Anzeige

Electro Harmonix Grand Canyon Test

Das Electro Harmonix Grand Canyon Delay- und Looper-Pedal präsentiert sich als der große Bruder des 2017 erschienenen Canyon Delays und tritt dementsprechend mit mehr Features auf den Plan. Auch wenn das kleine Canyon schon sehr reich bestückt war, fällt beim Grand Canyon die Vielfalt an Anschlüssen und Steuerungsoptionen sofort ins Auge.

Electro_Harmonix_Grand_Canyon_Delay_Looper_TEST


Natürlich gehört der legendäre Sound des Deluxe Memory Man zum Angebot, und komplettiert wird die Vielfalt durch zwei weitere Delay-Simulationen, die man dem Pedal implantiert hat. Ob das Grand Canyon mit all diesen Features auch klanglich so überzeugend auftreten kann, wie es der kleiner Bruder in seinem Test vorgemacht hat?

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Lieferumfang/Gehäuse

Farblich und grafisch gibt sich das robust verarbeitete Grand Canyon Pedal identisch mit seinem Vorgänger, fällt aber mit seinen Maßen von 121 x 102 x 57 mm größer aus. Geliefert wird unser Proband in einem Pappkarton, der EHX-typisch auch gleich ein 9,6V-Netzteil und eine ausführliche Bedienungsanleitung bereithält. Vier Gummifüßchen sorgen dafür, dass es auf der Bühne sicher am Platz bleibt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit jeder Menge Echo-, Delay- und Halleffekten und einem Looper bestückt, präsentiert sich das Grand Canyon bei unserem Tester.

Anschlüsse und Stromversorgung

Wie schon erwähnt, liefert der Hersteller das Netzteil gleich mit. Dennoch lässt sich das Gerät auch mit anderen 9V-Netzteilen betreiben, die 150 mA bereitstellen. Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite untergebracht. Hier gibt es neben dem Netzteilanschluss und dem Mono-Eingang für das Gitarrensignal zwei Ausgänge für Stereo-Anwendungen, einen separaten Fußschalter-Anschluss und einen Anschluss für ein Expression-Pedal. Da das Pedal nur über einen Mono-Input verfügt, dürfte es weiterhin vor allen Dingen für Gitarristen interessant sein. Tastenspieler hingegen, die häufig schon mit einem Stereosignal aufwarten, müssen also außen vor bleiben. Aber auch die Möglichkeit, weitere Stereopedale vor dem Grand Canyon im Signalweg zu platzieren, ist nicht gegeben.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch an Anschlüssen mangelt es dem Grand Canyon nicht.

Bedienelemente und Funktionen

Auch auf der Oberseite des Grand Canyon präsentieren sich einige Bedienelemente, dennoch fällt die Bedienung recht übersichtlich und zum größten Teil selbsterklärend aus. Möchte man etwas tiefer in die Materie einsteigen, lohnt sich aber dennoch ein Blick in das gut gestaltete Manual. Vier weiße Potis regeln wahlweise die Grundeinstellungen des Delays oder des Loopers. Zwei ebenfalls weiße Taster sind außerdem für die Anwahl der Hauptmodi und der Subdivisions bzw. Notenwerte zuständig, in die das eingegebene Delay-Tempo unterteilt werden soll. Für die Basis-Konfiguration stehen drei Modi zur Verfügung. Hier kann der Anwender wählen, ob er nur das Delay, das Delay und den Looper oder nur den Looper nutzen möchte. Je nach angewähltem Modus ändern dabei die Potis zur Grundeinstellung ihre Funktionen. Möchte man den Looper aufwendiger konfigurieren, geht das nur im Loop-Einzelmodus, was bei den Doppelbelegungen der Potis aber auch nur logisch ist.

Fotostrecke: 4 Bilder An Bedienelementen wurde auch nicht gegeizt und so zeigt sich die Oberseite vielfältig bestückt.

