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Tama Iron Cobra HP600 Single und Double Bass Drum Pedal Test

Tama Iron Cobra HP600D Single Pedal und Tama Iron Cobra HP600DTW heißen unsere bonedo Testkandidaten. Und man muss kein Schlangenbeschwörer sein, um zu erkennen, dass die Unterschiede zur mittlerweile fest etablierten und sehr beliebten 900er Serie auf den ersten Blick nicht allzu groß ausfallen, allerdings ist die Preisdifferenz doch recht deutlich.

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Als Zielgruppe hat man diejenigen Drummer im Auge, denen Ausgaben jenseits von 400 Euro für ein Doppelpedal zu hoch sind, die aber trotzdem nicht auf professionelle Features und Langzeithaltbarkeit verzichten möchten. Die Fertigung der 600 Serie findet in Tamas modernem Werk in China statt, wo auch die 900er hergestellt werden. 

Details

Die Duo Glide Cam ist der Clou der Iron Cobra 600 Pedale 

Wie auch bei den preisgünstigeren Modellen kommt der Kunde bei der 600er Reihe nicht in den Genuss einer mitgelieferten Tasche oder gar eines Transport-Cases. Neben einer Bedienungsanleitung befindet sich in den Kartons noch je ein Stimmschlüssel, und das war es dann auch schon. Die meisten Konkurrenten in der Preisregion zeigen sich hier generöser und legen ihren Produkten zumindest einfache Taschen bei. Jetzt interessiert mich allerdings brennend, was Tama unternommen hat, um seiner mittleren Eisenschlange eine Daseinsberechtigung zwischen der noch günstigeren Iron Cobra 200 Serie sowie den Topmodellen der 900er Reihe zu verschaffen. Lange suchen muss ich nicht, denn das schwarze Kunststoffteil unter der Kette habe ich vorher an noch keiner Iron Cobra Fußmaschine gesehen. Duo Glide nennt Tama dieses neuartige Feature, bei dem es sich um eine abnehmbare Umlenkrolle handelt, welche, je nachdem wie sie montiert ist, entweder als linear abrollendes Kettenblatt („Rolling Glide“) oder als exzentrische Variante („Power Glide“) funktioniert. Möchte man diese beiden Abrollcharakteristika bei der Iron Cobra Top-Serie haben, muss man zwei Pedale kaufen. Die übrigen Ausstattungsmerkmale sind weniger spektakulär. Bei den 600er Pedalen handelt es sich Doppelketten-getriebene Zweisäulen-Konstruktionen mit stabilisierenden Bodenplatten. Neben der Federspannung lässt sich mit einem Stimmschlüssel auch der Beater-Winkel justieren, allerdings nicht, ohne dass sich gleichzeitig auch der Trittplattenwinkel verändert. Eine Ausnahme stellt hier der Beater des Slave Pedals dar, der über eine separate Neigungsverstellung – die ebenfalls per Vierkantschlüssel vonstatten geht – verfügt. 

Fotostrecke: 6 Bilder Alle 600er Pedale verfügen über Doppelketten.

Bei der Einstellung der Federspannung kommt ein Feature namens Spring Tight zum Einsatz. Statt einfach konternder Metallmuttern verbaut Tama hier Kunststoffversionen, die nach erfolgter Einstellung einrasten und somit sowohl selbsttätiges Lösen als auch das Drehen der Feder selbst verhindern. Während dieses Ausstattungsmerkmal auch bei den günstigeren Tama Pedalen zu finden ist, gibt es den so genannten Speedo Ring erst ab der 600er Reihe aufwärts. Die Nylonrolle, an welcher das obere Ende der Feder normalerweise befestigt ist, wird hierbei durch eine Metallösen/Kugellager-Kombination ersetzt, die zur Verminderung von Reibungswiderständen beitragen soll. Bei der Befestigung der Maschinen am Spannreifen der Bassdrum geht es konventionell zu, was bedeutet, dass der geneigte Trommler eine Flügelschraube unter der Trittplatte betätigen muss. Eine von der Seite zugängliche Fixierung gibt es erst in der 900er Serie. Auch eine Gummierung der beweglichen Klemmbacken zum Schutz des Spannreifenlackes ist der Chefschlange vorbehalten. Bei den Beatern orientieren sich unsere Testkandidaten ebenfalls nach unten, hier finden die gleichen einseitig verwendbaren Beater mit Filzschlagfläche Verwendung, die auch bei der 200er Serie montiert sind. Eine weitere Gemeinsamkeit stellen die auf den ersten Blick scheinbar funktionslosen Bohrungen in den Bodenplatten dar. Hier lassen sich optional erhältliche Cobra Coils befestigen, bei denen es sich um kurze Federn handelt, die dazu beitragen sollen, die Trittplatten nach ausgeführter Bewegung zügig wieder in ihre Ausgangsposition zu bringen und so die Kontrolle über schnelle Schlagfolgen zu verbessern.

