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TC Electronic Blood Moon Phaser Test

Beim TC Blood Moon Phaser Pedal spricht der Hersteller von klassischen Phasersounds der Siebziger, die zweifelsohne einige Gitarrentracks dieser Zeit veredelten. Ein Beispiel dafür sind unter anderem die markanten Gitarrensoli des frühen Eddie Van Halens. Unser Testkandidat ist mit einem vierstufigen Phaser ausgestattet und arbeitet zudem wie die meisten Pedale der neuen TC-Serie mit einer analogen Schaltung.

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Was beim TC Blood Moon Phaser außerdem auffällt, ist der wirklich günstige Preis. Alle Pedale der Serie basieren dabei auf Schaltungen von Behringer Pedalen, die laut Firmenaussage überarbeitet und optimiert wurden.

Details

“Out of the box” präsentiert sich der Blood Moon Phaser wie auch schon die anderen Pedale der neuen TC Serie, die ich bisher begutachten konnte, mit den Maßen von 132 x 74 x 58 mm recht ausladend und äußerst massiv und stabil. Dazu passen die stolzen 474 Gramm, die er mit seinem Metallgehäuse auf die Waage legt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem “Blutmond” hat der neue TC Phaser einzig die Farbe gemeinsam.

Die Unterseite des Pedals wurde schon ab Werk für einen besseren Halt mit Gummifüßchen versehen und auch dieser Kandidat lässt sich sowohl mit einem 9V-Block als auch mit einem Standard-9V-Netzteil betreiben, das bei einem Preis von knapp 50 Euro verständlicherweise nicht zum Lieferumfang gehört. Möchte man übrigens die Batterie wechseln, müssen die seitlichen Schrauben zum Abnehmen der Oberseite gelöst werden. Die Anschlüsse für den Mono-Ein- und -Ausgang sowie für das Netzteil finden wir an der Stirnseite.

Fotostrecke: 2 Bilder Alle notwendigen Anschlüsse sind auf der Stirnseite des Blood Moon Phasers angebracht.

Die Kontrollzentrale befindet sich wie gewöhnlich auf der Oberseite des Bodentreters. Hier lassen sich über drei große Potis die Effektgeschwindigkeit (Rate), die Effekttiefe (Depth) sowie der Anteil des zum Phaser zurückgeführten Signals (Feedback) regeln. Mittig zwischen den beiden oberen Potis thront dabei eine rote Betriebsleuchte. Auch dieses Pedal arbeitet mit einem True Bypass, sobald es per Fußschalter deaktiviert wird. Laut Angabe wurde das Pedal daheim in Dänemark entwickelt und designt, hergestellt wird es in China. An der Verarbeitung und der Optik unseres Testkandidaten jedenfalls gibt es nichts zu beanstanden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die schwarzen Potiköpfe auf der Oberseite sind mit weißen Markierungen versehen worden,…
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Praxis

Wir beginnen den Praxischeck wie immer im Clean-Channel. Das Pedal hängt vor dem Amp und die Gitarre meiner Wahl ist zunächst eine Fender Stratocaster.
Ich stelle zunächst alle Potis auf 12 Uhr, gebe ein klassisches Funk-Riff zum Besten und schalte das Pedal im zweiten Durchlauf hinzu.

Audio Samples
0:00
Phaser vor Clean Channel -> Potis auf 12 Uhr Off/On
RateDepthFeedbackGuitar
121212Strat

Wie sich zeigt, erhöht der aktivierte Phaser den Ausgangspegel und sorgt so für einen gewissen Boost, der im Zusammenspiel mit einem cleanen Sound wohl meist nicht erwünscht sein dürfte. Ansonsten haben wir es mit einem Phasersound zu tun, der durch einen Schub in den Mitten etwas rau daherkommt und dem Signal zudem in den Höhen mehr Schärfe verleiht. Insgesamt fehlt es dem Effektsound im Gegensatz zu hochpreisigeren Pedalen, die ich von anderen Herstellern bisher unter den Füßen hatte, etwas an klanglicher Tiefe. Bei einem Preis von knapp 50 Euro ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Wirklich negativ fällt mir vor allen Dingen das deutlich wahrnehmbare Eigenrauschen des Pedals auf.
Ich nehme nun das Feedback-Poti ein Stück zurück und drehe die Rate- und Depth-Funktion weiter auf. Wie sich zeigt, erhöht sich die Effektgeschwindigkeit noch einmal deutlich auf den letzten Metern.

Audio Samples
0:00
Phaser vor Clean Channel -> Rate: 16:30, Depth: 16, Fdb.: 9
RateDepthFeedbackGuitar
16.30169Strat

Wir bleiben noch für zwei weitere Einstellungen im Clean-Channel. Ich tausche dabei meine Strat gegen eine Yamaha Pacifica 611, deren P90 am Hals aktiviert ist.

Audio Samples
0:00
Phaser vor Clean Channel -> Rate: 9, Depth: 15, Fdb.: 12
RateDepthFeedbackGuitar
91512Pacifica/w P90
Audio Samples
0:00
Phaser vor Clean Channel -> Rate: 15, Depth: 12, Fdb.: 13
RateDepthFeedbackGuitar
151213Pacifica/w P90
Das analoge Phaserpedal lässt klangliche Tiefe vermissen und produziert ein deutlich wahrnehmbares Eigenrauschen.
Das analoge Phaserpedal lässt klangliche Tiefe vermissen und produziert ein deutlich wahrnehmbares Eigenrauschen.

