Stairville Stage Tri LED Bundle Complete Test

Praxis

Für den Aufbau dieser Lichtlösung braucht man nicht länger als 5 Minuten. Das Stativ findet schnell und platzsparend auf jeder Bühne seinen Platz. Die Fokussierung und Ausrichtung der Lampen ist mit einem Handgriff erledigt (Pan & Tilt Rotation) – so bekommt man problemlos Licht in die dunkelste Ecke. Dabei muss das Stativ nicht zwingend verwendet werden. Man kann die LED Bar auch auf den Boden (kopfüber) legen, sodass ein schöner Floorwash entsteht oder man eine eindrucksvolle Boden-Wand Beleuchtung erhält.

Alternativ lässt sich die LED Bar aber auch mit C-Haken in eine Truss oder Pipe hängen. Gewindebohrungen für die Befestigung der C-Haken sind auf der Oberseite der LED Bar vorhanden. Die größte Schwäche des Sets ist die Verarbeitung die nicht  wirklich roadtauglich zu sein scheint. Dafür fehlt es dann doch etwas an Stabilität und Qualität. Bereits kurz nach dem ersten Auspacken löste sich ein Stecker durch schlichtes Anfassen. Außerdem war die Aufnahme für die Control T-Bar am Stativ defekt und an einer Lampe die Alublende eingedrückt, sodass ich erstmal den Scheinwerfer auseinander schrauben musste, bevor es weitergehen konnte.

Eigentlich musste ich nach jedem Auspacken irgendetwas befestigen oder Schrauben suchen…, dabei habe ich das Set im Rahmen des Tests nur drei mal aufgebaut!  Auf Tour würde das Set den täglichen Auf- und Abbau wohl nicht lange überleben. Aber seien wir mal ganz ehrlich: Für einen solchen Kampfpreis kann man auch wirklich keine gesteigerte Roadtauglichkeit erwarten – mit einem 20.000Euro-SUV würde man ja auch keine Rallye Paris-Dakar fahren. Für Festinstallationen oder Einsätzen in Clubs und Bars ist das Set hingegen sehr gut geeignet! Die Tatsache, dass die Besitzer des Clubs das System nach dem Test gekauft haben, spricht eine klare Sprache.

Das Tri LED ist ein echter Stromsparer: Mit 90 W Stromaufnahme pro Set könnte man ohne Probleme 20 Stück an die heimische Wohnzimmer-Steckdose anschließen. Trotz der verbauten LEDs ist die Lichtausbeute enorm, bei nahezu keiner Hitzeentwicklung . Und so wunderte es mich auch nicht, dass ich in jedem Club positiv auf das Set angesprochen wurde. Der einfache Aufbau, die Wirkung und der niedrige Preis überzeugten das Nicht-Fach-Publikum schnell…

Auch ich war am Anfang echt begeistert – allerdings  wurde meine Euphorie im Verlauf des Tests ein wenig gedämpft. Bevor ich ins Detail gehe, sei zu erwähnen, dass das „Stairville Stage Tri LED Bundle Complete“ grundsätzlich eine sehr gute Erfindung ist. Wirklich kreatives Arbeiten ist aber erst im Zusammenspiel mit einem optionalen DMX Lichtstellpult, was für Extrakosten sorgt und ein gewisses Know How erfordert, und deshalb in diesem Test keine Rolle spielt.

Trotzdem möchte ich euch diesen Aspekt nicht vorenthalten: Das „Stairville Stage Tri LED Bundle Complete“ ist leicht über ein 3pol DMX ansteuerbar, wobei man hier über 7 verschiedene DMX Modi (2, 3, 4, 7, 8, 14 oder 15 DMX Kanäle) wählen kann. So lässt sich jede Lampe einzeln oder alle gemeinsam ansteuern. In dieser Konfiguration überzeugt mich das Set total! Die Lampen sind schnell adressiert, gepatcht , reagieren prompt und weisen eine saubere Dimmerkurve auf.

Anders verhält es sich, wenn das Bundle über den mitgelieferten Fußschalter bedient wird. Der Blackout Schalter schaltet alle Lampen aus. Praxistauglicher wäre hier ein Taster, damit dieser beim Loslassen die Lichtshow direkt weiterlaufen lässt. Eine koordinierte Lichtstimmungseinstellung ist über das Fußboard leider überhaupt nicht möglich: Sobald mit dem Fußschalter gearbeitet wird, können nur „Sound-to-Light“ oder vorprogrammierte Programme verwendet werden.

Im Sound-to-Light Modus (sozusagen eine zeitgemäße Version der berüchtigten klassischen Lichtorgel, wo das Licht im Takt der Musik flackert) kann die Ansprechintensität geregelt werden, sodass nicht nur wildes Geflacker entsteht. Allerdings kann es dann auch vorkommen, dass man in Pausen ungewollt im Dunklen steht.

Im AutoRun Modus werden alle vorgefertigten Programme der Reihenfolge nach abgespielt. Dementsprechend ist es eher Zufall, wenn das Licht zur Musik, Aufführung oder Ähnlichem passt. Da sich in diesem Modus leider auch die Lichtintensität nicht mehr regeln lässt kann es in sehr kleinen Clubs abrupt mal sehr hell werden. Je ein Regler für Dimmer und Geschwindigkeit am Fußboard würden da Abhilfe schaffen.

Die Freeze Taste friert die aktuelle Lichtstimmung ein, bis wieder in einen anderen Modus gewechselt wird. Mir persönlich fehlen ein paar mehr Einstellmöglichkeiten, um das Verhalten besser anpassen zu können.

Soviel zum Fußschalter. Schön, dass sich über das Kontrollpanel an der T-Bar dann aber doch einiges justieren lässt: So hat man hier beispielsweise die Möglichkeit die Farben manuell zu mischen- und einzustellen. Außerdem kann man aus 14 vorgefertigten Licht-Programmen wählen. Diese eignen sich hervorragend um eine feste Lichtstimmung auf einer Bühne zu erzeugen oder das System  als Ambientebeleuchtung zu nutzen.Allerdings sollte man  vermeiden, das Fußboard für einen Blackout oder Ähnliches zu verwenden, da man ansonsten nur über die T-Bar (welche dann hoffentlich nicht in 2,40 m Höhe hängt) oder die fertigen Modi am Board zurück „ans Licht“ kommt.

Ein grundsätzlicher Nachteil der gewählten RGB-LED-Technik fällt natürlich auch bei den Tri LEDs auf: da für das weiße Licht nicht spezielle weiße LEDs verbaut wurden, sondern die Farbe über das Zusammenmischen der RGB-LEDs entsteht, wirkt das resultierende weiß dann etwas „grau“ und unsauber. Für einen kleinen Club ist so was natürlich irrelevant – wer aber viel weiß einsetzen möchte, sollte über entsprechende Zusatzscheinwerfer nachdenken.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass mehrere dieser T-Bars miteinander koppelbar sind, indem weitere Elemente über ein 3pol DMX Kabel miteinander verbunden und diese in den Slave Mode gestellt werden. Auf diese Weise lassen sich  mehrere Tri LEDs über einen Fußschalter synchron bedienen.

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