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Dunlop CBM95 Cry Baby Mini Wah Test

Das Dunlop Cry Baby gilt als einer der Wah-Pedal-Klassiker, die in den Sechzigern den typischen Sound prägten. Und das Dunlop CBM95 Cry Baby Mini Wah in unserem bonedo-Test beweist, dass dieser Effekt nach wie vor quicklebendig ist. Mittlerweile gibt es WahWah-Pedale von zahlreichen Herstellern in den unterschiedlichsten Ausführungen und Klangvariationen, aber auch wenn die Konkurrenz nicht mit Innovationen geizt, sieht es so aus, als hätte Dunlop in diesem Geschäft nach wie vor die Nase vorne.

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Und just in dem Moment, in dem man denkt, alles schon einmal gesehen zu haben, kommt genau dieser Hersteller auf die Idee, mit der Größe des Pedals zu experimentieren. Das Ergebnis ist ein Cry Baby, das den Namen Baby definitiv verdient hat, das Cry Baby Mini! Allerdings stellt sich beim Anblick dieses Winzlings unwillkürlich die Frage, ob unser Kandidat vielleicht doch eher ein Spielzeug ist? Wir haben ihn unter den Fuß genommen.

Details

Konzept

Das CBM95 CryBaby Mini ist, wie der Name schon vermuten lässt, wirklich sehr klein, genauer gesagt nur etwa halb so groß wie ein Standard CryBaby. Aber warum hat man ein so kleines WahWah überhaupt entwickelt? Ganz einfach: Immer mehr Pedale sollen auf möglichst kleinem Raum untergebracht werden, und das geht nur, indem man sie schrumpft – siehe aktueller Miniaturisierungs-Trend. Und was die Elektronik anbelangt, ist das in den meisten Fällen keine große Herausforderung. Schaut man sich die Innereien von analogen Bodentretern an, beschränken sich die nicht selten auf eine kleine Platine, auf denen sich eine eher bescheidene Ansammlung elektrischer Bauteile tummelt. Am deutlichsten wird das Missverhältnis zwischen mitunter riesigen Gehäusen und winzigen Platinen übrigens bei Fuzzpedalen aus den 60er und 70er Jahren – bei ihnen würde die verbaute Elektronik locker in eine Streichholzschachtel passen. Und will man ein Stressbrett mit vielen Effektpedalen bestücken, ist es von Vorteil, wenn die sich möglichst klein machen. Und warum sollte das nicht auch für ein WahWah-Pedal gelten? Also hat sich die Entwicklungsabteilung von Dunlop die Elektronik eines CryBabys vorgenommen und ein kleineres Gehäuse drum herum gebaut.

Fotostrecke: 2 Bilder Größentechnisch tatsächlich eine halbe Portion

Aufbau

Die Abmessungen unseres Testpedals betragen durchgedrückt gerade einmal 133 x 75 x 65 mm (L x B x H). Das CryBaby Mini ist aber nicht nur wesentlich kleiner als die Standard-Version, sondern mit seinen 435 Gramm auch ein absolutes Leichtgewicht. Nach dem Abschrauben der Bodenplatte fällt der Blick auf die gewohnten Crybaby WahWah-Bauteile. Neben der Platine befindet sich ein interner Schalter, mit dem man zwischen drei unterschiedlichen Klangcharakteristiken umschalten kann. Low bietet einen tiefen Wah-Sound, während Vintage einen klassischerer Sound mit ausgeprägten Mitten liefert. In der dritten Position erhält man einen Standard GCB95 CryBaby-Sound mit einem eher höhenbetonenden Klang. Verarbeitung und Ausstattung stehen einem ausgewachsenen CryBaby also in Nichts nach. Und genau wie beim großen Bruder findet man auch beim CryBaby Mini neben den seitlich angebrachten Ein- und Ausgängen eine Buchse für das optional erhältliche 9-Volt-Netzteil. Außerdem besteht natürlich auch hier die Möglichkeit, einen 9-Volt-Block anzuschließen und ins Gehäuse zu legen.

Fotostrecke: 5 Bilder Außen klein…im Inneren gewohnte Technik
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Praxis

Das Handling unseres Testkandidaten ist im Gegensatz zu all den WahWah-Pedalen, die ich bisher unter meine Füße geschnallt habe, ganz schön ungewohnt. Wegen der kurzen Wippe war ich bei meinen ersten “Gehversuchen” auf Socken zuerst einmal ziemlich aufgeschmissen. Um mit dem kleinen Kollegen wirklich spielen zu können, sollte man Schuhe tragen, denn die steife Sohle stellt eine imaginäre Verlängerung der kurzen Wippe dar. Stellt man den Fuß aufs Pedal, sollte man außerdem darauf achten, die Ferse auf das untere Ende der Wippe aufzulegen, weil der Winkel bei komplettem Durchdrücken sonst sehr extrem ist und man das Fußgelenk zu stark knicken muss.

