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PRS Mark Tremonti Signature Test

Die PRS Mark Tremonti Signature im bonedo-Test – Schon seit langem gehören die Instrumente von Paul Reed Smith zu den festen Größe im Gitarrenolymp. Nicht nur optisch heben sich die Edelgitarren von den meisten Mitbewerbern ab, auch in puncto Verarbeitung und Holzqualität haben sie sehr oft die Nase vorn.

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Neben den Ur-Endorsern wie Carlos Santana oder Al DiMeola gibt es auch eine Reihe jüngerer Gitarrenhelden, denen Paul Reed Smith ein Modell auf den Leib geschneidert hat. Unter ihnen der amerikanische Gitarrist Mark Tremonti, seines Zeichens Mitbegründer der legendären Bands Creed und Alter Bridge und inzwischen auch auf Solopfaden unterwegs. Seine Mark Tremonti Signature hat es heute in unseren bonedo-Test geschafft und soll zeigen, ob sie ihren Preis von runden 3000 Euro tatsächlich wert ist.

Details

Konstruktion

Schon beim ersten Anblick ist die Verwandtschaft zur Gibson Les Paul offensichtlich. Die Korpusform mit dem charakteristischen Cutaway entspricht fast eins zu eins der des Klassikers. Allerdings hat die Gitarre eine längere Mensur, die, wie für PRS typisch, in einem Gibson-Fender-Zwischenmaß angesiedelt ist.
Das PRS-Tremolo mit rückseitigem Federkasten bringt einen weiteren Unterschied zur Les Paul, ohne den Ton zu weit in ein Fender-Territorium zu verschieben. Die Verarbeitung ist auch hier, wie bei allen amerikanischen PRS-Gitarren, über jeden Zweifel erhaben. Die exzellente Holzqualität tut ihr übrigens und macht aus der PRS Tremonti einen ernsthaften Konkurrenten für einen gut abgehangenen Gibson-Klassiker.

Fotostrecke: 3 Bilder Korpus im Single-Cutaway Design

Der Korpus

Spätestens, nachdem ich meine Gibson Les Paul zum Vergleich ganz nah an die PRS Mark Tremonti stellte, war die Ähnlichkeit nicht mehr zu leugnen. Die Holzauswahl entspricht ebenfalls der einer Les Paul – auch hier kommt die typische Kombination von Mahagoni mit aufgeleimter Ahorndecke zum Einsatz. Anhand des geringen Gewichtes und der Ansprache der Gitarre merkt man jedoch schnell, dass sie sich hinsichtlich der Güte und der Auswahl der verwendeten Hölzer in der absoluten Premium-Klasse bewegt.

Fotostrecke: 6 Bilder Decke und Finish ergänzen sich perfekt

Die Gitarre bleibt trotz des fetten Korpus mit weniger als vier Kilo angenehm leicht. Sie ist mit einem PRS-Tremolo ausgestattet, und was die Qualität der hauseigenen Tremolosysteme angeht, hat sich hier in den letzten Jahren einiges getan. Die neuen Systeme arbeiten nicht nur sauber und stimmstabil, sie klingen mittlerweile wirklich hervorragend. Ich habe bei meiner alten PRS Custom 22 das Gusstremolo vor einiger Zeit gegen ein neues System mit Messingblock getauscht und damit der Gitarre einen klanglichen Schub verpasst.
Die Korpus-Rückseite ist farblich in einem dunkleren Ton gehalten, was sie noch edler erscheinen lässt. Hier befinden sich drei Kunststoffabdeckungen für das Tremolo, das Elektrofach und den Pickup-Wahlschalter.

Der Hals

Beginnen wir die Reise auf der für PRS typischen unsymmetrischen Kopfplatte. Klemmmechaniken werden in PRS-Gitarren schon immer verbaut und so finden sich auch hier entsprechende Modelle, die rückseitig offen sind. Fixiert werden die Saiten mittels Rändelschraube.
Hinter einer Kunststoffabdeckung befindet sich der Zugang zum Hals-Einstellstab. Bis auf das Palisandergriffbrett besteht die gesamte Halskonstruktion aus Mahagoni, eingelassene Bird Inlays und kleine Punkte auf der Halskante dienen der Orientierung. Die Halsrückseite ist deckend lackiert und schützt das Holz vor Feuchtigkeit und Schmutz, die 22 Jumbobünde auf dem gegenüberliegenden Griffbrett sind perfekt verarbeitet und abgerichtet. Der verleimte Hals ist sauber im Body verankert und lässt sich mühelos und bequem bis hinauf zum 22. Bund bespielen.

