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Nubert nuPro A-200 Test

Die deutsche Firma Nubert mit Sitz in Schwäbisch Gmünd ist vor allem in der Hi-Fi- und Home-Entertainment-Welt eine Instanz und gehört dadurch zu den größeren Lautsprecher-Manufakturen Europas. Seit Ende der 1970er Jahre hat sich der Hersteller vor allem als Hi-Fi-Spezialist einen Namen gemacht, wobei seine Produktpalette mittlerweile weit darüber hinaus geht. Auch in Musikerforen taucht der Name Nubert immer wieder auf, sodass wir uns stellvertretend für die Lautsprecher-Range einfach mal ein Paar Nubert nuPro A-200 haben kommen lassen.

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Die aktuelle nuPro-Serie bietet mit der A-100, der A-200 und der A-300 drei unterschiedlich große Zwei-Wege-Systeme, die großen Mehrwege-Standlautsprecher A-500 und A-700 sowie die Soundbar AS-250 und den Subwoofer AW-350.

Details

Allgemeines

Die Nubert nuPro A-200 ist ein aktiver und digitaler Monitor für das Studio, das Wohnzimmer und den Multimedia-Arbeitsplatz. Er wird einzeln gehandelt und bietet neben analogen Anschlüssen auch ein USB-Interface sowie weitere digitale Inputs in Form koaxialer und optischer Anschlüsse (S/PDIF und TOSlink). Außerdem lässt er sich mit einer Fernbedienung steuern und kann mit weiteren Speakern der Serie gelinkt werden. Im einfachsten Fall erhält man so unkompliziert ein Stereo-Paar.

Fotostrecke: 2 Bilder Die A-200 ist die mittelgroße Zwei-Wege Box der Nubert nuPro Serie.

Aktiv, digital und natürlich bi-amped

Wie es sich für eine aktive Box gehört, werden Hoch- und Tieftöner vor der eigentliche Verstärkung getrennt. Die verbaute Frequenzweiche setzt auf einen DSP, sodass auch noch anderweitige digitale Optionen zur Verfügung stehen. Logischerweise arbeiten die darauf folgenden Endstufen ebenfalls digital mit PWM (Class-D). Da in jeder Box zwei Endstufen verbaut wurden, spricht man auch von Bi-Amping.
Die magnetisch abgeschirmten Nahfeldmonitore wurden mit einer Gesamtleistung von 160 Watt beziffert, wobei 80 Watt für den Hochtöner und 80 Watt für den Mitten-/Tieftöner vorgesehen sind. Das es sich hierbei nicht um RMS-Werte handeln kann, sollte einleuchten. Getrennt wird übrigens bei 3,1 kHz. Der Übertragungsverlauf der Nuberts wurde innerhalb der +/-3dB-Marken mit 39 Hz bis 22 kHz beziffert, innerhalb der +/-2dB-Marken mit 42 Hz bis 20 kHz. Bei welchen Pegel und mit welcher Verzerrung dies ermittelt wurde, verschweigt uns das Manual, genau wie den maximalen Schalldruckpegel.

Bassreflex-Gehäuse mit edler Optik

Die Box wiegt 6,6 kg, das robuste Gehäuse besteht aus MDF und ist 33 cm x 19,5 cm x 19,5 cm groß. Auf Grund der für diese Preisklasse eher seltenen Lackierung in Seidenmatt wirkt der Lautsprecher ziemlich edel und hochwertig, fernab vom schnöden Kunststoff-Look gewöhnlicher Studio-Monitore. Alle Ausführungen der Serie sind sowohl in Schwarz als auch in Weiß erhältlich. Durch die abgerundeten Gehäusekanten entstehen ferner nicht nur eine schnittige Optik sondern auch weniger Verwirbelungen. Der edle Eindruck wird durch die verschraubten Treiber ebenfalls unterstrichen. 

25 mm-Hochtöner
25 mm-Hochtöner

Der per Ferrosilizium gekühlte 25mm-Silk-Dome-Hochtöner steckt hinter einem Schutzgitter, welches sogar für ein optimiertes Rundstrahlverhalten sorgen soll. Außerdem bietet der umgebende Kunststoff-Kranz ein kleines Nubert-„NU“-Logo. Der 6-Zoll Mittel-/Tieftöner wiederum besteht aus einer Polypropylen-Membran, die mit einer inversen Staubschutzkalotte versehen wurde. Der Aluminiumkorb dieses Treibers wurde außerdem mit einer großen hinterlüfteten Zentrierspinner versehen, welche Hitzestau und Verzerrungen vermeiden soll.
Die A-200 arbeiten nach dem Bassreflex-Prinzip, wobei der Port in Form einer runden Öffnung an der Rückseite untergebracht wurde. An der Frontseite unter den Treibern wurde hingegen ein Display verbaut, das mit Hilfe des daneben befindlichen Steuerkreuzes zur Menü-Einstellung aller weitere Parameter, wie Filter, Eingangswahl und Setup-Konfigurationen einlädt. 

