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Eastwood Surfcaster Test

Praxis

Trocken angespielt wirkt die Surfcaster sehr twangig und offen und der Korpus zeigt ein durchschnittlich gutes Schwingungsverhalten. Die Oktavreinheit ist tadellos eingestellt, allerdings die Saitenlage auch sehr sportlich justiert, was leider zu starkem Schnarren führt. Ein Blick auf den Hals offenbarte eine kleine Wölbung nach oben, die durch Spannung des Stabes jedoch behoben werden konnte. Hier würde ich mir eine etwas eingehendere Endkontrolle wünschen, so wie es der Hersteller auch auf seiner Website propagiert. Nach optimaler Einstellung spielt sich das Modell mit den ab Werk aufgezogenen 010er D’Addario Saiten aber sehr gut und klingt überall auf dem Griffbrett sehr ausgewogen.
Für die Soundbeispiele kommt ein Marshall JTM 45 mit einem 4×12″ Greenback Cabinet zum Einsatz, das mit einem SM57 abgenommen wird.
Zunächst hört ihr clean alle drei Pickuppositionen. Die verschieden Stellungen sind sehr gut ausbalanciert und man erkennt sofort den leicht nasalen, aber silbrigen Ton der Lipsticks, die keine sonderlich hohe Ausgangsleistung aufweisen. Bereits clean zeigt die Surfcaster ihren eigenen Charakter, denn sie klingt sehr direkt und ist wahrlich kein Schönfärber oder Feinzeichner. Alles hat einen leichten “Straßen”-Charakter und eigenen Charme.

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Clean – alle Pickups

Nun wird es etwas crunchiger und ihr hört die Eastwood über einen Vox AC30. Gerade Vox-artige Sounds scheinen sehr gut mit ihr zu harmonieren und der Klang erinnert an traditionelle 60er Jahre Sounds.

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Vox Crunch – alle Pickups

Dass die Surfcaster keine HighGain-Gitarre ist, liegt auf der Hand, aber mit einer Marshall-Plexi-Zerre weiß das Modell einigermaßen gut umzugehen. Trotzdem hat sie für meinen persönlichen Geschmack ihre Stärken eher in der Fender/Vox-Richtung. Nichtsdestotrotz ist gerade im Alternative-Sektor bestimmt Platz für die Surfcaster und die Pickups klingen auch bei mittelhohem Gain erstaunlich nebengeräuscharm.

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Plexi – alle Pickups

Nun darf die Surfcaster über einen Fender Tweed erklingen. Dazu drehe ich den Volume-Regler des Amps ziemlich weit auf und wähle die mittlere Pickup-Position. Auch hier lassen sich mühelos Sounds aus längst vergangenen Tagen generieren und Freunde von Oldies oder traditionellem Rock’n Roll werden sofort fündig. Der semiakustische Korpus scheint den leicht hohlen Ton der Pickups sogar noch etwas zu unterstützen.

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Tweed – Middle Position

Selbstverständlich sollte bei einem Test nicht der Effektsound einer Gitarre vordergründig behandelt werden, dennoch muss man sich der Frage stellen, welche User sich von einem solchen Instrument wohl angesprochen fühlen. Und die werden wohl eher im Alternative-, Oldie- und Surfsektor anzutreffen sein. Aus diesem Grund möchte ich auch die typischen Slapback- oder Tremolo-Surfsounds mit Reverb aus dieser Gitarre kitzeln. In beiden Fällen kommt der Stegpickup zum Einsatz und auch hier gibt die Surfcaster ein durch und durch authentisches Bild ab.

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Slapback Echo Surf Tremolo

Zum Abschluss hört ihr ein dynamisches Sololick durch alle Positionen. Die Surfcaster geht dabei sehr gut auf meine Spielweise ein und die Lipsticks arbeiten sehr dynamisch und musikalisch:

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Dynapick
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