Cameo Zenit P 40 Outdoor PAR und Cameo Zenit Z 120 Zoom PAR Test

Auch wenn sich Zenit P 40 und Z 120 aus dem Hause Cameo in Konzept und Bauweise unterscheiden, so einen sie dennoch entscheidende Details: Sie sind für den Outdoor- und Indoor-Einsatz geeignet, mit leistungsstarken Lichtquellen ausgestattet und wurden für professionelle Ansprüche optimiert. Mit flackerfreiem Licht und hoher Wiederholrate eignen sie sich auch für die Königsdisziplin der Lichttechnik: den Einsatz bei TV- und Filmanwendungen. Schauen wir genauer hin.

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Cameo Zenit P 40 Outdoor PAR und Cameo Zenit Z 120 Zoom PAR

Details

Cameo Zenit P 40

Der Cameo Zenit P 40 ist klein, kompakt und handlich. Immerhin bringt er gerade mal 4,8 kg auf die Waage und ist mit 186,6 x 186,6 x 159 mm nur halb so groß wie ein Schuhkarton. Er bietet präzise Lichtstrahlen mit einem auf 8 Grad reduzierten Abstrahlwinkel. Zwei im Lieferumfang zwei Streuscheiben ermöglichen zusätzlich Abstrahlwinkel von 25 und 45 Grad. Das Besondere: Die Lichtausbeute bleibt trotz aufgesetzter Streuscheibe gleich.

Konstruktion

Auf der Frontseite sind in quadratischer Anordnung vier 10 Watt starke Osram OSTAR LEDs verbaut. Sie ermöglichen brillante Farben, die zudem angenehm warm und homogen gestaltet werden können; sie lassen sich einzeln, inklusive Farbtemperatur kalibrieren, 15 Farbmakros sind als Presets integriert. Die Leuchtintensität wird zwischen 0 und 255 eingestellt. Es gibt vier verschiedene Dimmerkurven, wobei auch die Dimmerkurve einer Halogenlampe simuliert werden kann. Das ist bei Mitbewerbern nicht unbedingt üblich.  

Fotostrecke: 3 Bilder Zenit P40: Für harmonische Brillanz – OSTAR LEDs.

Der typische Einsatzbereich des P 40 ist im Outdoor-Bereich. Er entspricht der Schutzart IP65 und ist rundherum bestens gegen Witterung und Co. geschützt. Und ich darf den Test im Ostfriesennerz auf freier Wildbahn durchführen. Egal. Auf der Rückseite finden wir außer dem Display ausschließlich Anschüsse, die mit einer Kunststoffkappe geschützt und abgedeckt werden – so sie nicht mit Steckern belegt sind. Hier gibt es den fünfpoligen DMX-In und DMX-Out, der Spot ist also auf das Zukunftsprotokoll DMX512A ausgerichtet. Power-In und Power-Out sind per Neutrik powerCON ebenfalls nach IP65-Vorgaben konzipiert. Pflichtprogramm: die für das Riggen bzw. die Überkopfmontage vorgeschriebene Sicherungsöse.
Das Außengehäuse ist aus Aluguss gefertigt. Alles stabil und solide und sieht zudem super aus. Der Sinn der auf der hinteren Seite des Korpus verbauten Kühlrippen erschließt sich mir allerdings nicht, denn bei Betriebstemperaturen zwischen 15 und 45 Grad Celsius bleibt fraglich, ob überhaupt flankierende Maßnahmen für den Abfluss von Hitze ergriffen werden müssen.
An den Seiten die Aufnahme für den Haltebügel aus dem Lieferumfang. Auch hier steht die Solidität im Mittelpunkt. Leider kann der innere Teil des Doppelbügels beim Stellen nicht auf der gewünschten Breite arretiert werden. Das Feststellen erfolgt ausschließlich über die Drehgriffe und Verschraubungen am Übergang von Doppelbügel zum Korpus. Die halten bestens, aber gewünscht hätte ich mir eine doppelte Absicherung. Im schlimmsten Fall breitet der Doppelständer unvermittelt beide Beine aus und der Kopf liegt auf dem Boden. Allerdings wird der P40 nur selten auf dem Fußboden stehen.

Der Junge gehört an die frische Luft.
Der Junge gehört an die frische Luft.