Vergleicht man die letzten beiden Beispiele, dann fällt auf, dass bei Feedback-Einstellungen ab 12 Uhr das Mittenspektrum des Sweeps recht stark abgebildet wird. Um diesen Umstand nicht zu überreizen lohnt es sich, das Depth-Poti etwas zurückzunehmen. Generell reagieren die Potis in ihren Parametern auch nicht so detailliert, wie man es von manch anderen Pedalen dieser Gattung gewohnt ist. Dazu kommt, dass auch in den eben gehörten Beispielen das Rauschen leider nicht zu überhören ist.
Im Zusammenspiel mit einem verzerrten Amp kann man das Pedal zwar im Einschleifweg verwenden, der hier gebotene Sound wirkt aber matschig und undifferenziert. Zu besseren Ergebnissen komme ich, wenn ich den Blood Moon Phaser hinter einem Distortion-Bodenpedal platziere. Im folgenden hören wir das verzerrte Signal erst ohne und dann mit zugeschaltetem Phaser-Effekt.

Audio Samples
0:00
Phaser + Distortion Pedal -> Rate: 15, Depth: 9, Fdb.: 9 off/on
RateDepthFeedbackGuitar
1599SG

Gemeinsam in Aktion mit dem Distortion-Pedal macht sich die Signalanhebung des Phasers noch deutlicher bemerkbar. So drückt er selbst in dieser sehr moderaten Depth-Einstellung dem Signal offensiv seinen Stempel auf. Einem Solo könnte dies zu einem Quäntchen mehr Durchsetzungskraft verhelfen, wer seinen Distortionsound allerdings nur etwas mit dem Effekt anreichern will, wird hier nicht glücklich werden.
Machen wir abschließend noch einen Abstecher in die Praxis und hören uns zwei Beispiele aus unterschiedlichen Stilen zusammen mit weiteren Instrumenten an.

Audio Samples
0:00
Blood Moon Phaser Praxisbeispiel 1
RateDepthFeedbackGuitar
16.30109Strat
Audio Samples
0:00
Blood Moon Phaser Praxisbeispiel 2
RateDepthFeedbackGuitar
12812SG

Im ersten Beispiel zeigt sich der mit dem Phaser gefärbte cleane Stratsound in diesem Kontext mit den typischen Merkmalen. Auch wenn hier, wie schon anfangs erwähnt, in Auflösung und Flexibilität noch Luft nach oben ist. Bei mehr Gain ist aber spätestens dann unbedingt ein Gate von Nöten, denn das Nebengeräuschverhalten des Effekts ist hier schon sehr beachtlich!

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Fazit

Der TC Blood Moon Phaser aus der neuen “Budget Pedal Serie” des dänischen Herstellers macht einen sehr robusten und gut verarbeiteten Eindruck. In der Praxis muss der Anwender dann aber einige Abstriche machen wie beispielsweise die Anhebung des Pegels bei Aktivierung, eine eingeschränkte Flexibilität und ein deutlich hörbares Eigenrauschen.
Der angesprochene Pegelsprung könnte einem Gitarrensolo zwar als leichter Boost dienen, aber in vielen Situationen ist dieser Umstand eher nicht von Vorteil. Natürlich kann man bei einem derartig kostengünstigen Pedal keine Boutique-Qualität erwarten, aber etwas irritierend ist es doch, weil man unter dem Kürzel TC bisher nahezu durchgehend auf hervorragende Qualität traf.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • stabile und wertig wirkende Verarbeitung
  • günstiger Preis
Contra
  • Nebengeräuschverhalten
  • Pegelanhebung durch Phasereffekt nicht immer von Vorteil
Artikelbild
TC Electronic Blood Moon Phaser Test
Für 29,00€ bei
An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, die eingeschränkte Flexibilität und ein hörbares Eigenrauschen sorgen aber für Punktabzüge.
An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, die eingeschränkte Flexibilität und ein hörbares Eigenrauschen sorgen aber für Punktabzüge.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: TC Electronic
  • Modell: Blood Moon Phaser
  • Effekt-Typ: Phaser-Pedal
  • Made in: China
  • Bauart: Analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Rate, Depth, Feedback
  • Schalter: Bypass
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V DC, Center negative (Netzteil optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen T x B x H (mm): 132 x 74 x 58 mm
  • Gewicht: 474 Gramm
  • Preis: 49,00 Euro
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Marc sagt:

#1 - 19.08.2017 um 01:09 Uhr

0

Ich hab das Teil blind geschossen. Ich hätte mal besser diesen Testbericht hier gelesen. Wie kann man nur als TC sowas ernsthaft verkaufen??? Das Pedal erzeugt eine größere Lautstärke-Anhebung als es mein Soloboost tut!! Mal davon ab, dass ich aus dem Teil keinen einzigen vernünftigen Sound rausbekommen hab. Habe mich allerdings auch nicht wirklich damit auseinandergesetzt. Der Lautsträke-Boost und das Grundrauschen haben mich nach 10 Minuten zum Aufgeben gezwungen. Geht überhaupt nicht. 58 Euro hin oder her. Fehlkonstruktion.

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