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Roland BA330 Batterieverstärker Test

Während der Testphase hatte ich ausgiebig Gelegenheit, den Roland BA-330 bei verschiedenen Proben und Auftritten im harten Bühnenalltag zu testen. Er musste als Keyboard-Amp bei einer Coverbandprobe herhalten, kümmerte sich um die Beschallung während eines Dinner-Jobs (Sax und Klavier) mit etwa 70 Gästen, diente als Leslie-Ersatz im Hammond-Trio auf einer kleineren Open-Air-Bühne, stand als zusätzliche Außenbeschallung während eines Cafe-Jazzkonzertes ganz alleine im Regen, und wurde sogar von einem Kollegen als Gitarrenamp missbraucht.

Handling
In allen Testsituationen konnte der BA-330 durch ein unkompliziertes Handling überzeugen. Der Auf- und Abbau ging rasend schnell. Dank seines geringen Gewichts und der kompakten Abmessungen findet er auf jeder noch so engen Bühne einen akustisch akzeptablen Platz. Das sehr breite Abstrahlverhalten von gefühlten 180 Grad tut dabei ihr Übriges, sodass jeder den BA-330 an jeder Position gut hören kann. Freude hatte ich auch an der Möglichkeit, die Box mithilfe des ausklappbaren Bügels schräg stellen zu können. Die wenigen Bedienelemente und deren sehr einfache und deutliche Beschriftung ermöglichen ein schnelles und effektives Justieren des Sounds. Eine echte Erleichterung bei der Außenbeschallung war vor allem der Batteriebetrieb. Die 50m Verlängerungskabel können getrost zu Hause bleiben und man kann die Box genau da platzieren, wo sie gebraucht wird. Ganz großes Plus! Das unauffällige, aber schicke Erscheinungsbild ist auch nicht zu vernachlässigen. So kam doch die Ansage vom Veranstalter im Vorfeld des Dinnerjobs: „Haben Sie viele Verstärker? Nicht, dass Sie mir hier alles voller Boxen stellen.“ Ich glaube, er hat den BA-330 optisch nicht einmal wahrgenommen.

Doch die kompakte Bauweise hat auch einen gravierenden Nachteil. Da sich die Mixeinheit auf der Rückseite befindet, ist es während des Spielens nicht möglich, spontan in den Sound einzugreifen, vor allem dann, wenn der BA-330 auf dem Boden platziert ist. Dazu muss man die Box immer leicht nach vorne kippen, was zur Folge hat, dass sich jedes Mal der Bügel wieder einklappt. Das ist mitunter sehr stressig. Besser wäre es meiner Ansicht nach, wenn das Bedienfeld oben oder an der Seite angebracht oder ganz herausnehmbar wäre.

Sound
Der Sound des Roland Kompaktsystems kommt mit maximal 30W aus den Speakern. Im ECO-Mode reduziert sich die Leistung auf 15W. Bei leiserer und mittlerer Lautstärke klingt der BA-330 sehr differenziert und druckvoll. Die Höhen sind sehr brillant, die Mitten haben den nötigen Punch und die Bässe sind trotz der 6,5“-Lautsprecher rund und druckvoll. Das breite Abstrahlverhalten sorgt nicht nur dafür, dass der Klang jeden Zuhörer erreicht, sondern ermöglicht auch bei den kleinen Abmessungen der Box ein gutes Stereobild. Der Sound erinnert mich an eine HiFi-Anlage.

Allerdings sind die hohen Mittenfrequenzen überbetont und man sollte mit dem EQ-Regler für die Höhen vorsichtig umgehen. Der Amp klingt schnell aggressiv. Bei angeschlossenen Instrumenten (Synths) führt dies sehr früh zu Übersteuerungen und bei Mikrofonen treten Rückkopplungen auf. Durch das fehlende Mittenband im EQ ist es sehr schwierig, dieser Situation Herr zu werden, zumal die Tonregler auch nur die Höhen und Bässe beeinflussen.

Dreht man den Master-Volume-Regler auf Vollanschlag, ändert sich das Klangbild, aber leider nicht zum Guten. Die Höhen werden sehr aggressiv, die Überbetonung der Mitten überschreitet die Schmerzgrenze und die kleinen Speaker können das nötige Volumen in den unteren Frequenzen nicht mehr liefern. Also muss der EQ eingesetzt werden, was den Verstärker schnell an seine Leistungsgrenze bringt und unangenehme Verzerrungen hervorruft.

Kommentieren
Profilbild von Ronny Funk

Ronny Funk sagt:

#1 - 29.04.2017 um 12:54 Uhr

0

Inzwischen ist dieses Teil erheblich teurer, das mir günstigste bekannte Angebot liegt bei 719 EUR, statt früher 539 Euro.
Allerdings steht immer auch die Frage, ob es vollwertige Alternativen gibt und wenn ja, diese günstiger wären.
Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass das Fazit des Tests bestimmt weniger positiv ausgefallen wäre, wenn damals schon das Teil deutlich teurer gewesen wäre.

Profilbild von KvB

KvB sagt:

#2 - 14.07.2017 um 09:03 Uhr

0

Das mit dem Preis stimmt. Ich habe das Effektgerät Voice V-8 und den Recorder BR- 800 angeschlossen.Einfach genial. Vor allem der Recorder mit seinen unglaublich vielen Möglichkeiten. Zusammen mit dem iPad für Streetmusic einmalig. Macht auch als Anfänger richtig süchtig.

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