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Alto Professional TS212W, TS212S, TS215W, TS215S und Bluetooth Total Test

Die aktiven Fullrange-Lautsprecher aus Altos TS2-Serie hatten uns bereits überzeugt, die neue Generation bietet überarbeitetes Design und Bluetooth-Unterstützung. Ferner sind dazu passende Subwoofer erhältlich. Wie bereits die Vorgänger lassen sich die 12- und 15-Zoll-Boxen als Monitore und Fullrange-PA einsetzen. Alto hat mit dem Bluetooth Total auch gleich einen passenden Receiver am Start, mit dem man das Signal kabellos an die Subs übertragen kann. Der Test wird zeigen, wie es um die neue Baureihe bestellt ist und ob der knackige Sound der Truesonic-Boxen geblieben ist.

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Details

Die neue TS2-Serie unterscheidet sich von den Vorgängern durch das Kürzel W wie Wireless für die integrierte Bluetooth-Schnittstelle sowie die Subwoofer TS212S, TS215S und TS218S. Die haben keinen Blauzahn an Bord, können aber über den „Bluetooth Total“ Stick angefahren werden, dazu später mehr. Die Produktbezeichnungen verweisen auf die Größe der Bass-Chassis, in den Zweiwege-Tops arbeitet zusätzlich ein einzölliger Neodym-Treiber bei einer Trennfrequenz von 2 kHz.

Fotostrecke: 7 Bilder Optisch identisch: Alto TS212W und TS215W.

Die Tops kommen in einem eleganten Polypropylen-Kleid und schnittiger Linienführung daher. An der hinteren Kante sind sie für den Einsatz als Bodenmonitor um 45 Grad gewinkelt. Die Lautsprecher werden durch ein solides Metallrost geschützt, wartungsfreundlich gesichert durch vier Schrauben. Das Bassreflexgehäuse besitzt drei M10-Flugpunkte, fünf solide Griffe und einen perfekt integrierten, arretierbaren Ständerflansch.
Die Birkenmultiplexgehäuse der Subs gefallen durch ein ebenso geschmeidiges Erscheinungsbild. Zwei massive Griffe seitlich erlauben den bequemen Transport, auf dem Deckel gibt es einen Hochständerflansch.

Fotostrecke: 7 Bilder Auf den ersten Blick ähneln sich die Subwoofer TS212S und TS215S.

Technik der TS2-Serie

Die Elektronik der Tops ist identisch. Die Leistung der Class-D-Verstärker beträgt 550 Watt RMS (350 Watt LF und 200 Watt HF) bzw. 1100 Watt Spitze. Die TS212W erreicht 127 dB Schalldruck (124 dB kontinuierlich) bei einem Frequenzgang von 46 Hz bis 22 kHz. Die TS215W erzielt 130 dB in der Spitze (127 dB kontinuierlich) bei 43 Hz bis 22 kHz.
Beide Boxen verfügen über einen einfachen Dreikanal-Mischer. Die ersten zwei Inputs sind als Combo-Buchse mit eigenem Gain realisiert. Sie verwalten Line-Signale, Hi-Z-Instrumente und Mikrofone. Der dritte Kanal lässt sich via Bluetooth beschicken. Er wird über die Pair-Taste mit dem Quellgerät gekoppelt und kann per Stereo-Link mit einer weiteren TS2-Box verbunden werden.

Weiterhin vorhanden: Betriebslampe, Limiter-Diode, Groundlift- und Contour-Schalter, vergleichbar mit einer Loudness-Schaltung. An der XLR-Buchse des Mix-Outs liegt das summierte Signal der Box an (Mono-Eingänge, linke Seite Bluetooth bei Monobetrieb oder rechte Seite bei stereo-gelinkten Box über Bluetooth). Mit dem Pre/Post-Schalter lassen sich die Gain-Regler der Inputs am Mix-Out überbrücken (Pre). Wählt man Post am Mix-Out gelten die Gain-Regelungen der Inputs.

