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Erica Synths Drum Rack Test

Das fleißige Erica Synths Team hat deren Sortiment um eine neue Serie erweitert. Dabei handelt es sich um die Drum Series, die zum größten Teil aus analogen Drum Modulen besteht. Zu den analogen Drum Modulen gesellen sich noch ein paar Mischer und ein analoges Verzerrer Modul. Ergänzt wird das ganze durch ein digitales Sample Modul und den, von uns schon getesteten Drum Sequenzer

Erica Synths Drum Rack Test (Foto: Igor Sabara)
Erica Synths Drum Rack Test (Foto: Igor Sabara)


So besteht auch das von vielen sehnlichst erwartete Erica Synths Techno System zum größten Teil aus den Modulen dieser neuen Drum Serie. Das Techno System befindet sich schon auf dem Weg zu uns und wir werden es in Bälde ganz genau unter die Lupe nehmen. Als kleinen Vorgeschmack hat uns Erica Synths ein Rack in Form einer 126TE Eurorack-Reihe mit acht Modulen aus der Drum Series geschickt, die wir in diesem Test ausführlich untersuchen.

Details

Allgemeines

Das Rack gibt es nicht als fertiges System zu kaufen, jedoch können die im Test befindlichen Module bereits einzeln erworben werden. Bei den hier besprochenen Modulen aus der Drum Serie handelt es sich um Bass Drum, Snare, Clap, Toms, Bassline, Dual Drive, einem Mischer und dem Drum Sequencer. Hier fallen sofort die neuen Poti-Kappen auf, welche vom gleichen Typ sind, wie sie z. B. auch von Intellijel verwendet werden. Diese Potis sparen nicht nur Platz auf der Frontplatte, sondern sind auch besonders angenehm zu verwenden. Den Drum Sequenzer haben wir uns bereits genauer angesehen. Schauen und hören wir uns doch einmal die anderen sieben Module aus der neuen Drum Serie etwas genauer an.

Das Erica Synths Drum Rack von hinten betrachtet. (Foto: Igor Sabara)
Das Erica Synths Drum Rack von hinten betrachtet. (Foto: Igor Sabara)

Bass Drum Modul

Das Kickdrum Modul ist 14TE breit und wurde in Zusammenarbeit mit der französischen Firma ‚e-licktronick‘ entwickelt. Die hier erklingenden Kicks können eine Decay-Zeit zwischen 400 ms und 2.200 ms aufweisen. Als kleine Besonderheit gibt es einen eingebauten Verzerrer, der auch kräftig zupacken kann. Außer den neun Potis und sechs Buchsen hat es noch einen kleinen Drucktaster, womit die Kick sich auch manuell auslösen lässt. Die oberen sechs Potis sind für Pitch, Tune, Tune Depth, Attack, Decay und Drive zuständig. Pitch, Decay und Drive lassen sich auch per CV ansteuern, und so sind die untersten drei Potis Abschwächer für die eingehenden Steuerspannungen. Mit Pitch stellt man den Grundton der Kick ein.
Tune regelt die die Länge der Decay-Zeit der Pitch Hüllkurve, wobei Tune Depth dann einstellt, um wieviel ‚Pitch‘ von dieser Hüllkurve im Ton verschoben wird. Attack und Decay geben Kontrolle über die Länge der erzeugten Kick Drums, und so kann dieses Modul eine breite Variation an sehr kurzen bis ziemlich langen BDs erzeugen. Außer den drei Eingangsbuchsen für Steuerspannungen bietet das Bass Drum Modul noch eine TRIGG Buchse um die Kick per Trigger-Signalen auszulösen und einen ACC Eingang, um mit weiteren Triggern Akzente auszulösen. Hierbei wird die Kick dann mit maximaler Lautstärke ausgegeben. Zum Schluss finden wir noch eine Ausgangsbuchse vor und eine kleine LED, die aufleuchtet, sobald die Bass Drum ertönt.

Snare Drum Modul

Auch die Snare wurde zusammen mit e-licktronick entwickelt und ist 10TE breit. Hier können Sounds in der Länge zwischen 150 ms und 260 ms erzeugt werden. Die Snare ist etwas schlanker als die Kick und so finden wir hier sechs, anstatt neun Potis vor. Genau wie bei der Kick, sind die unteren beiden Potis Abschwächer für eingehende Steuerspannugen. Per CV kann man hier Tune und Decay steuern und so hat es neben den beiden Tune und Decay Potis auch noch ein Poti, welches mit Snappy bezeichnet ist sowie ein Noise Tone Poti. Mit Tune stellt man hier, genau wie mit dem Pitch Poti des Kick Moduls, den Grundton ein.
Wie es sich für eine anständige Snare gehört, hat auch diese neben dem eigentlichen Ton natürlich auch Rauschen integriert. Mit dem Snappy Poti lässt sich dann zwischen Ton und Rauschen überblenden. Das Noise Tone Poti steuert ein eingebautes Filter, das sich auf das Rauschen auswirkt, und somit lässt sich eine Vielzahl an unterschiedlich klingenden Rausch-Klängen erzeugen. Genau wie bei der Kick, sind auch hier zwei Trigger Eingänge vorhanden. Einer um die Snare auszulösen und einer für Akzente. Außer der Out Buchse, bietet das Snare Modul auch hier den kleinen Drucktaster und eine LED, die über Aktionen der Snare informiert. 