Nutzt man also den Looper parallel mit dem Delay, arbeitet ersterer rudimentärer.
Vier weitere kleine Taster stehen zum Aktivieren von Zusatzfunktionen zur Verfügung.
Hier kann im Stereobetrieb ein Ping-Pong-Delay aktiviert werden. Außerdem kann der Anwender mit dem Tails-Poti entscheiden, ob das Signal bei der Deaktivierung des Pedals ausklingen soll. Eine Moment-Funktion aktiviert das Delay nur bei gehaltenem Fußschalter, und last, but not least lässt sich der Exp. Mode zur Steuerung mit einem externen Expression-Pedal abrufen. Hier schlummert die Möglichkeit, jeden einzelnen Parameter für die Steuerung mit einem Expression-Pedal zu programmieren, was einem kreativen Umgang mit dem Delay natürlich sehr entgegenkommt.
Über ein gerastertes Poti lassen sich dann sage und schreibe zwölf verschiedene Delay-Modi und ein Looper-Modus abrufen. Über zwei kleine Potis können außerdem zwei dem jeweiligen Modus zugewiesene Parameter konfiguriert werden. Der angewählte Delay-Typ ist dabei über eine rote LED sichtbar markiert. Da man auch bei diesem Pedal eine Menge Funktionen auf relativ kleinem Raum untergebracht hat, fällt die Steuerung der weiteren Parameter etwas fummelig aus. Erfreulicherweise lässt sich aber die gewählte Einstellung speichern, indem man das Delay-Modus-Poti länger hält. Im Vergleich zum kleinen Canyon Delay sind die meisten Delay-Typen zumindest auf dem Datenblatt identisch. Dennoch sind mit dem Drum und dem Doubler auch zwei neue Modi an Bord.

Hier eine Übersicht: 

DelayBeschreibungControl 1Control 2
Echo24 Bit Digital DelayFilterBit Crusher
ModDigital Delay mit ModulationMod RateMod Depth
MultiMulti-Tap Delay mit exakter Wiederholungsanzahl (Bis zu 31 Wdh.)FilterDecay/Swell
ReverseReverse DelaySensivityMod Depth
DMMEHX Deluxe Memory Man SimulationMod RateMod Depth
TapeTape Delay SimulationDistortionFlutter Depth
ReverbPlate Reverb + EchoVerb TimeVerb Tone
PitchPitch Shifting + Digital DelayModePitch
ShimMischung aus Octaver und ModulationsdelayFilterMod Depth
Sample/HoldDas Delay hält die Note oder den Akkord bis zum nächsten AnschlagSensivityDecay/Swell
DrumSimulation eines magnetischen ScheibenechosRhythmDrum Age
DoublerKurzes Digital Delay zum „Andicken“ oder Verbreitern des GitarrensignalsOffset TimePitch Spread
LooperModus Aktiv im Looper ModeReverseSpeed

Ist der Tails-Mode deaktiviert, arbeitet das Grand Canyon mit einem analog gepufferten Bypass. Aktiviert man ihn, schaltet das Gerät auf einen DSP-Bypass um, das Signal wird auf jeden Fall digitalisiert und eine Hallfahne beispielsweise klingt auch dann natürlich aus, wenn das Pedal zwischenzeitlich ausgeschaltet wird.

Anzeige

Praxis

Ich werde das Grand Canyon heute im Stereobetrieb nutzen und auch in einem klassischen Mono-Setup anspielen, wie es wohl meistens im Bühnenalltag vorkommen dürfte.
Beim ersten Soundcheck fällt mir jedoch ein gewisses Grundrauschen auf, das sowohl bei der Aktivierung des Delays als auch beim Looper auftritt. Bei einem Delay-Pedal in dieser Preisklasse sollte meines Erachtens ein zusätzliches Rauschen im Signalweg nicht vorkommen und auch ein guter Looper zeichnet sich dadurch aus, möglichst unauffällig zu arbeiten. Da auch ein weiteres Modell, das ich anspielen konnte, diesen Umstand offenbart, gehe ich davon aus, hier keine Montagsfertigung erwischt zu haben.
Wie wir gleich hören werden, hält sich das Rauschen aber in Grenzen und dürfte in vielen Situationen des Live-Alltags eher eine untergeordnete Rolle spielen.

