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Foxgear Rats Test

Mit dem Foxgear Rats schielt die italienische Firma auf ein schwarzes Pedal, das ebenfalls nach dem Nagetier benannt wurde, bereits seit 1979 die Herzen aller Gitarristen erfreut und auf unzähligen Aufnahmen zu finden ist. Es ist die ProCo Rat, ihres Zeichens eines der ersten Distortionpedale auf dem Markt.

Foxgear_Rats_TEST


Bekennende Fans der “Ratte” sind z.B. Dave Grohl, John Scofield oder eben Doug Aldrich, und so überrascht es auch nicht, dass Doug bei den prominenten Usern der Foxgear-Pedale aufgelistet ist. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass er schon seit längerer Zeit als Endorser Baroni Lab Amps repräsentiert, deren geistiger Vater Ugo Baroni wiederum neben Chicco Bellini Mit-Entwickler von Foxgear-Pedals ist.
Wie sich der “Rats” in der Praxis schlägt, wollen wir hier erörtern.

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Details

Gehäuse/Optik

Das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Foxgear Pedals überrascht, denn das Gehäuse präsentiert sich als dezent abgerundete Wanne aus kalkfarben lackiertem Metall mit den Maßen 60 x 120 x 30 mm. Als Bedienpaneel ist an der Oberseite eine transparente Kunststoffplatte eingelassen, unter der sich eine weitere grün eingefärbte Schicht mit Grafik und Beschriftung befindet. Stöpselt man den Netzstecker ein, leuchtet die komplette Deckplatte und die Beschriftung ist gut ablesbar. Hier sind auch drei schwarze Kunststoffregler angebracht, die haptisch hochwertig wirken und deren Stellung auch im Stehen leicht zu erkennen ist. Unterhalb wartet der robuste Standardfußschalter, der den Verzerrer anwirft, was durch eine blaue LED direkt davor angezeigt wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Optisch kommt die Foxgear Rats völlig anders als ihr Vorbild und überrascht mit einer beleuchteten grünen Oberseite.

An der Stirnseite versammeln sich alle Anschlüsse, die mit Kunststoffmuttern am Gehäuse befestigt sind. Links befindet sich der Input, rechts der Output und zwischen den Buchsen der Anschluss für das Netzteil, das Spannungen von 9V bis 12V liefern darf. Die Stromaufnahme wird mit 30mA angegeben. Da kein Batteriebetrieb vorgesehen ist, lässt sich der Boden auch nicht ohne Weiteres abnehmen. Die Verarbeitung des Foxgear Pedals ist weitestgehend in Ordnung, lediglich an der Kante des Metallgehäuses ist noch ein deutlicher Grat erkennbar, den man etwas sauberer hätte abfeilen können.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse wurden allesamt auf die Stirnseite des Pedals gelegt…

Der Lieferumfang fällt eher spartanisch aus und reduziert sich auf vier anklebbare Gummifüße der Firma 3M, selbst das Manual gibt es als einseitiges PDF-Blatt nur zum Download auf der Website.
Foxgear-Pedale werden in China gefertigt und kommen mit einer fünfjährigen Garantie.

Bedienung

Der Foxgear Rats Distortion eifert, wie bereits erwähnt, dem Pedalklassiker ProCo Rat nach, der bereits Ende der 70er Jahre erhältlich war und neben Pedalen wie dem Boss DS-1 oder dem MXR-Modell zu den ersten wirklichen Distortion-Effekten zählte, im Gegensatz zu den milder klingenden Overdrives wie dem Ibanez TS808 oder Boss OD-1 aus dieser Zeit. Bei der Ratte handelt es sich um eine Hardclipping-Verzerrung, und der legendäre LM308 Single-Op-Amp kam bei den Ursprungsmodellen zum Einsatz. Was sich Chip-technisch genau im Innenleben des Foxgear Rats Pedals befindet, konnte leider nicht eruiert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld umfasst drei Potis und einen robusten Fußschalter nebst blauer Status-LED.

Die Potibelegung unseres Kandidaten entspricht dem populären Vorbild, Volume bestimmt die Masterlautstärke des Pedals und Gain den Grad der Verzerrung. Der Filter-Regler entspricht im Prinzip (anders als beim Ur-Vorbild, dessen Filter spiegelverkehrt arbeitete) einem Tone-Poti, bei dem durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn die Höhen beschnitten werden. Das heißt, die Maximalstellung ist höhenreicher und die Minimalstellung dunkler. Wie die bekannte Vorlage besitzt auch die Foxgear-Ratte einen True Bypass.

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Praxis

Für die Soundfiles setze ich das Pedal zuerst vor einen cleanen Fender Bassman. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Zunächst hört ihr den Amp alleine und dann das Pedal mit einem halbwegs mittigen Setting, gespielt mit einer Les Paul. Den Volume-Regler muss ich knapp über die Mittelmarke setzen, da hier unity gain angesiedelt ist.

FilterGainVolume
11:0011:0013:00
Audio Samples
0:00
Mid Setting – Les Paul

Die Foxgear Rats liefert eine Vielzahl von Sounds, von Overdrive-ähnlichen Klängen über Distortion bis hin zu fuzzartigen Tönen in höheren Settings. Hier hört ihr ein Low-Gain-Beispiel. Seltsamerweise gesellt sich zum Sound eine störend resonierende Hochfrequenz, die sich leider nicht herausdrehen lässt und sich durch alle Soundbeispiele zieht.

