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Sonitus Acoustics The Kicker, The Kicker 2.0 und Mic Stand Test

Sonitus Acoustics The Kicker, The Kicker 2.0 sowie der optionale Mic Stand im bonedo Test. Hierbei handelt es sich um exakt zugeschnittene und akustisch optimal geformte Schaumstoffschlitten, die sowohl das Schlag- als auch das Resonanzfell der Bassdrum berühren und, neben einer Verbesserung des Bassdrum-Sounds, noch einiges mehr versprechen. Im Falle des Kicker 2.0 kann man sogar ein Grenzflächenmikrofon befestigen, und der optionale Mic Stand verfügt zusätzlich über ein Gewinde zum Anbringen eines konventionellen Mikros. Mit diesen Optionen sollte es doch möglich sein, beim Sofakissen-überdrüssigen Trommler einen sofortigen Kaufimpuls auszulösen. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen. 

Sonitus_Kicker_totale


Mehr Bass, mehr Punch, mehr Druck, einfachere Anwendung und vieles mehr versprechen die zahlreichen Zubehörprodukte auf dem Schlagzeugmarkt. Seit einiger Zeit mischt auch die kroatische Firma Sonitus Acoustics mit, welche mit dem im Jahre 2013 vorgestellten Kicker offenbar einen Nerv vieler Trommler getroffen hat. Kürzlich kam die Kicker 2.0 Variante dazu, in welche sich Bassdrum-Mikrofone integrieren lassen. Wir haben uns alle drei Teile mal genauer angesehen und natürlich angehört. Geschüttelt haben wir sie übrigens auch. 

Details

Gute Verarbeitung, leichte Bauweise

Beide zum bonedo Test gelieferten Kicker sind jeweils für 22×18 Zoll Bassdrums vorgesehen. Darüber hinaus bietet Sonitus alle erdenklichen Größen an, selbst exotische und ungewöhnliche Maße. Die passenden Versionen werden, entsprechend der Länge der Bassdrum, aus großen Schaumstoffblöcken heraus geschnitten. Ein leichtes Übermaß bezüglich der Länge gewährleistet, dass der Kicker, dessen Unterseite exakt an die Rundung des jeweiligen Bassdrum-Durchmessers angepasst ist, zwischen den Fellen Halt findet. Optisch erinnern mich die Teile im Profil an eine Mischung aus Dachziegel und platt gedrücktem Tannenbaum.  
Konstruktiv unterscheidet sich die 2.0 Version durch einen in die Oberseite geschnittenen, etwa zehn Zentimeter breiten Kanal, welcher beidseitig mit Klettstreifen versehen ist. Wer über ein Grenzflächenmikrofon verfügt, kann dieses dort passgenau einsetzen und in Längsrichtung verschieben. Es ist, mithilfe der beiliegenden Klettstreifen, sogar fixierbar und soll demnach auch während des Transports der Bassdrum dort verbleiben. Ein flacher Schnitt im Schaustoff dient als Kabelführung.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Kicker 1.0 in Aktion

Die Features des Kicker 2.0 macht sich auch der  – Mic Stand genannte – Mikrofonhalter zunutze. Hierbei handelt es sich um eine simple Metallplatte mit aufgeschweißtem Gewinderohr, an welchem sich handelsübliche Bassdrum-Mikrofone anbringen lassen – ein Stativ kann somit entfallen. Die Befestigung der Platte erfolgt über an der Unterseite angeklebte Klettstreifen, man setzt die Konstruktion einfach an der gewünschten Position im Kicker 2.0 ein. 

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Praxis

Audio Samples
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Bassdrum ohne Dämpfung Bassdrum mit länglichem Daunenkissen darin

The Kicker 

Jetzt bin ich gespannt, wie sich die erste Generation des Kickers gegen mein geliebtes Daunenkissen behauptet. Einmal nach Sonitus Anleitung in der Trommel verstaut, ertönt ein angenehm schmatzig-moderner Anschlagsound, gefolgt von einem kurzen, nicht übermäßig bassigen Ausklang. Unterschiedliche Stimmungen wirken sich jetzt nur noch auf die Tonhöhe dieses doch sehr kompakten Klangeindrucks aus. Den Schütteltest besteht der Kicker übrigens mit Bravour, allerdings leistet er sich beim Spieltest mit sehr tief gestimmten Fellen und schnell gespielten Doppelschlägen einen kurzen Spaziergang: Beim Öffnen des Resonanzfells liegt der Kicker nicht mehr mittig in der Trommel, sondern ist etwas nach oben gewandert. 

Audio Samples
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The Kicker – Soundfile

The Kicker 2.0

Weiter geht es mit der Version 2.0, zunächst ohne Mikrofon. Mit gespitzten Ohren stelle ich einen etwas offeneren Klang fest, wobei wir uns eindeutig immer noch in der Kategorie „kontrolliert“ bewegen. Die fehlende Schaumstoffspitze lässt den Beater zudem minimal stärker zurück federn. Kommen wir nun zum Feature, welches den Kicker 2.0 vom ersten Modell unterscheidet, der Aussparung für das Grenzflächenmikrofon, beziehungsweise für den Mic Stand. Beide Utensilien passen sehr gut in die Führung, gerade die Grenzfläche, die ja häufig in der Bassdrum verwendet wird, fühlt sich wohl in ihrem „Bett“. Ob man den Kabelkanal verwendet, dürfte Geschmacksache sein, ich finde ihn nicht so wichtig. Zu bedenken gebe ich aber, dass man das Mikrofon zum Transport nicht in der Trommel lassen sollte. Wird die Bassdrum auf dem Kopf transportiert (was ja häufig passiert), kann das Gewicht des Mikros den Kicker nach unten und damit gegen die harte Kesselinnenseite ziehen. Die Folgen können ein zerkratzter Kessel und im schlimmsten Fall ein kaputtes Grenzflächenmikrofon sein.  

