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Seymour Duncan Andromeda Dynamic Digital Delay Test

Beim Andromeda Delay von Seymour Duncan handelt es sich um ein Digital Delay, dessen klangliche Eigenschaften über die Dynamik des Anschlags gesteuert werden können. Dafür haben die Amerikaner ihrem Schützling acht verschiedene Delay-Typen spendiert, die sich mit einer Band-Sättigung oder einem Modulationseffekt anreichern lassen.

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Auch schon beim von uns getesteten Catalina Chorus des Herstellers war diese dynamische Kontrolle mit an Bord, die uns dennoch beim heutigen Testkandidaten auf weitaus vielfältigere Weise begegnen soll, denn das Andromeda Delay hat klanglich und funktional einiges zu bieten.

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Details

Design/Zubehör:

Das im kalifornischen Santa Barbara gefertigte Pedal des Herstellers, der sich ursprünglich mit seinen Pickups in der Szene einen Namen machte, kommt in einem Pappkarton, der neben dem Gerät einen kurzen Quick Start Guide sowie einen ausführlicheren Users Guide und eine Werbebroschüre bereithält. Gummifüßchen oder Klettband für die spiegelglatte Unterseite des Pedals gehören leider nicht zum Lieferumfang, dafür aber kleine Aufkleber, mit denen sich Einstellungen der Potis markieren lassen. Ansonsten wirken Design und Verarbeitung tadellos. Die Fußschalter und die Potis machen ebenfalls einen robusten Eindruck.

Ein Blick auf die Oberseite des Andromeda Delays. Die Maße des Pedals betragen 142 x 130 x 55 mm.
Ein Blick auf die Oberseite des Andromeda Delays. Die Maße des Pedals betragen 142 x 130 x 55 mm.

Anschlüsse:

Fast alle Anschlüsse wurden auf der Stirnseite des Pedal untergebracht. Hier findet der Anwender Stereo Ein- und Ausgänge, mit denen sich das Gerät bestens in ein bestehendes Stereo-Setup integrieren lässt – das Pedal arbeitet übrigens mit einer Auflösung von 24-bit/48kHz. Über die daneben positionierten Midi-In- und Midi-Thru-Buchsen können Funktionsbefehle extern über einen Midi Controller gesteuert werden. Außerdem ist das Pedal so in der Lage, bis zu 128 Presets abzurufen. Ebenfalls an der Stirnseite wartet der Netzteilanschluss, der für 9 bis 18 Volt ausgelegt ist und laut Hersteller mindesten 300 mA parat haben sollte.
An der linken Pedalseite wurde eine Mini-USB-Buchse platziert, über die Firmware-Updates geladen und Presets auf Mac oder PC gespeichert werden.

Fotostrecke: 2 Bilder An der Stirnseite befinden sich fast alle Anschlüsse des Pedals.

Die Bedienoberfläche:

Die acht Delay-Typen des Pedals unterteilen sich genau genommen in zwei Kategorien mit jeweils vier Delay Arten (Normal, Ping Pong, Revers, Revers Ping Ping), die sich wahlweise mit einem digitalen oder einem analogen Charakter präsentieren. Gesteuert werden können die Delays in ihrer Länge (Feedback) und ihrem Tempo (Delay Time). Zusätzlich lassen sich über das Tap-Value-Poti auch verschiedene Subdivisions des eingegeben Tempos aktivieren. Hier finden sich neben Viertelnoten punktierte Achtel, gerade Achtel und Achteltriolen. Klanglich gestaltet wird der jeweils angewählte Delay-Typ über ein Saturation-Poti, eine Tone-Blende und eine Modulationseffekt-Option. Außerdem steht ein Mix-Poti für das Verhältnis zwischen Original- und Delay-Signal zur Verfügung.
Die Spezialität des Geräts liegt zweifelsohne in dem Dynamic-Expression-Feature, das ebenfalls mehrere Optionen bereithält. Für die dynamische Steuerung sind der Modulationseffekt, der Saturationseffekt sowie eine Mixfunktion vorgesehen. Weiterhin gibt es ein kleines Threshold-Poti, das darüber entscheidet, ab welcher Signalstärke das Dynamic-Expression-Feature ins Spiel gebracht werden soll. Der Anwender kann außerdem anwählen, ob der Effekt bzw. das Delay im Mischungsverhältnis bei weicherem oder stärkerem Anschlag zur Geltung kommt. Man darf also gespannt sein, wie sich diese Möglichkeiten gleich in der Praxis auswirken.
Die Oberseite hält ansonsten zwei Fußschalter zum Aktivieren des Pedals und zum Einfrieren eines Delays sowie zur Eingabe des Tap-Tempos bzw. zum Aktivieren der Presets bereit. Über einen kleinen Schalter kann man außerdem wählen, ob das Delay beim Deaktivieren des Effekts ausklingt oder abgeschnitten wird. Ein Display informiert über das angewählte Preset. Im Preset-Modus lassen sich selbstverständlich auch die eigenen Kreationen abspeichern.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Bedienzentrale im Detail. Das Dynamic Expression Feature lässt sich auf verschiedene Parameter anwenden.
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Praxis