Das Grand Canyon im Stereobetrieb

Da das Grand Canyon eine Menge Möglichkeiten bietet, die den Rahmen dieses Tests sprengen würden, habe ich mich dafür entschieden, zunächst jeden Delay-Modus im Stereobetrieb in einem Beispiel-Setting anzuspielen. So bekommt ihr einen guten ersten Eindruck vom Sound des Pedals. Die gewählten Einstellungen könnt ihr dabei ganz bequem dem Video entnehmen. Später hören wir dann noch ein paar weitere Settings im Mono-Betrieb. Auch das kleine Canyon Delay bot schon eine Menge Sounds und Möglichkeiten. Wollte man die Delay-Presets aber tiefergehend editieren, ging das nur über die Doppelbelegungen der Potis.
Beim großen Bruder hat man auf die weiteren Parameter über die beiden kleinen Potis schneller Zugriff, auch wenn die Bedienung, wie schon erwähnt, etwas fummelig ausfällt. Hinzu kommt, dass die Parameter sehr feinfühlig reagieren und die Presets doch recht stark editiert werden können. Hat man seinen Wunschsound gefunden, lassen sich die Parameter aber zum Glück speichern, sodass man bei der nächsten Inbetriebnahme sofort Zugriff hat. Ansonsten bildet das Grand Canyon, genau wie sein kleiner Bruder, eine große Bandbreite an gut klingenden Delay-Sounds ab, die es nun auch in Stereo zu bestaunen gibt. Die Ping-Pong-Option ist hier natürlich sehr willkommen und sorgt für schöne Atmosphären. Dank des Tap-Tempo-Tasters und den diversen Subdivisions ist man im Arbeitsalltag mit dem Grand Canyon sehr gut aufgestellt. Pedale dieser Kategorie beispielsweise von Strymon oder Source Audio bieten meines Erachtens zwar am Ende noch ein klein wenig mehr Tiefe im Sound, sind aber auch etwas teurer. Dennoch hat das Grand Canyon neben klassischen Brot-und-Butter-Delays ebenfalls ein paar wirklich schöne Texturen in der Hinterhand. Sehr gut gefällt mir beispielsweise erneut die hauseigene Deluxe Memory Man-Simulation und das Reverse Delay. Und auch die beiden neu hinzugekommenen Delay-Modi machen Spaß. Das Drum Delay sorgt dabei ebenfalls für eine charmante Modulation. Wer beispielsweise auf typische Rhythmusgitarren-Pickings steht, wird auch mit dem Doubler Delay seine Freude haben.
Hier kommen zwölf Beispiele in Stereo.

Audio Samples
0:00
Stereo Beispiel Setting – Mode: Echo Stereo Beispiel Setting – Mode: Mod Stereo Beispiel Setting – Mode: Multi Stereo Beispiel Setting – Mode: Reverse Stereo Beispiel Setting – Mode: DMM Stereo Beispiel Setting – Mode: Tape Stereo Beispiel Setting – Mode: Reverb Stereo Beispiel Setting – Mode: Pitch Stereo Beispiel Setting – Mode: Shim Stereo Beispiel Setting – Mode: Sample/Hold Stereo Beispiel Setting – Mode: Drum Stereo Beispiel Setting – Mode: Doubler
Das Grand Canyon bildet eine große Bandbreite an gut klingenden Delay-Sounds ab, die es nun auch in Stereo zu bestaunen gibt.
Das Grand Canyon bildet eine große Bandbreite an gut klingenden Delay-Sounds ab, die es nun auch in Stereo zu bestaunen gibt.

Das Grand Canyon im Monobetrieb

Im musikalischen Gitarrenalltag wird man wohl nicht oft in den Genuss eines Stereo-Setups kommen. Daher sollen natürlich auch ein paar Beispiele im Mono-Betrieb nicht fehlen.
Auch hier macht das Pedal eine gute Figur. Im Verbund mit Amp-Verzerrung arbeitet das Grand Canyon dabei auch problemlos im Einschleifweg des Verstärkers.
Hören wir dazu gleich noch ein paar weitere Beispiele.

