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PRS SE Floyd Custom 24 VS Ebony Test

Die PRS SE Floyd Custom 24 VS E-Gitarre ist Teil einer Serie, die Paul Reed Smith in den 1990er Jahren etablierte und deren Instrumente durch Fertigung in Fernost zu verhältnismäßig attraktiven Preis angeboten werden. Trotzdem sind die Gitarren in Design und Ausstattung an ihre weitaus teureren Schwestern angelehnt.

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Die kleine Schwester der PRS Floyd Custom zeigt keinerlei Schwächen und kommt mit allem, was eine PRS braucht, inklusive Floyd-Rose-Tremolo.


Auch unser Testinstrument bezieht sich auf die PRS Floyd Custom 24 VS Ebony, einer Version, die im “Original” wohl zu den erfolgreichsten Modelle der Marke gehören dürfte. Die SE-Variante wird in Korea gefertigt und kommt mit allem, was eine PRS braucht, inklusive Floyd-Rose-Tremolo.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Bei der Fertigungsstätte in Korea handelt es sich übrigens um die World Musical Instrument Co Ltd. Werke, in denen unter anderem auch Schecter, Dean, B.C. Rich und weitere bekannte Marken ihre Instrumente fertigen lassen.
Die PRS SE Floyd Custom 24 steckt in einem hochwertigen, braunen Gigbag und wird sicher verpackt im Karton angeliefert. In der vorderen Gigbag-Tasche finden sich ein Klinkenkabel, eine Tremolofeder, ein Schlüssel zum Einstellen des Double- Action-Halsstabs sowie ein Inbusschlüssel für das Floyd-Rose-Tremolo.

Fotostrecke: 5 Bilder Die PRS SE Floyd Custom 24 VS Ebony wird in Korea gefertigt…

Korpus:

Der Korpus der Custom 24 VS Ebony besteht wie bei der in den USA hergestellten großen Schwester aus Mahagoni samt aufgeleimter Ahorndecke. Letztere ist in Vintage-Sunburst eingefärbt und anschließend mit Klarlack versehen. Ein Natural Bindung verziert den Übergang von der Decke zum Korpus und zeigt, wie sorgfältig und akkurat gearbeitet wurde. Die aus zwei Teilen zusammengesetzte Decke besitzt eine attraktive Maserung, die aufgrund der Farbgebung sehr schön zur Geltung kommt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Gitarre hat einen Mahagonikorpus mit aufgeleimter Ahorndecke in Vintage Sunburst Lackierung.

Als Tonabnehmer wurden die beliebten 85/15 “S” in Zebra-Optik an Steg und Hals in Rähmchen eingeschraubt. Bei den Pickups handelt es sich um die Fernost-Version der Humbucker, die Paul Reed Smith für die PRS 30th Anniversary-Gitarren entwickelt hatte und die laut Hersteller mit einer besonderen Klarheit und erweiterten Höhen und Bässen aufwarten können. Ich bin gespannt, wie sich das im Praxisteil zeigen wird.Die Tonabnehmer lassen sich mit einem Dreiweg-Schalter anwählen und dank eines Push/ Pull-Tone-Reglers splitten. Ein Volume-Regler darf natürlich auch nicht fehlen, der für meinen Geschmack ergonomisch perfekt platziert wurde.

Fotostrecke: 5 Bilder An Steg- und Halsposition kommen zwei Humbucker aus Fernost-Fertigung zum Einsatz.

Eine weitere Besonderheit ist das Floyd-Rose-Tremolo, denn PRS verwendet auf seinen Gitarren sonst fast ausschließlich seine Eigenentwicklung, die an ein Vintage-Style-Tremolo angelehnt ist. Der Tremoloarm wird eingesteckt und mit einer Rändelschraube fixiert, der benötigte Inbusschlüssel zum Arretieren der Böckchen befindet sich wie bereits erwähnt ebenfalls im Lieferumfang.
Ein Blick auf die Rückseite der Custom 24 zeigt Ausfräsungen für Tremolo- und Elektrik, die beide mit schwarzen Kunststoffdeckeln verschlossen sind.

Beim Tremolo kommt ein Floyd-Rose-System zum Einsatz, das extreme Bendings unterstützt und dennoch sehr stimmstabil ist.
Beim Tremolo kommt ein Floyd-Rose-System zum Einsatz, das extreme Bendings unterstützt und dennoch sehr stimmstabil ist.

