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PreSonus AIR10 und AIR15s Test

Air10_Air15s

Die aktive AIR-Serie von PreSonus umfasst fünf Boxen: Neben den Subwoofern AIR15s und dem größeren AIR18s hat der Anwender drei Topteile zur Auswahl. Die AIR10 ist mit 10/1-Zoll-Bestückung das kompakteste Mitglied der Familie. AIR12 und AIR15 warten mit einer entsprechend größeren Chassis auf. Wir machen uns an die Arbeit und sezieren für euch eine Kombination aus zwei AIR10 und einem AIR15s.

Details

Wer des Öfteren als Einzelkämpfer im Beschallungswesen unterwegs ist, sollte sich den PreSonus AIR15s einmal genauer ansehen. Er ist äußerst kompakt und besitzt zwei gummierte Griffe, so dass sich seine 38 Kilogramm auch von einem Mitteleuropäer mit durchschnittlicher Statur tragen lassen. Ich habe jedenfalls kein Problem, die gesamte Test-PA ohne Hilfe im PKW zu verstauen.
Der AIR15S ist ein klassischer Bassreflex-Subwoofer mit Holzgehäuse. Beim Auspacken fällt ein zusätzlicher, kleiner Karton auf. Darin befinden sich vier 80-mm-Transportrollen, die sich bei Bedarf an der Rückseite des Tieftöners anschrauben lassen. Gute Sache, ebenso, wie die seriöse Optik des Kandidaten. Schwarzer Strukturlack trifft auf ein vollflächiges Lautsprechergitter, das mit schwarzem Akustikvlies hinterlegt ist.
Auf der Oberseite thront eine Distanzstangenaufnahme mit M20-Gewinde; eine blaue LED im Lautsprechergitter signalisiert Netzversorgung durch die Kaltgerätebuchse. Die LED lässt sich über den DSP der Aktivelektronik aber auch abschalten. Das Modul kommt ohne Lüfter aus und sitzt versenkt in der Mitte der Gehäuserückseite.

Fotostrecke: 6 Bilder Dem Subwoofer liegen vier Transportrollen bei

PreSonus AIR10

Im Gegensatz zu den Subwoofern verfügen die Topteile über ein Kunststoffgehäuse. Das ist auch ein Grund, warum die AIR10 gerade mal 13 Kilogramm wiegt. Daher lässt es sich leicht verschmerzen, dass PreSonus der Box nur einen Griff auf der Oberseite spendiert hat. Die Box ist gut verarbeitet und besitzt ein vollflächiges Lautsprechergitter.
Als Schmankerl besitzt die AIR10 anstatt einer herkömmlichen Stativaufnahme eine über zwei Drucktaster verstellbare Hochständeraufnahme. Entweder 0 (gerade) oder -7.5° Grad (geneigt) stehen zur Auswahl. Damit lässt sich das Publikum zielgenau adressieren.
Auf der Rückseite finden wir ein ähnliches Aktivmodul wie im AIR15s. Die AIR10 verfügt über zwei Combobuchsen-Eingänge samt Gain-Potis, so lassen sich zwei Signale (Mikrofon oder Line) simultan verstärken. Diese Signale können über einen Mix-Out (XLR) abgegriffen werden. Kanal 2 verfügt zusätzlich über eine Miniklinkenbuchse für den Anschluss eines Zuspielers. Die AIR10 ist eine Zweiwege-Box und besitzt daher eine zweikanalige Endstufe, die bis zu 1200 Watt Peak liefern soll.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Stativaufnahme lässt zwei verschiedene Winkel zu

Die Bedienung des DSPs ist identisch zum AIR15s. Die Menüpunkte „Mode“ und „Locate“ besitzt die AIR10 ebenfalls, darüber hinaus einen zweibandige EQ (Bass & Treble) und diverse EQ-Presets für unterschiedliche Anwendungen (FOH, Monitor, Speech, DJ usw.). Eine gute Ausstattung.
Nachdem das Lautsprechergitter entfernt ist, sehen wir das in der Schallwand integrierte, breitabstrahlende Hochtonhorn (90 x 60 Grad) und den 10-Zoll-Ferrit-Tiefmitteltöner. Dahinter sitzt das sauber aufgebaute Aktivmodul. Die Box besitzt ausreichend Dämmstoff und mehrere Verstrebungen, um Gehäuseresonanzen zu unterdrücken. Ob sich das auch akustisch bemerkbar macht?