Fotostrecke: 8 Bilder Die Technik im Schnelldurchlauf TS 212 W

Die Elektronik der beiden Subwoofer TS212S und TS215S ist ebenfalls identisch. Der TS212S leistet 625 Watt RMS (1250 Watt Spitze) bei 127 dB Schalldruck. Der Frequenz verläuft von 40 bis 100 Hz. Der TS215S erreicht mit derselben Leistung 129 dB Spitzenlautstärke bei einem Frequenzgang von 35 bis 95 Hz.
Zwei Combo-Buchsen dienen dem Anschluss eines Stereosignals. Linker und rechter Kanal werden getrennt zu den darüberliegenden Ausgängen geroutet, an denen die jeweiligen Tops angeschlossen werden. Dieses Signal wird durch ein Highpass-Filter vom Subwoofer getrennt. Das Filter lässt sich aber via Output Full-Range-Schalter deaktivieren. Über den Extended-LF-Schalter kann ferner das Lowpass-Filter für den Sub deaktiviert werden. Eine Umkehr der Phasenlage erlaubt der Polaritätsschalter. Ein Volume-Poti regelt schließlich die Ausgangslautstärke des Subwoofers. Alle Boxen sind mit Schutzschaltungen gegen Clipping, Verzerrung und Überhitzung ausgestattet. Die Netzversorgung erfolgt über ein Schaltnetzteil mit gut erreichbarer Schmelzsicherung.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Alto Bluetooth Total Stick mit Kabel.

Bluetooth-Stick

In meinem Testpaket finde ich Altos Bluetooth Total Stick, eine Empfangseinheit mit XLR-Buchse zum Anschluss an Aktivboxen oder Mischpulte. Über einen zweiten Stick lässt sich sogar eine Stereo-Funkstrecke aufbauen. Ein -10-dB-Pad schützt bei zu lautem Input. Zur Stromversorgung dient ein Lithium-Ionen-Akku, der per USB Kabel innerhalb von vier Stunden geladen werden kann (5V DC, 500 mA). Seine Kapazität reicht für etwa sechs Stunden Beschallung.

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Praxis

Die Boxen sind dank der vielen Griffe gut zu handhaben und einfach zu positionieren. Selbst der knapp 30 Kilo schwere TS215S bereitet einem geübten PA-Menschen keine großen Schwierigkeiten. Die moderne Linienführung nimmt den Gehäusen die Klobigkeit und verleiht ihnen auf der Bühne eine gewisse Eleganz.

Fotostrecke: 3 Bilder Elegant trotz ordentlicher Literzahl, die Subwoofer der TS2-Serie.

So klingen die Tops

Sowohl TS212W als auch TS215W erzeugen einen enormen Schub, ohne Windgeräusche an den Bassreflexöffnungen zu produzieren. Die TS212W klingt etwas brillanter als die TS215W, mir ist das fast schon zu aggressiv. Die TS215W kommt dafür etwas tiefer runter. Bei beiden Boxen ist die Lautstärke im oberen Verstärkungsbereich enorm, trotzdem glasklar und das Frequenzband bis in den Bass geschlossen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Topteile: TS212W und TS215W.

Jetzt kommt der Bass

Die Subs arbeiten bis 95 beziehungsweise 100 Hertz und bewegen bei vollem Ausschlag alles, was nicht angenagelt oder festgeklebt ist. Haben die TS2-Tops vorher schon Schub produziert, gleicht das Ergebnis jetzt einem kleinen Erdbeben. Der Sound ist amtlich und bleibt clean bis kurz vor 80 Prozent Gain. Dabei beginnen die Verstärker erst ab 75 Prozent Auspegelung langsam zu rauschen. Erstaunlich auch, wie laut die Systeme angefahren werden können, bevor der Limiter anspricht.
Selbst der Betrieb mit erweitertem Bassbereich der Subs und Fahren der Tops ohne Hi-Pass-Filter gelingt mit brachialer Lautstärke. Der obere Bassbereich wird jetzt allerdings ziemlich überzeichnet. Der Unterschied zwischen dem TS212 und dem TS215 Komplettsystem ist vorhersehbar: Die 15-Zöller schaffen mehr Bass, die 12-Zöller klingen etwas cleaner.

