des zweiten Kanals läuft parallel zu dessen Kombo-Buchse, muss aber an der jeweiligen Quelle gepegelt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Nochmal die Inputs im Detail.

Presets

Alle Presets setzen einen Cutoff bei 60 Hertz, bei 50 Hertz liegt bereits eine Senke von 16 Dezibel vor. Das spart wertvolle Endstufenleistung. In der Einstellung Live wird der Frequenzgang ansonsten linear wiedergegeben, bei Speech gibt es einen steilen Cut bei 280 Hertz. Das Preset DJ hebt ab 80 Hertz um sechs Dezibel an, der Anstieg endet erst bei 1000 Hertz, bei Music wird ebenfalls ab 80 Hertz um drei Dezibel verstärkt.
Das DJ-Preset bietet ein warmes Klangbild, die Höhen bleiben unbeeinflusst. Ein Shure SM58 setzt sich gut gegen Playbacks durch. Auch DI-Instrumente überzeugen: Mein Bass liefert in der Null-Dezibel-Einstellung eine infernale Lautstärke, allerdings ohne überzeugenden Subbass. Dafür drückt er in den unteren Mitten enorm!
Noch weniger Sub-Fundament liefert das ansonsten sehr kraftvolle Music-Preset. Allerdings wirken so die Höhen gefühlt brillanter. Speech ist für die reine Sprachwiedergabe prädestiniert. Selbst das eher dumpfe Shure SM58 klingt jetzt fast wie ein Neumann KMS 105. So richtig durch die Wand drücke ich die Vocals im Live-Preset. Hier meldet sich ab zwei Metern Abstand ein zaghaftes Feedback, also mit den Mikrofonen bitte hinter der Box bleiben. DI-Instrumente wie mein Bass klingen sehr sauber, allerdings mit weniger Wärme im Sound. Auch das Gain-Poti muss ich eher auf Mikrofon-Level drehen, dann aber scheppert auch alles in der Umgebung, nur die Hosenbeine bleiben ruhig. Um im Monitor-Modus Feedbacks zu minimieren, nehme ich das Speech-Preset hinzu und kann mich nun der Box bei voller Lautstärke und offenem Mikrofon bis auf einen Meter nähern.

Sound

Im direkten Vergleich mit der Mackie Thump 12 fällt mir auf, dass der Sound ein wenig seidiger in den Höhen sein könnte. Doch diese Eigenschaft ist dem 1-Zoll-Horn fern. Es beißt vielmehr kräftig zu. Eine Absenkung mit dem HF-EQ um drei Dezibel kann helfen, kostet aber Brillanz. Dafür liefert die Box Punch bis zum Abwinken. Die beiden Testboxen leisten zusammen 1600 Watt in der Spitze, das reicht für 150 Personen. Auch bei respektablem Abstand von den Boxen ist der Druck gut zu vernehmen und garantiert Spaß bis in die letzte Reihe. Für amtliche Tiefbass-Performance sollte allerdings wenigstens ein Subwoofer ergänzt werden.Trennfrequenzen für werksfremde Fabrikate sind bereits per Template vorgegeben, 80 bis 150 Hertz lassen sich anwählen. Es gibt zwar keinen eigenen Sub-Out, dafür kann am Ausgang der PA 12 DSP ein Sub angeschlossen werden.
Singer/Songwriter-Songs, Rock Musik, Technoides und hart komprimierte Chart-Kracher meistern die Boxen ansonsten ohne Weiteres. Die Tiefenstaffelung ist klar und aufgeräumt, ich höre auch in großen Lautstärken alle Details. EDM bringt den Zwölfzöller zum Atmen, aber außer einem leichten Windhauch aus den Bassreflexrohren merke ich nichts.

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Fazit

The box PA 12 DSP ist ein rundum gelungenes System für Präsentationen, Singer/Songwriter, als Proberaum- und Band-PA sowie für mobile DJs. Mit 800 Watt ist das aktive Zweiwege-System ein wenig schwächer als beispielsweise Mackies Thump 12, dafür mit 199 Euro aber ein Drittel günstiger. Die DSP-Steuerung hilft beim raschen Anpassen an die jeweilige Situation – von reiner Sprachanwendung bis hin zum Live-Einsatz im Club. Außerdem gibt die PA 12 auch noch eine prima Monitorbox ab. Einzig die harten Höhen und das Eigenrauschen trüben das sonst sehr gute Auftreten dieses schlanken und eleganten Speakers. Thomann geht mit the box PA 12 DSP in Stellung zur Konkurrenz und liefert ein Multifunktionstalent mit guter Feedback-Festigkeit, sattem Sound und guten Leistungsreserven ab.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • fetter Sound
  • große Leistungsreserven
  • kompakt und leicht
  • Inputs für DI, Line und Mic
  • als PA und Monitor einsetzbar
  • sinnvolle Werkspresets
Contra
  • harte Höhen
  • Grundrauschen
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