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Praxis

Wir bauen die PA im Lager auf und füttern sie mit unterschiedlichen Test-Tracks und einem virtuellen Soundcheck. Beim Aufbau gefällt, dass sich die Topteile auch von nur einer Person sicher auf der Distanzstange platzieren lassen. Der Autor tritt zurück, möchte zufrieden auf seine Aufbauleistung schauen und ist zunächst irritiert. Die Topteile residieren sehr niedrig auf den Stangen.
Der Zollstock bringt es an den Tag. Mit 1,80 Meter Oberkante sind die Topteile schlichtweg zu niedrig für den Live-Betrieb. Der Hochton droht sich in der ersten Publikumsreihe aufzureiben. Der Hochtöner sollte stets über den Köpfen des Publikums platziert sein. Das Dilemma: Die Distanzstangen lassen sich weder ausziehen noch gegen andere M20-Stangen tauschen, da die Aufnahme im Subwoofer nur mit den mitgelieferten Stangen funktioniert. Hier sollte der Hersteller dringend nachbessern oder zumindest längere Stangen anbieten. Was dagegen sehr gut funktioniert, auch bei bereits aufgesetzter Box, ist der neigbare Stativflasch.
Als nächstes schalten wir die Boxen an und hören erstmal nichts. Die AIR-Serie besitzt so gut wie kein Grundrauschen, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die AIR-Serie von PreSonus ist sehr kompakt

Stichwort Lautstärke

Daumen hoch an PreSonus, die in Spezifikationen angegebenen Werte sind nachvollziehbar. Der maximale Schalldruck der AIR10 ist mit Dezibel angegeben. Ein realistischer Wert – und alles andere als leise. Die AIR10 kann problemlos mit vergleichbaren Klassenkameraden mithalten.
Die DSPs bieten jede Menge sinnvoller Extras, die in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich sind. Das einzige, was ich vermisse, ist ein Line-Delay in den Topteilen. Denn gerade die AIR10 ist prädestiniert für den Einsatz als Delay-Line bei Sprachbeschallungen. Klein, kompakt und optisch unauffällig. Schade, dass sie sich nicht mit Bordmitteln verzögern lässt. Ansonsten kann die DSP-Ausstattung auch mit der gehoben Mittelklasse mithalten.

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Fazit

Wer auf der Suche nach einer kompakten, leichten Beschallungsanlage ist, die zudem einen gutmütigen Grundklang besitzt, der sollte der AIR-Serie von PreSonus eine Freundschaftsanfrage senden. Auch die Preisgestaltung ist moderat, sodass die Boxen für Bands, DJs und Musikfreunde aller Art durchaus erschwinglich sind. Seriöse Optik trifft auf gute Verarbeitung und zusammen mit den intuitiv bedienbaren DSPs ist der Anwender für viele Beschallungssituationen bestens gerüstet. Wenn ich mir was wünschen dürfte, hätte ich allerdings gerne eine alternative Distanzstangenaufnahme für die Bässe. Die mitgelieferten Distanzstangen sind zu kurz und die Ausführung der Distanzstangenaufnahme inkompatibel mit anderen Herstellern. Doch davon abgesehen: Gut gemacht, PreSonus, vier Sterne!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakt
  • wertige Optik
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • DSP
  • Transportrollen im Lieferumfang (Subwoofer)
  • Duo Tilt (Topteil)
  • Flugpunkte (Topteil)
Contra
  • Distanzstangen zu kurz
  • Topteil-DSP ohne Delay
Artikelbild
PreSonus AIR10 und AIR15s Test
Für 333,00€ bei
PreSonus AIR10 und AIR15
PreSonus AIR10 und AIR15
Spezifikationen
    PreSonus AIR10
    • Konfiguration: 2 Wege aktiv
    • Frequenzbereich (-3 dB): 66 Hz – 20 kHz
    • Schallpegel: 121 dB
    • Abstrahlwinkel: 90 x 60°
    • Treiber: 10“-Tiefmitteltöner und 1“-Hochtontreiber
    • Ampmodule: Class D (LF), Class AB (HF)
    • Gesamtleistung: 600 Watt RMS, 1.200 Watt Peak
    • Eingänge: 2 x Combobuchsen (XLR+Klinke)
    • Ausgänge: 1 x XLR Mix Out
    • DSP: integriert mit LCD-Screen, EQ und verschiedenen Presets
    • Gehäuse: PP-H Kunststoff, Spritzguss
    • Griffe: 1 x Oberseite
    • Flugpunkte: 2 x oben, 1 x hinten
    • Stativflansch: Duo Tilt 0° und -7.5°
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 370 x 360 x 600 mm
    • Gewicht: 13 kg
    • Preis: 449,- €
    PreSonus AIR15s
    • Konfiguration: aktiver Bassreflex-Subwoofer
    • Frequenzbereich (-3 dB): 35 Hz – 160 Hz
    • Schallpegel: 126 dB
    • Abstrahlwinkel: omnidirektional
    • Treiber: 15“-Tieftöner
    • Ampmodule: Class D (LF), Class AB (HF)
    • Gesamtleistung: 700 Watt RMS, 1.200 Watt peak
    • Eingänge: 2 x Combobuchsen (XLR+Klinke)
    • Ausgänge: 2 x XLR Link Out
    • DSP: integriert mit LCD-Screen, EQ und verschiedenen Presets
    • Gehäuse: 15 mm Sperrholz
    • Griffe: 2 x seitlich
    • Stativflansch: ja
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 700 x 520 x 710mm
    • Gewicht: 38 kg
    • Preis: 849,- €
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