FilterGainVolume
10:008:0015:00
Audio Samples
0:00
Low Gain – Les Paul

Mit der Stratocaster lassen sich im Low-Gain-Setting 70er-Jahre-Crunchsounds erzielen.

FilterGainVolume
14:0011:0014:00
Audio Samples
0:00
Mid Gain – Stratocaster Neck

Nun erhöhe ich den Gain und lande in 80er-Jahren-Hardrock-Gefilden. Das überrascht nicht, denn die ProCo Rat hat den Sound dieser Dekade deutlich mitgeprägt. Trotz Singlecoil erhält man einen brüllenden Sound, der eine hohe Durchsetzungsfähigkeit besitzt.

FilterGainVolume
12:0014:0015:00
Audio Samples
0:00
Higher Gain – Stratocaster Bridge
Das Foxgear Rats Distortion Pedal deckt einen großen Bereich von Overdrive über fette Distortions bis hin zu fuzzigen HighGain-Sounds ab.
Das Foxgear Rats Distortion Pedal deckt einen großen Bereich von Overdrive über fette Distortions bis hin zu fuzzigen HighGain-Sounds ab.

Nun greife ich zur Telecaster und setze den Gain auf einen niedrigeren Wert. Der Grundsound geht schon fast wieder in die Overdrive-Richtung, doch leider zeigen sich auch hier die hochfrequenten, sizzelnden Artefakte sehr deutlich.

FilterGainVolume
10:009:0015:00
Audio Samples
0:00
Mid Gain – Telecaster

Auch fuzzige Sounds kann man dem Rats entlocken, wenn man Filter und Gain auf sehr hohe Werte bringt. Ihr hört eine Les Paul im Drop-D-Tuning.

FilterGainVolume
17:0017:0013:00
Audio Samples
0:00
High Gain Fuzz – Les Paul

Nun möchte ich mich vom Soundunterschied zwischen dem 9V- und dem 12V- Betrieb überzeugen und wechsele auf den hauseigenen 12V-Adapter. Der Soundunterschied zeigt sich äußerst marginal und könnte auch auf minimale Schwankungen in der Spielweise zurückzuführen sein, das zweite Soundbeispiel wirkt jedoch einen Hauch offener.

FilterGainVolume
11:0011:0012:00
Audio Samples
0:00
9V Betrieb 12V Betrieb

Die Ratte wurde traditionell sehr gerne als Solo-Booster vor einen Marshall JCM800 gesetzt. Dazu kommt der Gain auf einen niedrigen Wert, Volume geht hoch und der Filter wird ebenfalls im letzten Drittel geparkt. Bei einem solchen Setting geht natürlich das Rauschen ordentlich in die Höhe und im Praxisbetrieb sollte man mit einem Noise-Gate liebäugeln. Aber das Ergebnis kann sich hören lassen, denn das ist natürlich der klassische, singende High-Gain-Leadsound mit wahnsinnigem Sustain, den man seit den 80er Jahren kennt:

FilterGainVolume
15:009:0015:00
Audio Samples
0:00
Booster vor JCM 800 – Ibanez AZ
Anmerkung:
Die im Testbericht erwähnten hochfrequenten Artefakte waren bei zwei verschiedenen Testexemplaren beim Einsatz von diversen Netzteilen inklusive zweier original Foxgear 12V-Netzteile unabhängig vom verwendeten Rest-Equipment oder Stromkreis zu hören.
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Fazit

Das Foxgear Rats Distortion Pedal liefert deutliche Ähnlichkeiten zum berühmten Vorbild und kann klanglich einen großen Bereich von Overdrive über fette Distortions bis hin zu fuzzigen HighGain-Sounds abdecken. Auch der bewährte Einsatz vor verzerrten Marshallamps steht dem ProCo-Rat-Pendant gut zu Gesicht. Das Design wirkt neuartig ansprechend und die Verarbeitung der Bauteile ist überwiegend in Ordnung, wenn man vom unsauber entgrateten Gehäuserand absieht. Was jedoch sehr störend ist, sind die seltsamen Hochfrequenzen, die sich besonders im Low-Gain-Betrieb zum Sound gesellen und das Pedal leider einige Punkte kosten. Bedenkt man den Preis, der im Prinzip auf gleicher Höhe mit dem der tadellos funktionierenden Original Rat liegt, kann man hier leider keine eindeutige Kaufempfehlung aussprechen.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • große Bandbreite von Overdrive bis Distortion
  • neuartiges Design
Contra
  • hochfrequente Artefakte
  • kleine Verarbeitungsmakel (Gehäusekante)
Artikelbild
Foxgear Rats Test
Für 77,00€ bei
Das Foxgear Rats Distortion bietet eine große Bandbreite von Overdrive bis Distortion, hochfrequente Artefakte aber verderben etwas den Spaß mit der Ratte.
Das Foxgear Rats Distortion bietet eine große Bandbreite von Overdrive bis Distortion, hochfrequente Artefakte aber verderben etwas den Spaß mit der Ratte.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Foxgear
  • Bezeichnung: Rats
  • Typ: Distortion
  • Herkunft: China
  • Regler: Volume, Gain und Filter
  • Schalter: True-Bypass-Fußschalter
  • Anschlüsse: Ein- und Ausgang (6,3 mm Klinke), Netzadapter 9V – 12V
  • Maße: 60 x 120 x 30 mm
  • Stromaufnahme: 30 mA
  • Abmessungen (B x T x H): 60 x 120 x 30 mm
  • Gewicht: 200 g
  • Ladenpreis: 77,00 Euro (März 2019)
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