Möchte man die Delays in ihrem vollen Umfang nutzen, empfiehlt sich die Einbindung des Pedals in ein Stereo-Setup, mit dem wir auch starten wollen. Nutzt man das Delay allerdings wie die meisten Gitarristen im Live-Kontext, in Mono vor dem Amp oder im Einschleifweg des Amps, entfällt die Ping-Pong-Option.
Die Delay Modi im Detail
Hören wir uns als erstes alle acht Delay-Typen an. Ich starte dafür in der Digital-Delay-Abteilung und widme mich anschließend den Delays mit analogem Charakter. Sowohl der Modulationseffekt also auch die Sättigung bleiben vorerst deaktiviert. Tone- und Mix-Poti stehen auf 12 Uhr.

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Alle Digital Delay Modi – Stereo (Normal, Ping Pong, Revrs, Revrs Pong) Alle Analog Delay Modi – Stereo (Normal, Ping Pong, Revrs, Revrs Pong)

Wie man hört, kann das Andromeda mit einer wirklich erstklassigen Soundqualität punkten. Die Ping-Pong-Effekte verteilen sich sehr schön im Panorama und sorgen für ein breites Signal. Auch die Analog-Abteilung gefällt mir sehr gut und wirkt recht authentisch. Ich bin gespannt, welche abgedrehten Sounds sich im späteren Verlauf im Zusammenspiel der Reverse Delays mit den weiteren Delay-Effekten an Bord realisieren lassen.
Modulation und Saturation-Effekt
Bevor wir das Dynamic Expression Feature des Gerätes genauer beleuchten, werfen wir einen eingehenderen Blick auf den Klangcharakter der Modulation und des Saturation-Effekts. Ich drehe dafür beide Potis jeweils in fünf Stufen auf. Als Delay-Typ ist dabei das normale Digital Delay aktiviert.

Audio Samples
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Der Modulationseffekt in fünf Stufen Der Saturation-Effekt in fünf Stufen

Die Modulation kommt im Verlauf mit viel Tiefe und präsentiert ein ordentliches Eiern. Und auch der Saturation Effekt gibt sich recht zupackend und zeigt schon sehr früh die ersten deutlichen Verzerrungen, die sich ebenfalls im weiteren Verlauf tiefergehend und plastischer darstellen.
Das Dynamic Expression Feature
Ich aktiviere nun die Dynamic-Expression-Funktion und wähle den Modulationseffekt als Trigger. Ihr hört erst die Hard-Option, bei der der Effekt bei härterem Anschlag deutlicher reagiert. Danach gibt es das Ganze entgegengesetzt mit der Soft-Option.