Hals:

Der Ahornhals ist mit dem Korpus verleimt und auch diese Arbeit wurde tadellos ausgeführt, Leimreste oder Lacknasen sucht man vergeblich. Die Floyd Custom 24 besitzt ein Ebenholz-Griffbrett anstelle des von PRS sonst üblicherweise verwendeten Palisanders. Aufgrund des Artenschutzabkommens CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora), das 2016 in Johannesburg beschlossen wurde und eine Reaktion auf jahrelangen Raubbau und illegalen Handel ist, haben sich viele Gitarrenhersteller dazu entschlossen, auf Palisandergriffbretter zu verzichten und alternative Hölzer zu verwenden. Beliebt ist beispielsweise Ahorn, auch geröstet, spezielle, meist auf Holz basierende Verbundstoffe und, wie bei unserer heutigen Testgitarre, Ebenholz. Allerdings steht Letzteres, sofern es aus Madagaskar stammt, ebenfalls unter Artenschutz.
Allerdings muss ich gestehen, das ich den klanglichen Unterschied zwischen Ebenholz und Palisander nicht wirklich ausmachen kann, denn da spielen meiner Meinung nach ganz andere Faktoren eine wesentlich gewichtigere Rolle. Aber das ist natürlich nur meine Meinung.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Ahornhals mit aufgesetztem Griffbrett ist fest mit dem Korpus verleimt.

Wir haben übrigens ein paar Informationen zusammengestellt, die sich mit der Problematik befassen:

Das Griffbrett wurde mit 24 perfekt eingesetzten und vorbildlich bearbeiteten Medium-Jumbo-Bünden versehen, wobei die von PRS bekannten Birds-Griffbretteinlagen der Orientierung auf dem Griffbrett dienen.
Wer wie ich immer dachte, es handele sich bei den Inlays um einen einzigen Vogel, der verschiedene Flugmanöver vollführt, liegt leider falsch! Es handelt sich genauer gesagt um folgende Exemplare unserer gefiederten Freunde:
1. Wanderfalke
2. Kornweihe
3. Rubinkehlkolibri
4. Seeschwalbe
5. Rundschwanzsperber
6. Drachenvogel
7. Spatz
8. Sturmschwalbe
9. Falke
10. Kauz (bei den 24-Bund-Gitarren)
So viel aus dem Reich der Ornithologie.
Mit einer Mensur von 635 mm oder 25″ liegt die PRS ziemlich genau zwischen Fender und Gibson und sollte Gitarristen aus beiden Lagern keinerlei Probleme bereiten. Nachdem die Saiten den perfekt gefeilten, 43 mm breiten Sattel und den Zugang zum Halsstab passiert haben, gehts in Limbo-Manier unter einem Saiten-Niederhalter hindurch auf das Niveau der Mechaniken, ebenfalls hauseigene Kreationen. Diese arbeiten wie gewohnt super präzise und lassen ein punktgenaues Stimmen zu.
An der Verarbeitung des 3662 Gramm schweren Instrumentes gibt es rein gar nichts zu bemängeln, weshalb wir uns jetzt dem vorgeglühten Amp zuwenden.

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Praxis

Sound:

Der Wide-Thin-Hals liegt satt in der Hand und lässt sich sehr komfortables bespielen. Bendigs funktionieren wie von selbst, und was das Spielen im Stehen wie im Sitzen anbetrifft, gibt sich die Gitarre vorbildlich und pendelt sich perfekt ausbalanciert in der Waagerechten am Gurt ein.
Trocken angespielt schwingen die Saiten lange und gleichmäßig aus, wobei mir ein erweitertes Höhenbild auffällt. Die Gitarre kam perfekt eingestellt mit einer recht flachen Saitenlage bei mir an und lud zum sofortigen Spielen ein.
Gesagt getan – ich schließe das Instrument an meinen Marshall JVM 410 an, der eine mit Vintage 30 Speakern bestückte 2×12 Box antreibt, die ich wiederum mit einem SM 57 abnehme. Natürlich wurde das jeweilige Beispiel nicht weiter klanglich bearbeitet!
Ich starte wie immer mit dem cleanen Kanal des Amps und spiele alle drei Positionen an, beginnend am Hals.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU-Positionen

Die Custom 24 liefert einen warmen, aber auch drahtigen Sound, die Stegposition kommt mittig kompakt und in der Mittelposition entsteht der gewohnte, in den Höhen prominente, dünnere Sound. Die Pickups wandeln die Anschläge schnell und mit überdurchschnittlicher Definition.
Nun das Ganze mit dem Coil-Split.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU-Positionen mit Coil-Split

Wie nicht anders erwartet, wird der Sound wesentlich dünner und drahtiger. Alle drei Positionen setzen sich dabei deutlich von einander ab und erweitern so das Klangbild.
Ich schalte nun in den nächsthöheren Gang am Amp und erzeuge einen mittleren Crunch. Wieder spiele ich alle Positionen an und beginne mit dem Hals. Im zweiten Beispiel sind die Coil-Split-Sound zu hören.