Bassline, Bass Drum und Snare von Erica Synths. (Foto: Igor Sabara)
Bassline, Bass Drum und Snare von Erica Synths. (Foto: Igor Sabara)

Clap Modul

Die Clap ist mit 6TE Breite das schlankste Modul der Drum Serie und wurde ebenfalls in Kooperation mit e-licktronick entwickelt. Es ist auch das Einfachste der Drum Module, und so finden wir hier drei Potis vor, mit welchen man den Grundton und das Decay einstellen kann. Per CV lässt sich hier nur den Tone steuern und so ist das dritte Poti auch ein Abschwächer für die eingehenden Steuerspannungen. Auch hier haben wir TRIG und ACC Eingangsbuchsen und eine Out Buchse. Mini-Drucktaster und LED dürfen auch hier natürlich nicht fehlen.

Toms Modul

Auch bei den Toms hatten wieder die Franzosen ihre Finger mit im Spiel. Dieses Modul ist 16TE breit und somit auch etwas aufwendiger, denn hier sind gleich drei separate Klangerzeuger enthalten. Einer für jeweils Low, Mid und High Tom. Jede der drei verschiedenen Toms kann zwischen 370 ms und 955 ms lang sein. Genau wie bei der Bass Drum, verfügt auch dieses Modul über neun Potis. Hierbei stehen aber weniger Funktionen zur Verfügung, da es drei Stimmen gibt und für jede Stimme sind jeweils drei Potis zugewiesen. Mit Pitch stellt man den Grundton ein und Decay sorgt für die Länge der erklingenden Tom. Das dritte Poti dient als Abschwächer für eingehenden Pitch-Steuerspannungen.
Es gibt 12 Buchsen, also für jede Stimme vier. Zwei Buchsen für Trigger und Akzente, eine für die Pitch CV und schließlich jeweils eine Out Buchse. CV Steuerung über Decay-Zeiten wäre schön gewesen, aber bedingt durch die Größe des Moduls sicherlich zu verschmerzen. Was jedoch wirklich fehlt, ist ein gemeinsamer Ausgang für alle drei Stimmen, denn so muss man immer drei Kanäle eines Mischers opfern, um in den vollen Genuss der drei wirklich hervorragend klingenden Toms zu kommen. Auch hat es drei Drucktaster und drei LEDs für die einzelnen Stimmen.

Das Erica Synths Drum Rack aus der Perspektive betrachtet. (Foto: Igor Sabara)
Das Erica Synths Drum Rack aus der Perspektive betrachtet. (Foto: Igor Sabara)

Bassline Modul

Das Bassline Modul ist eine komplette subtraktive Stimme in nur 14TE Breite, die für Bassläufe und Lead-Sounds konzipiert wurde. Das Bassline Modul wurde diesmal ohne Unterstützung durch e-licktronick entwickelt und wird auf der Hersteller-Seite auch als DIY Bausatz angeboten. Hier haben wir außer dem eingebauten VCA, einen gut klingenden Oszillator mit drei verschiedenen Wellenformen. Geboten wird ein Sub-Oszillator, welcher, wie leider üblich, nur Rechteck als Wellenform bietet. Dafür hat es zwei gut klingende analoge Delay Schaltkreise, die keine Wiederholungen bzw. Echos ermöglichen, sondern ein VCO Detune vortäuschen. Das ist nicht nur clever, sondern klingt auch wirklich nach zwei verstimmten VCOs. Das hier verbaute Filter basiert auf dem Filter aus der Erica Synths Acidbox, klingt gut und kann richtig zupacken. Dieses Filter bietet Lowpass, sowie Bandpass an und bietet, wie der VCA, eine eigene Hüllkurve. Auch bei diesem Modul finden wir drei Reihen à drei Drehknöpfen vor.
Die oberen drei Potis sind für den VCO zuständig. Tune regelt die Tonhöhe, Subosc Lvl die Lautstärke des Sub-Oszillators und Detune aktiviert die beiden oben erwähnten BBD Schaltkreise und tut genau das was dransteht. Die beiden Potis mit Cutoff und Resonanz beschriftet, sind für das Filter zuständig. Es gibt zwei weitere Buchsen, die als Abschwächer fungieren. Der eine Abschwächer regelt eingehende CVs, um das Cutoff des Filters zu beeinflussen, der zweite Abschwächer bestimmt über die Stärke des hier möglichen FM auf den VCO. Die letzten beiden Potis stellen jeweils das Decay der Hüllkurven für den VCA und das Filter ein. Sehr schön zu sehen ist hier, dass neben diesen beiden Potis kleine LEDS verbaut sind, die über den Zustand der jeweiligen Hüllkurven informieren.
Wie schon erwähnt, lässt sich hier nur der Cutoff des Filters per CV ansteuern, dafür hat es aber einen Eingang für FM und Einen, um den VCO mit 1Volt pro Oktave zu steuern. Wie bei den Drum Modulen sind auch hier zwei Eingangsbuchsen für Trigger vorhanden, die mit Gate und Accent beschriftet sind. Zusätzlich bietet das Modul gleich drei Ausgangsbuchsen für diese Mono-Stimme. Außer Main Out kann man hier noch die trockene Dreieckswelle und Rechteckwelle abgreifen. Das macht im Verbund mit dem FM Eingang besonders Sinn. Zum Schluss finden wir noch zwei Kippschalter. Einer schaltet das Filter zwischen Lowpass und Bandpass um, der Andere lässt einen zwischen den drei Wellenformen Rechteck, Sägezahn und Dreieck wählen.

