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Sonitus Acoustics The Kicker, The Kicker 2.0 und Mic Stand Test

Praxis

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Bassdrum ohne Dämpfung Bassdrum mit länglichem Daunenkissen darin

The Kicker 

Jetzt bin ich gespannt, wie sich die erste Generation des Kickers gegen mein geliebtes Daunenkissen behauptet. Einmal nach Sonitus Anleitung in der Trommel verstaut, ertönt ein angenehm schmatzig-moderner Anschlagsound, gefolgt von einem kurzen, nicht übermäßig bassigen Ausklang. Unterschiedliche Stimmungen wirken sich jetzt nur noch auf die Tonhöhe dieses doch sehr kompakten Klangeindrucks aus. Den Schütteltest besteht der Kicker übrigens mit Bravour, allerdings leistet er sich beim Spieltest mit sehr tief gestimmten Fellen und schnell gespielten Doppelschlägen einen kurzen Spaziergang: Beim Öffnen des Resonanzfells liegt der Kicker nicht mehr mittig in der Trommel, sondern ist etwas nach oben gewandert. 

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The Kicker – Soundfile

The Kicker 2.0

Weiter geht es mit der Version 2.0, zunächst ohne Mikrofon. Mit gespitzten Ohren stelle ich einen etwas offeneren Klang fest, wobei wir uns eindeutig immer noch in der Kategorie „kontrolliert“ bewegen. Die fehlende Schaumstoffspitze lässt den Beater zudem minimal stärker zurück federn. Kommen wir nun zum Feature, welches den Kicker 2.0 vom ersten Modell unterscheidet, der Aussparung für das Grenzflächenmikrofon, beziehungsweise für den Mic Stand. Beide Utensilien passen sehr gut in die Führung, gerade die Grenzfläche, die ja häufig in der Bassdrum verwendet wird, fühlt sich wohl in ihrem „Bett“. Ob man den Kabelkanal verwendet, dürfte Geschmacksache sein, ich finde ihn nicht so wichtig. Zu bedenken gebe ich aber, dass man das Mikrofon zum Transport nicht in der Trommel lassen sollte. Wird die Bassdrum auf dem Kopf transportiert (was ja häufig passiert), kann das Gewicht des Mikros den Kicker nach unten und damit gegen die harte Kesselinnenseite ziehen. Die Folgen können ein zerkratzter Kessel und im schlimmsten Fall ein kaputtes Grenzflächenmikrofon sein.  

Der Mic Stand im Praxis-Check

Obwohl die Befestigung des Mic Stand auf dem Kicker 2.0 problemlos funktioniert, macht es danach nicht mehr so richtig Spaß. Beginnen wir mit dem Anbringen des Mikrofons, in meinem Fall ein recht großes Sontronics DM 1B (ein wenig verbreitetes Kondensatormikrofon zur Abnahme von bassigen Instrumenten). Nachdem ich den Schallwandler samt Mic Stand und Kicker in der Bassdrum untergebracht habe, wird klar, dass das Einfädeln und Anschließen des Kabels nur bei Resonanzfelllöchern mit mehr als fünf Zoll Durchmesser verrenkungsfrei funktioniert. Weiter geht es mit der Ausrichtung des Mikros in der Bassdrum und der damit verbundenen Erkenntnis, dass so ein Kabelstecker doch recht lang ist. Legt man also Wert darauf, dass das Kabel vor dem Austritt aus der Trommel nicht zusätzlich das Resonanzfell berührt und somit dämpft, empfiehlt sich die Versetzung der Konstruktion in Richtung Schlagfell. Leider wird durch die Verringerung des Bewegungsspielraums auch die klangliche Flexibilität eingeschränkt. Solltet ihr gar ein Shure Beta 52A oder ein AKG D112 MK2 euer eigen nennen, ergibt sich ein anderes Problem. Deren Kabelbuchsen zeigen nämlich nach unten, und dort ist beim Mic Stand kein Platz mehr für ein konventionelles Kabel. Hier ist also die Verwendung eines Winkelsteckers vonnöten. Wie man den allerdings nach montiertem Mikrofon an selbiges anschließen soll, bleibt mir ein Rätsel. Ein schwerer Konstruktionsfehler, handelt es sich bei den beiden Typen doch um die meist verwendeten Bassdrum-Mikros.

Wenig Platz: ein Shure Beta 52A lässt sich nur sehr umständlich per Winkelstecker am Mic Stand betreiben.
Wenig Platz: ein Shure Beta 52A lässt sich nur sehr umständlich per Winkelstecker am Mic Stand betreiben.
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Kicker 2.0 mit integriertem Mic Stand

Obacht beim Transport der Trommel

Die Transportsimulation mit auf den Kopf gestellter Bassdrum zeigt, dass schon eine leichte Drehung ausreicht, um die gesamte Kicker-Mic Stand-Mikrofon Kombination hart auf der ungeschützten Kesseloberseite aufschlagen zu lassen. Eine Demontage zumindest von Mic Stand und Mikrofon ist also Pflicht, wenn ihr mit eurer Bassdrum auf die Reise gehen wollt. 

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