Noch irgendwelche Fragen?!
Noch irgendwelche Fragen?!

Klanglich bietet das Pedal drei unterschiedliche Klangcharakteristiken, die, wie eben schon erwähnt, mit einem internen Schalter angewählt werden können. Hierbei verschiebt man im Grunde genommen den Einsatzpunkt der Wippe, wobei sich der Klangunterschied vor allem im Obertonbereich bemerkbar macht. Bei den Audiobeispielen habe immer alle drei Varianten angespielt, damit man einen Eindruck bekommt, inwieweit sich der Sound verändert. Beginnen wir mit dem Einsatz vor dem cleanen Verstärker. Die dabei verwendete Gitarre ist eine 77er Stratocaster mit Kloppmann-Pickups und der Zwischenstellung von Hals- und Stegpickup (!).

Audio Samples
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Cry Baby Mini – Clean Low Mode Cry Baby Mini – Clean Mid Mode Cry Baby Mini – Clean High Mode

Im angezerrten Bereich kann unser Testkandidat durchaus überzeugen, von wegen “Mini”! Das Pedal bietet einen ausgeglichenen klassischen Sound, der mit einer moderaten Verzerrung eine dankbare klangliche Symbiose eingeht. Auch hier gibt es wieder drei Audiobeispiele. Ich beginne mit der Low-Einstellung, die mir einen Tacken zu tief angesiedelt ist. Mit der mittleren und höhenreichen Einstellung erinnert mich der Sound an leicht rotzige, 70er Jahre-typische Shaft- und “Straßen von San Francisco”-Sounds.

Audio Samples
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Cry Baby Mini – Crunch Low Mode Cry Baby Mini – Crunch Mid Mode Cry Baby Mini – Crunch High Mode

Kommen wir zum High-Gain-Kanal. Mit hohen Verzerrungen verwischt der Sound des Pedals leicht. Gleichzeitig beeinflusst er den Sound und die Arbeitswiese der Eingangsstufe des Gitarrenverstärkers. Hier macht das Pedal eine wirklich gute Figur. Dieses Mal gefällt mir ausnahmsweise die höhenreichste Einstellung am besten, weil sie den Klang am stärksten beeinflusst. So erhält man sehr schnell Zakk Wylde- und Steve Vai-artige Leadsounds. Die verwendete Gitarre ist dieses Mal meine alten PRS, die mit mittelstarken Humbuckern ausgestattet ist.

Audio Samples
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Cry Baby Mini – HighGain Low Mode Cry Baby Mini – HighGain Mid Mode Cry Baby Mini – HighGain High Mode
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Fazit

Das CBM95 CryBaby Mini ist ein vollwertiges WahWah-Pedal aus dem Dunlop-Imperium, das klanglich absolut zu überzeugen weiß. Obwohl es mit seinen winzigen Abmessungen auch auf jedem noch so dicht besiedelten Pedalboard ein Plätzchen findet, ist mir persönlich die Wippe etwas zu klein und damit der Winkel zu extrem geraten. Aber das sollte man mit etwas Gewöhnung schnell in den Griff bekommen. Das Pedal selbst ist erstklassig verarbeitet, und was an Klang aus dem kleinen Gehäuse kommt, ist absolut erwachsen.
Weitere Wah Wah Testsfindet ihr in unserem Testmarathon

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • mehrere Klangvarianten
Contra
  • sehr kurze Wippe
  • gewöhnungsbedürftiger Winkel
Artikelbild
Dunlop CBM95 Cry Baby Mini Wah Test
Für 117,00€ bei
Hat man sich erst mal an die Bedienung gewöhnt, weiß das CryBaby Mini durchaus zu gefallen!
Hat man sich erst mal an die Bedienung gewöhnt, weiß das CryBaby Mini durchaus zu gefallen!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Dunlop
  • Arbeitsweise: klassisches WahWah, Analogschaltung
  • Analoger Schaltkreis basierend auf der legendären roten Fasel-Spule
  • Besonderheiten: halb so groß wie ein Standard Cry Baby, 3 intern wählbare Klangcharakteristiken: Low: herabgesetzte Frequenzbreite / Vintage: klassischer Sound mit ausgeprägten Mitten / GCB95: Standard GCB95 Cry Baby Sound
  • kompletter Regelbereich (Sweep) des Wah-Effekts
  • True Hardwire Bypass
  • einstellbarer Pedalwiderstand (inkl. Justierschlüssel)
  • Stromversorgung: 9V-Batterie oder optionales 9V DC Netzteil
  • Abmessungen (L x B x H):133 x 75 x 65 mm (Pedal durchgedrückt)
  • Gewicht: 435 g
  • Made in USA
  • Preis: 141,00 Euro UVP
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