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Solar Guitars A1.6ETC Test

Die Solar Guitars A1.6ETC stammt aus der Produktion des schwedischen Metal-Gitarristen Ola Englund, der sich als Bandmitglied von Feared, The Haunted, Six Feet Under und diversen weiteren Formationen sowie durch seinen YouTube-Kanal einen Namen gemacht hat. Im November 2017 gründete er mit Solar Guitars seine eigene Gitarren-Linie, die ihren Sitz im spanischen Girona hat.

Solar_Guitars_A1_6ETC_TEST


Die Instrumente der jungen Manufaktur erfreuen sich großer Beliebtheit, was nicht zuletzt an der Preisgestaltung liegt, denn die Gitarren reißen selbst in der Top-Ausführung kein allzu großes Loch in die Geldbörse. Ola nutzte seinen Bekanntheitsgrad dazu, das Feedback seiner Community in die Entwicklung einfließen zu lassen. Heute schaue ich mir die Solar A 1.6 etwa genauer an und ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Gitarre im Test schlagen wird.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Solar Guitars bietet insgesamt vier verschiedene Korpus-Designs an, die sich an populären Gitarrenformen der Rock- und Metal-Geschichte orientieren. Unter dem Namen Type E beispielsweise ist ein Instrument im Explorer-Design zu haben, Type V lehnt sich stark an die Formgebung einer klassischen Flying V an. Unser heutiges Testinstrument hört auf den Namen Type A, bei dem wir es mit einem modernen Ableger des klassischen Strat-Designs zu tun haben, also ein Body mit zwei Cutaways.
Geliefert wird das Instrument in einem Karton, was ich etwas schade finde, denn eine Gitarre, die für nur wenig unter 1000 Euro über die Ladentheke geht, sollte wenigstens in einem Gigbag stecken.

Korpus:

Der Korpus besteht aus Erle und ist wie der Rest der Gitarre deckend in “Carbon Black Matte” lackiert. Diese Arbeit wurde tadellos ausgeführt und bietet keinerlei Anlass zur Kritik. Auf der Oberseite des Korpus wurde für einen erhöhten Spielkomfort die Armauflage ausgefräst, beide Cutaways besitzen ebenfalls Fräsungen, die das Bespielen in den hohen Lagen vereinfachen sollen.

Fotostrecke: 5 Bilder Optisch ist die Solar Guitars A1.6ETC ein moderner Ableger des klassischen Strat-Designs mit zwei Cutaways.

Zwei direkt in den Korpus geschraubte Duncan Solar Humbucker nehmen die Schwingungen der Saiten auf und werden über einen Fünfwegschalter angewählt. Ein Volume-und ein Tone-Regler dürfen natürlich auch nicht fehlen. Diese besitzen griffige, schwarze Knöpfe, die ein gefühlvolles Justieren ermöglichen. Die Positionierung der beiden Potis und des Schalters empfinde ich als optimal, denn so wird ein versehentliches Verstellen erschwert, trotzdem lassen sie sich sehr gut erreichen.