Nur beim Sequenzer sind alle Buchsen oben angeordnet, was Sinn macht, wenn dieser eine Reihe unter den Drum Modulen oder in einem extra Skiff verwendet wird. (Foto: Igor Sabara)
Nur beim Sequenzer sind alle Buchsen oben angeordnet, was Sinn macht, wenn dieser eine Reihe unter den Drum Modulen oder in einem extra Skiff verwendet wird. (Foto: Igor Sabara)

Dual Drive Modul

Beim Dual Drive handelt es sich um zwei identische, aber separate Distortion Schaltkreise in 10TE Breite. Dieser Verzerrer ist in erster Linie für Drums gedacht, macht aber auch bei allen anderen Sounds eine gute Figur. Gute Figur im Sinne von stark verzerren und verfremden. Da es gleich zwei Overdrives sind, kann das Modul auch sehr gut für Stereoanwendungen genutzt werden. Leitet man nur ein Signal in nur die erste Eingangsbuchse, so wird dieses automatisch durch beide Distortions geleitet und so erhält man auch gleich den doppelten Krach. Serielle, doppelte Verzerrung also, die sich gezielt einstellen lässt, da man somit zwei Gainstages zur Verfügung hat. Jede der beiden Sektionen verfügt über drei Potis und jeweils einen Kippschalter. Mit dem Kippschalter lässt sich zwischen drei verschiedenen Distortion-Schaltungen wählen, die nicht zu ähnlich klingen und ihren eigenen Charakter aufweisen.
Das Modul bietet außerdem jeweils ein Gain- und ein Drive Poti. Das dritte Poti dient auch hier als Abschwächer für eingehende Steuerspannungen. Geboten werden zwar jeweils zwei CV Eingänge pro Sektion, welche für Gain und Drive zuständig sind, der Abschwächer wirkt sich jedoch auf beide CV Eingänge gleichzeitig aus. Ein bisschen ungewöhnlich, aber sicherlich eine gute Lösung um das Modul nicht unnötig groß werden zu lassen, oder gänzlich auf einen der beiden CV Eingänge zu verzichten. Zum Schluss hat es pro Sektion jeweils eine Eingangs- und Ausgangsbuchse, wobei, wie bereits erwähnt, die erste Eingangsbuchse auf die Zweite normalisiert ist.

Toms, Clap, Dual Drive und Drum Mixer. (Foto: Igor Sabara)
Toms, Clap, Dual Drive und Drum Mixer. (Foto: Igor Sabara)

Drum Mixer Modul

Zum Schluss in unserer vorgestellten Auswahl der neuen Drum Module finden wir den Drum Mixer. Dieser Mischer bietet gleich sieben Eingänge bei nur 14TE Breite. Trotz der Anzahl an Kanälen und Größe des Moduls, lässt der Mischer sich sehr gut bedienen. Die sehr durchdachten und praktischen Bedienoberflächen sind wir bereits von Erica Synths gewohnt. Als wäre das nicht schon genug, bietet der Mischer noch einen Kompressor, der sich mit nur zwei Potis einstellen lässt. Das erste Poti steuert, wie stark der integrierte Kompressor zupacken soll, das zweite Poti regelt die Release-Zeit des Kompressors. Die anderen sieben der neun Potis sind für die Lautstärken der einzelnen Kanäle designiert, wobei neben jedem dieser sieben Potis eine kleine LED verbaut ist. Diese leuchten auf, wenn der jeweilige Kanal zu übersteuern beginnt.
Die Potis für die ersten drei Kanäle verfügen über kleine Kippschalter, womit sich das Signal entweder auf den Main Out oder auf den Main Out sowie den Aux Out routen lassen. Eine dritte Position wäre hier sinnvoll, sodass man einen Sound z. B. auch nur auf den Aux Bus schicken kann. Einen extra Bus für die ersten drei Kanäle zu haben ist besser als keiner, trotzdem aber wäre es schön zu sehen, alle Kanäle auf den Aux schicken zu können, das erspart beim Live-Spielen ein Vordenken bzw. Umpatchen. CV Steuerung gibt es keine, denn hierbei handelt es sich um einen Mischer und keine VCAs. So gibt es neben den sieben Eingangsbuchsen, zwei Ausgangsbuchsen. Eine Main Out und eine für den erwähnten Aux Bus.

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