Audio Samples
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Light Crunch: Alle drei PU-Positionen Light Crunch: Alle drei PU-Positionen mit Coil-Split
Die PRS SE Floyd Custom präsentiert sich mit einer Vielzahl flexibler und durchsetzungsfähiger Sounds.
Die PRS SE Floyd Custom präsentiert sich mit einer Vielzahl flexibler und durchsetzungsfähiger Sounds.

Heraus kommt ein klar definierter, sehr direkter Sound in allen drei Positionen der Pickups im Normalbetrieb. Mit aktiviertem Coil-Split wird der Klang wie erwartet dünner und höhenlastiger, bietet aber in Kombination mit dem angezerrten Amp tolle Ergebnisse. Dabei gefallen auch hier alle drei Positionen des Dreiwegschalters. Das Nebengeräuschverhalten hält sich aufgrund des relativ niedrigen Gains am Amp in Grenzen.
Das ist allerdings beim nächsten Amp-Setting und den folgenden nicht mehr der Fall, weshalb die Demonstration von Splitsounds auch keinen Sinn mehr ergibt und ich deshalb darauf verzichte.

Audio Samples
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Crunch: Alle drei PU-Positionen

Auch hier gefallen mir die Pickups sehr gut, denn sie bringen jede Menge Druck. Dabei bleiben die Attacks immer klar definiert – eine Grundvoraussetzung für detaillierte Riffs – und das ausgewogene Mittenbild fällt positiv auf.
Ich erhöhe den Zerrgrad und komme in High-Gain-Gefilde. Auch hier schalte ich mich durch die Positionen des Dreiwegschalters, beginnend am Hals.

Audio Samples
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Heavy Crunch: Alle drei PU-Positionen

Die Gitarre punktet mit einem definierten Sound und generiert selbst in der Halsposition druckvolle Riffs, obwohl Humbucker in dieser Position gerne zu schwammigen Bässen neigen. Aber wie eingangs erwähnt, wurde kein Audiobeispiele klanglich bearbeitet! Und der Kollege am Steg fühlt sich ohnehin pudelwohl und drückt seine fetten Mitten in den Speaker.
Fehlt nur noch ein High-Gain-Lead-Beispiel. Hier spiele ich den ersten Teil mit dem Hals-PU und schalte dann direkt in die Stegposition.

Audio Samples
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Leadsound: erst Hals-, dann Steg-PU

Wie erwartet, liefert die PRS SE einen druckvollen, tragenden Leadsound in beiden Positionen, der sich mit klaren Attacks und fetten Mitten in jedem Kontext durchsetzt und so das Solieren dank der tollen Werkseinstellung zum Vergnügen macht.

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Fazit

Kein Wunder, das die PRS SE Serie so beliebt ist. Die Verarbeitung ist hervorragend, das Instrument wird bestens eingestellt geliefert und kann mit einer Vielzahl hochwertiger Sounds punkten. In ihrem Preissegment ragt die Custom 24 SE aufgrund der erwähnten positiven Eigenschaften aus der großen Anzahl an Mitbewerbern heraus, und wer schon immer einmal eine PRS haben wollte, aber nicht unbedingt das nötige Kleingeld für eine US-Version ausgeben wollte oder konnte, der sollte sich die SE Linie auf jeden Fall einmal aus der Nähe anschauen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Top-Verarbeitung
  • sehr gute Werkseinstellung
  • hervorragende Bespielbarkeit
  • flexibler, durchsetzungsfähiger Sound
Contra
  • keins
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PRS SE Floyd Custom 24 VS Ebony Test
Für 799,00€ bei
Die kleine Schwester der PRS Floyd Custom zeigt keinerlei Schwächen und kommt mit allem, was eine PRS braucht, inklusive Floyd-Rose-Tremolo.
Die kleine Schwester der PRS Floyd Custom zeigt keinerlei Schwächen und kommt mit allem, was eine PRS braucht, inklusive Floyd-Rose-Tremolo.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Paul Reed Smith Guitars
  • Modell: PRS SE Floyd Custom 24 VS Ebony
  • Herstellungsland: Korea
  • Korpus: Mahagoni mit Ahorndecke
  • Hals: Ahorn
  • Bünde: 24
  • Halsprofil: Wide Thin
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Halseinlagen: Birds
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Mechaniken: PRS Designed Tuners
  • Tonabnehmer: 85/15 “S“ Steg und Hals
  • Regler: Volume, Push/Pull-Tone, Dreiweg-Pickupschalter
  • Steg: Floyd Rose 1000 Serie
  • Mensur: 635 mm
  • Gewicht: 3662 Gramm
  • Besonderheiten: Coil Split, hochwertiger Gig Bag im Lieferumfang
  • Ladenpreis: 999,00 Euro (Oktober 2017)
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Die Decke ist aus zwei Teilen zusammengesetzt und hat eine attraktive Maserung.

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