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Gravity TMS 4321B und TSP 5212LB Test

Was für eine Erleichterung! Endlich mal eine Teststellung ohne Firmware-Update, Remote-App oder W-LAN Einrichtung. Stative sind die Archetypen des Musikalienhandels. Er gibt sie seit Anbeginn der verstärkten Musikdarbietungen und ja, ich lehne mich soweit aus dem Fenster: Es wird sie auch in den kommenden Jahren noch geben! Das Musik-Business braucht Stative und meistens mehr als es der Dispo zulässt. Dementsprechend groß und unübersichtlich ist die Auswahl.

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Seit geraumer Zeit wird ein neuer Spieler im Stativwald gesichtet. Die Firma „Gravity“ wird von Adam Hall vertrieben und schickt sich an, in einem dicht besetzten Marktsegment neue Akzente setzen zu wollen. Für den Test wurde ich mit dem TMS 4321B Mikrofonstativ und dem TSP 5212LB Lautsprecher-Dreibeinständer beliefert. Schauen wir uns die Bühnen-Sherpas einmal genauer an.

Details

Gravity TSP 5212LB Lautsprecherstativ

Grob unterscheidet man Lautsprecherstative durch deren Werkstoff: Aluminium oder Stahl. Aluminium ist deutlich leichter als Stahl, dafür nicht so widerstandsfähig. Wenn es rau hergeht oder schwergewichtige Boxen in die Höhe zu bringen gilt, greifen die meisten Anwender bevorzugt zur Stahlausführung.
Auch unser Teststativ besteht aus Stahl und bringt daher stattliche 6,4 kg auf die Waage. Die pulverbeschichtete Konstruktion ist in der Trendfarbe „Mattschwarz“ ausgeführt und ist in der Höhe verstellbar. Alles zwischen 120 cm und 195 cm ist möglich. Die Transportlänge wird mit 115 cm angegeben. Die maximale Traglast beträgt 50 kg, allerdings zentrisch. Das bedeutet, bei schweren Boxen sollte keine optionalen Schrägsteller oder Neige-Flansche verwendet werden. Das könnte sonst gefährlich werden. Damit die Boxen sicher aufsetzten, ist am oberen Ende eine 35 mm Speaker-Aufnahme angebracht. Das Dreibein lässt sich ohne großen Kraftaufwand entfalten und wieder zusammenschieben. Dafür löst man einfach den massiven Metallknopf und zieht das Dreibein aus. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das stabile TSP 5212LB Lautsprecherstativ ist bis zu 50 kg belastbar

Gravity TMS 4321B Mikrofonstativ

Das Stativ stellt sich beim Autor mit einer Maximalthese vor. Am Fuß angebracht ist ein Aufkleber mit der Aufschrift „Tours are yours“. Aha, ein Stativ mit Selbstbewusstsein und mit einem gehörigen Gewicht von 3,6 kg. Wie das Lautsprecherstativ besteht auch das TMS 4321B fast ausschließlich aus Stahl. Der Galgen ist schnell angeschraubt. Dessen Winkel wird über einen fetten Metallknopf eingestellt. Mitbewerber setzten dafür bevorzugt eine Knebelstange ein, die sich für mein Dafürhalten mit weniger Kraftaufwand als bei dem Gravity-Knopf festziehen lässt. Der Knopf funktioniert, ein Knebel wäre meiner Meinung nach allerdings praktischer. 

Fotostrecke: 5 Bilder Auch das TMS 4321B Mikrofonstativ verwendet „unverlierbare“ Schraubknöpfe

Ein kleines, aber sympathisches Detail: Am Ende des Galgens befindet sich bereits ein Reduziergewinde für eine Mikrofonklemme. Somit kann der Anwender das Stativ sofort einsetzen. Genau das mache ich jetzt.

