Das Rübezahl Pickups Grimsvötn Humbucker-Set ist das zweite Komplettpaket aus dem Hause Rübezahl Pickups, das für unseren Humbucker-Pickups Testmarathon in die Gitarre montiert wurde. Während das Hekla-Set
sich dem traditionellen Vintage-Sound aus den End-Fünfzigern des letzten Jahrhunderts widmet, ist das Grimsvötn-Set eher auf moderne Töne gepolt und zwar mit ordentlich Schub für die härtere Gangart. Ob die Pickups auch mit Cleansounds bestehen und was man sonst noch alles mit ihnen anstellen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.
Details
Das Grimsvötn-Set kommt mit zwei unterschiedlichen Humbucker-Pickups für die Hals-und Stegposition. Welcher Pickup wohin kommt, ist auf einem Aufkleber an der Unterseite vermerkt, außerdem weist auch die Länge des Anschlusskabels darauf hin, das beim Neck-Pickup 36 cm lang ist, beim Bridge-Pickup nur 26 cm. Und das dreiadrige Format lässt darauf schließen, dass auch Split-Sounds möglich sind. Für die etwas höhere Ausgangsleistung sorgt ein Keramikmagnet und statt Pole-Pieces sind hier recht breite Rails (56 x 6 mm) eingebaut. Der Widerstand beträgt beim Hals-Pickup 14,1 kΩ, der Steg-Tonabnehmer kommt auf 18,5 kΩ.
Im Lieferumfang sind je zwei Schrauben und Federn zur Befestigung im Rahmen – alles in sehr guter Qualität. Das Grimsvötn-Set ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich, für unseren Test haben wir die Standardausführung im schwarzen Outfit und ohne Kappen erhalten. In dieser Form kostet das Set 200 Euro, es ist aber auch mit Kappen erhältlich, dafür werden 230 Euro fällig.
1/5 Der Hals-Tonabnehmer ist optisch identisch mit seinem Pendant,…
2/5 …besitzt aber mit 14,1 kΩ einen etwas kleineren Widerstand.
3/5 Im Auslieferungszustand sind die beiden Spulen des Humbuckers in Reihe geschaltet.
4/5 Die Lötstellen lassen sich aber einfach entfernen und andere Schaltungsvarianten sind möglich.
5/5 Alles in Handarbeit, selbst der Aufkleber auf der Unterseite. 😉
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Praxis
Der Cleansound kam bei den Pickups schon ordentlich ins Schwitzen und war nicht abgeneigt, den einen oder anderen verzerrten Ton auszuspucken, denn die Tonabnehmer machen ordentlich Dampf. Im Frequenzgang sind die beiden nicht so spritzig und höhenbetont wie das Hekla-Set, aber das ist auch ganz klar eine andere Athletik und Sportart. Was den Pegel anbelangt, kann man die beiden Pickups ungefähr mit dem PRS Tremonti-Set aus unserem Testmarathon vergleichen, eher sogar noch einen Hauch lauter, aber klanglich geht es in eine andere Richtung. Der Hals-Pickup kommt mit einer guten Portion tiefen Mitten und einem etwas weicheren Höhenbereich und der Steg-Pickup hat den gleichen Charakter, klingt aber aufgrund der Position etwas höhenbetonter und straffer im Bassbereich. Beim Crunchsound wird schon eine amtliche Verzerrung generiert, die auch nicht mehr so einfach über den Anschlag kontrollierbar ist. Aber das gehört bei High-Output-Pickups zum Konzept, denn hier geht es ja darum, ein ordentliches Zerrbrett zu erzeugen, dynamische Ansprache steht da erst an zweiter Stelle. In Maßen funktioniert es aber auch hier mit dem Volume-Regler an der Gitarre und über den Anschlag, wenn man den Gain-Regler am Amp nicht so weit aufgedreht hat. Mit dem kräftigen Tiefmittenbereich kann man einer dünn klingenden Gitarre ein ordentliches Muskelpaket anhängen, bei Gitarren mit eher bassigem Grundklang könnte das eventuell etwas zu viel des Guten sein, aber das muss man ausprobieren. Bei höheren Zerrgraden sind die Tonabnehmer natürlich auf Betriebstemperatur und spielen ihren kräftigen Charakter klar aus, das Ganze aber doch immer – für Pickups mit hoher Ausgangsleistung – mit vergleichsweise viel Transparenz. Auch bei kräftiger Zerre sind die einzelnen Saiten klar zu hören und gehen nicht im Zerrgewitter unter, ein wichtiges Feature bei Pickups dieser Gattung, denn was hilft es, wenn es ordentlich sägt, aber man außer Powerchords nichts anderes mehr wahrnimmt.