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Dynamic Expression Beispiel 1 – Modulation (Hard) Dynamic Expression Beispiel 2 – Modulation (Soft)

In dieser Threshold Einstellung (12 Uhr) fällt der Unterschied – im Falle der Hard-Option – stärker aus. Dennoch gibt sich der Modulationseffekt im Soft-Modus bei weichem Anschlag mit hörbar mehr “Eierei” zu erkennen. Beide Optionen können, meines Erachtens, in der Praxis durchaus interessant sein.
Dieselbe Prozedur wiederhole ich nun mit dem Saturation-Effekt und wechsele dafür in die Analog-Delay-Abteilung.

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Dynamic Expression Beispiel 3 – Saturation (Hard) Dynamic Expression Beispiel 4 – Saturation (Soft)

Im Soft-Modus macht das Andromeda leider nicht so richtig, was es soll. Zwar erscheint es mir persönlich durchaus sinnvoller, den Saturation-Effekt bei härterem Anschlag in den Vordergrund zu stellen, dennoch wird vom Hersteller auch das Gegenteil angeboten. Wie man auf der Aufnahme hören kann, taucht nur beim ersten Anschlag eine dezente Verzerrung auf, die anschließend ausbleibt. Erst mit einer Einstellungsveränderung am Saturation-Poti ließ sich dieser Umstand reproduzieren. Ansonsten blieb der Effekt gänzlich aus.
Sollte dieses Problem nicht nur bei unserem Testmodell auftauchen, müsste der Hersteller hier noch einmal nachbessern. Ansonsten finde ich, wie schon erwähnt, die dynamische Kontrolle des Sättigungseffekts im Hard-Modus durchaus interessant.
Die dynamische Steuerung der Mix-Funktion beruht auf dem sogenannten Ducking-Effekt, bei dem wahlweise das Originalsignal oder das Effektsignal bei hoher Dynamik unterdrückt wird. Das hat zur Folge, dass das Originalsignal im Hard-Modus bei kräftigem Anschlag zurückgestellt wird. Im Soft-Modus wiederum wird das Delay-Signal bei kräftigen Spielweisen ausgeblendet, taucht allerdings, sobald man aufhört, mit einem leichten Fade In im Klangbild wieder auf. Hier denke ich muss man je nach musikalischer Situation entscheiden, ob diese Arbeitsweise passt.

Audio Samples
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Dynamic Expression Beispiel 5 – Mix (Hard) Dynamic Expression Beispiel 6 – Mix (Soft)

Die Presets und weitere Praxisbeispiele
Das Andromeda Delay bietet dem Spieler die Möglichkeit, seine favorisierten Sounds abzuspeichern, und hat zudem schon ab Werk viele Presets auf Lager, von denen wir uns im Folgenden zwei zu Gemüte führen wollen.
Los geht es mit dem Werkspreset 2A, das im Quick Start Guide auf den Namen “Mod Digital” hört und ein wirklich schönes Modulations-Delay bietet.

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Werkspreset 2A – „Mod Digital“
Fotostrecke: 2 Bilder In Sachen Klangqualität gibt sich das Andromeda wirklich erstklassig. Nur die Dynamic-Expression-Funktion arbeitet beim Saturation-Effekt im Falle des Testmodells nicht ganz fehlerfrei.

Möchte man das Delay gemeinsam mit einem verzerrten Röhrenamp nutzen, empfiehlt es sich, auf den Einschleifweg des Amps zurückzugreifen. Eine Maßnahme, die ich für die abschließenden Beispiele nutze und das Pedal im Einschleifweg meines Amps als einfaches Mono-Setup ins Geschehen einbinde, wie es in vielen Live-Situationen üblich ist.
Hören wir uns ein weiteres Werkspreset an. Hier wird laut Hersteller ein typisches analoges Eimerkettenspeicher-Delay abgebildet und damit auf die Analog-Delay-Abteilung des Pedals zurückgegriffen. Es bestätigt sich noch einmal mein anfänglicher Eindruck, dass die Analog-Delay-Abteilung sehr authentisch rüberkommt.