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Praxis

Wie erholsam, ein Gerät einfach direkt einsetzten zu können. Ohne Firmware Update –einfach so. Wobei Stative auf den ersten Blick zu trivial für einen Praxistest erscheinen, muss man doch feststellen: Es gibt tatsächlich Unterschiede. Nach wenigen Minuten wird klar, die Gravity-Modelle sind deutlich besser verarbeitet als herkömmliche Low-Budget-Stative aus Fernost. Letztere mögen für den privaten Gebrauch oder als Ausnahme für den Proberaum dienen. Eine lohnende, langfristige Anschaffung sind diese Billigheimer nicht. Was ist das Problem? Oftmals kommt schnell brechender Kunststoff an kritischen Stellen zum Einsatz. Vor allem an den Knebelschrauben ist das kritisch. Kommen Metallschrauben zum Einsatz, dann lassen sich diese oftmals komplett herausdrehen oder sie rappeln sich gleich selbst los. Dann ist es fast unmöglich, einen Ersatz zubekommen.
Für Markenstative aus dem Hause K&M lässt sich jede Schraube, jeder Knebel, jede Unterlegscheibe als Ersatzteil nachkaufen. Das hält das Material am Laufen und ist vor allem in puncto Nachhaltigkeit ein richtiges Zeichen. Noch besser wäre es allerdings, wenn Schrauben und Metallknöpfe erst gar nicht verloren gehen könnten.
Hier punkten die Gravity-Produkte. Bei den Gravity-Stativen lassen sich keine Schrauben komplett herausdrehen. Das Stativ bleibt somit stets einsatzbereit. Volle Punktzahl gibt es zudem für die Haltekraft der Verbindungen. Schwere Boxen machen dem Lautsprecherstativ gar nichts aus, während das Mikrofonstativ auch mit schweren Mikrofonen (z. B. EV RE20, Shure SM7) bei gleichzeitig voll ausgezogenen Galgen kein Problem hat.
Die massiven Metallknöpfe halten die Rohre da, wo der Anwender sie festgezogen hat. Sehr gut! Nichts rappelt, nichts wackelt – massiv stehen sie da, die Gravity-Stative. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die massive Hardware wird auch in einem rauen Rock ’n’ Roll Club überzeugen

Einer Sache sollte man sich jedoch bewusst sein. Ein einzelnes Stativ überzeugt mit seinem massiven Auftritt, doch im Rudel wird das Ganze schnell zur sportlichen Herausforderung. Packt man beispielsweise sechs der TMS 4321B Mikrofonstative in eine Gravity BGMS 6B Transporttasche (Artikelnummer 372631), erhält man eine über 22 kg schwere Stativsammlung. Das sollte man bedenken. Für die TSP 5212LB Lautsprecherstative bietet Gravity mit der BGSS 2 XLB (Artikelnummer 426277) übrigens ebenfalls eine gepolsterte Transporttasche an.

Die Gravity Stative eigenen sich durchweg für den professionellen Einsatz
Die Gravity Stative eigenen sich durchweg für den professionellen Einsatz
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Fazit

Stative sind in der Tontechnik bekanntlich Artikel des täglichen Bedarfs. Dementsprechend groß ist die Auswahl. Vielnutzer oder Verleiher nutzen in der Regel ausschließlich Stative aus der Profiliga. Nur hier ist ein langjähriger, zuverlässiger Gebrauch gewährleistet. Das ist auf Dauer auch kostengünstiger, als regelmäßig Billigstative zu tauschen. Die Auswahl an professionellen Stativen ist bis dato erstaunlich übersichtlich. Mit Gravity ist nun ein weiter Player im Spiel. Im Test haben die Produkte durch die Bank überzeugt. Massive Materialien, keine Schrauben und Kleinteile, die verlustig gehen können und eine Top-Verarbeitung zeichnen die Kandidaten aus. Der dafür aufgerufene Preis passt zur Leistung. Somit stellen die Stative aus dem Hause Gravity eine valide Alternative für den ambitionierten Anwender dar.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • keine Plastikteile
  • Knöpfe aus Metall
  • alle Knöpfe und Schrauben gesichert
  • passende Schutzhüllen optional erhältlich
Contra
  • Galgenarretierung am Mikrofonstativ über Metallknopf statt einer Knebelstange (siehe Text)
Artikelbild
Gravity TMS 4321B und TSP 5212LB Test
Für 65,00€ bei
1_Gravity_Stands_GTMS4321B
Technische Spezifikationen
  • TSP 5212LB Lautsprecherstativ
  • Typ: Boxenständer
  • Farbe: schwarz
  • Oberfläche: pulverbeschichtet
  • Höhe minimal: 1220 mm
  • Höhe maximal: 1950 mm
  • Transportlänge: 1140 mm
  • Material: Stahl
  • Rohrdurchmesser: 35 mm
  • Gewicht: 6,4 kg
  • UVP: 78,- €
  • TMS 4321B Mikrofonstativ
  • Typ: Dreibein-Mikrofonstativ
  • Rohr Material: Stahl
  • Farbe: schwarz
  • Oberfläche: pulverbeschichtet
  • Höhe minimal: 1030 mm
  • Höhe maximal: 1730 mm
  • Transportlänge: 980mm
  • Galgenlänge: 780 mm
  • Reduziergewinde für Mikrofonklemme: Im Lieferumfang
  • Gewicht: 3,6 kg
  • UVP: 68,- €
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