Behringer B1031A Test

PRAXIS

Ausgepackt und angeschlossen – alles ohne negative Überraschungen. Ein detailliertes Handbuch in vielen verschiedenen Sprachen, darunter natürlich auch Deutsch und Englisch, liegt bei. Selbstverständlich nehme ich wieder in meinem gewohnten Ein-Meter-Stereodreieck Platz und bewaffne mich mit den entsprechenden Testfiles zur ausgiebigen Hörprobe.

Der erste Eindruck klingt überraschend ausgewogen. Kein Vergleich zur B2031, die den Fokus bedeutend stärker auf die Mitten legt. Der Bass wird hier im Gegensatz auch nicht überzeichnet, sondern bleibt schön im Rahmen. Ein großer, nicht allzu hart angefahrener Tieftöner zahlt sich eben aus. Die versprochenen 35 Hz schafft er allerdings bei Weitem nicht. Aber das hatte ich, ehrlich gesagt, auch nicht erwartet. Immerhin werden die 60/65 Hz ohne vorherige markante Überhöhungen erreicht. Das zeigen auch unsere Messungen sehr gut.

Fotostrecke: 24 Bilder Behringer B1031A – Übertragungsverlauf

Bedenkt man, dass es bei einer wandnahen Aufstellung ohnehin zu Überhöhung im Bassbereich kommt, kann die Standardeinstellung – vor allem in diesem niedrigen Preissegment – als durchaus gelungen bezeichnet werden. Bei vielen Mitbewerbern wird der Bassbereich bewusst angehoben, um die kompakten Abmessungen besser kaschieren zu können, was ich persönlich aber eher für kontraproduktiv halte. 

Allerdings wirken auch hier die Höhen etwas zu scharf und aufgesetzt. Gerade ab 5 kHz ist es mir etwas zu viel des Guten, auch wenn das Phänomen nicht ganz so drastisch ausgeprägt ist wie bei der B2031. Mit dem High-Shelf Filter kann zwar etwas kompensiert werden, ganz glatt bekommt man die Höhen damit nicht. Die Stereoauflösung ist gut, aber auch nicht “über-detailliert”. Bei aller Kritik sollte man nicht den äußerst kleinen Preis aus den Augen verlieren. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die mitgelieferten Messdiagramme kommen ohne Frequenzangaben aus, dafür wird die „Wetterlage” äußerst detailliert angegeben.

Weitere Kompromisse muss man leider auch bei der Gehäuse-Steifigkeit machen. Die Box ist nicht wirklich resonanzarm, Vielleicht wurde sie doch etwas zu leicht gebaut. Im Vergleich zur B2031 waren die Verzerrungen im unteren Mittenbereich deshalb auch schon auf den Messungen deutlicher zu erkennen, was der Box einen kleinen “Boing”- Sound verpasst. Gerade bei bassintensiverem Material fällt dies besonders auf und man kann die begrenzte Größe der Speaker förmlich hören. KRK z.B. hört sich im Vergleich dazu viel größer an, als die Speaker in Wahrheit sind.

Weiterhin nicht gar so schön sind die teilweise heftigen “Rassel”-Resonanzen der Metall-Rückseite bei etwas tieferen und energetisch anspruchsvollen Kick-Zügen, wobei es auch zu mäßigen Bassport-Turbulenzen kommt. Das fiel bei einer der beiden Boxen des Stereopaars leider heftiger ins Gewicht, so dass auch hier, ähnlich wie schon bei der B2031, im Endeffekt nicht allzu laut gehört werden konnte. Schade, das trübt den sonst so guten Eindruck doch erheblich.

Wer etwas mehr Qualität will und bereit ist, 50 Euro mehr anzulegen, sollte sich die KRK Rokit 5 G2 anschauen, die zwar auf den ersten Blick kleiner und leistungsmäßig unterlegen scheint, in ihrem Rahmen aber bedeutend mehr überzeugt. Ihr Übertragungsverlauf sieht zwar erst mal welliger aus, im Hörvergleich zeigt sie sich aber dennoch gefälliger. Die Behringer Box besitzt zwar auf der einen Seite mehr Leistung, kann diese aufgrund der starken Resonanzgeräusche aber nicht wirklich ausspielen. Das führt zu der logischen Frage, warum man sich seinen Schreibtisch mit so großen Boxen blockieren sollte. Auch das nicht sehr wertige Erscheinungsbild könnte eine Geschmacksfrage sein. 

Behringer-1031A_10_Modelname
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ash sagt:

#1 - 24.01.2014 um 10:13 Uhr

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Can the distortion due to cabinet be reduced by fixing them to desktop or stands ?

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