Live

Die Mixer in den TS2-Tops sind eher rudimentäre Summierer, EQs oder weitere Eingriffsmöglichkeiten fehlen. Soll das Summensignal am Mix-Out abgenommen werden, sollte die Post-Fader-Schaltung betätigt sein, da sonst das Bluetooth-Signal mit voller Lautstärke ausgegeben wird.
Die Eingänge verdauen Line-Signale, Mikrofone und Hi-Z-Instrumente, ein Shure SM58 klingt auch ohne EQ gut. Allerdings muss ich den Gain auf 75 – 80 Prozent aufdrehen, damit die Stimme weit trägt und sich gegen Playbacks durchsetzt. Dabei überrascht mich, dass beide Boxen ein nahezu direktes Besprechen in allen möglichen Positionen ohne Feedback zulassen. Damit empfiehlt sich die TS2W-Serie auch als überzeugend klingender Monitor-Wedge für Musiker und DJs.
Hi-Z-Instrumente werden störungsfrei und laut übertragen. Die Lautstärkereserven sind bei beiden Systemen enorm. Speziell die Combo TS215W/TS215S kann als Bassgitarren-Combo dienen. Die Hose flattert, die Messer fallen aus dem Besteckkasten und selbst härtestes Slapping lässt die Limiter kalt. Um ein kleines Singer-Songwriter-Konzert ohne weitere Hilfsmittel zu bestreiten, reicht einer der Tops im Monobetrieb. Um dabei auch noch richtig Spaß zu haben, packt ihr einfach den passenden Sub drunter.

Alto Bluetooth Total

Der Bluetooth-Stick erlaubt für kleines Geld und ohne großen Aufwand, das Equipment mal eben funkfähig zu machen. Ein prima Add-on zum Aufpimpen von Aktivboxen, Live-Mischpulten und Verstärkern mit einer Reichweite von 5 bis 25 Metern (je nach Quelle). Mit zwei Sticks und der Link-Funktion lässt sich ohne viel Aufhebens eine drahtlose Stereo-Strecke aufbauen, die ca. 6 Stunden hält, bevor der Akku über seine USB-Schnittstelle wieder aufgeladen werden muss. Zu beachten ist, dass Bluetooth sich nicht gut mit weiteren Funkstrecken verträgt. Bevor ihr euch auf die Sticks und die Bluetooth-Strecke verlasst, testet bitte das Setup vor Ort mit jeweilig eingesetzten Equipment wie Funkmikrofonen, Smartphones und eventuellen WiFi-Hotspots der Veranstalter. Nach wie vor gilt: Es geht nichts über ´ne ordentliche Audiostrippe!

Für wen

Die Erweiterung um Subwoofer und Bluetooth macht die eh schon multifunktionale TS-Serie noch attraktiver. Der Platzbedarf steigt mit den Subs natürlich erheblich. Mit einem VW Golf bekomme ich gerade mal eine TS215S und zwei TS215W bewegt, aber es lohnt sich: den knapp 400 Personen werden ordentlich die Hosenbeine belüftet!
Die kompaktere TS212W eignet sich in meinen Augen eher für gediegene Events, Poetry Slam sowie Singer/Songwriter. Mit passendem Subwoofer sind knackige Auftritte kleinerer Bands machbar, sogar als Mono-Stack. Kommt mehr Personal auf die Bühne oder muss ein Club beschallt werden, empfehlen sich zwei TS215W plus Sub im Stereobetrieb. Die Tops geben zudem eine prima Probenraum-PA ab und eignen sich als Floor-Monitor. Besitzer der alten TS2-Serie können zudem mit den Subwoofern für kleines Geld ihre Anlage aufrüsten.