Hier sind die Vergleichsbeispiele in unseren acht Disziplinen des Testmarathons, die ihr auch auf der Vergleichsseite findet, wo ihr die Pickups mit den anderen aus dem Testmarathon direkt vergleichen könnt. Für die Hörbeispiele habe ich den nackten Amp- (Profil) Sound genommen und bewusst auf Effekte und Wohlfühlhall verzichtet, damit auch feine Nuancen hörbar sind.
Clean: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg)Crunch: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) mit unterschiedlich hartem AnschlagMid Gain: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 5), dann Steg-Pickup (Vol.10)Mid Gain: Steg-Pickup Volume von 10 auf 2Mid Gain: Steg-Pickup Tone-Regler Aktion (0-5-10)High Gain: Lead Sound (Hals-Pickup, Steg-Pickup)High Gain: Stoner Riff (Hals-Pickup)High Gain: Heavy Riff (Steg-Pickup)
Die Rübezahl Pickups Grimsvötn Humbucker liefern eine hohe Ausgangsleistung für moderne High-Gain-Sounds und begeistern durch ihr Obertonverhalten.
Hier kommen noch ein paar zusätzliche Beispiele, in denen das Set seine Schokoladenseite ausspielen kann. Das ist zum einen die wunderbare Obertonansprache auf Pinch-Harmonics bei hohen Zerrgraden, bei denen man mit einer leichten Drehung des Picks die Gitarre ganz schön schreien lassen kann. Das hört ihr im ersten Beispiel, bei dem ich am Anfang mit dem Hals-Pickup (Volume 4, Tone 4) einen etwas dezenten Sound erzeugen konnte – das Entzerren funktioniert, man muss eben etwas weiter zurückgehen als bei den Standard-Humbuckern. Beim zweiten und dritten Beispiel geht es Tuning-mäßig in den Keller, hier ist Drop C angesagt, und auch damit kommt das Grimsvötn-Set sehr gut klar. Beim dritten Beispiel hört man auch die gute Saitentrennung bei hohen Zerrgraden.
Audio
Samples
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Lead: Hals-Pickup (Volume 4, Tone 4) > Steg-Pickup (Volume 10, Tone 10)Mid Scoop Metal – Steg Pickup (Drop C Tuning)High Gain Riff & Chords – Steg-Pickup (Drop C Tuning)
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Fazit
Mit dem Rübezahl Pickups Grimsvötn Humbucker-Set hat man ordentlich heiße Eisen auf der Gitarre, die eine Amp-Vorstufe recht früh ins Schwitzen bringen können. Die Pickups mit Keramikmagnet und dicken Rails liefern eine starke Ausgangsleistung und einen kräftigen Ton mit starken tiefen Mitten. In den Höhen sind sie eher moderat und nicht so bissig wie manch andere Vertreter für moderne High-Gain-Sounds. Insofern sind die Pickups erstklassig geeignet, um Gitarren mit eher dünnerem Naturklang noch eine gute Portion Muskeln aufzuladen. Trotz der hohen Ausgangsleistung sind die Pickups keine Plattmacher: Zum einen ist eine gute Saitentrennung vorhanden, die auch definierte Akkorde jenseits der Powerchords bei hohem Zerrgrad hörbar macht, und darüber hinaus lässt sich der Klang über das Volume-Poti an der Gitarre entsprechend entzerren.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
hohe Ausgangsleistung für moderne High-Gain-Sounds
„muskulöser Sound“ mit starkem Tiefmittenbereich
Saitentrennung bei hohen Zerrgraden
Obertonverhalten, Ansprache auf Pinch-Harmonics
Splitsounds möglich
Contra
keins
Rübezahl Pickups Grimsvötn Test
Die Rübezahl Pickups Grimsvötn Humbucker liefern eine hohe Ausgangsleistung für moderne High-Gain-Sounds und begeistern durch ihr Obertonverhalten.
Technische Spezifikationen
Hersteller: Rübezahl Pickups
Modell: Grimsvötn
Typ: Humbucker Set
Widerstand Hals: 14,1 kΩ
Widerstand Steg: 18,5 kΩ
Magnet: Keramik
Kabel: 3-adrig
Cover: keines (Modelle mit Cover erhältlich)
Farbe: Schwarz
Abmessungen: 66 x 36 x 16 mm (B x T x H)
Länge Montagewinkel: 5 mm (zur Grundplatte)
Länge Anschlusskabel: 26 cm (Steg), 36 cm (Hals)
Lieferumfang: Schrauben, Federn
Preis: 200,00 Euro (ohne Cover), 230,00 Euro (mit Cover) – (März 2020)
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