Fotostrecke: 5 Bilder Als Klangübertrager dienen zwei Duncan Solar Humbucker,…

Bei unserem Testmodell wurde eine Evertune F-Type Bridge verbaut, bei der es sich für meinen Geschmack um ein technisches Wunderwerk handelt. Wird diese Brücke einmal mit dem beigefügten Schlüssel und mithilfe der ausführlichen Bedienungsanleitung optimal auf eine Stimmung eingestellt, bleiben die Saiten immer in Stimmung. Das gilt auch bei einem neuen Satz Saiten, der identisch mit dem zuvor aufgezogenen ist. Das Ganze funktioniert rein mechanisch ohne Batterie oder sonstiger Stromzufuhr.
Möglich wird dies durch ein wahrlich durchdachtes Konzept, bei dem jeder Sattel einzeln durch eine Spiralfeder und, wie Evertune es beschreibt, im “Sweet Spot”- auch Zone 2 genannt, gehalten wird. Drückt man beispielsweise die Saite fest aufs Griffbrett, wird der so entstehende, höhere Ton korrigiert. Aber auch ein festeres Anschlagen der Saiten, was normalerweise für Verstimmungen sorgt, wird tonal kompensiert. Der Nachteil liegt natürlich auf der Hand: Bendings und Fingervibratos sind so nicht möglich. Wird die Saite jedoch so weit hoch gestimmt, dass der Sattel den Sweet Spot verlässt, sind Bendigs etc. möglich. In diesem Fall verhält sich der Sattel wie bei einer herkömmlichen Gitarre. Will man das Beste aus beiden Welten, ist aber auch dies möglich! Hierfür muss die Saite soweit hochgestimmt werden, sodass der Mechanismus weiterhin die Saiten stabil in Stimmung hält und etwaige Veränderung in der Saitenspannung kompensiert, jedoch nah genug am Ende von Zone 2 – zum Übergang zur Zone 3 positioniert, so dass Bending und Vibrato die Saiten über den Bendstop hinaus befördern, wo die Saiten sich wie bei einem regulären Fixed Bridge System verhalten. Positiv ist auch, dass für sämtliche Einstellung nur ein einziger Schlüssel benötigt wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Die verbaute Evertune F-Type Bridge gleicht einem technischen Wunderwerk,…

Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge und auch der hintere Gurtpin befindet sich dort, wo man ihn erwartet. Ganz im Gegensatz zum vorderen Gurthalter, der auf der Rückseite des oberen Horns zu finden ist. Die Platzierung verwundert nicht, denn die Cutaways fallen ausgesprochen spitz aus und bieten kaum Halt für eine Schraube.

In der unteren Zarge befindet sich die auf ein ovales Buchsenblech geschraubte Klinkenbuchse.
In der unteren Zarge befindet sich die auf ein ovales Buchsenblech geschraubte Klinkenbuchse.

Die Rückseite der 3574 Gramm wiegenden Gitarre ist ebenfalls deckend lackiert und mit einer Fräsung versehen, die im Gitarristenjargon gemeinhin als Rippenspoiler tituliert wird. Zwei weitere für die Elektronik und die Everlast-Brücke sind mit Kunststoffdeckeln verschlossen, wobei lediglich der des Elektronikfachs versenkt wurde. Auffälligstes Merkmal der Rückseite ist aber sicherlich der Übergang vom Korpus zum eingeleimten Hals, der im Set-Thru-Neck-Verfahren verbaut wurde. Somit ragt er ein ganzes Stück in den Korpus hinein. Der Hals-Korpus-Übergang wurde stark konturiert, was für eine komfortable Bespielbarkeit in den hohen Lagen des Griffbretts sorgt.

Fotostrecke: 5 Bilder Beide Cutaways besitzen Fräsungen, die das Bespielen in den hohen Lagen vereinfachen sollen.

Der Hals mit einem modernen C-Shape besteht aus Ahorn und einem Ebenholzgriffbrett, und auch hier ist die Rückseite deckend lackiert und sorgt für ein stimmiges Erscheinungsbild. Die 24 Super Jumbo Frets wurden tadellos eingearbeitet, an den Kanten verrundet und auf Hochglanz poliert. Als einzige Griffbrettmarkierung findet sich das Solar-Firmenlogo im 12. Bund, das sich jeweils über zwei weitere Bünde nach oben und unten windet. Die eigentlichen Orientierungshilfen finden sich in Form von “Glow in the Dark”-Punkten in der Halskante. Auf der Reise in Richtung Mechaniken überqueren die Saiten einen 43 mm breiten Sattel aus Graphit, der sie spielfrei über den mit einem Kunststoffdeckel verschlossenen Zugang des Halsspannstabes führt. Die Kopfplatte ist spiegelverkehrt angebracht, somit ragen die sechs geschlossenen Gotoh-Mechaniken in schwarzer Farbgebung nach unten. Mit einer Mensur von 25,5″, also 648 mm, besitzt die Gitarre exakt Fender-Maße und sollte damit den meisten Gitarristen ein vertrautes Spielgefühl vermitteln.
Gefertigt wird unsere Probandin in Indonesien, und zwar sauber und ohne offensichtliche Makel.

