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Dave Smith Instruments Tetra Test

PRAXIS

Soundtechnisch ist der Tetra auf der Höhe der Zeit. Ihm schlechte Sounds zu entlocken, ist fast nicht möglich. An sich auch keine Überraschung, werkelt hier doch die Mopho/Prophet-Engine. Die zusätzlichen Sub-Oszillatoren und der Feedback Loop sorgen dabei für noch mehr Dampf!

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Nur die Bedienung ist etwas umständlich: Will man am Gerät schrauben, sollte man schon grob die Parameterliste im Kopf haben, und die ist mit 117 Parameter pro Stimme nicht gerade klein ausgefallen.

Und so funktioniert das Ganze: Drückt man Assign Params (Aktivierung der Blätterfunktion), kann man per Drehen an einem Assignable Parameter alle verfügbaren Parameter aufrufen. Will man nun einen so gefundenen Parameter editieren, drückt man wieder Assign Params (Deaktivierung der Blätterfunktion) und verändert mit demselben Encoder seinen Wert.

Wie gesagt, es gibt vier Assignable Parameter, die sich alle beliebig belegen und speichern lassen – außer im Combo- und Multi-Mode, wo Assignable Parameter 1 nur zur Steuerung der ersten Stimme, Assignable Parameter 2 nur für Stimme 2 … vorgesehen ist. Will man zwei Parameterwerte einer Stimme angleichen, verbringt man viel Zeit damit, zwischen diesen hin- und herzublättern.

Beim Blättern durch die Presets hingegen hat man so immer die passenden, klangformenden Parameter im Griff. Das spart Zeit! Die mangelnde Sortierung der Presets hingegen ist weniger zeitsparend, was uns aber auch schon beim Prophet 08 negativ auffiel. Der Software-Editor bietet allerdings erweiterte Verwaltungs- und auch Kategorisierungsfunktionen, die das Patch-Managment enorm erleichtern.

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Wenn man jedoch selbst Sounds programmieren will, wird man mit der  Tetra-Steuerung schnell die Geduld verlieren: Für ernsthaftes Programmieren sollte man ihm ein MIDI-Masterkeyboard mit vielen Knöpfen und Slidern zur Seite stellen – oder sich gleich den Prophet 08 zulegen. Der Tetra LE Software Editor erleichtert zwar viele Bedienschritte, dieses dankbare Helferprogramm wird aber naturgemäß mit einer Maus bedient – und die ist nicht unbedingt immer der Freund von Hardware- und Analogfreaks.

Den Editor gibt es kostenlos zum Runterladen. Eine kostenpflichtige Pro-Version gibt es auch, und die bietet erweiterte Bank Management-Funktionen, Morphing, usw.

Das Programmieren mit dem Editor gestaltet sich einfach und schnell. Leider verlor er unter Windows 7 hin und wieder die Verbindung, sodass der Tetra neu gestartet werden musste. So kam es, dass ich beim Aktivieren des Arpeggios im Editor zwar sah, dass der Fokus im Display auf Arpeggio sprang, ich jedoch den Status vom Editor aus nicht von Off auf On wechseln konnte. Da es sich um ein recht junges Produkt handelt und Windows 7 auch nicht explizit gefeatured wird, muss man das wohl verschmerzen.

Generell drängt sich bei mir die Frage auf, warum man dem Tetra kein VST Plug-In zur Steuerung spendiert hat. Access Virus hat das mit TI ja schon vorgemacht. Zu umständlich fand ich zumindest in meinem Setup den Wechsel zwischen der Editor-Software, die mit dem USB-Interface verbunden war, und meiner DAW, die mit den MIDI-Ports des Tetra kommunizierte. Ich finde, da sollte man im Jahr 2009 eine zeitgemäße Lösung erwarten können.

Für einige Besitzer des Prophet 08 ist der Tetra hingegen ein preiswerter Stimmenexpander und obendrein ein perfekter, platzsparender Ersatz für einen Prophet ’08 auf Tour. Alle im Prophet erstellten Sounds können in den Tetra kopiert und so später per Masterkeyboard aufgerufen werden, wenn auch nur vierstimmig.

Fotostrecke: 2 Bilder Vier Stimmen, fein und säuberlich in Rot…
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UrbanJunglist sagt:

#1 - 28.12.2011 um 13:45 Uhr

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Die Navigation durch den Artikel nervt zwar (warum muss ich x-mal weiter klicken?), aber das Review ist klasse. Sehr ausführlich und so Umfangreich wie kein anderes, das ich finden konnte. Hat sicher einige Zeit gekostet.

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