Audio Samples
0:00
Mono Beispiel Setting – Mode: DMM Mono Beispiel Setting – Mode: Echo Mono Beispiel Setting – Mode: Drum

Der Looper im Detail

Im Gegensatz zum kleinen Bruder lässt sich beim Grand Canyon der eingebaute Looper mit 16 Minuten Aufnahmezeit deutlich umfangreicher nutzen. Kombiniert man ihn mit einem Delay-Preset, ist der Funktionsumfang dennoch eingeschränkter. Nutzt man den Looper dagegen alleine, lässt sich auch die Abspielgeschwindigkeit bzw. Tonhöhe ändern und das Signal auch rückwärts abspielen. Sehr cool! Einzig das Grundrauschen fällt mir hier wieder auf, das sich mit aufgenommenen Overdubs aber nicht verstärkt.
Ich habe euch zum Abschluss noch zwei Beispiele zu den beiden Looper-Modi aufgenommen.

Audio Samples
0:00
Looper Beispiel Setting 1 – Looper + Delay Mode (Reverb) Looper Beispiel Setting 2 – Looper Mode
Anzeige

Fazit

Das robust verarbeitete Electro Harmonix Grand Canyon Delay Pedal bietet genau wie sein kleiner Bruder gut klingende und vielseitige Delay-Sounds und setzt dabei auf eine einfache Bedienung. Wem die Looper-Funktion des Canyon Delays zu rudimentär war, dürfte mit dem Grand Canyon seine Freude haben. Bei einem Pedal dieser Preisklasse hat mich allerdings das leichte Grundrauschen des Loopers und Delays ein wenig gewundert.
Das geht besser! Wer mit diesem kleinen Minuspunkt leben kann, bekommt ansonsten ein sehr Live-taugliches Pedal geboten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • hohe Variabilität der Delay-Modi
  • Funktionalität des Loopers
  • Anschlussvielfalt und zusätzliche Expression-Optionen
Contra
  • etwas fummelige Bedienung der beiden Delay-Parameter
  • Grundrauschen des Delays und Loopers
Artikelbild
Electro Harmonix Grand Canyon Test
Für 249,00€ bei
Mit dem Electro Harmonix Grand Canyon gibt der Hersteller dem Gitarristen ein variables Delay mit leistungsstarkem Looper an die Hand.
Mit dem Electro Harmonix Grand Canyon gibt der Hersteller dem Gitarristen ein variables Delay mit leistungsstarkem Looper an die Hand.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Electro Harmonix
  • Modell: Grand Canyon
  • Typ: Delay- und Looper-Pedal
  • Herkunft: USA
  • Arbeitsweise: digital, 12 Delay-Typen, 13 Presets
  • Delay: bis zu 3 Sekunden Delay-Zeit
  • Looper: bis zu 16 Minuten Aufnahmezeit
  • Anschlüsse: Input, Output R & L (Mono & Stereo), FSW, Exp, Netzteil
  • Regler: Delay LVL/Dry Cut, Loop LVL, Feedback/Dub LVL, Delay/Fade Out, Delay Type, Delay Parameter 1, Delay Parameter 2
  • Schalter: Tap/Loop, Bypass/Stop, Delay/Looper Mode, Tap Div, Ping Pong, Tails, Moment, Exp Mode
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (9,6V Netzteil im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 150 mA
  • Abmessungen: 121 x 102 x 57 mm
  • Ladenpreis: 245,00 Euro (April 2019)
Hot or Not
?
Mit jeder Menge Echo-, Delay- und Halleffekten und einem Looper bestückt, präsentiert sich das Grand Canyon bei unserem Tester.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Wolf65

Wolf65 sagt:

#1 - 18.03.2023 um 04:31 Uhr

0

Robuste Verarbeitung?!? Bei meinem "Grand Canyon" sind alle Drehschalter, Tasten und LED-Lichter schief eingebaut. Der schwarze Potiknopf am Drehschalter zur Wahl der Delay-Typen fehlt ganz. Ich bezeichne die Verarbeitung als saumässig schlecht! Gleiches gilt für die Bedienung. Schalter zu klein und zu eng beianander. In dieser Preisklasse verlange ich eine gute Verarbeitung! Habe jetzt das Pockecho von Ammoon gekauft. Ist dem EHX "Canyon" sehr ähnlich, aber mit TOP Bedienung und Verarbeitung, +30min Looper und kostet nicht mal die Hälfte wie das EHX Produkt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!