Der Mic Stand im Praxis-Check

Obwohl die Befestigung des Mic Stand auf dem Kicker 2.0 problemlos funktioniert, macht es danach nicht mehr so richtig Spaß. Beginnen wir mit dem Anbringen des Mikrofons, in meinem Fall ein recht großes Sontronics DM 1B (ein wenig verbreitetes Kondensatormikrofon zur Abnahme von bassigen Instrumenten). Nachdem ich den Schallwandler samt Mic Stand und Kicker in der Bassdrum untergebracht habe, wird klar, dass das Einfädeln und Anschließen des Kabels nur bei Resonanzfelllöchern mit mehr als fünf Zoll Durchmesser verrenkungsfrei funktioniert. Weiter geht es mit der Ausrichtung des Mikros in der Bassdrum und der damit verbundenen Erkenntnis, dass so ein Kabelstecker doch recht lang ist. Legt man also Wert darauf, dass das Kabel vor dem Austritt aus der Trommel nicht zusätzlich das Resonanzfell berührt und somit dämpft, empfiehlt sich die Versetzung der Konstruktion in Richtung Schlagfell. Leider wird durch die Verringerung des Bewegungsspielraums auch die klangliche Flexibilität eingeschränkt. Solltet ihr gar ein Shure Beta 52A oder ein AKG D112 MK2 euer eigen nennen, ergibt sich ein anderes Problem. Deren Kabelbuchsen zeigen nämlich nach unten, und dort ist beim Mic Stand kein Platz mehr für ein konventionelles Kabel. Hier ist also die Verwendung eines Winkelsteckers vonnöten. Wie man den allerdings nach montiertem Mikrofon an selbiges anschließen soll, bleibt mir ein Rätsel. Ein schwerer Konstruktionsfehler, handelt es sich bei den beiden Typen doch um die meist verwendeten Bassdrum-Mikros.

Wenig Platz: ein Shure Beta 52A lässt sich nur sehr umständlich per Winkelstecker am Mic Stand betreiben.
Wenig Platz: ein Shure Beta 52A lässt sich nur sehr umständlich per Winkelstecker am Mic Stand betreiben.
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Kicker 2.0 mit integriertem Mic Stand

Obacht beim Transport der Trommel

Die Transportsimulation mit auf den Kopf gestellter Bassdrum zeigt, dass schon eine leichte Drehung ausreicht, um die gesamte Kicker-Mic Stand-Mikrofon Kombination hart auf der ungeschützten Kesseloberseite aufschlagen zu lassen. Eine Demontage zumindest von Mic Stand und Mikrofon ist also Pflicht, wenn ihr mit eurer Bassdrum auf die Reise gehen wollt. 

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Fazit

Sonitus Acoustics hat mit dem Kicker und dem etwas spezielleren Kicker 2.0 funktionierende Produkte auf den Markt gebracht, die insbesondere Freunde des anschlagsbetonten und kontrolliert-fetten Bassdrum-Sounds ansprechen dürften. Wer einen offeneren Klang seiner Kick bevorzugt, dem empfehle ich auf flexiblere Lösungen, die sich nach Bedarf schnell entfernen oder verschieben lassen, zurück zu greifen. Keine Empfehlung kann ich für den Mic Stand aussprechen, der sich durch das Rotieren des montierten Mikrofons und der insgesamt unpraktikablen Handhabung im Live-Alltag nicht als durchdacht und praxisorientiert erweist. Drummer, die ihr Bassdrum-Mikrofon im Kesselinneren befestigen möchten, müssen somit auf deutliche teurere Lösungen zurückgreifen, die dann allerdings auch besser funktionieren. Hier kann ich nicht mehr als einen Stern geben, die beiden Kicker erhalten jeweils vier. 

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • beide Kicker Modelle sind einfach zu handhaben
  • kontrollierter Sound
  • gute Verarbeitung aller Teile
Contra
  • die Kicker sind klanglich nicht sehr flexibel
  • die Konstruktion des Mic Stand ist nicht praxisgerecht
Artikelbild
Sonitus Acoustics The Kicker, The Kicker 2.0 und Mic Stand Test
Für 31,00€ bei
Fette Sounds gibt es mit den beiden Sonitus The Kicker Dämpfern.
Fette Sounds gibt es mit den beiden Sonitus The Kicker Dämpfern.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sonitus Acoustics
  • Typenbezeichnung: The Kicker, The Kicker 2.0, Mic Stand
  • Besonderheit: The Kicker & The Kicker 2.0 sind in allen gängigen und vielen exotischen Bassdrum-Größen und -Tiefen erhältlich
  • Herstellungsland: Kroatien
  • PREISE (UVP):
  • The Kicker für 22×18 Bassdrums: 29,75 EUR
  • The Kicker 2.0 für 22×18 Bassdrums: 29,75 EUR
  • Mic Stand: 20,11 EUR
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