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Fazit

Alto Professional liefert mit den TS2-Modellen eine leistungsstarke und preislich attraktive Boxenserie ab, die mit sehr gutem Sound, kräftigem Punch und hervorragenden Lautstärkereserven beeindruckt. Dabei eignen sich TS212W und TS215W nicht nur als toll klingende Fullrange-PA, sondern auch als Monitorboxen. Die neuen Subwoofer ziehen gleich die Wurst inklusive ihrem Teller weg und lassen sich erfreulicherweise auch mit den Tops der alten TS-Serie kombinieren. Wer den Bluetooth-Stick andockt, darf kabellos streamen. Ganz gleich ob ihr euch zu den Vocal-Artisten, Singer/Songwritern, kleinen oder größeren Bands, Alleinunterhaltern, DJs oder mobilen Diskotheken zählt, in der TS2-Serie sollte für jeden was dabei sein. Die Bluetooth-Schnittstelle nebst Alto Adapter und Stereo-Link hat im Live-Einsatz noch einige Macken, die es auszuräumen gilt, was letztlich einen halben Bewertungsstern kostet. Davon abgesehen muss ich sagen: Facelift, Sound und Gesamtpaket der Alto TS2-Serie überzeugen mich sehr. Daher vergebe ich 4,5 Sterne.

hervorragende Lautstärkereserven
  • sehr guter Klang
  • ordentlicher Punch
  • elegante, handliche Gehäuse
  • rock-solid Verarbeitung
  • XLR Bluetooth Total Stick mit Stereo-Pairing-Option
  • einfacher Wechsel der Schmelzsicherung
  • gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
  • Bluetooth verbesserungswürdig
Alto Professional TS212W, TS212S, TS215W, TS215S
Alto Professional TS212W, TS212S, TS215W, TS215S
Spezifikationen
    Alto TS212W
    • 12“-Tieftöner mit 2,5“-Schwingspule
    • 1“-Neodym-Kompressionstreiber
    • Frequenzgang: 46 Hz – 22 kHz (-10 dB)
    • Schalldruck SPL: 127 dB Spitze , 124 dB kontinuierlich
    • Maße (BTH): 357 x 351 x 591 mm
    • Gewicht: 12,9 kg
    Alto TS215W
    • 15“-Tieftöner mit 2,5“-Schwingspule
    • 1“-Neodym-Kompressionstreiber
    • Frequenzgang: 43 Hz – 22 kHz (-10dB)
    • Schalldruck SPL: 130 dB Spitze / 127 dB kontinuierlich
    • Maße (BTH): 396 x 357 x 652 mm
    • Gewicht: 14,9 kg
    Alto TS212S
    • 12“-Tieftöner mit 3“-Schwingspule
    • Frequenzgang: 42 – 100 Hz (-10 dB)
    • Schalldruck SPL: 127 dB
    • Maße (BTH): 456 x 451 x 508 mm
    • Gewicht: 20 kg
    Alto TS215S
    • 15“-Tieftöner mit 3“-Schwingspule
    • Frequenzgang: 35 – 95 Hz (-10 dB)
    • Schalldruck SPL: 129 dB
    • Maße (B x T x H): 542 x 515 x 630 mm
    • Gewicht: 28,2 kg
    Alto Bluetooth Total
    • aufladbarer Bluetooth-Receiver mit XLR-Anschluss
    • Lithium-Ionen-Akku mit 6 Stunden Laufzeit
    • Padschaltung 0 dB / -10 dB
    • Bluetooth-Koppelung und Stereo-Link mit zweitem Stick
    • Maße (BTH) : 30 x 125 x 24 mm
    • Gewicht: 60 Gramm
    Preise (UVP):
    • Alto TS212W: 369,- €
    • Alto TS212S: 369,- €
    • Alto TS215W: 399,- €
    • Alto TS215S: 489,- €
    • Alto Bluetooth Total: 59,- €
    Unser Fazit:
    4,5 / 5
    Pro
    • hervorragende Lautstärkereserven
    • sehr guter Klang
    • respektabler Punch
    • elegante, handliche Gehäuse
    • Stereo- und Monobetrieb via Bluetooth
    • einfacher Wechsel der Schmelzsicherung
    • Bluetooth Total Receiver mit Stereo Link Option
    Contra
    • Bluetooth verbesserungswürdig
    Artikelbild
    Alto Professional TS212W, TS212S, TS215W, TS215S und Bluetooth Total Test
    Für 333,00€ bei
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