Unter dem 6-Zoll Woofer befindet sich ein Display mit Steuerkreuz.
Das Display der Box leuchtet sehr hell, lässt sich aber auch deaktivieren.

Viele Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite

Neben einem analogen Stereo-Cinch-Eingang verfügen die Nuberts auch über drei weitere digitale Eingänge. Diese treten in Form eines optischen (TOSlink) sowie eines elektrischen/koaxialen S/PDIFs und eines USB-Interfaces in Erscheinung. Das USB-Interface unterstützt dabei Auflösungen von maximal bis zu 16 Bit und 48 kHz, die SPDIF-Schnittstelle hingegen arbeitet mit bis zu 24 Bit und 96 kHz. So gut wie alle Anschlüsse wurden in Cinch konzipiert. Intern arbeitet die Box übrigens mit 24 Bit /192 kHz. Der internationale „110-220 V“-Stromanschluss besitzt auch einen Hauptschalter und wurde – wie für alle digitalen Gerätschaften üblich – mit einer „Rasierapparat“-Buchse versehen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite der A-200 mit Bassreflex-Öffnung und den Anschlüssen.

„Slaves only dream to be king“

In der Standard-Konfiguration zweier A-200 wird der linke Speaker zum Master und der Rechte zum Slave, dazu muss aber der linke „Link“-RCA-Anschluss mit dem koaxialen S/PDIF-Eingang der rechten Box verbunden werden. Das drei Meter lange RCA-Verbindungskabel liegt bei. Nun können beide Speaker gemeinsam genutzt und auch gleichzeitig in ihrer Lautstärke geregelt werden. Ein analoges Stereo-Signal wird somit nur in den rechten Speaker geleitet, dort gewandelt, „ge-processed“ und anschließend digital in die andere Box geführt.

Get low 

Ein Subwoofer-Ausgang ist ebenfalls vorgesehen, er spuckt praktischerweise gleich ein mono-summiertes und tiefpassgefiltertes Signal aus, was natürlich auch in der Lautstärke von der Front der A-200 aus mitgeregelt werden kann. Damit lässt sich das System unkompliziert mit jedem anderen Subwoofer nach unten hin erweitern – Nubert hält mit dem AW-350 auch einen passenden bereit. Der High-Cut des Sub-Outs kann in 10Hz-Schritten zwischen 40 und 160 Hz festgelegt werden, was sehr umfangreich ist. Zusätzlich und davon unabhängig, kann bei den A-200s selbst aber auch noch die untere Grenzfrequenz angepasst werden. 

Lieferumfang

Das wichtigste Stück Zubehör dürfte wohl wahrscheinlich die mitgelieferte süße, kleine und ultraflache Fernbedienung sein, mit der sich die wichtigsten Einstellungen bequem vom Sweet-Spot aus erledigen lassen. Hinzukommt ein 1,5 m langes USB-Kabel, ein 3 m langes SPDIF-Kabel zum Verbinden der Speaker untereinander, ein 1,5 m langes Lichtwellenleiterkabel (optical S/PDIF) sowie ein 1,5 m langes Y-Adapterkabel Mini-Klinke auf Stereo-Cinch und ein 2 m Stromkabel. Eine Nubert-Figur sowie eine magnetisch gehaltene Front-Stoffbespannung gibt es auch noch oben drauf. Stative und Wandhalterungen gibt es optional zu erstehen, hier geizt das Nubert Portfolio keineswegs.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Zubehör zu jeder Box ist recht umfangreich!

Apropos Strom: Die A-200 verfügt wie alle modernen Monitorboxen über eine Energiesparautomatik, welche den Lautsprecher eigenständig einschaltet und bei Nichtbenutzung wieder ausschaltet. In diesem Standby verbraucht die Box dann nur bio-freundliche 0,4 Watt. Ebenfalls an Bord sind die üblichen Schutzschaltungen, inklusive einen Limiter.