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Praxis

Die Solar A1.6 hängt ausgewogen am Gurt und auch im Sitzen pendelt sie sich in der Waagerechten ein. Schon trocken angespielt zeigt sie sich drahtig und tönt laut, wobei die Saiten gleichmäßig ausschwingen.
Einen tollen Job hat auf jeden Fall die Endkontrolle gemacht, denn dank der hervorragenden Werkseinstellung lässt sich die Gitarre wirklich traumhaft bespielen. Natürlich bin ich schon sehr auf die Evertune-Bridge gespannt und siehe da, es ist wirklich kaum zu glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Bendings, Vibratos oder was auch immer für Tonhöhenveränderungen sorgt, bleibt ohne Wirkung, der Ton bleibt immer gleich. Natürlich wird einem expressiven Spiel, das nun einmal von genau solchen Techniken lebt, ein Riegel vorgeschoben, aber Hand aufs Herz: Die Solar wäre höchstwahrscheinlich nicht meine erste Wahl, wenn es um Bluesmusik geht. Dafür aber in Sachen Rhythmusarbeit und Akkordspiel – und da liegt meiner Meinung nach auch die wahre Stärke dieses Systems. Akkorde bleiben, egal in welchem Bund und auf welchen Saiten, immer in Stimmung. Ich habe spaßeshalber die Mechanik der tiefen E-Saite mehrere Umdrehungen nach unten gedreht, was für keinerlei Verstimmung sorgte.

Da die Evertune Bridge nun einmal verbaut wurde, werde ich auch die meisten Audiobeispiele mit dem aktiven System einspielen.
Wie immer verwende ich meinen Marshall JVM 410, der eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern betreibt, die ich mit einem SM 57 abnehme. Die Audiofiles habe ich natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet.
Los geht es am cleanen Amp, wobei ich alle fünf Positionen des Wahlschalters anspiele, beginnend mit dem Hals-Humbucker.

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Clean: alle fünf PU-Positionen

Ich muss zugeben, dass mich die große klangliche Bandbreite der Humbucker positiv überrascht. Alle fünf Positionen des Wahlschalters liefern tolle Sounds, die sich durchweg in unterschiedlichen Musikstilen einsetzen lassen. Die Mittel- und Zwischenpositionen klingen geradezu frisch und können mit einem offenen Klangbild punkten. Auch im Doppelspulbetrieb liefern die beiden Humbucker überzeugende Klänge, die sich nicht nur im zerrenden Kanal des Amps wohlfühlen.
Womit wir auch schon im nächsten Kanal des Marshalls angelangt wären. Hier gibt es einen leichten Crunch, wobei ich wieder alle Positionen anspiele und am Hals beginne.

Audio Samples
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Crunch: alle fünf PU-Positionen
Ola Englunds Solar A1.6 bietet vor allem Rock- und Metal-Gitarristen tolle und variable Sounds.
Ola Englunds Solar A1.6 bietet vor allem Rock- und Metal-Gitarristen tolle und variable Sounds.

Der Klangeindruck aus dem ersten Beispiel wird quasi zementiert, denn auch hier tönt die A 1.6 ganz hervorragend und gar nicht so, wie man es von einer Gitarre erwartet, die vorwiegend bei Musikern mit einer Vorliebe für High-Gain-Amps zu finden ist. Alle Positionen klingen eigenständig und auffallend frisch. Die Attacks werden klar und deutlich wiedergeben und verleihen dem Sound genügend Kontur. Auch die Zwischenpositionen verstehen sich ganz hervorragend mit dem Amp und liefern fast schon Strat-ähnliche Sounds.
Es geht weiter mit dem nächsthöheren Kanal am Amp, den ich für einen breiten Rock-Crunch eingestellt habe. Wieder sind alle fünf Positionen des Pickup-Wahlschalters zu hören.
Zuerst spiele ich ein Akkord-Riff, im zweiten ein Single-Note-Riff, überwiegend auf den tiefen Saiten bei gleicher Amp-Einstellung.