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Praxis

Die Mittelklasse-Kobras punkten mit guter Laufkultur und stabiler Bauweise 

Wie die solide Konstruktion erwarten lässt, laufen unsere beiden Test-Reptilien schnell und fast geräuschlos. Dabei beeinflusst die Umstellung der Cams die Abrollcharakteristik tatsächlich deutlich. Mit der werkseingestellten Power Glide Variante ist der Antritt etwas bissiger und der Beater schneller im Fell, der Umbau auf die linearer reagierende Rolling Glide Cam erzeugt ein etwas runderes, weniger aggressives Spielgefühl. Bei schnellem Spiel werden sowohl die Unterschiede zur kleineren 200er Serie als auch zur 900er Serie deutlich. Kurz gesagt besitzen die 600er Pedale mehr seitliche Stabilität als die Einzelketten-getriebenen 200er und etwas weniger als die 900er, bei denen die Seitwärts-Bewegung der Trittplatten fast vollständig eliminiert wurde. 

Fotostrecke: 6 Bilder Die Beater sind mit einer Filzschlagfläche ausgestattet.

Nach einigen Spieltagen stelle ich fest, dass sich an keinem der beiden Testpedale etwas gelöst hat, alle Schrauben und Einstellungen sind unverändert. Das deutet auf eine eine gute Langzeithaltbarkeit und ebenso gute Materialqualität hin. 

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Fazit

Tamas mittlere Iron Cobras sind schnelle, sinnvoll modifizierbare Fußmaschinen für Trommler, die stabil verarbeitete Profimaschinen spielen möchten, ohne die deutlich höheren Preise der Topliga zahlen zu müssen. Anspruchsvolle Füße werden die etwas geringere Seitenstabilität der Trittplatte im Vergleich mit der 900er Reihe bemerken, bekommen dafür jedoch die Duo Glide Option mit variabler Cam. Die umständliche Befestigung der Pedale am Bassdrum-Spannreifen ist der Preisklasse allerdings nicht mehr angemessen, und auch Transporttaschen sind durchaus kein seltenes Feature bei der Konkurrenz. In Anbetracht der stabilen Konstruktion und der schnellen Laufeigenschaften sind die viereinhalb Sterne trotzdem verdient. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Laufeigenschaften
  • gute Verarbeitung
  • mit Cobra Coils aufrüstbar
Contra
  • umständliche und nicht gummierte Befestigung am Bassdrum-Spannreifen
  • keine Tasche im Lieferumfang
Artikelbild
Tama Iron Cobra HP600 Single und Double Bass Drum Pedal Test
Für 138,00€ bei
Nicht ungiftig: die beiden Iron Cobra 600er Pedale
Nicht ungiftig: die beiden Iron Cobra 600er Pedale
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Typenbezeichnung: Iron Cobra HP600D und Iron Cobra HP600DTW
  • Antrieb: Doppelkette, Cam umbaubar von linear auf exzentrisch
  • Bodenplatte: ja
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: gelagerte Steckachse
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja, in Abhängigkeit vom Beater-Winkel. Nur beim Slave-Pedal der Doppelfußmaschine unabhängig verstellbar
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja, in Abhängigkeit vom Trittplattenwinkel. Nur beim Slave-Pedal der Doppelfußmaschine unabhängig verstellbar
  • Art des Schlägels/Beaters: Filzschlagfläche
  • Befestigung am Spannreifen: unter der Trittplatte, per Flügelschraube
  • Tasche/Case im Lieferumfang: nein
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Bedienungsanleitung
  • Besonderheiten: optional mit Cobra Coil aufrüstbar
  • Herstellungsland: China
  • PREISE (UVP):
  • HP600D Single Pedal 122,00 EUR
  • HP600DTW Double Pedal 299,00 EUR
Hot or Not
?
Duo Glide: links als Rolling Glide, rechts als Power Glide

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