Pioneer DJ CDJ-3000 Test

Fazit

Pioneer DJ CDJ-3000, das neue Flaggschiff unter den Stage-, Club- und Festival-Mediaplayern von Pioneer, bricht mit einigen alten Tugenden und setzt auf topmoderne Architektur und Ausstattungs-Updates. Doch reicht das Gebotene für den unangefochtenen Platz an der Spitze? 9-Zoll-Touchscreen, Dual-Core- und Quad-Core-MPUs, verbesserte Schaltkreise, Hi-Res-Audio mit bis zu 96 kHz und 24 Bit, HID-Mode für rbdj6, mehr Hotcues, Key-Matching und -Transposing, Track-Cue/Preview-Features, Gigabit-Ethernet für bis zu sechs Player und ein optimiertes Jogwheel sind schlagkräftige Pro-Argumente. Auf der anderen Seite stehen neben den hohen Preis-Etikett unter anderem kein Wifi, kein Dual-Audio-Layer und die fehlende Onboard-Analyse. Manch einer wird diese Entscheidungen bedauern, manch einer unter dem Aspekt „never change a running/winning system“ begrüßen.
Ja, der CDJ-3000 hat kein CD-Laufwerk mehr, doch Hand aufs Herz: Es handelt sich beim Silberling um ein aussterbendes Format, nicht nur auf dem Streaming-affinen Privatsektor, sondern auch besonders im Festival und Big-Room-Kontext, wo der USB-Stick seit Jahren vorherrscht. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum man sich (leider noch) nicht zu integriertem Wifi-Streaming durchringen konnte. Potenzielle zusätzliche Fehlerquellen nicht erst aufkommen lassen. Zugegeben: Möchte man mit Soundcloud, Beatport und Co. arbeiten, wäre dies immerhin über den HID/Controller-Mode und rekordbox dj 6 möglich und die Software gibt’s ja kostenlos, wobei der 3000er als Dongle funktioniert. Doch möchte man das so? Das muss wohl jeder für sich entscheiden. Ich bin gespannt, ob und wenn ja dann was zukünftig via Update nachgereicht wird und wie sich der CDJ-3000 gegen die Konkurrenz aus dem Hause Denon behauptet.
Auch wenn in der Summe (und für manchen Anwender-Wunsch) sicherlich mehr drin gewesen wäre, bleibt Pioneer mit dem CDJ-3000 seiner Club-Linie und dem grundlegenden Konzept treu und verbessert die CDJ-Serie – trotz Luft nach oben – stetig. Ich kann folglich bis hierher attestieren, dass das neue Flaggschiff sicher der komfortabelste USB-Mediaplayer ist, den Pioneer je entwickelt hat: top Display, top Sound, top Quality, top Layout, top Performance. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • 9-Zoll-Touchscreen
  • erweiterter Funktionsumfang via Display
  • top Filter- und Suchfunktionen
  • 8 Hotcue-Tasten
  • HID-Funktionalität für DJ-Software
  • verbessertes Jogwheel mit integriertem Bildschirm
  • neue Performance-Tools
  • sehr guter Klang
  • integriertes Audiointerface mit 24 Bit / 96 kHz
  • Key-Transpose und -Matching-Funktion
  • zoombare, frequenzkolorierte Wellenformen
  • Synchronisation und Link-Betrieb mehrerer Einheiten sowie RB6 iOS und Mac/PC
Contra
  • weder Streaming/WiFi noch Dual-Layer
  • (noch) wenige rbdj Performance Tools via Screen nutzbar
  • Emergency Loop statt Komplett-Pufferung
  • (noch) keine rekordbox-Onboard-Analyse
  • Preis
Artikelbild
Pioneer DJ CDJ-3000 Test
Pioneer CDJ-3000, der Flaggschiff Mediaplayer, nicht nur für Stage-, Club- und Festival
Pioneer CDJ-3000, der Flaggschiff Mediaplayer, nicht nur für Stage-, Club- und Festival
Technische Spezifikationen
  • Pioneer DJ CDJ-3000 Key-Features
  • fortgeschrittene MPU (1x Quad Core Cortex Arm 1,2 GHz, 1x Dual Core Cortex Arm 1,5 GHz)
  • Pro-DJ-Link mit Gigabit-Ethernet
  • 96 kHz /32 Bit Audioprocessing
  • bessere Bildschirm-Sichtbarkeit
  • hochauflösender 9-Zoll-Touchscreen
  • Touch-Vorschaufunktion
  • Touch Cue Feature
  • gestapelte Wellenform
  • Unterstützung für 3-Band-Wellenform
  • Key Sync und Key Shift
  • neues Jogwheel
  • re-designtes Performance-Interface
  • 8 Hotcue-Tasten
  • dedizierte Beat-Jump-Tasten
  • erweiterte Auto-Beat-Loop-Sektion
  • Preis: 2399,– Euro
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Pioneer CDJ-3000, der Flaggschiff Mediaplayer, nicht nur für Stage-, Club- und Festival

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Profilbild von Niels

Niels sagt:

#1 - 27.09.2020 um 15:41 Uhr

1

Dass es immer noch nicht möglich ist, dass laufende Tracks (und vlt. sogar Playlists bis zu einer bestimmten Größe) temporär komplett im internen Speicher landen, ist mir unbegreiflich. Der Platz in Clubs ist chronisch knapp und umbauten während de Betriebs in vielen Clubs Standard. Wenn ein Künstler vor einem anstehenden Umbau sagt kannst schon mal den anderen Player weg nehmen, dabei vergisst, dass der USB Stick aber in dem gelinkten Player als Zuspieler dient und der Techniker das mini Teil auch nicht entdeckt ists ziemlich doof und unnötig. Hinzu kommen bei mehreren Playern noch mögliche Probleme mit dem Ethernetkabel und ggf. den angeschlossenen Hubs wenn es mehr als zwei Player sind...
Eine Pufferung und evtl. ne Not-Batterie für kurze Störungen im Netz, hätte ich sinnvoll gefunden bei einem Gerät welches Primär auf Veranstaltungen im Betrieb ist..

Profilbild von Mantec128

Mantec128 sagt:

#2 - 13.02.2021 um 18:37 Uhr

3

Die 4,5 Sterne-Bewertung ist gerade im Vergleich zum parallelen SC6000 Test äußerst fragwürdig. Deutlich teurer, bei vergleichbarer Qualität und wesentlich weniger Innovation. Dual Mode, Performance Pads, Full Track Buffer, On-Board Analyse, Wifi Streaming, SSD Slot, mehrere USB Ports, größeres Display mit Multitouch, wassergeschützte Platinen (!) sowie besserer Firmware- und User-Support gibt's für 700€ (SC6000) bzw. sogar 1500€ (SC5000) günstiger!Wer wegen dem ständigen "Clubstandard"-Mantra immer noch zu Pioneer greift, ist selber schuld. Gebt doch Denon mal eine Chance in den Booths und fördert den Wettbewerb, statt einen Marktmonopolisten.

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