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Praxis

Viele Möglichkeiten und Funktionen

Die Nubert nuPro A-200 bietet reichlich Anschlussmöglichkeiten, sowie die Möglichkeit zwei oder mehr Lautsprecher zu „linken“, um sie so komfortabler nutzten zu können. 
Beispielsweise wird so der Subwoofer-Ausgang aus beiden Stereo-Kanälen generiert und auch mit allen anderen Speakern im Verbund gemeinsam in der Lautstärke geregelt – und das entweder von einer der Boxen aus oder aber mit der Fernbedienung. Das erschließt sich alles nicht unbedingt gleich auf´s Erste, sodass ein Blick in das mitgelieferte und online auch hier verfügbare Handbuch unausweichlich wird. Es ist allerdings sehr detailliert und verständlich geschrieben, wodurch auch Laien den maximalen Nutzen aus ihrem System holen können.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Display der Box leuchtet sehr hell, lässt sich aber auch deaktivieren.

Insgesamt ist das aber ziemlich komfortabel!

Das USB-Interface mutet mit einer Auflösung von nur 16 Bit und Samplerates bis maximal 48 kHz etwas altmodisch an, liefert aber eine überraschend gute Performance auf dem Mac – und sogar am iPhone! 

Obwohl das USB-Interface nur mit 16 Bit arbeitet, was recht altmodisch ist, kann die Performance überzeugen.
Obwohl das USB-Interface nur mit 16 Bit arbeitet, was recht altmodisch ist, kann die Performance überzeugen.

Guter, solider Klang 

Die Nubert A-200 spielen grundsätzlich ehrlich, sind etwas bassstark, neigen bei höheren Pegeln aber auch zu Portturbulenzen, weshalb ich für Monitoring-Zwecke durchaus den Bass um 3 dB absenken würde. Die Schnelligkeit, mit der Bassimpulse abgebildet werden, ist auf einen guten, preistypischen Niveau. Nur bei höheren Pegeln und bassstarker Musik hat auch diese Box zusätzlich mit leichten Membrankompression zu kämpfen. Das ist aber bei allen Boxen in dieser Preisrange so, wobei dieser Speaker noch eine recht gute Figur macht. 
Die Mitten sind ebenfalls gut detailliert und nur in der Grundabstimmung durch den Bass etwas kaschiert. In diesen Frequenzbereich liefert die Box ein gutes Auflösungsvermögen, wenn auch ein minimales Klirren wahrzunehmen ist. Die Höhen halten sich in der Grundeinstellung wiederum recht zurück, liefern aber eine ebenfalls überzeugende Plastizität, wenn auch keine atemberaubende Auflösung. Ähnlich verhält es sich auch mit der aufgespannten Stereo-Bühne, die Details zwar klar erkennen lässt, mich aber trotzdem nicht mit offenen Mund zurück lässt.

nuPro AW-350 Subwoofer als perfekte Ergänzung

Mit dem Subwoofer Nubert NuPro AW-350 lässt sich das System unkompliziert nach unten hin erweitern. Leistungsmäßig passt er perfekt zu den A-200 und liefert reichlich Leistung. Dank seiner feinen Einstellungsmöglichkeiten bezüglich Phase, Trennfrequenz und Co. verhält er sich äußerst aufstellungsunkritisch. Optisch passt er ebenfalls perfekt zu den A-200. Einen ausführlichen Test zu diesem werdet ihr auch bald hier finden.

Fotostrecke: 7 Bilder Das ist der passende Subwoofer von Nubert, der AW-350.

Ein kleiner Vergleich mit der KRK RP6 und der Focal Alpha 65

Die Box erinnert mich von ihrem Grundklang ein wenig an die KRK Rokit RP6 G3, welche wir in diesem Testmarathon auch bereits für ziemlich gut befunden haben. Zwar gibt es leichte klangliche Unterschiede, keiner davon ist aber so gravierend, als dass nun eine Box als besser oder schlechter zu klassifizieren wäre. Kurzum: Obwohl die Höhen bei der Nubert etwas bedeckter sind, liefern sie trotzdem mehr Details. Insgesamt klingt die Nubert auch wärmer. Allerdings spielt sich nicht ganz so tief und punchy im Bass auf wie das gelbe Monster von KRK. Die KRK kostet mit rund EUR 200,– pro Stück allerdings fast die Hälfe weniger. Sicherlich, die Nubert sieht zweifelsfrei hochwertiger aus und hat auch die cooleren Features dabei – von dem fehlenden XLR-Eingang einmal abgesehen – im Studio kümmert mich das allerdings herzlich wenig. Ob einem die Fernbedienung und das mehr an Eingängen nun EUR 150,– pro Box mehr wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. 
Wer übrigens noch weniger auf Optik, dafür aber noch mehr auf Klang legt, sollte sich auch einmal die Focal Alpha 65 anschauen, welche in Sachen Basswiedergabe nochmal ordentlich einen drauf legt – sie spielt tiefer, schneller und hat mit deutlich weniger Turbulenzen zu kämpfen. Sie färbt auch weniger den Oberbass-Bereich. Zuletzt zeichnet die Focal auch die Mitten einiges präziser und detaillierter, was in einem gefälligeren und größerem Klangbild resultiert. Für rund EUR 300,– sind die Focals sogar günstiger, sehen allerdings wiederum deutlich „billiger“ aus.