Fotostrecke: 8 Bilder Hals-/Korpus-Übergang

Die Schaltung

Bei der PRS Mark Tremonti ist die Schaltung vollkommen klassisch aufgebaut, ohne Extras und doppelten Boden. Wie bei Les-Paul-artigen Gitarren üblich, befinden sich im Bereich der rechten unteren Zarge vier Regler. Für jeden der beiden Humbucker stehen jeweils ein Klang- und ein Lautstärkepoti zur Verfügung, geschaltet werden sie über einen Standard Dreiweg-Kippschalter. Die Gitarre ist mit zwei Mark Tremonti Humbuckern ausgestattet, wobei nur der Halspickup eine verchromte Haube trägt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Gitarre ist mit zwei Tremonti Signature-Humbuckern ausgestattet
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Praxis

Schon trocken gespielt klingt die Gitarre luftig und ausgeglichen. Der Primärton ist spritzig, kraftvoll und bringt dank des Tremolos und der guten Holzqualität auch einen gewissen Twäng, der aber nie in Fender-Regionen abdriftet – dazu ist der Obertonbereich einfach nicht ausgeprägt genug. Somit kann man die PRS Tremonti eher mit einer wirklich gut abgehangenen Les Paul vergleichen und weniger mit einer Fender/Gibson-Mixtur.  Die Saitenlage ist ab Werk weder zu hoch noch zu tief, wodurch die Gitarre angenehm zu bespielen ist, lediglich die Intonation habe ich noch nachträglich optimiert. Die Verwandtschaft zur Les Paul  kommt über den Gitarrenamp noch stärker zum Ausdruck. Auch clean gespielt zeigt der Steghumbucker keinerlei glockige Telecaster-Verwandtschaft. Der Ton ist im Mittenbereich wesentlich fleischiger, ohne jedoch zu mulmen oder nasal zu klingen. Trotzdem lassen sich perlige Pickingphrasen sehr gut realisieren.

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Steg-Humbucker – clean

Mit Medium-Gain erhält der Ton naturgemäß mehr Substanz. Dieser angezerrte Bereich lässt sich dank der Pickups, die einen mittleren Output bringen, dynamisch gut modellieren. Es bleibt genug Luft, um den Sound und den Zerrgrad mit dem Anschlag zu steuern. Die leichte Betonung des unteren Mittenbereichs gibt dem Ton auch dann noch ausreichend Substanz, wenn man vom Rhythmusspiel zum Solieren in hohe Lagen wechselt.

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Steg-Humbucker – angezerrt

Im nächsten Audiobeispiel habe ich die Einstellung am Gitarrenamp nicht verändert.

Hier hört man beide Pickups gleichzeitig. In der Zwischenposition bekommt man je nach Zerrgrad einen gewissen Keith-Richards-Sound hin, der jedoch wesentlich weicher klingt als die entsprechende Einstellung bei einer Telecaster. Trotzdem bleibt der Sound durchsichtig, differenziert und erstaunlich mulmfrei.

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Beide Pickups – angezerrt
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Der Halspickup klingt trotz seiner eher jazzigen Tendenz durchsichtig und klar. Hier könnte sogar tatsächlich der eine oder andere Jazzer, der nicht auf einen totalen Muffsound steht, glücklich werden. Mich erinnert der Klang an den meiner  ES 335, obwohl deren leicht hölzerner Charakter bei der PRS wegen der massiven Korpuskonstruktion fehlt.

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Hals-Humbucker – AC30

Zum Schluss noch ein Soundbeispiel mit dem Highgain-Kanal meines Baldringer Custom-Amps. Der Pickup hat nicht zu viel Power und setzt sich auch mit viel Verzerrung matschfrei durch. Dank seiner dezenten Mittenbetonung klingt es sahnig und fett, ohne zu nasal oder harsch zu werden. 

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High Gain – Baldringer Custom-Amp
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Fazit

Wenn man die PRS Tremonti als Rock/Jazz/Blues-Gitarre sieht und nicht als ultimative Klangschleuder, kann man hier absolut glücklich werden. Die Gitarre verbindet nicht nur optisch, sondern auch klanglich eine enge Verwandtschaft zur Les Paul. Trotz ihrer etwas längeren Mensur produziert sie Sounds allererster Güte, die so manches Gibsonschätzchen alt aussehen lassen könnten. Ein Grund mehr, dass sich auch der geneigte Les Paul Interessent die Tremonti ruhig einmal um den Bauch schnallen sollte. 

Pro:
  • Sound
  • Holzqualität
  • Verarbeitung
  • Bespielbarkeit
Contra:
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Features:
  • Singlecut
  • Mahagoni-Korpus
  • gewölbte Ahorndecke
  • 635 mm Mensur
  • 22 Bünde
  • Pattern Thin Halsprofil
  • Mahagonihals
  • Palisandergriffbrett
  • Bird Einlagen
  • PRS Tremolo
  • PRS Locking Mechaniken
  • Tremonti Tonabnehmer
  • Lautstärke- und Klangregler für jeden Tonabnehmer
  • 3-Wege-Schalter
  • Farbe: Dark Cherry Sunburst
  • inklusive PRS Koffer
Preis:
  • 3.785,00 Euro UVP
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound
  • Holzqualität
  • Verarbeitung
  • Bespielbarkeit
Contra
  • -
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PRS Mark Tremonti Signature Test
Für 3.798,00€ bei
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