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Werkspreset 1B – „Analog“

Zum Abschluss wollen wir uns noch drei weitere Beispiele zu Gemüte führen, bei denen ich die Einstellungen erneut selber gewählt habe. Ich muss sagen, dass mir die verschiedenen Delay-Signale – per Saturation und Modulation bearbeitet – wirklich sehr gut gefallen. Wenn gewünscht, lassen sich, wie in den folgenden Beispielen, sehr sphärische Sounds erzeugen. Mit dem Tone-Poti können die Delays zudem auch gut auf das jeweilige Amp/Gitarrensignal abgestimmt werden. Übrigens kann man die Delays mit der Freeze-Funktion nicht nur einfrieren, sondern sie können, im Fall des Analog-Delays, auch aufgeschaukelt und übersteuert werden, wie man im letzten Beispiel hört.
Mit dem Tap/Preset-Fußschalter gelangt man übrigens nicht nur in die verschiedenen Presets einer Preset-Bank, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben. Hält man ihn länger gedrückt, deaktiviert man damit auch die Preset-Funktion. Das hat zur Folge, dass die aktuellen Einstellungen der Potis abgerufen werden und man nicht, wenn man einen eigenen Sound kreieren will, erst alle Potis betätigen muss, um die Einstellungen des jeweiligen Presets zu ändern.

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Praxisbeispiel 1 -> Reverse /w mod + saturation Praxisbeispiel 2 -> Digital Delay /w mod + saturation Praxisbeispiel 3 -> Analog Delay /w Freeze Funktion
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Fazit

Das Andromeda Delay von Seymour Duncan punktet mit einer wirklich guten Klangqualität und lässt sich dank der Stereo-Ein- und -Ausgänge perfekt in ein bestehendes Stereo-Setup einbinden. Die verschiedenen Delay-Arten sorgen im Zusammenspiel mit dem zusätzlichen Modulations- und Saturation-Effekt für ein großes Maß an Variabilität und sind in der Lage, sehr sphärische Sounds zu erzeugen. Mithilfe der großen Zahl an Speicherplätzen lassen sich diese auch problemlos auf der Bühne reproduzieren. Die dynamische Steuerung der einzelner Parameter gibt sich besonders überzeugend bei den Modulationseffekten. Beim Saturation-Effekt hingegen zeigte das Pedal noch kleine Schwächen, die, falls sie nicht nur unser Testmodell betreffen, noch mit einem Update behoben werden müssten.
Das Andromeda hat ohne Frage einen hohen Preis, der sich aber auch in der klanglichen Performance und der Ausstattung widerspiegelt. Für Freunde großer atmosphärischer Sounds dürfte dieses Delay auf jeden Fall interessant sein.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • hohe Klangqualität
  • mehrere Delay-Typen
  • Einfluss der weiteren klanglichen Parameter
  • Stereo-Ein- und Ausgänge
  • USB- und Midi-Anbindung
  • Dynamische Steuerung einzelner Funktionen (Mit Ausnahme -> siehe Contra)
  • 128 Presets speicherbar
Contra
  • Dynamic-Expression-Feature beim Saturation- Effekt teilweise ohne Wirkung
Artikelbild
Seymour Duncan Andromeda Dynamic Digital Delay Test
Für 205,00€ bei
Das Andromeda Delay präsentierte sich im Test mit wirklich gut klingenden und sehr sphärischen Delaysounds.
Das Andromeda Delay präsentierte sich im Test mit wirklich gut klingenden und sehr sphärischen Delaysounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Seymour Duncan
  • Modell: Andromeda Dynamic Delay
  • Typ: Digital Delay
  • Anschlüsse: Stereo Input, Stereo Output, Midi In, Midi Thru, USB, Netzteil
  • Regler: Delay Type, Feedback, Delay Time, Tap Value, Saturation, Tone, Modulation, Mix, Threshold
  • Schalter/Taster: Trails, Dynamic Expression 1 & 2, On/Off / Freeze, Tap/Presets
  • Stromversorgung: 9 – 18V DC / 300 mA
  • Batteriebetrieb: –
  • Stromverbrauch: 150 mA
  • Abmessungen: (L x B x H): 142 x 130 x 55 mm
  • Gewicht: 630 g
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (Oktober 2017)
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