Fotostrecke: 2 Bilder Focal Alpha 65
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Fazit

Die Nubert NuPro A-200 bieten mit ihren vielen Anschlüssen und Features eine Menge fürs Geld. Hinzu kommt ihre einwandfreie und hochwertige Verarbeitung, die eindeutig von der langjährigen Erfahrungen auf dem Hi-Fi-Markt herrührt. Ihr Klang ist gut und ehrlich, allerdings auch kein wirklicher Geheimtipp. Klanglich ähnliche Speaker gibt es im Studio-Nahfeldmonitor-Segment durchaus für weniger Geld zu haben – dann allerdings ohne die ganzen Extras. Ob man diese im Studio wirklich braucht, mag ich zu bezweifeln. Am Heim-Arbeitsplatz, im Wohnzimmer oder am Multi-Media-Arbeitsplatz sind sie allerdings bestens aufgehoben!

PRO
  • guter, ehrlich Klang
  • hochwertige Verarbeitung
  • sehr gute Systemlösung (nuPro)
  • viele DSP-Features
  • viele Eingänge
  • USB-Interface
  • Sub-Out
CONTRA
  • Filter-Frequenzen fix
  • kein XLR-Anschluss
  • kein Desktop-Filter
Nuber_nuPro_A-200_01_AUFMACHER
FEATURES
  • Vollaktiver HiFi-/Studio-/ Multimedia-Lautsprecher
  • 1x Hochtöner mit 25 mm Seidengewebekalotte
  • 1x 150 mm Tieftöner mit Polypropylenmembran
  • 2x 80 Watt (Nennleistung) 2x 100 Watt (Musikleistung)
  • Frequenzgang: 39 – 22 000 Hz +/-3dB ; 42 – 20 000 Hz +/-2dB
  • Maße (H x B x T): 33 x 19,5 x 19,5 cm
  • Gewicht: 6,6 kg
PREIS:
  • EUR 345,- (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • guter, ehrlich Klang
  • hochwertige Verarbeitung
  • sehr gute Systemlösung (nuPro)
  • viele DSP-Features
  • viele Eingänge
  • USB-Interface
  • Sub-Out
Contra
  • Filter-Frequenzen fix
  • kein XLR-Anschluss
  • kein Desktop-Filter
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Nubert nuPro A-200 Test
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Marlow sagt:

#1 - 01.10.2022 um 08:30 Uhr

0

Wieder ein Test von einem absoluten Anfänger!! Warum wird so ein dummer Blödsinn nicht zensiert?! Zitat: "Das es sich hierbei nicht um RMS-Werte handeln kann, sollte einleuchten" Richtigstellung: Die Box hat 2x 80 Watt Dauerleistung (RMS) und 2x 100 Watt Musikleistung!! Laut Edifier und die werden es doch wohl wissen!

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Marlow sagt:

#2 - 01.10.2022 um 08:33 Uhr

0

Sorry, Fehler: Nicht Edifier sondern Nubert

Profilbild von Felix Klostermann

Felix Klostermann sagt:

#3 - 06.10.2022 um 15:33 Uhr

0

Moin Marlow, Nubert gibt meines Wissens nach keine RMS-Leistung für diese Box an, sowie auch keine Dauerleistung – sondern eben die Nennleistung. Wie die Nubert für sich "schön" definiert – keine Ahnung. Eine "amtliche" Angabe ist das jedenfalls nicht. Zu dem Schluss könnte man aber auch mit Logik kommen, denn der Abstand von RMS zu Musikleistung ist normalerweise deutlich größer. Und "laut Nubert, die werden es doch wohl wissen" Ja, sorry – das ist für mich wirklich kein valides Argument. Wobei ich als Review-Anfänger mit gerade mal 1000 VÖs eventuell was im Handbuch überlesen haben kann – dafür keine Gewähr. LG, Felix

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