Cameo Zenit Z 120

Der Cameo Zenit Z 120 legt eine Schippe drauf. Er ist deutlich größer und mit 8,5 kg wesentlich schwerer. Die 120 Watt starke RGBW-COB-LED stellt zudem mehr Leistung parat und die Abstrahlfläche hat einen umfangreicheren Durchmesser. Seine spezielle Disziplin ist das motorisierte Zoomen von 7 bis 55 Grad. Das erlaubt eng gebündelte Strahlen und Lichtkegel ebenso wie weiträumige Floodings mit breiten Flächen. Der Gehäuseaufbau ähnelt dem des P 40, nur eben im XXL-Format, die XLR-DMX-Ein- und -Ausgänge sind ebenfalls fünfpolig. Auch hier ist ein den Korpus umgebendes Element mit Kühlrippen integriert. Und bei diesem Gerät verstehe ich auch den Zweck. Denn darunter befinden sich die Auslassschlitze, über die warme Luft abgeführt wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Cameo Zenit Z 120 Lieferumfang.

Praxis

Obacht: Die Zenit P 40 und Z 120 besitzen eine Autolock-Funktion, die unbeabsichtigten oder unbefugten Änderungen vorbeugen soll. Wer das nicht weiß, rauft sich möglicherweise das schüttere Haar, zumal die Geräte gelockt ausgeliefert werden. Das Gerät durchläuft also den internen Prüfmodus – und dann passiert erst mal gar nichts. Aufgehoben wird das Locking durch fünf Sekunden langes Drücken von Up und Down. Und schon geht es simpel durch das Menü. Der P 40 ist mit einem OLED-Display inklusive berührungsempfindlichen Bedienfeldern ausgestattet, die bekanntermaßen sehr schnell ansprechen. Einfach drauftippen reicht vollkommen aus.

Cameo Zenit P 40 Display
Cameo Zenit P 40 Display

Cameo Zenit Z 120

Die Bedientaster des Z 120 hingegen sind von flexiblen Kunststoffkappen geschützt, auf die man durchaus kräftig eindrücken muss. Das Programmieren über die Taster ist damit ein wenig umständlicher. Das hinterleuchtete LC-Display ist akzeptabel lesbar, in der Regel wird man den Scheinwerfer aber ohnehin per DMX steuern.
Neben der variablen Lichtausbeute ist gerade bei Theateranwendungen die Geräuschentwicklung des Zoom-Motors ein wichtiger Aspekt. Doch was der Hersteller verspricht, bewahrheitet sich: Der Motor arbeitet angenehm leise, die Konvektionskühlung trägt das ihre zum unauffäligen Betrieb bei. Genau genommen sind zunächst überhaupt keine Geräusche vorhanden. Erst nachdem Erreichen der Betriebstemperatur, ist ein leichtes Rauschen gerade eben vernehmbar. Wenn auch nur eine Person im Raum ein Wort flüstert, ist das ganz sicher lauter als die Kühlung.

Cameo Zenit Z 120 Display
Cameo Zenit Z 120 Display

Steuermöglichkeiten

Auf hohem Niveau bewegen sich die Steuerungsmöglichkeiten der Geräte. Sie können als Master, Slave, Standalone und in sieben DMX-Modi betrieben werden. Einige Beispiele: Per DMX lassen sich die RGBW-Farben, die Korrektur der Farbtemperatur, Colour-Macro, Dimmerkurven und Dimmer-Response kontrolliert werden. Ebenfalls im Repertoire: Strobe, Colour-Jump, Zoom, Colour Fade, Fine Reset und vieles mehr.
Ich habe selten Geräte erlebt, die so simpel und gleichzeitig effektiv waren. Die Werksprogramme für den Autorun sind geschmackvoll und professionell. Es wird nicht mit Effektvielfalt geballert, die man zunächst abspecken muss, um sie sinnvoll einsetzen zu können. Sehr angenehm.

Fotostrecke: 3 Bilder Cameo Zenit P 40: Effektive Strahlkraft…

Fazit

Wer Licht auf höchstem Niveau inszenieren will, und das im Out- und/oder Indoorbereich, bekommt mit den Cameo Zenit P40 und Z120 wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand. Beeindruckend sind Flexibilität, Leistungsfähigkeit sowie die individuellen Steuerungsmöglichkeiten. Von der dezenten Lichtstimmung bis zu effizientem Punktstrahlen geht eigentlich alles. Und dann lässt sich auch noch zwischen hart, weich oder Retro-Style wählen. Die Sinne der Zuschauer werden damit stimmig angesprochen. Die Preisgestaltung ist angesichts des Gebotenen mehr als fair.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Flackerfreie Lichtdarstellung
  • Farbtemperatur-Korrektur
  • Halogen-Simulation
  • Variabler Abstrahlwinkel durch Streuscheiben (P40)
  • OLED-Display mit berührungsempfindlichen Bedienfeldern (P40)
  • RDM-fähig (Z 120)
  • Zoom zwischen 7 und 55 Grad (Z 120)
Contra
  • Hinterleuchtetes Display leicht unterdimensioniert
  • Doppelbügelarretierung nicht separat abgesichert
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Cameo Zenit P 40 Outdoor PAR und Cameo Zenit Z 120 Zoom PAR Test
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