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High Gain: Akkord Riff High Gain: Single Note Riff

Auch im High-Gain-Kanal machen alle fünf Positionen wirklich Spaß! Natürlich erhöhen sich die Nebengeräusche in den Zwischenstellungen, aber das liegt nun einmal in der Natur eines Singlecoils beziehungsweise eines gesplitteten Humbuckers. Aber selbst am stark zerrenden Amp liefern eben diese Positionen charakteristische Klänge, die genügend Durchsetzungskraft aufbringen. Das gilt aber auch für die Mittelstellung, die beide Pickups gleichzeitig anwählt. Die Humbucker fühlen sich hier besonders wohl und liefern einen breiten, aber akzentuierten Klang. Auch hier bleiben die Attacks klar erhalten.
Fehlt eigentlich nur noch ein Beispiel im Lead-Kanal des Marshalls.

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Leadsound

Dass sie genau hier all ihre Stärken ausspielt, dürfte wohl kaum verwundern. Die Solar A 1.6 liefert exakt die breiten, schmatzenden und klar artikulierten Sounds, die man beim Solospiel im High-Gain-Kanal des Amps erwartet, und das in hohen wie tiefen Lagen.

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Fazit

Mit der Solar Guitars 1.6 hat Ola Englund ein wahrlich heißes Eisen im Feuer, denn die Gitarre kann auf fast allen Ebenen überzeugen. Neben der tadellosen Verarbeitung und perfekten Werkseinstellung bietet sie vor allem Rock- und Metal-Gitarristen tolle Sounds. Interessantestes Feature ist sicherlich die Everlast-Bridge, die, einmal richtig eingestellt, für konstante Stimmung sorgt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als ausgewogen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • variable Rock- und Metal-Sounds
  • Evertune Bridge
Contra
  • keins
Artikelbild
Solar Guitars A1.6ETC Test
Für 999,00€ bei
Die Solar Guitars A1.6ETC liefert breite und klar artikulierte Sounds, an denen Rock- und Metal-Gitarristen ihre Freude haben dürften.
Die Solar Guitars A1.6ETC liefert breite und klar artikulierte Sounds, an denen Rock- und Metal-Gitarristen ihre Freude haben dürften.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Solar Guitars
  • Modell: A1.6 ETC
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Halsprofil: C
  • Bünde: 24 Super Jumbo
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Sattel: Graphit
  • Mensur: 648 mm (25,5“)
  • Pickups: 2x Duncan Solar Humbucker
  • Steg: Evertune F-Type
  • Mechaniken: Grover
  • Gewicht: 3574 Gramm
  • Besonderheiten: D’Addario NY XL-Saiten
  • Ladenpreis: 999,00 Euro (September 2018)
Hot or Not
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Beim deckend lackierten Korpus kommt Erle zum Einsatz.

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Profilbild von Frank Norbert Stein

Frank Norbert Stein sagt:

#1 - 15.09.2018 um 18:41 Uhr

0

Ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Soweit ich weiß, und ich habe nach dem Artikel Evertune angeschrieben, sind Bendings mit aktiven System möglich. Es ist nicht nur "ein" eingestellter Ton vorzugehen. Sonst würde das System auch wenig Sinn machen.

    Profilbild von Bassel

    Bassel sagt:

    #1.1 - 17.09.2018 um 15:21 Uhr

    0

    Hallo Frank Norbert Stein,vielen Dank für den Hinweis, wir haben es im Test korrigiert.Viele GrüßeBassel

    Antwort auf #1 von Frank Norbert Stein

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